Historical Exklusiv Band 105 (eBook)

Ewig brennende Sehnsucht
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1786-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 105 - Paula Marshall, June Francis
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SÜSS SINGT FÜR UNS DIE NACHTIGALL von PAULA MARSHALL
Aus Furcht um ihr Fürstentum stellt sich Duchesse Cecilia unter den Schutz von Heerführer Marco Rinaldi. Seine Truppen sollen die Grenzen ihres Stadtstaates sichern - doch bald braucht Celias Herz Schutz vor Marcos unwiderstehlichem Charme!
VERLIEBT IN DEN GÜNSTLING DER KRONE von JUNE FRANCIS
England, 1526. Nie hat Rebecca den attraktiven Nachbarsjungen Phillip Hurst vergessen, den es zur Bühne zog. Als eine Intrige sie Jahre später zwingt, mit Phillips Schauspieltruppe zu reisen, lodern die Flammen der Leidenschaft zwischen ihnen hoch. Aber sind seine Gefühle tief genug, um für Rebecca auf das unstete Künstlerleben zu verzichten?



Als Bibliothekarin hatte Paula Marshall ihr Leben lang mit Büchern zu tun. Doch sie kam erst relativ spät dazu, ihren ersten eigenen Roman zu verfassen, bei dem ihre ausgezeichneten Geschichtskenntnisse ihr sehr hilfreich waren. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie fast die ganze Welt bereist. Ihr großes Hobby ist das Malen.

1. KAPITEL


Nein, ich habe nicht das geringste Bedürfnis, irgendjemanden zu ehelichen, wie mächtig er auch sein mag, und Ihr könntet mir einen großen Gefallen tun, Messer Beltraffio, wenn Ihr nie wieder mit mir über eine Heirat sprechen würdet. Ihr seid zwar der Kanzler meines Herzogtums, und ich schätze Eure Meinung hoch. Das jedoch ist eine Angelegenheit, bei welcher ich Eure Argumente jederzeit verwerfen werde.“

Cecilia de’ Carisendi, Duchessa von Reggiano, die Letzte ihrer Familie, hatte den Kanzler, mit dem sie sich auch freundschaftlich verbunden fühlte, rufen lassen, um mit ihm über einen am Morgen eingetroffenen Brief des Conte von Burano, Giovanni degli Uberti, zu sprechen. Der Conte unterbreitete darin den Vorschlag – nein, er forderte, die Herzogin möge die Ehe mit ihm schließen, und begründete dieses Ansinnen mit dem Schutz, den er dem kleinen Staat Reggiano inmitten der politischen Wirrnisse in diesen Zeiten zu gewähren in der Lage sei. Das erscheine umso wichtiger, als die mächtigen Stadtstaaten Florenz und Mailand schon lange einen begehrlichen Blick auf Reggiano geworfen und zweifellos bereits geplant hätten, sich das Herzogtum einzuverleiben.

„Die Geschichte lehrt uns“, hatte er am Schluss seines Schreibens noch einmal hervorgehoben, „dass ein Staat, der von einer Frau regiert wird, leider eine nur zu leichte Beute skrupelloser Machtgier wird. Deshalb biete ich Euch im Austausch für Eure Hand meinen Schutz vor all jenen, die Reggiano zu erobern trachten. Solltet Ihr jedoch auf mein Anerbieten nicht eingehen, kann ich für die weitere Unabhängigkeit Eures Herzogtums keinerlei Garantie übernehmen.“

„In diesen letzten Sätzen liegt der Kardinalpunkt seines Anliegens“, sagte Cecilia mit einem spöttischen Lächeln, während sie den Bogen achtlos zur Seite legte. „Es ist nicht zu übersehen, dass der Conte sich Reggiano selbst einverleiben möchte anstelle von Lorenzo de’ Medici, il Magnifico, wie sie ihn auch außerhalb von Florenz nennen. Und er gönnt es auch Francesco Sforza nicht, dem ehemaligen Condottiere, der das Erbe der Visconti in Mailand angetreten hat. Nein, er will Reggiano ohne einen einzigen Schwertstreich erobern, indem er mir mit vagen Drohungen ein Eheversprechen abzupressen versucht. Ich jedoch habe keineswegs die Absicht, mich von irgendjemandem einverleiben zu lassen, und schon gar nicht von einem Mann, der alt genug ist, um mein Vater zu sein. Aus diesem Grunde bin ich fest entschlossen, allen kriegerischen Bedrohungen die Stirn zu bieten, ganz gleich aus welcher Richtung sie auch kommen mögen.“

