Der Vampir und die Hexe: Hexenbiss (eBook)

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2023 | 1. Auflage
408 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7579-2582-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Vampir und die Hexe: Hexenbiss -  Vivi Thea Veloy
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Roxana bleibt keine Zeit, sich vom Angriff der Werwölfe zu erholen. Sie haben ihr und den Vampiren eine Einladung geschickt, um die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Bevor sich Roxana auf die Suche nach deren Ursprünge machen kann, steht ihr das schaurigste Halloween bevor, das sie sich vorstellen kann: Ein Wochenende bei den Vampiren. Albträume suchen sie heim, durch die sie ihre Vergangenheit immer klarer sieht. Als wäre das nicht aufreibend genug, steht plötzlich die Inquisition mit einer schweren Anklage vor der Tür. Roxana, Taran und Francis werden abgeführt und verhört. Können sie dem Schicksal, das dort auf sie lauert, entkommen?

Vivi Thea Veloy wuchs in der Schweiz auf und entdeckte schon in frühster Kindheit die Welt der Bücher für sich. Bald reichten ihr die erzählten Geschichten nicht mehr und sie begann, selbst Welten zu erschaffen. Nach einem achtjährigen Aufenthalt in Deutschland, wo sie ihren Mann kennengelernt und geheiratet hat, lebt sie nun wieder in ihrem Heimatland und widmet sich voll und ganz ihrem Autorenleben.

Vivi Thea Veloy wuchs in der Schweiz auf und entdeckte schon in frühster Kindheit die Welt der Bücher für sich. Bald reichten ihr die erzählten Geschichten nicht mehr und sie begann, selbst Welten zu erschaffen. Nach einem achtjährigen Aufenthalt in Deutschland, wo sie ihren Mann kennengelernt und geheiratet hat, lebt sie nun wieder in ihrem Heimatland und widmet sich voll und ganz ihrem Autorenleben.

Entschuldigung


Roxana knetete ihre Hände im Schoß und starrte auf die Straße vor sich. Ihr Herz raste. Sie vermied jeden Blick zum Grundstück zu ihrer rechten Seite. Ganz im Gegensatz zu Agathe hinter dem Steuer. Diese beugte sich vor und spähte zum umzäunten Gelände, dessen Wohnhaus größtenteils von einer Trauerweide verdeckt wurde. Die Vampire hätten sich kein zwielichtigeres Versteck aussuchen können.

Abgesehen von dem Herrenhaus auf dem Hügel mitten in einem unberührten Wald, natürlich.

»Haben sie uns gar nicht gehört?«, fragte Agathe mit gerunzelter Stirn. Ihre feuerroten Haare hatte sie mit einem geflochtenen Zopf zu bändigen versucht, doch die Locken widersetzten sich und standen in alle Richtungen ab. Mit dem grünen Kleid, das ihre Augen derselben Farbe betonte, wirkte sie mehr denn je wie eine Hexe. »Steig doch eben aus und klingele, ja?«

Roxana gehorchte widerstrebend. Die Hand zitterte, mit der sie die Tür des roten Autos öffnete. Die Herbstsonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel und der Wind fegte die trockenen Blätter über den Bürgersteig. Dennoch wünschte sie sich ans andere Ende des Dorfes, den Hügel hinauf und in ihr Zimmer. Sie wollte nicht den Rest des Tages mit den Vampiren verbringen, doch waren die Ereignisse so schnell ins Rollen geraten, dass sie sie nicht hatte aufhalten können. Als ihre Tante die Einladung der Werwölfe erhalten hatte, hatte sie umgehend den Kontakt zu Ansgar aufgenommen und ein Treffen für den letzten Sonntag der Herbstferien vereinbart. Das alles wäre kein Problem, wären Taran, Francis und Dominik nicht ebenfalls eingeladen worden. So war sie gezwungen, sich mit ihnen in ein Auto zu setzen und zehn Minuten zum nächsten Dorf zu fahren. Zwar hätten die Vampire ihr eigenes Fahrzeug nehmen können, doch der Umwelt zuliebe hatte Agathe eine Fahrgemeinschaft vorgeschlagen.

Roxana schob den Gedanken beiseite und verschaffte sich mit einem tiefen Atemzug den Mut, die Klingel zu betätigen. Zu ihrer Unruhe mischte sich Ärger, den sie nach flüchtiger Inspektion Taran zuordnete.

Ebenjener öffnete einen Moment später die Tür und stapfte heraus. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu und riss das eiserne Tor auf.

»Was ist los?«, fragte sie besorgt.

