Der Weihnachtsmannkiller. Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland (eBook)
256 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491744-3 (ISBN)
Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 01/2024) — Platz 14
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Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.
Echtes Lesevergnügen.
Wieder gelingt es Wolf, fast so etwas wie Sympathie für den Täter zu wecken [...].
Ein spannender Krimi mit viel weihnachtlich-ostfriesischen Ambiente und dem schwarzen Humor, der Klaus-Peter Wolf auszeichnet. Echtes Lesevergnügen.
Der sehr empfehlenswerte, zugleich spannende und lustige Winter-Krimi aus Ostfriesland ist eine Adventslektüre der besonderen Art [...].
kuschelig-gruselig [...].
ein großer Spaß [...]. Dieses Buch ist zur Lektüre wärmstens empfohlen - und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
eine willkommene Abwechslung zum üblichen Vorweihnachtsprozedere
Witzig, schwarzhumorig und bizarr
Der Weihnachtsmannkiller kommt in gebundener Form daher und bietet humorigen Krimistoff für Winterabende im Advent.
Ein wunderbares Lesevergnügen [...].
Klaus-Peter Wolfs Talent, die schrecklichen Seiten banaler Alltagsszenen quasi im Vorbeigehen aufblitzen zu lassen, kommt auch in seinem Weihnachts-Krimi voll zur Geltung!
Alle schwärmen von ›Klaus-Peter‹ und seiner, das Wort fällt jedes Mal, ›Authentizität‹.
Tobias Henner sah nach dem Mord an Marianne Siebels einiges anders. Warum, fragte er sich, mache ich mir eigentlich immer die Mühe, die Leiche zu entsorgen? Warum packe ich meine Tiefkühltruhe mit fetten Männern voll statt mit Fischstäbchen oder Pizza? Warum hebe ich in frostkalten Böden nachts Gräber aus?
Regelmäßig hatte er sich dabei erkältet. Die schwere Arbeit ließ ihn schwitzen, bis seine Kleidung klatschnass war. Dazu der eisige Wind. Diese schlimmen Rückenschmerzen hinterher …
Pro Eisgrab brauchte er in den darauffolgenden Tagen zwei große Tuben Voltaren und viele Ibuprofen-Tabletten. Manchmal vier am Tag. Zäpfchen halfen ihm, aber es widerstrebte ihm, sich etwas in den Hintern zu schieben.
Er holte sich jedes Jahr bei Dr. Anika Scholle eine Grippeschutzimpfung ab. Auch gegen Pneumokokken hatte er sich impfen lassen. Er wollte schließlich nicht in der wichtigsten Einsatzzeit für den Weihnachtsmann-Killer wegen Krankheit ausfallen. In gewisser Weise war er ja ein Saisonarbeiter. Ja, so empfand er sich: als jemand, der eine Arbeit zu erledigen hatte.
Er warf jeden Morgen hochdosiertes Vitamin C ein, aber eine Erkältung fing er sich trotzdem regelmäßig in der Adventszeit. Er empfand es wie einen Fluch. Wer nahm schon einen Mörder mit triefender Nase ernst? Die Weihnachtsmänner sollten ihn doch fürchten!
Er hasste es, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen. Er fand das demütigend. Es war für ihn, als würde er sich mitten auf der Straße in die Hose machen. Andere Menschen rotzten völlig ungeniert, husteten in Cafés und Kneipen – ja, es gab sogar Verrückte, die fotografierten ihre vollgeschnupften Papiertaschentücher und stellten die auf Facebook oder Instagram ein. Der schlimme Nikolaus Josef Binder aus Wilhelmshaven hatte es zum Beispiel gemacht und darunter nur ein einziges Wort: Erkältet …
Er hatte einen Kommentar daruntergeschrieben: Jetzt sind wir aber froh, dass du keinen Durchfall hast.
Später ärgerte er sich darüber. Es sollte zwischen ihm und seinen Opfern keine Verbindung geben. Das war doch der typische Fehler, über den Täter stolperten. Die Kriminalpolizei suchte immer nach einer Verbindung, einer Beziehung zwischen Täter und Opfer. Im Regelfall war es dann die eifersüchtige Ehefrau, die die Lebensversicherung kassieren wollte, der Nachbar, den der Laubbläser nervte, oder der Kollege, der auf der Karriereleiter ein Stückchen nach oben klettern wollte und dabei aus dem Weg räumte, was ihn störte.
Und deshalb werdet ihr mich nicht kriegen. Zwischen mir und den Toten gibt es keine Verbindung. Nur bei Josef Binder aus Wilhelmshaven habe ich einmal diesen Fehler gemacht und einen Post von ihm kommentiert. Vielleicht sollte ich den Drecksack verschonen, um mich nicht selbst zu gefährden.
