Die Sehnsucht nach dem Meer (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98936-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Sehnsucht nach dem Meer -  Manila Klafack
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Zwischen Liebe und Freiheit auf hoher See - ein historischer Roman für Fans von Jessica Weber und Diana Norman England, 18. Jahrhundert: Die Pfarrerstochter Melissa geht an Bord eines Schiffes, um ihrem Vater nachzureisen. Doch als das Schiff von Piraten geentert wird, muss sie um ihr Leben bangen. Zum Glück setzt sich Jonathan, einer der Piraten, für sie ein. Die Freibeuter verschleppen die junge Frau in ihr Versteck, um für sie Lösegeld zu erpressen. Dort trifft sie auf die berüchtigten Piratinnen Mary Read und Anne Bonny und segelt mit ihnen weiter. Doch ist Melissa für das raue Leben auf dem Meer wirklich gemacht? Und warum kann sie Jonathan nicht vergessen?

Manila Klafack, geboren 1975 und aufgewachsen in Mecklenburg, liebt Bücher seit Kindesbeinen. Bereits als Schülerin schrieb sie für die Lokalzeitung und war Gründungsmitglied einer Schülerzeitung. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und ein Betriebswirtschaftsstudium und begann nach einem kurzen Abstecher in die Wirtschaft 2001 ein Redaktionsvolontariat. Heute schreibt sie hauptberuflich als Online-Redakteurin. 

Manila Klafack, geboren 1975 und aufgewachsen in Mecklenburg, liebt Bücher seit Kindesbeinen. Bereits als Schülerin schrieb sie für die Lokalzeitung und war Gründungsmitglied einer Schülerzeitung. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und ein Betriebswirtschaftsstudium und begann nach einem kurzen Abstecher in die Wirtschaft 2001 ein Redaktionsvolontariat. Heuteschreibt sie hauptberuflich als Online-Redakteurin. 

Kapitel 8


Liebelei


Zum Abgewöhnen. Wasser, nichts als Wasser um uns herum, tagaus, tagein. Wie lange wir wohl auf diesem schwimmenden Ding zubringen müssen? Ich hoffe sehr, es dauert nicht zu lange. Zwar bin ich froh, bei meiner geliebten Melissa zu sein. Allerdings behagt mir diese Reise ganz und gar nicht. Ich ertappe mich entgegen aller Vernunft bei der Sehnsucht nach der Ruhe unserer Heimat.

 

»Oh, mir tut alles weh«, stöhnte Dorothy nach ihrer ersten Nacht in der schmalen Koje. Dabei setzte sie sich auf und schwang die Beine über den Bettrand.

»Ich habe wunderbar geschlafen«, antwortete Melissa und sprang aus ihrer Hängematte, wobei ihr Lieblingskissen, das mit auf diese Reise kommen musste, herunterfiel. In dem Moment klopfte es. »Das Wasser steht vor der Tür«, erklang eine Stimme.

Während Melissa sich ihren Morgenrock überwarf und zur Tür ging, stemmte Dorothy die Hände auf die Kante und richtete sich auf. »So muss es alten Frauen ergehen«, jammerte sie. Melissa grinste.

Nach ihrer Morgentoilette ging Melissa zunächst allein an Deck. Sie hatten die Themse in der Nacht hinter sich gelassen und befanden sich nun auf dem offenen Meer.

Melissa durchströmte wieder dieses unbekannte, überwältigende Glücksgefühl, als sie das tiefe Blau des Wassers und das strahlende Himmelblau über sich sah. Sie streckte die Arme seitlich aus und warf den Kopf in den Nacken. Sie fühlte sich unglaublich frei, so ungezwungen wie nie zuvor in ihrem Leben. Der Wind war kühl, doch die Sonnenstrahlen wärmten ihr Gesicht. Ab und zu verirrte sich ein Tropfen salziges Wasser auf ihre Wangen. Sie hätte ewig so dastehen können.

