Autobiographien von überzeugten Nazis und von vertriebenen Deutschen
Verlag Barbara Budrich
978-3-8474-2743-8 (ISBN)
Die Beiträge beschäftigen sich mit Autobiographien, die im Rahmen von ‚wissenschaftlichen Preisausschreiben‘ in der Zeit des Nationalsozialismus erhoben wurden. Sie beziehen sich einerseits auf die 1934 von Theodore Abel mit überzeugten Anhänger*innen des Nationalsozialismus (‚Alte Kämpfer‘) durchgeführte Untersuchung „Why Hitler came into Power“, andererseits auf die 1939 von Gordon Allport und Kollegen an der Harvard Universität initiierte Studie „An alle, die Deutschland vor und während Hitler gut kennen – Mein Leben in Deutschland vor und nach dem 30. Januar 1933“ – mit Emigrant*innen aus dem nationalsozialistischen Deutschland und Österreich.
Der Band beginnt neben einer Einleitung der Herausgebenden mit dem Überblick von Fritz Schütze „Die Macht totalitärer Orientierungs- und Wirkmechanismen in nationalen Wir-Gemeinschaften über individuelle biographische Prozesse“.
Der erste Teil des Buchs thematisiert ‚überzeugte Nazis‘. Jürgen Falter diskutiert unter Heranziehung weiterer Dokumente „Eintrittsmotive und Entlastungsstrategien von NSDAP-Mitgliedern“. Manuel Franzmann analysiert anhand eines Fallbeispiels „Die Hitler-Bewegung als ‚Befreiungsbewegung’“. Claudia Thiede beschäftigt sich unter der Überschrift „Stützen der Gesellschaft“ mit ‚Alten Kämpferinnen’ der NSDAP. Und Daniel Mühlenfeld thematisiert die Aussage‚ „Wie ich National-Sozialist wurde. Biographische Selbstzeugnisse Mülheimer Nationalsozialisten“.
Der zweite Teil des Bandes beschäftigt sich unter der Überschrift ‚vertriebene Deutsche‘ mit Emigrant*innen aus dem NS-Deutschland und Österreich. Detlef Garz stellt das „Das wissenschaftliche Preisausschreiben der Harvard Universität aus dem Jahr 1939“ vor. Sylke Bartmann erörtert die Autobiographien von „Oskar Scherzer und Walter Süssmann, zwei jungen Emigranten aus Wien“. Wiebke Lohfeld analysiert anhand eines Fallbeispiels die Autobiographie von Alice Bärwald „Nur ein Gedanke erfüllte mich: Hinaus in die Freiheit!“. Bianca Pick untersucht schließlich die Preisschriften des Harvard Projekts nach „Forschungsperspektiven und Erkenntnispotenzialen für die Exilliteratur“. Abschließend analysiert Micha Brumlik unter der Überschrift „Verständlich?“ Autobiografien ehemaliger Nationalsozialist*innen.
Prof. Dr. Detlef Garz, Seniorprofessor, Institut für Pädagogik, Allgemeine Pädagogik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Nicole Welter, Professorin, Institut für Pädagogik, Allgemeine Pädagogik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Geleitwort – Verzweifeltes Verstehenwollen (Dirk Westerkamp)
Einleitung – „So ist das Leben, so zieht es dahin“ (Detlef Garz/Nicole Welter)
Eine soziolinguistische Verbindung von mikro- und makroanalytischer Betrachtungsweise in der Biographieanalyse ― unter besonderer Berücksichtigung der vorgestellten Wir-Gemeinschaft der Nation und der auf sie gerichteten rechtsextremistischen Deformationsversuche (Fritz Schütze) 21
Teil I: Autobiographien von überzeugten Nazis
Eintrittsmotive und Entlastungsstrategien von NSDAP-Mitgliedern (Jürgen W. Falter)
Die Hitler-Bewegung als „Freiheitsbewegung“. Deutungsmusteranalyse des Lebenslaufs von Ernst Seyffardt (Manuel Franzmann)
‚Stützen der Gesellschaft‘ – Fragile Identität und biographische Gefangenschaft ‚Alter Kämpferinnen‘ der NSDAP (Claudia Thiede)
Mülheimer Nationalsozialisten im Spiegel ihrer Abel-Biogramme – Narrative Varianten nationalsozialistischer Erweckungsgeschichten (Daniel Mühlenfeld)
Teil II: Autobiographien von vertriebenen Deutschen
„An alle, die Deutschland vor und während Hitler gut kennen“ – Das wissenschaftliche Preisausschreiben der Harvard Universität – mit einigen Hinweisen auf die autobiographische Bedeutung von „Wiedergutmachungsverfahren“ (Detlef Garz)
Oskar Scherzer und Walter Süssmann, zwei junge Emigranten aus Wien (Sylke Bartmann)
„Nur ein Gedanke erfüllte mich: Hinaus in die Freiheit“ – Alice Bärwald (Wiebke Lohfeld)
Eine Stimme aus dem Exil: Lore Taut über das Leben in Deutschland von 1933 bis 1936 (Bianca Patricia Pick)
Nationalsozialismus und Autobiographie (Micha Brumlik)
Die Autor*innen
Erscheinungsdatum | 11.07.2024 |
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Co-Autor | Fritz Schütze, Manuel Franzmann, Sylke Bartmann, Wiebke Lohfeld, Micha Brumlik, Daniel Mühlenfeld, Jürgen W. Falter, Claudia Thiede, Bianca Pick |
Verlagsort | Leverkusen-Opladen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 415 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Literatur ► Essays / Feuilleton | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | academic prize competition • Autobiografie • Autobiografien • autobiographies • Biografieforschung • Biographical research • Biographieforschung • Emigranten • Emigration • Exil • exile • Flight • Flucht • Harvard University • Identität • Identity • motifs • Motive • Nationale Identität • national identity • national socialists • Nationalsozialismus • Nationalsozialisten • Nazi Germany • Nazi Regime • Nazi-Regime • NSDAP • NS-Deutschland • Selbstzeugnisse • self-testimonies • Vertreibung • Wissenschaftliches Preisausschreiben |
ISBN-10 | 3-8474-2743-1 / 3847427431 |
ISBN-13 | 978-3-8474-2743-8 / 9783847427438 |
Zustand | Neuware |
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