Er lief durch seinen Garten und führte in der nassen Wiese mit seinem Samuraischwert Luftschläge aus.
Er stellte sich vor, Ann Kathrin Klaasen zu enthaupten.
Seine Klinge zerfetzte die Luft. Das Geräusch vertrieb die Möwen von der Dachrinne. Sie erkannten die Bedrohung.
Es war, als könnte er Ann Kathrin jetzt schon schreien hören.
Ja, die Hexe sollte brennen!
Aber leider hatte er keinen Ofen, der groß genug für sie war.
In Zürich-Unterstrass kannte er ein italienisches Restaurant, da gab es einen großen Steinofen, in dem herrliche Pizzen gebacken wurden. Der Ofen war groß genug. Da hätte er sie reinschieben können. Einen nachdenklichen Abend lang hatte er dort gesessen, Pizza gegessen, Rotwein getrunken und immer wieder zum Ofen geguckt, wenn der Pizzabäcker die frisch belegte Pizza in den Ofen schob, als würde er einen hungrigen Drachen füttern.
Im Ofen hatte es glutrot geleuchtet. Gern hätte er sich selbst so einen Ofen aus Schamottesteinen gebaut und in den Garten gestellt, aber der war zu auffällig.
Er führte Schwerthiebe und -stiche auch gegen Weller und Rupert aus. Die Narren versuchten in seiner Vorstellung, Ann Kathrin zu verteidigen. Er schlug Rupert die Hände ab und Weller den ganzen rechten Arm.
Er könnte Ann Kathrin enthaupten und ihren Kopf in ihrem eigenen Backofen grillen. Der ganze Körper passte sicherlich nicht rein. So einen großen Ofen hatte kein Mensch. Es sei denn … eine Bäckerei vielleicht … oder … In Aurich-Schirum gab es ein Krematorium! War es möglich, dort nachts einzubrechen und eine Leiche zu verbrennen?
Das Risiko war groß. Er wollte nicht zu leichtsinnig werden und zu viel riskieren. Warum sollte er Ann Kathrin und all die Weihnachtsmänner nicht einfach in ihren Wohnungen töten und dort liegen lassen?
So war mein ganzes bisheriges Leben, dachte er voller Mitgefühl für sich selbst: Ich habe mir immer so viel Mühe gegeben, und nie wurde es richtig honoriert! Da rackert man sich den ganzen Tag ab, und wofür?
Er ging zurück ins Haus und guckte auf den Bildschirm seines Computers. Waren diese zigtausend geklickten Videos die eigentliche Anerkennung? Suchte er die überhaupt?
Noch war er anonym, aber wenn er morgens das Internet einschaltete, würde er bald dort sein Gesicht sehen. Ja, er ahnte es: Die Zeit der Anonymität neigte sich dem Ende zu.
Der Weihnachtsmann-Killer gefasst!
Diese Überschrift hatte er im Traum auf NWZ Online gelesen. Es war in der Nacht ganz konkret für ihn gewesen. Er war davon aufgewacht, völlig durchgeschwitzt, ja fiebrig. Er hatte sich zu den Leichen in die offene Tiefkühltruhe gelegt, als könne er so die Polizei täuschen. Sie sollten ihn für ein Opfer halten.
Er wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte, aber als er aufzustehen versuchte, klebte sein Schlafanzug an den Eiskristallen fest. Es war gar nicht so einfach … Dieses Geräusch, als er sich von den Leichen löste … Es klang so echt!
Noch ein bisschen länger, dachte er, und ich wäre eins mit ihnen geworden.
Er hatte sich komplett umgezogen und erneut schlafen gelegt.
Der nächste Traum begann schöner. Er ging durch die Osterstraße auf das beleuchtete Café ten Cate zu. Vor der Buchhandlung LeseZeichen, direkt neben dem Café, sah er sein Foto auf den Titelseiten. Er zog einen Kurier raus und eine NWZ. Der Zeitungsständer fiel um. Die Blätter flogen herunter. Der Wind fegte die Zeitungen über die Osterstraße Richtung Markt.
Vor der Schwanen-Apotheke rief jemand: »Das ist er! Das ist er! Der da! Haltet ihn! Er haut ab!«
Als er sich umdrehte, um in Richtung Markt zu fliehen, wurde die Straße von einem Dutzend anderer Weihnachtsmänner abgeriegelt. Einige von ihnen erkannte er: Peter Grendel. Holger Bloem. Und Rupert, den verfluchten Lügner. Sie hatten ihn alle getäuscht. Auch mit ihrer Challenge.
