Romantic Thriller Spezialband 3021 - 3 Romane -  Alfred Bekker,  Ann Murdoch,  Pete Hackett

Romantic Thriller Spezialband 3021 - 3 Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7665-6 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Romane: Lauras Heimsuchung (Pete Hackett) Tödliche Visionen (Ann Murdoch) Die Hexe von Gilford Castle (Alfred Bekker) Lady Joannes Hass konnte nicht größer sein, und so geschah es, dass sie Sir Henry Gilford, den Meuchelmörder ihres Bräutigams Sir Wilfried von Mornsley Castle voller Inbrunst verfluchte. - Über sechshundert Jahre später kommt Patricia Vanhelsing, Reporterin der London Express News, nach Gilford Castle, um ein Interview mit dem ehemaligen Rockstar Robert Clayton zu führen, der inzwischen Besitzer von Gilford Castle ist. Neben der Erregung, die sie spürt, als sie ihrem Jugend-Idol gegenübersteht, fühlt sie aufgrund ihrer übersinnlichen Gabe auch, dass etwas Grauenerregendes in dem Schloss passieren wird ...

Tödliche Visionen



von Ann Murdoch


Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de


Helen Jefferson konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen, als sie den Briefumschlag auf ihrem Schreibtisch öffnete und die Vorankündigung sah.

„Die Hexengilde lädt zum magischen Zirkel!“

Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Womöglich würde man ihr geheimnisvolle Kräutertränke aufschwatzen und sie in die Geheimnisse der Magie und Zaubersprüche einweisen wollen. Aber vielleicht würde es auch ganz lustig, schoss es ihr durch den Kopf. Es konnte ja sein, dass die Hexen auf ihren Besen tanzten und der Satan persönlich erschien.

Aber nein, also wirklich, sie schüttelte unbewusst den Kopf. Die modernen Hexen waren emanzipiert, sie beschworen den Teufel nicht mehr herauf, und sie tanzten auch nicht mehr auf Besen. Aber noch immer gab es Kräutertränke, geheimnisvolle Beschwörungen, Pulver, deren Zutaten besser im Verborgenen blieben und natürlich übersinnliche Kräfte.

„Ein gefundenes Fressen für Sir Thomas“, murmelte sie vor sich hin.

„Hast du einen Liebesbrief bekommen, Helen?“, fragte Dennis, ihr Kollege aus der Politikredaktion, der gerade vorbeiging.

Sie schüttelte den Kopf und lachte auf. „Nein, eine Einladung zum Hexentreffen.“

„Vergiss deine schwarze Katze nicht“, spöttelte er gutgelaunt und ging wieder an seine Arbeit.

„Ich kann mich bremsen“, rief sie ihm hinterher. „Hexen, pah!“

„Jefferson, in mein Büro!“, erklang die Stimme von Chefredakteur Raymond Brody.

Helen schnitt eine Grimasse. „Vielleicht sollte ich doch zu diesem Hexentreffen gehen. Unter Umständen haben sie ein paar schöne Flüche oder Beschwörungen, wie ich diesen Mann in eine Kröte verwandeln kann“, murmelte sie vor sich hin.

Sie stand auf, straffte die Schultern und machte sich auf den Weg in den abgetrennten Glaskasten, der das Büro des Chefredakteurs war.

Helen Jefferson mochte Raymond Brody nicht. Er wirkte in ihren Augen geradezu ölig, hatte ein falsches Lächeln und versuchte ständig sie anzubaggern. Kurzum, er war ein Heuchler. Doch sie musste ihm eines lassen, er hatte das richtige Gespür des Journalisten, das war jedoch das einzige, was für ihn sprach.

Noch bevor Helen sich jedoch dem Anliegen ihres Vorgesetzten zuwenden konnte, klingelte auf ihrem Schreibtisch das Telefon. Sie griff danach wie nach einem rettenden Strohhalm.

„Jefferson“, meldete sie sich fast atemlos.

