Trevellian und die blutigen Diamanten: Kriminalroman -  Pete Hackett

Trevellian und die blutigen Diamanten: Kriminalroman (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
260 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7559-8 (ISBN)
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von Pete Hackett Sassou Mubato kommt aus Sierra Leone. Er gehört zur Oppositionspartei RUF, deren Mitglieder beschlossen haben, ihre Anliegen mit besonderem Nachdruck voranzutreiben. Mubatos Auftrag ist es, Waffen zu kaufen. Mubato hat Rohdiamanten verkauft und dafür zehn Millionen Dollar bekommen. Den Preis, den der Waffenhändler für seine Ware fordert. Als Mubato sich auf dem Weg zum Waffendepot befindet, wird er jedoch abgefangen. Am nächsten Tag sind die zehn Millionen verschwunden und Mubato tot. Aber auch von den Diamanten fehlt jede Spur.

Kapitel 8


Bei mir schellte erneut das Telefon. Es war wieder Vince Saddler. "Ich bin aufgeflogen, Trevellian", hechelte er in die Leitung. "Sie haben mich beschattet. O verdammt, sie sind hinter mir her. Wenn sie mich schnappen, bin ich tot."

Ich war wie elektrisiert. "Wo befinden Sie sich, Saddler", stieß ich hervor.

"Im Bryant Park. Ich telefoniere mit dem Handy. Vorhin habe ich von der Telefonsäule am Times Square angerufen. Das hätte ich nicht tun sollen. Aber ich wollte Geld sparen. Es - es war ein Fehler..."

"Ich komme", sagte ich, "und hole Sie ab. Warten Sie am Eingang in der 40. Straße auf mich."

"Hölle, Trevellian, die Kerle jagen mich. Einer heißt Morrison. Er sprach von zwei Freunden, die in der 44. Straße im Auto auf ihn warteten. Sicher hat er die beiden mobilisiert. Ich sah ihn telefonieren. Ich hab Angst, Trevellian, ich mach mir fast in die Hosen."

"Verstecken Sie sich in der Nähe des Tors im Park. Ich bleib direkt vor dem Tor in der 40. Straße stehen. Keine Angst, Saddler, in dem Park haben drei Mann kaum eine Chance, Sie zu finden."

"Beeilen Sie sich Trevellian. Ich hab das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu stehen."

"Ich bin in 20 Minuten da", versicherte ich, dann legte ich auf. Ich schnallte mir das Holster mit der SIG P226 an den Gurt, schlüpfte in meine Jacke, und Minuten später rollte der Dienstwagen aus der Tiefgarage des Gebäudes, in dem ich wohnte.

Ich nahm den Anruf unseres V-Mannes natürlich nicht auf die leichte Schulter. dass die Mitglieder extremistischer Gruppen keinen Spaß verstanden, wenn sich einer als Verräter oder gar als Polizeispitzel entpuppte, war mir voll und ganz bewusst. Und wenn sie Saddler erwischten, dann war sein Leben wohl tatsächlich keinen rostigen Cent mehr wert.

Ich benötigte keine 20 Minuten, um zum Tor des Bryant Parks in der 40. Straße zu gelangen. Es war schon geschlossen. Im Park brannten keine Laternen. Es war zwischen den Büschen finster wie im Vorhof der Hölle. Der Zaun lag im Licht der Peitschenmasten.

Da die 40. eine Einbahnstraße ist, kam ich von Westen. Ein Stück weiter war die Fifth Avenue. Hier rollte der Verkehr dicht. Die Avenue lag im hellen Lichtschein der Reklamen und beleuchteten Schaufenster der Geschäfte, die sie säumten.

Ich parkte den Wagen und stieg aus, ging um den Dienstwagen herum und betrat den Gehsteig. Mein Blick schweifte über die dunkle Mauer aus Büschen und Hecken des Parks. Von der Fifth Avenue her näherten sich zwei Männer. Als ich nach links schaute, sah ich einen weiteren Mann kommen. In mir meldeten sich sämtliche Alarmsignale. Einen sechsten Sinn für Gefahr hatte ich im Laufe meiner Tätigkeit als FBI-Agent zur Genüge entwickeln können. Und dieser Sinn warnte mich jetzt.