»Francis stellt sich an.«

»Inwiefern?«

»Wir haben ihm versichert, dass er vor der Sonne keine Angst haben muss, wenn er sich eincremt, aber …« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Ach, sieh selbst.«

Während er sich ins Auto setzte, wandte sich Roxana dem Grundstück zu. Hinter dem Tor führte eine gepflasterte Einfahrt zu einem dunklen Gebäude. Obwohl die steinerne Fassade deutlich älter war, gaben die hohen Fenster den Blick auf eine moderne Einrichtung preis. Der Garten bot eine interessante Mischung aus einem gepflegten und verwilderten Grundstück. Die Blumenbeete um das Haus waren von jeglichem Unkraut befreit und der Rasen gemäht. Dennoch waren die Herbstblätter nicht zur Seite gerecht worden und die Bäume standen scheinbar wahllos im Garten.

Die hölzerne Tür mit dem altmodischen Türklopfer öffnete sich wenig später und Dominik trat heraus. Ihm folgte eine Gestalt, die völlig in Schwarz gekleidet war, sich eine Decke über den Kopf gezogen hatte und in der dick eingewickelten Hand einen Regenschirm hielt.

Während Dominik ihr ein entschuldigendes Lächeln zuwarf, spähte Francis misstrauisch zum Himmel empor, doch vermutlich sah er lediglich das Schwarz des Regenschirms.

Obwohl Roxanas Herz raste, konnte sie sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Das Vertrauen in seine Gefährten reichte wohl nicht so tief wie die Angst vor der Sonne.

»Na los, beeil dich. Wir kommen noch zu spät«, erklang Tarans genervte Stimme hinter ihr. Er war inzwischen auf der Rückbank des Autos ganz durchgerutscht und winkte Francis herbei.

Das ließ sich dieser nicht zwei Mal sagen. Mit schnellen Schritten eilte er zum Wagen und schlüpfte hinein.

»Guten Tag, Roxana.«

Sie zuckte zusammen und richtete ihren Blick auf Dominik. Silberne Haare umrahmten sein Gesicht und die hellgrauen Augen musterten sie freundlich, dennoch beschleunigte sich ihr Herzschlag. Wie immer in seiner Anwesenheit ergriff sie das Gefühl von Furcht und Vertrauen gleichermaßen, ohne dass sie eines von beiden zuordnen konnte.

»Du siehst gut aus.«

Automatisch glitt ihr Blick an sich hinunter. Sie trug kniehohe Stiefel, rote Leggings und einen schwarzen Minirock. Der Rollkragenpullover war ebenfalls schwarz, doch Schlaufen an Hals und Ärmeln waren rot und passten somit zu den Leggings. Das Amulett mit der Katzenfigur auf dunkelviolettem Hintergrund baumelte offen auf ihrer Brust. Einige Strähnen ihrer schulterlangen Haare hatte sie mit einem Band in Form einer roten Rose am Hinterkopf zusammengebunden.

Agathe hatte darauf bestanden, dass sie sich für diesen Besuch herausputzte. Die Vampire schienen das nicht ganz so eng zu sehen. Lediglich Dominik trug einen Anzug, der seiner schlanken Statur ein vornehmes Aussehen verlieh. Taran hingegen trug eine Jeans und einen Hoodie und von Francis waren lediglich schwarze Tücher zu sehen.

»Wollen wir dann?«

Roxana zuckte erneut zusammen und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dominik. »Ja … ja, natürlich.« Schüchtern deutete sie auf den Platz des Beifahrers. »Möchten Sie … sich vorn hinsetzen?«

»Nein, schon gut.« Er schenkte ihr ein Lächeln und gesellte sich zu seinen Vampirkollegen auf die Rückbank.

Noch einen Moment zögerte sie, ehe sie ebenfalls ins Auto stieg und sich anschnallte. Agathe warf ihr einen prüfenden Blick zu, den sie mit einem gezwungenen Lächeln beantwortete. Nichts war in Ordnung. Doch eine Wahl hatte sie nicht. Sie musste zu diesem Treffen, ob sie wollte oder nicht.

»Ich hoffe, es ist nicht zu eng für euch dahinten.« Agathe warf einen Blick in den Rückspiegel. »Aber ihr seid ja alle schön schlank. Da nehmt ihr nicht so viel Platz weg. Und wenn doch, dann könnt ihr euch in Fledermäuse verwandeln.« Sie gluckste amüsiert und lenkte das Auto auf die Straße.

