Eine riskante Affäre (eBook)

Historischer Liebesroman aus einer Zeit voller Gefahr und Leidenschaft

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
450 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-5033-2 (ISBN)

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Eine riskante Affäre - Joanna Bourne
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Wird sie für die Liebe alles riskieren?

Jess Whitbys Vater wird der Spionage angeklagt. Jess ist von seiner Unschuld überzeugt und will alles tun, um seinen Namen reinzuwaschen. Sie hat Captain Sebastian Kennett in Verdacht, der wahre Verräter zu sein, und versucht, Beweise gegen ihn zu finden. Doch der attraktive Kennett weckt unerwartet tiefe Gefühle in Jess ...

Joanna Bourne entführt ihre Leserinnen und Leser in düstere Gassen und Tavernen, wo Spione sich treffen und Gefahr und Leidenschaft Hand in Hand gehen.

Band 1: Die Geliebte des Spions
Band 2: Eine riskante Affäre
Band 3: Die Dornen der Rose

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Joanna Bourne lebt mit ihrer Familie in den Blue Ridge Mountains. Ihre Begeisterung für die Zeit der Napoleonischen Kriege führte zur Entstehung ihrer ersten historischen Romane, mit denen sie sofort große Erfolge feierte. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Jacqueline Carey, Dorothy Dunnett und Lois McMaster Bujold.</p>

2


Als sturzbesoffen würde Sebastian Kennett sich nun nicht bezeichnen. Andererseits war er auch nicht gerade nüchtern. Zwischen betrunken und stocknüchtern erstreckte sich ein riesiger, schiffbarer Ozean. In solchen Gewässern ließ sich gut segeln.

Und war das etwa kein Tag zum Feiern? Riley, einer seiner Kapitäne, Herr über die Lively Dancer, war am Nachmittag ins Büro von Eaton Expediters gewankt und hatte ein Fass französischen Brandy sowie gute Neuigkeiten mitgebracht. Bei Tagesanbruch war Rileys Sohn just in dem Moment zur Welt gekommen, als der Mann bei Wapping den Anker setzte. Alle hatten ausgiebig auf den kleinen Thomas Francis Sebastian Riley angestoßen. Nachdem sie das Brandy-Fass im Reedereibüro geleert hatten, waren sie in die Schenke auf der gegenüberliegenden Straßenseite eingefallen – er, Riley, die Büroangestellten, ein Dutzend Schiffsoffiziere und ein paar völlig Fremde – und hatten ihr Zechgelage dort fortgesetzt. Nach dem, was Riley sagte, der sich fraglos mit Babys auskannte, war Thomas Francis Sebastian Riley ein lautstarkes, kräftiges Kerlchen. Baby Thomas Francis, armes Dingelchen, würde auch schreien müssen, was die Lungen hergaben, angesichts sechs älterer Schwestern. Ein paar Jahre, dann würde er wahrscheinlich weglaufen und zur See fahren.

Ein schöner Tag. Ein herrlicher Tag. Mehr als Grund genug, um die Stimme zu erheben und die Katherine Lane mit einem Lied zu unterhalten.

»Das sind die besten Austern, die dich jemals machten froh.

Sonst kosten drei ’nen Penny, doch dir gebe ich sie so …«

Er legte den Kopf in den Nacken und ließ sich den Regen ins Gesicht fallen. Himmel. Er war erst seit weniger als einer Woche aus dem stickigen, heißen Korfu und anderen östlich gelegenen Orten zurück. Die Kälte zog ihm die Gifte aus der Lunge. Es tat gut, Luft mit einem gewissen Gehalt zu atmen.

Adrian sang schief und schlug im Rhythmus der Musik mit seinem Spazierstock gegen Lamellentüren und Fensterläden. Er war nicht betrunken. Adrian betrank sich niemals, nicht bei seinem Beruf. Nur konnte er überhaupt nicht singen.

»Denn ich sehe, dass du Auuuuustern liebst.«

Die Freudenhäuser waren Inseln der Wärme und der Lichter, die im Nebel schwebten. Oben im zweiten Stock lehnten sich ein paar dunkelhäutige Damen aus dem Fenster und ließen ihr langes, öliges Haar herabfallen. Die karminroten und gelben Gewänder über ihren Schultern stachen grell in diesen Straßen hervor. Die kleinen, dunklen Brüste lagen nackt auf den aufgestützten Armen und machten einen fröstelnden Eindruck. Wie krächzende Möwen riefen die Damen ihm im Vorbeigehen hinterher und boten sich an. Er winkte und sang weiter.

