Burmester und die Schönheitskönigin der Unterwelt: Hamburg Krimi -  Walter Appel,  Chris Heller

Burmester und die Schönheitskönigin der Unterwelt: Hamburg Krimi (eBook)

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2023 | 1. Auflage
160 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7649-6 (ISBN)
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Burmester und die Schönheitskönigin der Unterwelt: Hamburg Krimi Kriminalroman von Walter Appel & Chris Heller Eine Briefbombe verletzt die Sekretärin des Präsidenten des Kosmetikkonzerns Bella schwer. Ein gewisser Herr True will verhindern, dass in Hamburg die Wahlen zur Miss-Germany stattfinden, die der Kosmetikkonzern in diesem Jahr ausrichtet. Tristan Daberkow, der Präsident des Kosmetikkonzerns, erteilt Aldo Burmester den Auftrag, den Irren, der sich Herr True nennt, aufzuspüren und ihn der Polizei zu übergeben

Auch wenn ein einzelner Kommissar des Kommissariats von Hamburg-Mitte ihn nicht mochte, Aldo hatte seine Mittel und Wege, dennoch bei der Polizei zu erfahren, was er wissen wollte. Da waren sein alter Freund Kriminalhauptkommissar Sven Dankwers, der Leiter der Mordkommission Hamburg-Mitte, und andere.

Noch am selben Abend fuhr Aldo mit seinem 500 SL nach Altona Nord. Weniger berüchtigt als der südliche Teil von Altona, gehörte diese Ecke trotzdem nicht zu den bevorzugten Wohngebieten der 1,8-Millionen-Stadt an der Elbe.

Aldo parkte seinen champagnerfarbenen Mercedes vor einem Wohnblock in der Langenfelder Straße. Er verschaffte sich Zutritt zum Haus, indem er klingelte und sich über die Sprechanlage, die immerhin funktionierte, als der Gasableser ausgab.

»Warum kommen Sie denn noch so spät?«, fragte ihn die schmuddlige alte Frau, die ihn eingelassen hatte und im Hausflur erwartete.

»Arbeitsüberlastung«, antwortete Aldo. »Ich bin kein Beamter, sondern lese in meiner Freizeit die Gasometer ab, um mir ein paar Mark zu verdienen. – Wo sind hier die Gasuhren, und wie komme ich ran, gute Frau?«

»Ich zeige es Ihnen. Den Schlüssel habe ich auch.«

Die Hauswirtin ließ Aldo in den Keller. Sie hätte gern noch ein Schwätzchen angefangen. Aldo antwortete jedoch nicht, sondern las nur die Gasometer ab, nach denen der Verbrauch der einzelnen Parteien im Haus berechnet wurde. Er trug die Zahlen in eine Kladde ein, die er sich extra besorgt hatte.

Die Hauswirtin ging schließlich mürrisch mit der Bemerkung, sie hätte was auf dem Herd stehen. Aldo kümmerte sich nicht länger um die Gasometer. Er huschte den Kellergang entlang, bis zu dem ausgebauten Kellerraum, in dem der vorbestrafte Bombenbastler Axel Kroll seine Werkstatt hatte.

Der Keller, ein Lattenverschlag in einer Reihe von vielen, war mit Pappe verkleidet und von außen nicht einsehbar. Aldo sah, dass drinnen Licht brannte. Außen hing ein Schloss am Riegel, der sich jedoch nicht bewegen ließ.

Kroll hatte von innen ein Vorhängeschloss vorgelegt.

»Wer da?«, fragte er.

Von einem einfachen Vorhängeschloss ließ Aldo sich nicht aufhalten. Er trat mit dem Absatz kräftig gegen die Tür. Sie flog krachend auf. Da knallten Schüsse. Axel Kroll, ein bebrillter älterer Mann im grauen Kittel, hielt in jeder Hand eine Pistole.

Aldo konnte gerade noch zur Seite springen, als er die Schießeisen in Krolls Händen sah. Die Schüsse donnerten ohrenbetäubend in dem Mietshauskeller.