Einige von denen, die er ins Jenseits befördert hatte, waren ebenfalls da. Seybert. Ripken. Naber …
Aus dem Café trat Jörg Tapper, als Weihnachtsmann verkleidet, mit einem riesigen vergoldeten Bischofskrummstab. Dieses religiöse Herrschaftssymbol war in Wirklichkeit eine Waffe. Jörg Tapper drehte daran und zog ein Schwert heraus.
Er versuchte, an Jörg Tapper vorbeizukommen, doch der stand breitbeinig auf der Straße und hob das Schwert: »Jetzt haben wir Weihnachtsmänner dich, und glaub mir, wir sind ziemlich sauer!«
Erneut schreckte er im Bett hoch.
Die Weihnachtsmänner töten den Weihnachtsmann-Killer.
Er fragte sich, ob er geschrien hatte. Er griff sich ans Herz. Neben seinem Bett lag ein Blutdruckmessgerät. Im Frühling und im Sommer hatte er niedrigen Blutdruck. Um die 120 zu 80. Im Dezember stieg sein Blutdruck, dann hatte er meist um die 200 zu 100.
Frau Dr. Scholle hatte ihm Tabletten verordnet. Candesartan Basics. Aber er nahm sie nicht.
War das eine Anspielung? Hatte sie ihn erkannt? Immerhin spielte das Wort Satan darin eine Rolle. Satan schrieb man zwar ohne r, aber das war nur eine Täuschung, um ihn reinzulegen. Oder wusste sie, dass er in seiner Kindheit den Teufel nicht Satan, sondern Sartan genannt hatte?
Außerdem tat ihm der hohe Blutdruck gut. Er fühlte sich dann lebendiger. Als Weihnachtsmann-Killer brauchte er das. Er musste seinen schlimmen Gegnern gewachsen sein. Jeder, der Großes vollbringen wollte, brauchte so etwas. Er konnte sich nicht vorstellen, dass van Gogh oder Picasso mit einem Einschlafpuls von 100 zu 60 vor der Leinwand gestanden hatten. Oh nein! Die Jungs hatten es bestimmt in den Ohren rauschen gehört. Unter 180 zu 90 ließen sich solche Kunstwerke nicht erschaffen. Vielleicht musste der systolische Blutdruckwert sogar über 200 gehen.
Er duschte, erst heiß, bis die Haut rot brannte, dann eiskalt.
Dann ging er in die Stadt. Er nahm sich vor, diese ganze geheuchelte Weihnachtsduselei sehr bewusst auf sich wirken zu lassen. Ja, er wollte sich dem Terror aussetzen, um seine Einsatzbereitschaft zu steigern. Er war bereit, Opfer zu bringen. Er durfte jetzt nicht müde werden.
Marianne Siebels war nur eine notwendige Verdeckungstat gewesen. Die zählte nicht. Es ging um Weihnachtsmänner! Der Rest war Beifang.
Andere hängten sich einen Adventskalender an die Wand. Jeden Tag öffneten sie eins der vierundzwanzig Türchen. In den Kalendern seiner Kindheit waren nur Bildchen und billige Schokoladenstückchen gewesen. Mehr Zucker als Kakao. Zweimal hatte er in der Vorweihnachtszeit deshalb zum Zahnarzt gemusst. Als ihm der erste Zahn gezogen wurde, hatte der Zahnarzt ihm mit erhobenem Zeigefinger erklärt: »Das kommt nur von den vielen Süßigkeiten. Du ruinierst dir deine Zähne damit. Die hinten sehen schon aus wie...
Erscheint lt. Verlag | 18.10.2023 |
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Reihe/Serie | Weihnachtsmannkiller |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Anna Johannsen • Ann Kathrin Klaasen • Der erste Weihnachtskrimi von Klaus-Peter Wolf • Dora Heldt • Faszinierendes Ostfriesland • Frank Weller • Geld oder Lebkuchen • Geschenkbuch • Klufti • Michael Kobr • morgen • Ostfriesenkiller • Ostfriesen-Krimi • Ostfriesland/Aurich/Norden/Ann-Kathrin Klaasen/Regio-Krimi/ • Ostfriesland-Krimi • Serienkiller • Volker Klüpfel • Weihnachten in Ostfriesland • Weihnachtsgeschenk für Serienkiller-Fans • Weihnachtskrimi • Weihnachtsmarkt • wird's was geben |
ISBN-10 | 3-10-491744-2 / 3104917442 |
ISBN-13 | 978-3-10-491744-3 / 9783104917443 |
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