Trevellian und der Zeuge: Kriminalroman -  Pete Hackett

Trevellian und der Zeuge: Kriminalroman (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
260 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7612-0 (ISBN)
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von Pete Hackett Bei einer Razzia, bei der es um illegale Prostitution geht, erwarten die FBI-Agenten Jesse Trevellian und Milo Tucker keine besonderen Erfolge. Sie vermuten , dass der Geschäftsführer der Bar alle Schuld auf sich nimmt, um den Besitzer zu schützen. Doch weit gefehlt. Der Mann will ins Zeugenschutzprogramm und macht eine umfassende Aussage. Schon bald danach wird er ins Koma geprügelt. So kann er nicht gegen seinen Boss aussagen. Der hat jedoch noch andere Sorgen. Jemand versucht ihn zu erschießen. Der Vater einer verstorbenen Hure macht ihn für den To d seiner Tochter verantwortlich. Der Fall zieht immer weitere Kreise.

2


Milo und ich ermittelten gegen einen Mann, den wir der Förderung der illegalen Prostitution verdächtigten. Sein Name war Liam Dombrowski. Die Kneipe, in der er als Geschäftsführer fungierte, hieß >Angels Paradise< und lag in der Lower Eastside, genauer gesagt in der Water Street.

Wir fuhren mit dem Dienstwagen hin. Es war kurz nach 22 Uhr, als wir eintrafen. Die grelle Neonschrift über der Tür der Bar warf rote Reflexe auf Gehsteig und Straße. Ein schwarzer Türsteher fixierte uns aufmerksam und auf besondere Art misstrauisch.

Wir betraten den Laden. Hier war einiges los. Das Lokal war in Nischen unterteilt. So weit wir diese Nischen einsehen konnten, waren sie besetzt. Bei den Girls, die sich an die Herren der Schöpfung schmiegten, handelte es sich ganz gewiss nicht um deren Ehefrauen, Verlobte oder Freundinnen.

Auch am Tresen hockten Gäste auf Barhockern, und mit ihnen turtelten die Mädchen, die hier arbeiteten. Einige Bedienungen in verdammt kurzen Röckchen und tiefen Ausschnitten schwirrten herum. Mein erster Eindruck war, das es sich beim >Angels Paradise< um einen höllisch sündhaften Schuppen handelte.

Milo und ich gingen zum Tresen. Dahinter standen zwei Latino-Typen und schenkten Getränke aus. Wir schwangen uns auf hohe Barhocker. Einer der Latinos kam näher. "Was wollt ihr trinken?"

"Bitter Lemmon."

Er schaute mich verblüfft an. Dann knurrte er grinsend: "Bist wohl Autofahrer, wie? Musst nüchtern bleiben?"

Ich grinste ihn an. "Sehr richtig. Mit den Bullen ist nicht zu spaßen, wenn sie einen betrunken am Steuer erwischen."

"Mir auch ein Glas Bitter Lemmon", verlangte Milo. "Ebenfalls Autofahrer", fügte er mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu."

Achselzuckend wandte sich der Keeper ab.

Eine Minute später standen die gefüllten Gläser vor uns.

"Sonst noch einen Wunsch?" Verschwörerisch schaute mich der Latino an.

"Ich suche was Exotisches", erklärte ich mit gesenkter Stimme. "Habt ihr so etwas zu bieten?"

"Das kostet." Der Bursche sprach gerade so laut, dass ich ihn verstehen konnte.

"Geld spielt keine Rolle", versetzte ich ebenso leise.

"Gilt das auch für dich?", wandte sich der Keeper an Milo. "Gehört ihr beide zusammen?"

"Wir sind Geschäftspartner aus Philadelphia und haben geschäftlich in New York zu tun. Man hat uns die Adresse dieses Clubs sozusagen als Geheimtipp mit auf den Weg gegeben."

"Verstehe." Der Latino zeigte ein wissendes Grinsen. "Wartet einen Moment."

Der Bursche verschwand durch die Tür, die in den Flur mit den Toiletten führte.