Querschläger jaulten weg. Aldo warf sich zu Boden und robbte vor. Er sah Kroll, von Pulverdampf umwölkt, vor einer Werkbank mit einem Schraubstock und einer Hobby-Bohr-und -Fräsmaschine stehen. Feinmechanische Werkzeuge lagen darauf.

Hinter Kroll stand eine Dose mit der Aufschrift »High explosive«.

Kroll spähte vor wie ein alter Geier.

Aldo schoss ihm in die Schulter. Der Gangster ließ eine Pistole fallen, umklammerte aber die andere. Aldo sprang auf und rang mit ihm um die Waffe. Kroll war schwächer. Der Privatdetektiv entriss ihm die Pistole. Dann verband er den Verletzten.

»Wie seid ihr mir auf die Schliche gekommen?«, fragte der Bombenbastler. »Wo sind deine Kollegen?«

»Ich bin allein. Ich bin Privatdetektiv. Sagen dir die Namen Tristan Daberkow und Herr True etwas?«

Krolls Miene war schmerzverzerrt. Dennoch drückte sie Erstaunen aus.

»Privatdetektiv? Daberkow? Herr True? Sind Sie nicht richtig im Kopf?«

Das Erstaunen des Bombenbastlers war echt.

Aldo fragte: »Haben Sie in der letzten Zeit für jemand ein Sprengstoffpäckchen mit Abreißzünder hergestellt? Oder auch früher?«

Der Sprengstoff verdarb nicht so schnell.

Kroll schüttelte den Kopf.

»Du hast mich gekriegt«, sagte er. »Ich wollte die Deutsche Post um eine Million Mark erpressen. Aber das kann ich mir jetzt abschminken. Okay, ich bin das Gefängnis, in dem ich jetzt wieder landen werde, gewöhnt. Dort weiß ich wenigstens, woran ich bin und was ich zu erwarten habe. Ich brauche keine Steuern zu zahlen, habe keinen Stress, immer ein Dach über dem Kopf, brauche keine Miete zu zahlen und keine Angst vor Arbeitslosigkeit zu haben. Wenn ich krank werde, werde ich kostenlos medizinisch versorgt. Gesellschaft habe ich auch immer.«

Jetzt war die Reihe zu Staunen an Aldo Burmester.

»Herzlichen Glückwunsch, Axel«, sagte er zu dem zierlichen älteren Mann. »Dann hast du es ja wieder geschafft. Wie lange warst du denn diesmal draußen?«

»Anderthalb Jahre«, antwortete der Bombenbastler, ein Experte für Briefbomben und Sprengstoffpäckchen.

Schon seit dreißig Jahren beschäftigte er sich mit dieser Materie. Er hatte sogar schon mal versucht, mit einem Sprengstoffbrief einen Anschlag auf einen Minister zu verüben.

»Ich kann dir sagen, die Freiheit ist die Hölle«, fuhr er fort. Trotz seiner Verletzung redete er eine Menge. »Dieser Stress, diese Hektik. Jedes Mal, wenn ich aus dem Knast komme, ist es schlimmer geworden. Und wie herzlos und kalt die Menschen miteinander umgehen, entsetzt mich zutiefst.«

»Sag bloß, im Gefängnis ist es anders?«, wollte Aldo wissen.

»Das ist wieder ein anderer Fall. Ich bin jedenfalls froh, wenn ich wieder in der Zelle sitze.«

Von der Straße war das Jaulen einer Polizeisirene zu hören. Die Schüsse waren gehört worden. Hausbewohner hatten die Polizei alarmiert. Aldo Burmester führte ihr Kroll entgegen und unterrichtete die Beamten über das Vorgefallene. Von Krolls versuchter Erpressung der Deutschen Post hörte er zum ersten Mal. Sie war geheim gehalten worden.

Kommissare vom zuständigen Revier und Polizisten, weil die Posterpressung in die LKA-Zuständigkeit fiel, würden Krolls Keller und Wohnung im Dachgeschoss durchsuchen.