»Haben Sie ein Zimmer, das gemütlich ist und frei,

fürs hübsche Austernmädchen hier und mich ein Bett für zwei,

wo feilschen können wir um diesen Korb voll Auuuuustern?«

Unter ihm brandete die Straße hoch auf. Er ritt die Welle, ohne auch nur einmal ins Stolpern zu geraten. Das Klettern in der Takellage lehrte einen, sich auf den Beinen zu halten. Der Kapitän musste mit gutem Beispiel vorangehen. Adrian brauchte ihn nicht zu stützen. Und er brauchte auch nicht so zu grinsen.

»Sie raubte meine Taschen aus und gleich schon war sie fort und ließ mich mit dem Korb voll …«

Der angstvolle Schmerzensschrei einer Frau zerriss den Nebel.

Er drang aus der schmalen Gasse dort drüben. Schlagartig waren alle Sinne Sebastians auf diesen einen Punkt fokussiert.

Nebel bedeckte die Fassaden zu beiden Seiten der Straße. Scharfe, schwarze Ecken ragten aus dem Grau – ein schräg abfallendes Geländer, eine Stufe vor der Haustür, der Umriss eines Fensterladens. Aus einer Schenke in der Ferne drang der Lärm Betrunkener.

Adrian trat zur Seite und machte sich kampfbereit. Wie ein Geist im Nebel war dieser Mann. Sie verharrten Rücken an Rücken. Sebastian legte die Hand locker an den Griff seines Messers; Adrian zog eines von seinen.

In der Nähe hörte er schwach das Reiben von Stoff an Stoff. In dem schwarzen Spalt, der sich Gasse nannte, wartete jemand und beobachtete sie. Er konnte beinahe die Atemzüge hören.

Im nächsten Augenblick setzten sich Füße mit einem kratzenden Geräusch aus völligem Stillstand heraus in Bewegung. Ein Mädchen kam um die Ecke gerast, als wäre der leibhaftige Teufel hinter ihm her. Ein dunkler Umhang umwehte sie und gab ihr blasses Kleid frei, sodass es hell wie die Flamme einer Kerze leuchtete. Die Kapuze fiel ihr ins Gesicht. Mit gesenktem Kopf und ausgestreckten Armen rannte sie direkt auf ihn zu und rammte ihn so heftig, dass sie ins Straucheln geriet.

Dann klammerte sie sich an seinen Mantel. Er fing sie zuvorkommend auf, ehe sie auf das harte Pflaster stürzte. Reibungsloser Ablauf, beiderseits. »Jungfer in Not« hieß dieses Stück. Pech für sie, dass er es schon in einem Dutzend Variationen gesehen hatte.

Wie aufs Stichwort spuckte die Gasse eine bedrohliche Figur aus, groß, männlich und mit einem gut einen halben Meter langen Rohr. Das Scheusal blieb abrupt stehen, in dem Bemühen, sich im Schatten unsichtbar zu machen. Der Mann verharrte und schien seine Erfolgsaussichten abzuwägen. Dann ließ er den Knüppel sinken und eilte flink wie ein Hase und für einen so großen Kerl erstaunlich schüchtern dorthin zurück, von wo er gekommen war.

Hinter ihm raunte Adrian: »Jetzt wird’s interessant. Entschuldigt mich …«, und hetzte wie auf Katzenpfoten in dieselbe Gasse.

Die hübsche Taschendiebin hing Sebastian weiterhin am Revers und atmete heftig in seine Weste. Auf der ganzen Welt gab es keinen Mann, der sie nicht in seiner Hilfsbereitschaft eng an sich gedrückt hätte.

»Bitte …« Sie keuchte und tröpfelte wirklich mitleiderregend. »Oh bitte! Er verfolgt mich.« Als sie sich verdrehte, um einen Blick über die Schulter zu werfen, rieben sich ihre Brüste wie hungrige Welpen an ihm. Sofort spannten sich seine Lenden an und wollten ihren Anteil abhaben.

Du bist gut hier drin, nicht wahr? Diese durchweichte junge Frau hatte schon eine ganze Weile im Regen gestanden und darauf gewartet, dass das passende Opfer vorbeikam. Sie gab ein süßes kleines Bündel ab. Er kuschelte sie an sich, wobei ihm der Duft von Lavendel und der nassen Baumwolle unter ihrem Umhang in die Nase stieg sowie ein femininer, blumiger Wohlgeruch, der von ihrer Haut ausging. Ihr Haar duftete nach Gewürzen.