Ich trank von dem Bitter Lemmon. Milo nippte ebenfalls an seinem Glas. Wir schauten uns um. Die Girls, die da arbeiteten, schienen allesamt >amerikanisch< zu sein. Ich ging davon aus, dass sie legal anschafften und über den sogenannten >Bockschein< verfügten.

Hier unten hatte sicher alles seine Ordnung. Darum wollten wir in die obere Etage des Schuppens. Dort oben, davon waren wir überzeugt, ging es weniger legal zu. Wir hatten den Hinweis von einem V-Mann erhalten.

Mit gesicherten Erkenntnissen konnte uns der V-Mann jedoch nicht bedienen. Darum wollten Milo und ich die Situation erst mal vor Ort erkunden, ehe wir eine Razzia durchführten und vielleicht mit Kanonen auf Spatzen schossen.

Der Keeper kam zurück. Er sagte: "Gehen Sie in die 1. Etage. Man wird Sie dort in Empfang nehmen." Er grinste.

"Durch diese Tür?", fragte ich und wies mit dem Kinn in die entsprechende Richtung. Es war die Tür, durch die auch der Keeper das Lokal verlassen hatte.

Er nickte.

Milo und ich rutschten von den Barhockern und setzten uns in Bewegung. Was wir hier trieben, war ein Spiel mit dem Feuer. In der New Yorker Gangster-Szene waren Milo und ich keine Unbekannten. Wenn uns hier einer erkannte, konnte es ziemlich bitter für uns werden. Es war sozusagen eine Herausforderung an das Schicksal, als wir beschlossen, uns in diesen sündhaften Schuppen zu begeben und wie bei einem Undercover-Einsatz Ermittlungen vor Ort zu betreiben. Es gab darüber hinaus noch eine ganze Reihe weiterer Unabwägbarkeiten, die uns zum Stolperstein werden konnten.

In dem Flur brannte Licht. An seinem Ende schwang sich die Treppe nach oben. Aus der 1. Etage waren keine Geräusche zu vernehmen. Wir stiegen die Treppe hinauf. Sie war aus Holz und knarzte manchmal unter unserem Gewicht. In der 1. Etage gab es zwei Türen.

Welche war die richtige?

Die Entscheidung wurde uns abgenommen. Eine der Türen wurde aufgezogen, in ihrem Rechteck zeigte sich ein großer, vierschrötiger Bursche. Ein Schlägertyp allererster Ordnung. Er trug eine Jeans, sein Oberkörper steckte in einer kurzen, nietenbesetzten Lederjacke. "Hereinspaziert", sagte der Bursche und machte eine einladende Handbewegung.

Wir betraten das Apartment. Und wir sahen uns drei weiteren Kerlen vom Schrot und Korn des Burschen gegenüber, der uns hereingebeten hatte.

Eine Falle! Das war mein erster Gedanke! Himmel, woher wussten die Kerle, dass wir Polizisten sind?

Ich staute den Atem und machte mich bereit. Mir entging nicht, dass sich Milos Schultern strafften.

"Was soll das werden?", fragte ich laut.

Die Kerle umringten uns. Ein Strom von Brutalität und Unerbittlichkeit ging von ihnen aus. Ihre Gesichter waren starr.

Derjenige, der uns eingelassen hatte, stieß hervor: "Geschäftsleute aus Philadelphia also, wie?"

"Sicher. Was gibt es daran auszusetzen?"

"Zeig mir deinen Ausweis."

"Ist das üblich hier?"

"Wenn wir den Verdacht haben, dass sich ein paar Bullen einschleichen - ja."

O verdammt! Was hatten wir an uns, dass uns fast jeder Gangster sofort als Polizisten identifizierte? War es der Geruch einer besonderen Spezies? Hatten die Ganoven einen Riecher dafür entwickelt?

"Zeig mir deinen Ausweis", forderte der Bulle noch einmal. "Wenn du aus Philadelphia kommst, dann hat es seine Ordnung." Er schaute Milo an. "Deinen Ausweis will ich ebenfalls sehen, Mister. Der Führerschein tut's auch."