Unwillkürlich zuckte meine Rechte unter die Jacke und legte sich auf den Knauf der SIG. Sie umschloss ihn und lüftete die Waffe im Holster. Geduckt und sprungbereit stand ich auf dem Gehsteig vor dem Dienstwagen. Mein Blick huschte mal nach links, dann nach rechts. Die drei Kerle, die aus beiden Richtungen kamen, näherten sich schnell. Weiter hinten zeigten sich einige Passanten, die aus der Avenue of the Americas in die 40. Straße eingebogen waren.

Ich war ein Bündel gespannter Aufmerksamkeit. Und ich sagte mir, dass es leichtsinnig war, alleine hierher zu fahren. Aber Milo zu informieren und ihn von unserer Ecke abzuholen hätte viel zu viel Zeit gekostet. Ich hätte das nächste Polizeirevier verständigen können, damit von dort einige Patrol Cars in Marsch zum Bryant Park gesetzt worden wären. Aber diese Chance hatte ich verpasst. Und jetzt war es zu spät.

Wenn es sich bei den dreien um die Kerle handelte, die Saddler verfolgt hatten, dann hatten sie Saddler geschnappt und von ihm erfahren, dass ich zum Tor in der 40. Straße kommen wollte, um ihn abzuholen. Und nun hatte ich die drei am Hals. Saddler war dann wahrscheinlich schon tot. Ein eisiger Schauer durchfuhr mich beim Gedanken daran, mein Hals war plötzlich wie zugeschnürt.

Bei den beiden Kerlen, die von rechts kamen, blitzte es auf. Eine Detonation war nicht zu hören. Sie hatten wahrscheinlich Schalldämpfer auf die Mündungen ihrer Waffen geschraubt.

Ich sprang zurück. Im letzten Moment. Ich glaubte noch den sengenden Hauch eines der Projektile zu spüren, die sie mir gesandt hatten. Ich wirbelte um meine Achse, rannte um den Dienstwagen herum und zog dabei die SIG. Hinter dem Dienstwagen ging ich in Deckung.

Linker Hand kam der einzelne der Kerle zwischen zwei parkenden Autos hervor. Im Schein einer Straßenlaterne sah ich das matte Schimmern von Stahl in seiner rechten Hand. Ohne lange zu überlegen feuerte ich. Ich sah den Burschen zusammenbrechen und nahm das Gesicht nach rechts, von wo die beiden anderen Gangster kamen. Meine Zähne waren in der Anspannung, die mich erfüllte, fest zusammengepresst. Meine Hand hatte sich um den Griff der SIG geradezu festgesaugt. In mir glomm eine dumpfe Glut aus Sorge um Vince Saddler. Ich begann mir Vorwürfe zu machen, ihn dazu animiert zu haben, sich in die diese extremistische, neonazistische Gruppe, die sich Bloody Dragon nannte, einzuschleichen. Aber um die potentiellen Terroristen auszuschalten, benötigten wir Beweise. Und solche hatte uns Walter Shirland mit seinem Verein bisher nicht geliefert, außer dass sie bei einigen Demonstrationen mit faschistischen und rassistischen Parolen unangenehm aufgefallen waren.

Diese Gedanken durchrannen mich, und gleichzeitig fragte ich mich, weshalb es diese Kerle auf mich abgesehen hatten. Vermuteten sie, dass Vince Saddler mir etwas verraten hatte, und wollten sie verhindern, dass ich mein Wissen preis gab? Ich vermutete fast so etwas. Warum sonst hatten sie mir aufgelauert? Denn dass sie auf mich gewartet hatten, war mir sehr schnell klar geworden.

Einer der beiden anderen Kerle pirschte um ein parkendes Auto herum. Er verschmolz fast mit dem dunklen Hintergrund, dennoch entgingen mir die schattenhaften Bewegungen nicht.

Der andere kam wahrscheinlich auf dem Gehsteig im Schutz der parkenden Autos.