Der Kanzler zuckte die Schultern. „Wenn Ihr es so wünscht, Euer Gnaden. Ich muss euch jedoch darauf aufmerksam machen, dass der Kommandeur Eurer Garde in einem Alter ist, in welchem ein Mann besser in seinem Bette stirbt, denn auf dem Schlachtfeld. Seine Soldaten sind alle noch zu Zeiten Eures hochverehrten Vaters – möge er in Frieden ruhen“, er bekreuzigte sich flüchtig, „ausgebildet worden und aufgrund ihrer Jahre kaum mehr in der Lage, einen Haufen aufgebrachter Marktweiber zu bändigen, ganz zu schweigen von den kraftstrotzenden Söldnern, die Eure Gegner anwerben werden.

Wenn es Euch ernst ist mit der Absicht, dem Conte von Burano eine Absage zu erteilen, werdet Ihr nicht umhinkönnen, gleichermaßen einen Trupp erfahrener Soldaten mit einem angesehenen Condottiere an der Spitze zu dingen, der bereit ist, unser Land gegen jeden Feind zu verteidigen. Andernfalls bliebe Euch nichts anderes übrig, als das Angebot des Conte wohlwollend in Betracht zu ziehen.“

Beltraffio verneigte sich nach seinen letzten Worten und zog sich dann in eine Fensternische zurück, wie es der Anstand gebot, um nicht den Anschein zu erwecken, dass er die Herzogin zu einer Entscheidung überreden wolle – wenngleich er es nur zu gern getan hätte. Bedauerlicherweise war Cecilia nun einmal weiblichen Geschlechts, wenn auch die Erziehung, die der Vater ihr hatte zuteilwerden lassen, sie mit dem Verstand und der Entschlusskraft eines Mannes ausgestattet hatte.

Aus den Augenwinkeln warf er einen Blick auf seine Herrin und seufzte unhörbar. Hübsch, wohlproportioniert und überdurchschnittlich groß, war sie unübersehbar eine ansehnliche junge Frau. Ihr Obergewand aus schwerem meergrünem Brokat, das über ein Untergewand aus hellgrünem Samt fiel, war einer regierenden Duchessa von Reggiano angemessen. Das üppige goldblonde Haar wurde von einem Netz aus Silberfäden zusammengehalten. Ihre Augen waren so blau wie der Mantel der Muttergottes, und ihr Gesicht glich dem eines Engels, sofern es ein solches Geschöpf irgendwo im Himmel oder auf Erden geben sollte. Die würdevolle Ruhe ihres Auftretens beeindruckte jeden, der ihr gegenüberstehen durfte. Aber trotz ihrer Willensstärke und ihrer Entschlossenheit wäre sie nie in der Lage, ein Heer in die Schlacht zu führen. Und so galt es denn, mit Gottes Hilfe einen erfahrenen Soldaten zu finden, der es an ihrer Stelle tun würde.

„Nun gut“, sagte Cecilia nach einer Weile des Nachdenkens, „dann seht zu, dass Ihr etwas Passendes findet.“

Der Kanzler kam näher und verneigte sich. „Ich fürchte, ich hatte damit gerechnet, dass Ihr Euren gesunden Verstand in dieser Angelegenheit zurate ziehen und meinem Vorschlag beipflichten würdet, Euer Gnaden“, erwiderte er ehrerbietig. „Deshalb habe ich bereits einen berühmten Condottiere eingeladen, unsere Stadt zu besuchen. Er ist bereit, vor Euer Gnaden zu erscheinen, sobald Ihr ihn rufen lasst.“

Einen Herzschlag lang sah Cecilia ihn verblüfft an. Dann lachte sie. „Ihr fürchtet, Messer Beltraffio? Seit wann fürchtet Ihr Euch und insbesondere vor mir? So geht denn also und schafft mir dieses Musterbild so schnell wie möglich herbei. Aber hütet Euch, wenn seine Bedeutung nicht Euern Ankündigungen entspricht!“

„Es gehört zu meinen Aufgaben, Eure Wünsche vorherzusehen, Euer Gnaden. Der Mann und sein stellvertretender Kommandant warten im Vorzimmer. Ich habe ihnen versichert, dass Ihr keine Verzögerung zulassen würdet, so Ihr denn Eure Entscheidung getroffen hättet.“