„Du meine Güte, kommen Sie gerade vom Hundert-Meter-Sprint?“, erklang am anderen Ende die Stimme von Sir Thomas Harding, dem angesehenen Wissenschaftler. Mit ihm hatte Helen nun überhaupt nicht gerechnet, und etwas verblüfft hielt sie den Hörer in der Hand.

„Was wollen Sie denn?“, fragte sie fassungslos.

„Oh, tut mir leid“, erwiderte er leichthin. „Bin ich so unwillkommen? Dann lege ich gleich wieder auf.“

„Lassen Sie sich das ja nicht einfallen“, japste Helen. Sie spürte förmlich, wie sich ein feines Lächeln auf den Lippen des Wissenschaftlers malte.

„Brody?“, fragte er mitfühlend.

„Brody! Und ein Hexenkongress“, erwiderte sie seufzend.

„Wie gut Sie doch meine Gedanken lesen können“, meinte er scherzend. „Genau deswegen rufe ich an.“

„Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.“

„Aber ja, liebste Helen, ich habe extra dafür gesorgt, dass Sie eine Einladung auf den Schreibtisch bekommen. Und wie ich höre, ist sie da.“

„Weiter haben Sie wohl keine Sorgen, was?“, spottete sie.

„Doch, eigentlich schon. Aber finden Sie es nicht auch ein faszinierendes Thema?“

In Helen überschlugen sich die Gedanken. Vor allen Dingen aber wehrte sie sich dagegen, wieder in eine mysteriöse Geschichte zusammen mit Parapsychologen hineingezogen zu werden. Bisher war es fast immer ein lebensgefährliches Abenteuer geworden, mit Sir Thomas Harding zusammenzuarbeiten. Die beiden kannten sich seit der Ernennung des Wissenschaftlers in den Adelsstand. Helen hatte ihn damals eigentlich nur interviewt - und war prompt in eine haarsträubende Geschichte hineingezogen worden. Und auch später hatten die zwei einige Abenteuer zusammen erlebt, die Helen zeitweise an ihrem Verstand zweifeln ließen. Und nun wollte sie nichts mehr mit mysteriösen Vorfällen zu tun haben. Sie schätzte Sir Thomas als Schachpartner und Freund, aber das war auch alles. Sie wollte gerade zu einer geharnischten Antwort ausholen, als erneut der Ruf ihres Chefredakteurs aufklang. Sie machte heftige Zeichen zu dem Glaskasten hin, in dem Brody saß und deutete auf ihr Telefon.

„Ich habe jetzt keine Zeit mehr, Sir Thomas“, sagte sie kurz angebunden. „Und im Übrigen können Sie meinetwegen mit dem Satan zum Hexenkongress gehen, aber nicht mit mir. Guten Tag!“

Wütend knallte sie den Hörer auf, dann ging sie noch immer zornig zu Brody hinein. Mit Erschrecken sah sie, dass er ebenfalls eine Einladung zu diesem Kongress in den Händen hielt.

„Werfen Sie diesen Müll ganz schnell in den Papierkorb“, empfahl sie.

Raymond Brody blickte auf, und ein zufriedenes Lächeln malte sich auf seinem gar nicht so unattraktiven Gesicht. Helen schwante Übles.

„Wenn Sie darauf anspielen, dass ich zu dieser - dieser Veranstaltung...“, begann sie mit zorniger Stimme, doch Brody unterbrach sie brüsk.

„Ich spiele auf gar nichts an, Jefferson. Ich schätze es ganz und gar nicht, wenn man mir vorschreiben will, wohin ich meine Reporter zu schicken habe. Ich schätze es vor allen Dingen dann nicht, wenn es ein Außenstehender ist, der mir etwas vorschreiben will.“

Helen erschrak. Hatte Sir Thomas etwa...? Doch Brody fuhr ungerührt fort.