Ich feuerte auf den Schemen, den ich sehen konnte, kam hoch und rannte ein Stück die Fahrbahn hinunter auf jenen Burschen zu, den ich niedergeschossen hatte. Eine Kugel folgte mir, traf mich aber nicht. Der Bursche lag auf dem Bauch und rührte sich nicht. Ich ging im Schutz des parkenden Autos auf Tauchstation und schaute in die Richtung, aus der ich gekommen war. Der Kerl, den ich neben dem parkenden Pkw gesehen hatte, war verschwunden.

Ich nahm mein Handy aus der Tasche und klickte die Nummer des Field Office her. Dann ging ich auf Verbindung. Gleich darauf hatte ich den Chef vom Dienst in der Leitung. "Ich bin in der 40. Straße, beim Bryant Park, in eine Schießerei verwickelt", sagte ich, nachdem ich mich zu erkennen gegeben hatte. "Verständigen Sie das nächste Revier, Kollege, damit die mir ein paar Cops zu Hilfe schicken."

Der Kollege stellte keine großen Fragen. Dazu war auch bei Gott keine Zeit. Denn es war davon auszugehen, dass die beiden Schufte anschlichen wie Wölfe, die ihr Opfer in der Zange hatten und es gleich zerfleischen würden.

Ich glitt geduckt um den Wagen herum, der mir Deckung bot, und sah einen der Kerle auf dem Gehsteig näherhuschen. Ich schoss. Er hielt unvermittelt an, ich vernahm in dem zerrinnenden Knall der Detonation ein ersterbendes Röcheln, dann kippte der Bursche nach hinten um.

Und dann sah ich den dritten der Kerle. Er hatte wahrscheinlich mitgekriegt, dass ich auch den zweiten seiner Komplizen ausgeschaltet hatte und gab jetzt Fersengeld. Er rannte in Richtung Fifth Avenue, von wo er mit seinem Kumpan gekommen war.

"Stehenbleiben, FBI!", brüllte ich aus Leibeskräften, aber der Bursche dachte nicht daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Er schien im Gegenteil an Tempo zuzulegen.

Ich nahm die Verfolgung auf. Meine Schritte trappelten auf den Betonplatten des Gehsteiges, meine Füße schienen kaum den Boden zu berühren, die parkenden Autos schienen an mir vorbeizufliegen.

Aber der Fliehende legte ebenfalls einen Spurt hin, der so manchem Sportler zur Ehre gereicht hätte. Mir entging nicht, dass er immer wieder über die Schulter nach hinten schaute. Einmal feuerte er sogar auf mich, ohne langsamer zu werden.

Ich konnte nicht schießen. Denn meine Kugel wäre in die 5. Avenue geflogen und hätte Unbeteiligte gefährden können. Derlei Überlegungen stellte der Bursche vor mir nicht an. Dem war es egal, ob er jemand traf, der sich eventuell hinter mir bewegte.

Doch dann bog er in die Fifth Avenue ein, und ich gab mich keinen Illusionen mehr hin. In der verkehrsreichen Straße konnte der Bursche problemlos untertauchen, er konnte im Gewühle verschwinden wie ein Staubkorn in der Wüste.

Als ich die Mündung der 40. Straße in die 5. Avenue erreichte, blieb ich keuchend stehen. Ja, ich war ein wenig außer Atem. Auf der einen Seite sah ich Ketten von Scheinwerfern, auf der anderen endlose Linien von roten Rücklichtern. Die Fahrspuren waren vollgepfropft mit Autos.

Auf den Gehsteigen und vor den Auslagen bewegten sich Passanten. Das waren ganze Menschentrauben. Der Bursche, den ich verfolgt hatte, war verschwunden. Ich schaute mir zwar die Augen aus, konnte aber nichts entdecken, was als Hinweis auf den Kerl dienlich gewesen wäre.

Also kehrte ich um.

Sirenengeheul empfing mich. Aus...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7559-4 / 3738975594
ISBN-13 978-3-7389-7559-8 / 9783738975598
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