Wieder musste die Herzogin lachen. „Ihr seid ein schlauer alter Fuchs, mein Lieber. Holt die beiden her. Ich bin begierig zu sehen, wen Ihr da ausfindig gemacht habt.“

Sie beobachtete, wie der alte Mann zur Tür ging, um den Haushofmeister rufen zu lassen. Wie schon ihr Vater, so pflegte auch sie sich mit ihrem Kanzler unter vier Augen zu beraten. Nur bei bedeutenden Staatsangelegenheiten wurde eine Gruppe der Stadtältesten, Rat der Sechs genannt, hinzugezogen. Bis heute aber hatte der Rat der Sechs noch alle ihre gemeinsam mit Beltraffio getroffenen Entscheidungen bestätigt.

„Wollt Ihr mir nicht verraten, wer der Auserwählte ist?“, erkundigte sie sich, während sie auf das Erscheinen des Haushofmeisters warteten.

Der Kanzler gestattete sich ein Lächeln. „Ihr werdet seinen Namen früh genug erfahren, wenn der Haushofmeister den Besucher ankündigt.“ Sein Ton hatte jetzt den Anklang von Neckerei, eine Freiheit, die er sich hin und wieder herausnahm. Schließlich kannte er Cecilia seit ihrer Geburt und hatte in gewisser Weise Vaterstelle an ihr vertreten, nachdem der alte Herzog das Zeitliche gesegnet hatte, als seine Tochter gerade sechzehn Jahre alt geworden war. Jetzt war sie zwanzig und mit einer Überfülle an gesundem Menschenverstand ausgestattet. Auf eine nahezu partnerschaftliche Art teilten sie sich die Regierungsgeschäfte und redeten dabei offen und ungeschminkt miteinander.

Cecilia schüttelte den Kopf. „Eines Tages werdet Ihr selbst für einen treuen Vertrauten zu weit gehen, Messer Beltraffio!“, sagte sie missbilligend. Doch das Lächeln, das um ihre Mundwinkel spielte, verriet, dass der Tadel nicht ernst gemeint war.

„Aber nicht heute, Euer Gnaden“, erwiderte der Kanzler versöhnlich. „Ich glaube, Ihr seid an diesem Gespräch genauso interessiert wie ich.“

Die Herzogin nahm auf dem prächtigen Sessel Platz, der auf einem mit dicken Teppichen belegten Podest stand. Das Ratszimmer spiegelte mit seinen kostbaren Möbeln und den schweren flämischen Wandbehängen den Reichtum des Herzogtums Reggiano, der im umgekehrten Verhältnis zu seiner Größe stand, wider. Dieser Reichtum war es auch, der die Begierde der Nachbarn weckte, von denen der Conte von Burano als bisher Letzter seine räuberischen Absichten enthüllt hatte.

Cecilias Vorfahren hatten schon vor mehr als hundert Jahren dem damaligen Zug der Zeit folgend ein Geschäft mit dem Einwechseln der zahlreichen unterschiedlichen Münzsorten und dem Verleihen von Geld begonnen, denn der Geldhandel brachte noch mehr ein als der aufblühende Handel mit Waren aller Art. Der steigende Bedarf der Fürstenhöfe und bischöflichen Residenzen an Krediten für ihre üppige Hofhaltung veranlassten sie dann später zur Gründung einer der ersten Banken in Oberitalien, das inzwischen zum Zentrum der Finanzgeschäfte geworden war. Auf diese Weise hatte die Familie Carisendi ihr Vermögen und ihren Einfluss gewonnen, die dem berühmten Unternehmen der Medici in Florenz nahezu gleichkamen. In ganz Italien wetteiferten die gekreuzten Dolche des Hauses Carisendi mit den drei Kugeln, dem Kennzeichen der Medici.

Noch während die Herzogin ihre Gedanken in die Vergangenheit schweifen ließ, wurde die Flügeltür von zwei Pagen geöffnet. Der Haushofmeister betrat den Raum und verkündete mit monotoner Stimme: „Der ehrenwerte und berühmte Condottiere Marco Rinaldi und sein Hauptmann Luca de’ Grimaldi ersuchen Euer Gnaden um eine Audienz.“ Dann trat er zur Seite, um den Blick auf die beiden Männer freizugeben, die unmittelbar an...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2023
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1786-3 / 3751517863
ISBN-13 978-3-7515-1786-7 / 9783751517867
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