Wenn sie geschickt genug war, würde er es nicht mal spüren, wenn sie seine Taschen durchsuchte. Darin befanden sich nicht mehr als vier oder fünf Schilling, die er lose bei sich trug. Sollte sie sie ruhig nehmen. Keiner wusste besser als er, wie kalt und einsam diese Zimmer im Obergeschoss waren. Soll sie sich doch ein paar Kohlen kaufen, um heute Abend ihre Zehen daran zu wärmen, oder eine Fleischpastete. Oder einen Tag Ruhe vor ihrem Zuhälter, vermutlich dieser überdimensionale Kerl, der den Rüpel mit dem Bleirohr mimte.

Wenn sie sich durch seine Jacke arbeitete, würde sie auf ein oder zwei Messer stoßen. Aber sie musste Männer, die Messer bei sich trugen, gewohnt sein.

Als ihre Kapuze nach hinten fiel und sie ihn direkt anschaute, hörte er auf, die ganze Sache amüsant zu finden.

Mein Gott, sieh sich einer das an! Nicht hübsch war alles, was er denken konnte. Sie ist nicht einfach nur hübsch, sondern unglaublich schön. Dieser Gedanke bildete sich so klar wie der Klang einer Glocke.

Sie hatte das Gesicht einer feurigen Wikingerin. Nasse Haarsträhnen schmiegten sich an die zarte Rundung ihrer Wange und hoben sie hervor. Augen in der Farbe baltischen Bernsteins blickten ihn an. Und ihre Haut glänzte wie griechischer Honig in der letzten, verregneten Abenddämmerung.

Wie von selbst langten seine Hände unter den nassen Umhang und schoben ihn zurück. Das Baumwollkleid klebte wie eine zweite Haut an ihr. Ihre Brustwarzen ragten wie verrunzelte Knötchen auf, vor Kälte fest zusammengezogen. Er umfasste ihren Körper, ließ die Hände nach unten wandern und zog sie die letzten Zentimeter heran, bis ihre Körper eng aneinanderlagen. Ihr Rücken bestand aus schlanken, geschmeidigen Muskeln, die leicht zitterten.

»Helfen Sie mir!«, hauchte sie flehentlich. Ihre Finger hasteten über seine Brust, auf der Suche nach einer Innentasche und möglicherweise darin verborgenen Geldscheinen. »Wenn ich bei einem Mann wie Ihnen bin, wird er mir nichts tun.«

Er war entzückt. Äußerst geschmeichelt. Die ganze Zeit, während sie sich ihm so unbeholfen anbiederte, durchsuchte sie ihn Stück für Stück mit intensiven, federleichten Berührungen, die unglaublich erotisch waren. Ob sie das überhaupt wusste? Sie war ihm so nah, dass seine Brust von ihrem warmen Atem bedeckt wurde und seine Lenden mit jedem Luftzug, den er spürte, ein wenig mehr zwickten.

Ihre Lippen formten irgendeine alberne Geschichte, dass sie aus ihrer Kutsche gestiegen wäre, um etwas zu kaufen, und man sie dann angegriffen hätte. Dass sie weggerannt wäre und sich im Nebel verirrt hätte. Doch er hörte gar nicht zu. Er beobachtete ihren Mund. Ein Mann könnte seinen Daumen in diesen süßen, breiten Mund gleiten lassen, ihre Lippen teilen und sie darauf vorbereiten, geküsst zu werden. Völlig problemlos.

Unglaublich. Wie gierig er nach ihr war, wie steif er geworden war, allein durch den Anblick ihres Mundes.

Sie stand kerzengerade vor ihm, presste sich fest und aufgeregt an ihn und log, dass sich die Balken bogen. In ihrem Innern brannte eine lebhafte und nervöse Intelligenz...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Reihe/Serie Meister der Spione und Liebhaber
Meister der Spione und Liebhaber
Meisterspione
Übersetzer Firouzeh Akhavan-Zandjani, Michaela Link
Sprache deutsch
Original-Titel My Lord and Spymaster
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • England • Europa • Frankreich • Französische Revolution • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Gassen • Gefahr • Gefühle • gefühlvoll • Großbritannien • Historische Liebesromane • Historischer Roman • Leidenschaft • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Napoleon • Napoleonisch • North Yorkshire • Plymouth • Regency • Roman für Frauen • Romantik • romantisch • Romantischer Roman • Scarborough District • Spannung • Spion • Spionage • Spionin • Tavernen • Unterhaltung • Whitby
ISBN-10 3-7517-5033-9 / 3751750339
ISBN-13 978-3-7517-5033-2 / 9783751750332
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