Natürlich konnten wir uns nicht entsprechend ausweisen. Dass man hier unsere Ausweise verlangen würde, hatten wir beim besten Willen nicht einkalkuliert. Ich bereute es einen Augenblick lang, ohne entsprechende Rückenstärkung hergefahren zu sein, ich meine, ohne eine Mannschaft mitzubringen.

"Ich habe keinen Ausweis dabei. Ich..."

Der Grobschlächtige, der uns die Tür geöffnet hatte, griff nach mir. Er packte mich an den Aufschlägen meiner Jacke und zog mich dicht an sich heran. Sein Atem streifte mein Gesicht. Gleichzeitig zog er das Knie hoch. Wenn er mich getroffen hätte - gute Nacht. So aber drehte ich mich halb zur Seite, und sein Knie prallte lediglich gegen meinen Oberschenkel. Das war zwar auch schmerzhaft, mir zog sich der Muskel zusammen, aber ich war nicht kampfunfähig dadurch.

Ich hämmerte dem Burschen ansatzlos die Faust in den Leib. Er fand nicht die Zeit, seine Bauchmuskeln anzuspannen. Darum tat ihm der Schlag weh. Er presste ihm die Luft aus den Lungen und er krümmte sich nach vorn. Ich zog einen rechten Schwinger hoch und donnerte ihm die Faust unter das Kinn, was ihn aufrichtete und zwei Schritte zurückwanken ließ.

Jetzt aber fiel die Erstarrung von seinen Kumpanen. Einer stieß einen Schrei aus und warf sich auf Milo. Ich konnte gerade noch sehen, wie sich mein Freund und Kollege in den Burschen hinein drehte und in die Hocke ging. Es war der Ansatz zu einem klassischen Schulterwurf. Fernöstliche Kampftechnik...

Ich hatte damit zu tun, den Kerl abzuwehren, dem ich schon zwei Haken verpasst hatte, der nun aber seine Not überwand und wieder angriff. Und mit ihm einer der anderen Burschen.

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie eine Tür zu einem der Nebenräume geöffnet wurde. Einen Augenblick lang war das rassige Gesicht einer jungen Frau zu sehen. Es war von langen, schwarzen Haaren eingerahmt. Südamerikanerin!, zuckte es durch meinen Verstand, doch dann galt es, mich meiner Haut zu wehren.

Mein Bein zuckte hoch. Einer der beiden Angreifer rannte dagegen und prallte zurück. Dem Schlag des anderen wich ich behände aus. Ich erwischte sein Handgelenk mit beiden Händen und drehte ihm blitzschnell den Arm auf den Rücken. O ja, in Quantico hatte man es uns beigebracht, sich ein paar wilde Kerle erfolgreich vom Leibe zu halten. Der Schläger brüllte auf und machte das Kreuz hohl, um dem schmerzhaften Druck in seinem Schultergelenk entgegenzuwirken.

Sein Gefährte kam mit erhobenen Fäusten. Ich versetzte dem Kerl, den ich ihm Griff hatte, einen Kniestoß in den verlängerten Rücken. Er taumelte seinem Kumpel entgegen und die beiden prallten zusammen.

Ich nahm wahr, dass Milo einen seiner Gegner bereits ausgeknockt hatte. Der Bursche hockte am Boden, den Rücken gegen die Wand gelehnt, sein Kopf baumelte vor der Brust, Speichel tropfte von seinen Lippen.

Nun stieß ich mich ab, schraubte mich hoch, wirbelte in der Luft um meine Achse und ließ mein ausgestrecktes Bein herumschnellen. Es traf einen der Kerle seitlich am Kopf. Es war ein schulmäßiger >Roundhouse-Kick<, den ich angewandt hatte. Der Getroffene ging auf das linke Knie nieder. Sein Kopf wackelte vor Benommenheit.

Sein Kumpel war heran. Er schlug eine Doublette. Ich riss den Kopf zurück. Die beiden Hämmer wischten dicht vor meiner...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7612-4 / 3738976124
ISBN-13 978-3-7389-7612-0 / 9783738976120
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