Als Kroll in den Krankenwagen verfrachtet wurde, sagte er noch zu Aldo: »Hoffentlich komme ich in die JVA Fuhlsbüttel. Dort wird mir der Direktor meinen Platz im Kirchenchor freihalten, versprach er mir.«

»Vielleicht besuche ich mal eine Ostermesse in der Gefängniskapelle, bei der du einen Solopart singst«, erwiderte Aldo gallig. »Du singst doch auch Solo?«

»Klar!«

Am Abend redete Aldo in seiner Detektei mit Jana Marschmann über Kroll. Der Bombenbastler hatte der Zentralstelle der Deutschen Post in Hamburg gedroht, mit Brief- und Paketbomben den Postbetrieb zu sabotieren. Dabei hätte Lebensgefahr für Postangestellte bestanden. Aldo war durch Recherchen auf den Bombenbastler Kroll gestoßen.

Er hatte nach Krolls Verfrachtung ins Gefängniskrankenhaus beim LKA aussagen müssen. In Krolls Wohnung und in seinem Kellerverschlag hatten die einschlägigen Beweise geradezu offen herumgelegen.

»Das war eine Fehlanzeige«, sagte Aldo. »Kroll hat mit jenem Herr True absolut nichts zu schaffen. So viel steht hundertprozentig fest.«

»Wie sieht es mit den anderen Verdächtigen aus?«, fragte Jana.

»Da sind die Aussichten schlecht. Keiner davon ist vom Psychogramm absolut gegen die Wahl der Miss Germany eingestellt.«

»Deswegen könnte aber doch einer von diesen Bombenbastlern gegen Bezahlung das Päckchen hergestellt haben, Chef.«

»Die Möglichkeit besteht. Ich habe sie nicht völlig ausgrenzen können. Doch ich glaube eher, dass Herr True seine Briefbombe selber gebaut hat. In einem gefütterten Umschlag war Plastiksprengstoff untergebracht, den ein Abreißzünder durch eine Minibatterie zündete. Das haben die Expertenuntersuchungen ergeben. Als Absender der Briefbombe war eine Niederlassung von Jade Cosmetics in Langenhorn angegeben. Dort weiß man natürlich nichts von der Briefbombe. Herr True hat die Adresse vermutlich aus dem Telefonbuch oder dem Branchenverzeichnis. Die Frage ist jetzt, was er weiter tun wird.«

»Wie ich ihn einschätze, gibt er nicht auf«, sagte Jana. »Ganz im Gegenteil. Weitere Sprengstoffattentate, mit Briefbomben, Päckchen und anderem, werden folgen. Unerhört finde ich übrigens, dass die Öffentlichkeit nicht von Krolls Bombendrohung informiert worden ist. Wo bleibt da das Recht auf die Information?«

»Das musst du das LKA fragen. Die Kommissare haben die Sache geheim gehalten, angeblich um die laufenden Fahndungen nicht zu gefährden.«

»Ha. Wenn du nicht über Kroll gestolpert wärst, würden sie ihn jetzt noch vergeblich suchen. Jetzt zu einem anderen Punkt. Judith Oheim wurden die Hände in der Klinik von einem Ärzteteam in einer mehrstündigen Operation wieder angenäht.«

»Das weiß ich aus den Nachrichten, Jana. Es ist eine großartige medizinische Leistung. Hoffentlich kann die arme Frau ihre Hände in absehbarer Zeit wieder gebrauchen.«

Neurochirurgen hatten unterm Mikroskop feinste Nervenbahnen und Muskelfasern vernähen müssen. Die Heilung, zu der noch einiges gehörte und bei der Komplikationen auftreten konnten, würde sich noch über Monate hinziehen.

»Vorhin ist ein...

Erscheint lt. Verlag 6.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7649-3 / 3738976493
ISBN-13 978-3-7389-7649-6 / 9783738976496
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