Da hörte sie Stimmen hinter sich. Auf dem Schiff war es nicht so einfach, einen ungestörten Platz zu finden. Immer lief irgendwo jemand herum. Aber es war noch früh, und Melissa hatte sich abseits in der Nähe des Bugs neben ein Beiboot gestellt, wo sie vor fremden Blicken abgeschirmt zu sein glaubte. Doch jetzt schien ihre kurze Ruhepause gestört zu werden. Melissa wollte keine Gesellschaft und schlich weiter um das Boot herum. Da hörte sie plötzlich die zarte Stimme von Jane Churchill und stutzte.

»Wie schaffst du es nur, mich so zu ignorieren«, sagte Jane.

»Weil es nicht anders geht«, war die Antwort.

Melissa erkannte voller Erstaunen die Stimme von Sir Jeremy. Was bedeutete das? Eigentlich hätte sie jetzt gern ihren unfreiwilligen Lauschposten verlassen und sich zu erkennen gegeben, traute sich jedoch nicht. Zudem hinderte sie, wie sie vor sich selbst zugab, die Neugier.

»Glaubst du nicht auch, dass es Schicksal ist, dass wir beide auf diesem Schiff unterwegs sind und nun so viele Wochen zusammen verbringen werden?« Melissa sah Jane nicht, doch der flehentliche Ausdruck in ihrer Stimme zeigte sich gewiss auch in ihrem Gesicht.

»Wir kennen uns nicht und dürfen uns keinesfalls in eine delikate Situation bringen«, antwortete Sir Jeremy kalt. »Ich habe jetzt nur deine Gesellschaft gesucht, um das ein für alle Mal klarzustellen.«

»Warum redest du so?«, Janes Stimme klang jetzt tränenerstickt. »Das Schicksal ist auf unserer Seite. Warum sonst hätte es uns hier zusammengeführt? Außerdem weiß ich doch, dass du mich magst.«

»Nein, du täuschst dich. Auf dem Ball, das war ein Versehen. Wir hätten uns dort nicht noch einmal küssen dürfen. Ich habe mich von dem Moment hinreißen lassen. Das wird sich nicht wiederholen. Du bist keine passende Partie. Das habe ich dir bereits in London gesagt.«

Melissa hörte, wie Jane schluchzte und davonlief. Sir Jeremy stöhnte leicht und hieb mit der Faust gegen das Beiboot. Dann ging auch er.

Zurück in ihrer Kabine erzählte sie Dorothy von dem Gespräch. »Das ist wirklich seltsam. Aber du hättest die beiden nicht belauschen dürfen«, bekam Melissa natürlich Schelte von Dorothy.

»Das war nicht geplant«, verteidigte sie sich. »Ich konnte nicht unentdeckt verschwinden. Aber wir werden schon herausfinden, was das bedeutet.«

Dorothy zeigte sich zwar nicht angetan davon, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen, aber zum einen ließ Melissa sich selten von einem Vorhaben abbringen, und zum anderen merkte sie, dass Dorothy sich bereits ein wenig langweilte und ihre Ablehnung eher halbherzig war, weil es sich so gehörte.

 

Gleich beim nächsten Abendessen nutzte Melissa die Gelegenheit. Als sie alle bei einem Aperitif zusammenstanden, versuchte sie, ein Gespräch mit der schüchtern wirkenden Jane zu beginnen. »Freuen Sie sich auf Südafrika?«, fragte sie.

»Ja«, antwortete Jane einsilbig und war mit ihren Gedanken offensichtlich ganz woanders.

»Sie besuchen dort Ihren Vater?«

Wieder nur ein Ja.

Melissa nippte an ihrem Getränk. Das würde nicht einfach werden. Jane schaute auf das Glas in ihrer Hand. Melissa versuchte es weiter. »Lesen Sie gern?«

Da blickte Jane sie an. »Ja, sogar sehr gern.«

»Haben Sie die kleine Büchersammlung des Kapitäns in dem Schrank schon in Augenschein genommen?«

»Nein«, war wieder die kurze Antwort, aber Janes Augen leuchteten auf.

