Der Bergroman-Koffer Mai 2023 - 17 Romane in einem Band (eBook)
2000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7653-3 (ISBN)
Die Braut des Bergführers
Bergroman von Alfred Bekker
Der Leitner-Thomas ist ein junger Bergführer, der allseits für seinen Mut und seine Bereitschaft zur selbstlosen Hilfe anerkannt wird. Von seiner bescheidenen Berghütte aus führt er sein ehrliches Gewerbe.
Da lernt er die Lisa kennen, die Tochter des Sägemüllers Ludwig Kreuzberner. Doch die Liebe der zwei scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn Ludwig Kreuzberner sieht es nicht gern, dass seine Tochter zu dem in seinen Augen mittellosen Bergführer hingezogen fühlt. Er hätte lieber, wenn diese seinen Gehilfen Franz heiraten würde, sodass dieser ihn einst als Sägemüller ablösen könnte.
Doch dann erfährt der Leitner-Thomas, dass er der uneheliche Sohn des verstorben Nerdlinger-Bauern ist und von diesem nun einen der größten Höfe im Tal erbt.
Der junge Bergführer denkt, dass sich für ihn und die Lisa nun alles zum Guten wendet, doch es kommt ganz anders! Ein schlimmer Verdacht wird gegen ihn erhoben. Er soll Christian Nerdlinger, den Neffen des Verstorbenen Bauern, der schon fest mit der Erbschaft gerechnet hatte, weil er glaubte, der einzige Verwandte zu sein, bei einem sich anbahnenden Unwetter mit auf eine Bergtour genommen und ihn dann zu Tode gestürzt haben, um an das Erbe zu kommen.
ÜBER DEN AUTOR
Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Robert Gruber fesselnde Romane über dramatische Schicksale im Schatten der Berge.
Als Robert Gruber verfasste er unter anderem auch den Roman zu dem Spielfilm DA WO DIE BERGE SIND mit Hansi Hinterseer.
Unter dem Namen Neal Chadwick begann der als Autor von Fantasy-Romanen, Jugendbüchern und Krimis bekannte Bekker seine Karriere. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL AUS MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
postmaster@alfredbekker.de
1
Der Leitner-Thomas blickte über das gewaltige Bergpanorama und atmete tief die klare Luft ein. Ja, dort droben, bei den schneebedeckten Gipfeln und den schroffen Felswänden, da war seine Welt, dort fühlte er sich wahrhaft heimisch.
Der junge Mann war hochgewachsen und von kräftiger Statur.
Die Sonne hatte seine Haut braun gebrannt.
Bergführer, das war sein Beruf. Der machte ihn zwar nicht zu einem reichen Mann, gab ihm aber sein Auskommen. Und wenn es einmal nicht reichte, weil nicht genügend Fremde sich von ihm die Schönheiten der Bergwelt zeigen lassen wollten, dann verdiente er sich etwas mit dem Schnitzen von Holzfiguren hinzu. Auch bei dem ein oder anderen Bauern im Hochtal hatte er schon kurzfristig Arbeit angenommen.
Aber die Zeiten hatten sich noch stets wieder zum Besseren für sein bescheidenes Gewerbe gewendet.
Und tatsächlich gab es weit und breit keinen erfahreneren Bergführer als den Leitner-Thomas, dessen Hilfe auch dann oft in Anspruch genommen worden war, wenn einsame Wanderer und Bergsteiger, die geglaubt hatten, die steilen Hänge auf eigene Faust bewältigen zu können, in Bergnot geraten waren.
Dann war der Thomas zur Stelle und scheute auch das eigene Risiko nicht, wenn es darum ging, einem in Not Geratenen zu Hilfe zu eilen.
Der Thomas blickte zum Himmel und dachte: Das Wetter wird wohl net so schön bleiben, wie es ist!
Die Wolken am Horizont verhießen nichts Gutes.
Er hatte Erfahrung in diesen Dingen.
Als sein Blick dann über den Hochwald und die Hänge glitt, blieb er schließlich an etwas Hellem, Farbigem hängen, das sich bewegte.
Thomas' Augen wurden schmal.
Mei, dachte der Bergführer, das sieht aus wie ein buntes Kleid! Jemand schien da verletzt und in Not geraten zu sein.
Der Leitner-Thomas zögerte nicht einen einzigen Augenblick und machte sich sofort auf den Weg.
Der junge Mann kannte diese Gegend wie seine Westentasche und so war er schnell am Ort des Geschehens angekommen.
Ein junges, blondhaariges Dirndl lag da am Boden und hielt sich den stöhnend Fuß.
Das Madl schien Schmerzen zu haben.
"Grüß dich!", rief ihr der Leitner-Thomas zu.
Die junge Frau drehte sich herum und sah den jungen Bergführer erstaunt an. Einen Moment lang musterte sie ihn mit einer Spur Misstrauen in den Zügen.