»Ey!«, rief Francis und arbeitete sich aus seinen Decken. »Das ist eine hohe Kunst und kann nicht jeder Vampir!« Er wandte sich an Dominik. »Hast du das inzwischen gelernt? Oder versucht, deinem Jungen beizubringen?«

»Weder noch«, antwortete dieser mit einem Lächeln in der Stimme. »Durch die modernen Fortbewegungsmöglichkeiten ist das kaum noch nötig.«

»Ihr seid alle viel zu faul geworden.«

»Das sagt der Richtige! Wer hängt denn vierundzwanzig sieben vor dem Rechner?«, mischte sich Taran ein.

»Gestern war ich unterwegs!«

»Ja, weil du Hunger hattest!«

»Und vorgestern waren wir einkaufen! Oder war das schon vorvorgestern?«

»Das war Donnerstag«, bemerkte Taran trocken. »Siehst du? Du hast noch nicht einmal die Zeit im Blick. Denkst du nicht, dass das ein Grund zur Sorge ist?«

»Nein. Ich muss sie nutzen, um neue Dinge zu lernen. Weißt du, wie das ist, dreihundert Jahre zu verschlafen?«

»Nein. So lange existiere ich noch nicht einmal. Aber das passt zu deinem Verhalten. Bist du dir sicher, dass das keine Absicht war?«

»Nein!«, rief Francis aus. »Natürlich nicht. Ich hätte gerne am sozialen Leben teilgenommen.«

»Sie haben also lange geschlafen, ja? Darf ich fragen, welche Gründe das hatte?«, mischte sich Agathe ins Gespräch ein, während Roxana angespannt lauschte und mit ihrem Amulett spielte.

»Ich wurde schwer verletzt und hatte nicht die Energie, mich durch einen Regenerationsschlaf zu heilen. Erst, als die beiden Deppen hier mir etwas Nahrung gebracht haben, bin ich erwacht.«

»Na, vielen Dank auch!«, schimpfte Taran. »Dir helfe ich auch nochmal!«

»Lasst gut sein, ihr beiden Streithähne«, mischte sich Dominik ein. »Es ist, wie es ist. Daran können wir nichts ändern.«

»Ich hätte eine weitere Frage, wenn sie erlaubt ist«, fuhr Agathe fort.

»Natürlich. Fragen Sie ruhig«, antwortete er, ohne lange zu überlegen. »Wir sind Ihnen beiden sowieso zu Dank verpflichtet. Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie sich so sorgsam um uns kümmern, nachdem wir versäumt haben, uns vorzustellen und euch deswegen so viele Umstände bereitet haben.«

»Ach, das ist doch nichts.« Agathe winkte ab. »Allerdings, damit das auch so bleibt, wollte ich Sie fragen, wie Sie sich ernähren.«

»Nun …« Dominik unterbrach sich selbst, offensichtlich auf der Suche nach den richtigen Worten.

Roxana drehte das Amulett zwischen ihren Fingern. Immer wieder wanderte ihr Blick in den Seitenspiegel, doch besonders viel sah sie von den Personen auf der Rückbank nicht. Ihr Herz raste und sie war sich sicher, dass die Vampire es hörten, was nicht dazu beitrug, dass sie sich beruhigte. Eher im Gegenteil.

»Von Menschen«, antwortete Taran schließlich. »Dominik ist zwar Arzt und hin und wieder bringt er Blutspenden mit, doch gibt es davon sowieso zu wenige. Wir geben uns allerdings Mühe, so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Deswegen trinken wir regelmäßig, aber wenig. Bis auf gewisse Idioten, die sich nicht an die Moderne anpassen können.«

»Meinst du mich damit?«, fragte Francis empört.

»Wen denn sonst?«

»Dich vielleicht«, murmelte Roxana und schloss ihre Hand um den Anhänger. Das kühle Metall drückte in ihre Haut und spendete ihr die Sicherheit, die sie dringend brauchte.

Für einen Moment herrschte Schweigen im Auto, ehe Taran seufzte. »Ja. Das … kann ich wohl nicht abstreiten.«

»Moment.« Francis richtete sich auf. »Habe ich etwas verpasst?«

»Nein«, antwortete Roxana hastig, noch bevor Taran zu einer Antwort ansetzen...

Erscheint lt. Verlag 28.4.2023
Reihe/Serie Der Vampir und die Hexe
Der Vampir und die Hexe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Geheimnis • Hexe • Romance • Vampir • Vergessen
ISBN-10 3-7579-2582-3 / 3757925823
ISBN-13 978-3-7579-2582-6 / 9783757925826
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