Melissa fragte sich kurz, wie abwesend Jane wohl am Abend zuvor gewesen sein musste, um das Angebot des Kapitäns, die Bücher auszuleihen, zu überhören. Aber vielleicht war das unverhoffte Wiedersehen mit Sir Jeremy schuld daran.

»Vielleicht wollen Sie sich ebenfalls etwas ausleihen? Er hat, glaube ich, alle Werke von Shakespeare. Mögen Sie Shakespeare?«

Einen Moment lang dachte Melissa, Jane würde Nein sagen. Doch nach einigen Sekunden Schweigens kam ihr ein leises »ja« über die Lippen. »Am besten gefällt mir Romeo und Julia«, fügte sie noch hinzu und schaute Melissa kurz direkt in die Augen.

Sie wurden zu Tisch gebeten, weil soeben der Smutje mit einer Suppenschüssel eintrat. Der Duft einer kräftigen Kartoffelsuppe erfüllte den Raum. Melissa bemerkte erst jetzt, wie hungrig sie war, und setzte sich auf ihren Platz vom Vortag.

Jane ihrerseits saß wieder eingerahmt von ihren beiden Tanten. Rechts von Maria Churchill hatte sich Sir Jeremy niedergelassen. Melissa fragte sich, warum ihr am Vorabend nichts zwischen den beiden aufgefallen war. Wahrscheinlich gab es nichts, was hätte auffallen können. Heute wollte sie genau auf die beiden achten und auch auf die anderen Passagiere.

Sir Jeremy nahm von Jane keinerlei Notiz. Er wandte seine Aufmerksamkeit zunächst fast ausschließlich Martha zu seiner Rechten zu, während er mit ein paar schnellen Schlucken sein erstes Glas Wein leerte. Allerdings schien ihn das Gespräch zu ermüden. Er hatte wohl nicht bedacht, dass eine junge, frisch vermählte Frau fast kein anderes Gesprächsthema als ihre eigene Hochzeit und die ihrer Freundinnen kannte. Glücklicherweise zeigte sich dagegen Janes Tante Maria als ideale Zuhörerin für Hochzeitsgeschichten. Melissa registrierte, dass Jane sich kaum unterhielt. Ab und zu blickte sie zu ihrer Tante Maria, beteiligte sich aber nicht an deren Gespräch mit Martha. Sir Jeremy saß etwas verloren zwischen den Frauen.

Wie Jane zur Heirat stand, ließ sich an ihrem leicht verträumten Gesichtsausdruck ablesen. Darum wagte Melissa sich in die Offensive. »Jane«, sprach sie das junge Mädchen unvermittelt an und tat dabei so, als habe sie die ganze Zeit über dem Gespräch von Martha und Janes Tante Miss Churchill gelauscht. »Finden Sie die Geschichten nicht auch ungeheuer aufregend, und denken sich schon aus, wie Ihre eigene Hochzeit verlaufen wird, irgendwann?«

Melissa spürte, wie Dorothy sie irritiert ansah. Kein Wunder, sie hatte sich noch nie für ihre eigene, geschweige denn für die Hochzeit fremder Personen interessiert.

Das Mädchen war feuerrot angelaufen und schaute auf seinen Teller hinunter. Melissa redete weiter munter drauflos. »Ich male mir meine eigene Hochzeit ganz romantisch aus. Früher wollte ich immer unbedingt...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Anne Bonnie • Bridgerton • Feminismus • Frauenroman • Freibeuter • Freiheit • für Frauen • historische Abenteuerromane • Historischer Liebsroman • Historischer Roman • Liebe • Liebesgeschichte • Meer • Neue Welt • Piraten • Reise • Romane für den Urlaub • Schifffahrt • Seefahrer Geschichten • Seereise • Träume
ISBN-10 3-492-98936-5 / 3492989365
ISBN-13 978-3-492-98936-7 / 9783492989367
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