"Wer bist du?", fragte das Madl dann schließlich stirnrunzelnd.
"Ich bin der Leitner-Thomas", erklärte er.
Das Madl hob die Augenbrauen.
"Der Bergführer?"
Thomas Leitner nickte leicht. "Genau der!", bestätigte der junge Bergführer dann, während er sich der Verletzten näherte.
Das junge Madl atmete hörbar auf und strich sich eine Haarsträhne aus dem fein geschnittenen, sehr hübschen Gesicht, in dessen Mitte zwei blaue Augen leuchteten.
"Ich hab schon viel von dir gehört, Thomas!", sagte sie mit ihrer warmherzig klingenden Stimme. Einen Moment lang musterte sie den jungen Bergführer schweigend, dann erklärte sie: "Vielleicht hab ich dich sogar schon einmal gesehen, aber ich war mir eben net sicher ..."
Thomas zuckte die Schultern.
"Das ist net verwunderlich", gab er freundlich zurück.
"Schließlich komme ich auch net allzu oft ins Dorf. Meistens bin ich hier oben!"
Unterdessen beugte sich Thomas zu dem Dirndl hinab und warf einen Blick auf den verletzten Fuß.
"Was ist passiert?", erkundigte er sich und sah dabei geradewegs in die leuchtend blauen Augen des Madls.
"Da vorne, am Hang bin ich abgeglitten und habe mir den Fuß verletzt!", berichtete das hübsche Dirndl dann. "Ich weiß net, was los ist, aber es tut sehr weh und ich kann auch net auftreten!"
Thomas untersuchte kurz ihren Fuß und das Gelenk. Dann meinte er im Brustton der Überzeugung: "Gebrochen ist wohl nix!"
"Sicher?", fragte das Madl und blickte dabei zu dem jungen Bergführer auf.
Thomas lächelte. "Ein Arzt bin ich net, aber ein bisserl kenn ich mich schon mit solchen Dingen aus. Sag, wie heißt du eigentlich?"
"Ich bin die Kreuzberner-Lisa", gab sie Auskunft.
"Die Tochter vom Sägemüller im Kreuztal?", fragte der junge Bergführer.
Das Madl nickte.
"Ja, genau!", bestätigte sie.
Der Bergführer machte eine anerkennende Kopfbewegung.
"Vom Kreuztal bis hierher, das ist ein ganzes Stück!", meinte er dann nicht ohne Bewunderung.
"Ja, freilich!", erwiderte Lisa und schenkte Thomas dann ein reizendes Lächeln, obwohl ihr der Fuß sicher noch sehr wehtat. "Du bist net der Einzige, der sich hier oben auskennt und sich mit sicherem Tritt auf den Hängen zu bewegen weiß!"
"Gewiss net", gab Thomas Leitner gerne zu. "Trotzdem frag ich mich, was dich hierherführt ..."
Die Kreuzberner-Lisa bekam einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Die strahlend blauen Augen wirkten auf einmal sehr nach innen gekehrt.
Fast schien es, als hätte sich ein Schatten über ihr Gesicht gelegt.
"Ach weißt, ich bin hier oben, um mir über etwas klar zu werden ...", murmelte sie.
Thomas nickte. Er verstand gut, was sie meinte. Wenn man hier oben mit sich allein war, dann wurden auch die oft Gedanken klarer.
Aber jetzt wollte er nicht weiter in sie dringen. Und so sagte er: "Ich glaube, dein Fuß ist verstaucht. Komm, ich helf dir. Zu zweit werden wir schon ein Stückl vorankommen. Allerdings glaub ich net, dass wir bis ins Kreuztal kommen! Das halte ich für ausgeschlossen – und deinem Fuß tät's allemal net gut!"
"Und wohin dann?", fragte sie.
"Meine Hütte ist ganz in der Nähe", sagte er und bot ihr dann an: "Wenn du willst, dann bringe ich dich erst einmal dorthin."
Sie seufzte.
"Hast du einen Wagen, mit dem du mich ins Kreuztal bringen kannst?"
"Einen Wagen?", lachte der Leitner-Thomas freundlich und schüttelte den Kopf. "Einen Wagen hab ich net. Warum auch? Der käme gar net ganz bis zur Hütte. Aber ich kann für dich zum Kreuztal gehen und jemanden von deinen Leuten holen, der dich dann mit dem Wagen abholen kann. Jedenfalls von dort ab, bis wohin er damit kommt!"
Sie dachte einen Moment lang nach und wog ab, was jetzt jetzt am besten geschehen sollte.
"Wenn du das tun willst!", stieß die Kreuzberner-Lisa dann schließlich hervor.
"Aber...
Erscheint lt. Verlag | 7.5.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
ISBN-10 | 3-7389-7653-1 / 3738976531 |
ISBN-13 | 978-3-7389-7653-3 / 9783738976533 |
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