„Die Vorsitzende dieses Hexenzirkels, oder was auch immer sie ist, hat mich angerufen und will auf keinen Fall, dass wir darüber berichten. Anscheinend wollen diese Hexen ihre Rituale geheim halten. Dem widerspricht natürlich diese Einladung. Und da ich mir nun nicht sicher war und von Ihnen vermutlich keine objektive Antwort bekommen hätte, habe ich mich mit Sir Thomas Harding in Verbindung gesetzt. Er empfiehlt dringend, dass ich Sie losschicke.“

Helen schnappte nach Luft. „Das ist eine Frechheit“, fuhr sie empört auf.

„Das finde ich eigentlich auch, denn ich wollte Dennis hinschicken, er scheint mir etwas objektiver. Aber Sir Thomas hat mich davon überzeugt, dass Sie auf diesem Gebiet schon fast Expertin sind. Machen Sie sich also fertig, und nehmen Sie eine Kamera sowie genügend Filme mit. Ich will einen farbigen Bericht sehen.“

„Ich will nicht!“, sagte Helen bestimmt.

Brody schaute sie erstaunt an. „Ich dachte, Sie wären so dick befreundet mit dem Professor.“

„Meine private Freundschaft hat nichts mit meiner Arbeit zu tun“, erwiderte sie. „Im Übrigen halte ich diesen sogenannten Kongress für Blödsinn. Es gibt keine Hexen. Schauen Sie sich doch die Inquisition des Mittelalters an. Verblendete Nichtswisser waren das, die harmlose Frauen umgebracht haben.“

„Ich möchte, dass Sie herausfinden, was heute noch daran ist“, erwiderte er gemütlich.

Sie starrte ihn wütend an. Im Grunde hatte es wenig Zweck sich zu weigern, das wusste sie genau. Es gab genügend Journalisten auf Londons Straßen, die sich darum reißen würden, in einer solchen Position beim angesehenen „Weekly Mirror“ zu arbeiten. Also, entweder übernahm sie diesen Auftrag, oder sie reichte gleich ihre Kündigung ein.

„Ich werde versuchen einen Zauberspruch zu finden, mit dem ich widerliche Chefredakteure loswerden kann“, sagte sie wütend.

„Gut. Und wenn Sie den haben, besorgen Sie mir einen, mit dem ich Sie zu einer Einladung überreden kann“, gab er trocken zurück.

„Eher gefriert die Hölle!“

Brody lächelte ihr hinterher, als sie sein Büro verließ und die Tür betont leise schloss.


*


Ein Hexenkongress! Helen war sich noch immer nicht sicher, ob sie lachen oder weinen sollte. Trotzdem begannen sich in ihr mittlerweile die Wut und die Neugier die Waage zu halten. Was sollte sie anziehen? Wie trat man dort überhaupt auf? Und war Fotografieren erlaubt? Vermutlich nicht, wenn die Oberhexe sich schon gegen eine Reporterin aussprach.

Ein Lichtblick fiel Helen ein. Wenn sie ohnehin nicht erwünscht war, würde man sie vielleicht schon an der Tür abweisen, dann konnte sie sich die Berichterstattung sparen.

Doch Sir Thomas, den sie an diesem Abend noch aufsuchte, nachdem er mehrfach telefonisch darum gebeten hatte, zerstörte diese kleine Hoffnung.

„Ich kenne Moira Winters“, erklärte er. „Sie kommt in regelmäßigen Abständen zu mir ins Institut, um sich testen zu lassen.“

Sir Thomas leitete das parapsychische Institut in London, das von einigen als Humbug verschrien, von anderen hochgelobt wurde. „Sie hofft immer noch, eines Tages übersinnliche Fähigkeiten zu erhalten. Vielleicht schafft sie es ja mit ein paar Zaubersprüchen.“

„O fein, und was soll ich da?“, fragte Helen wenig begeistert.

...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7665-5 / 3738976655
ISBN-13 978-3-7389-7665-6 / 9783738976656
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