Wie ein Feuer in dunkler Nacht (eBook)

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2023 | 1. Auflage
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4301-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie ein Feuer in dunkler Nacht -  Julie Garwood
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England, 1086: Die schöne Elizabeth Montwright entkommt nur knapp einem Massaker, bei dem ihre ganze Familie getötet wird. Von ihrer Burg vertrieben, schwört sie Rache und schmiedet einen Plan: Als Bäuerin verkleidet will sie zurückkehren und Baron Geoffrey Berkley, der die Mörder vertrieben hat, um Hilfe bitten.

Doch der hat anderes im Sinn. Und während Elizabeth sich anfangs noch gegen seine Annäherungsversuche zur Wehr setzt, entbrennt auch sie schon bald in Leidenschaft zu dem Krieger, der ihr Herz erobern will. Aber zuerst fordert sie Gerechtigkeit ...

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<p>Julie Garwood wurde in Kansas City, Missouri, geboren und ist irischer Abstammung. In den 80er Jahren schrieb sie ihre erstes Buch und hat seitdem mehr als 30 Romane erfolgreich veröffentlicht. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden und landen in den USA regelmäßig auf der Bestsellerliste. Heute lebt die Autorin in Leawood, Kansas. Für weitere Informationen besuchen Sie Julie Garwoods Homepage unter: https://juliegarwood.com/.</p>

KAPITEL 1


Die ersten langen, dünnen Finger aus Licht drangen durch das Dunkel der Nacht und tauchten den Horizont im Osten langsam aber stetig in ein dunkles Rot, vor dessen Hintergrund die Wolken blass und kraftlos wirkten. Elizabeth lehnte an dem rauen, ungehobelten Türrahmen der Hütte und beobachtete eine Weile, wie die Sonne sich am Himmel erhob. Schließlich streckte sie sich und trat hinaus ins Freie. Ein Falke kreiste in scheinbarer Schwerelosigkeit über den Wipfeln der Bäume. Als er die schlanke Gestalt aus der Hütte treten sah, beschleunigte er sein Tempo, schoss auf sie zu und ließ sich schließlich auf einen mit verkrustetem Schlamm bedeckten Felsbrocken neben dem Mädchen nieder. Wildes Flügelschlagen und ein schrilles Kreischen begleiteten seine Landung.

»Da bist du ja, mein Stolzer«, sagte Elizabeth freundlich. »Du bist früh heute Morgen. Hast du auch keinen Schlaf finden können?« Sie lächelte ihren Falken an und hob dann langsam einen Arm, bis er auf Taillenhöhe ausgestreckt war. »Komm«, befahl sie mit zärtlicher Stimme.

Der Falke bewegte den Kopf hin und her, ohne dass seine durchdringenden Augen ein einziges Mal von ihrem Gesicht abließen. Gurgelnde Laute kamen aus seiner Kehle. Seine goldenen Augen hatten ihre Wildheit nicht verloren, doch Elizabeth hatte keine Angst. Sie begegnete seinem Blick vertrauensvoll und wiederholte ihren Befehl sanft. Und endlich flatterte der Falke von seinem Felsen auf und landete auf ihrem bloßen Arm. Obwohl seine Krallen scharf wie Dolche waren, zuckte sie nicht einmal zusammen, denn der Falke würde ihr nicht einmal einen kleinen Kratzer beibringen. Ihre makellose Haut zeugte von seiner Vorsicht.

»Was soll ich nur mit dir machen?«, fragte Elizabeth. Ihre blauen Augen funkelten vergnügt, als sie ihren zahmen Falken betrachtete. »Du wirst immer fetter und fauler, mein Freund, und obwohl ich dir deine Freiheit geschenkt habe, kommst du immer wieder zu mir zurück. Ach, mein Lieber, wenn die Menschen doch auch nur so treu wären wie du.« Die Fröhlichkeit war aus ihren Augen verschwunden, und an ihre Stelle war eine umfassende Traurigkeit getreten.

In diesem Moment erklang das Trappeln von Pferdehufen, die auf sie zukamen. Elizabeth erstarrte. »Geh«, befahl sie, und der Falke schwang sich augenblicklich in die Luft. Furcht lag in ihrer Stimme, als sie nach ihren beiden Wolfshunden rief und auf den Schutz der dichten Bäume zuhastete. Die Hunde kamen herangestürmt und drängten sich an ihre Seite, als sie sich hinter den dicken Stamm eines Baumes presste. Elizabeth bedeutete den Hunden mit einer Handbewegung, keinen Laut von sich zu geben, während sie sich innerlich verfluchte, weil sie ihren Dolch in der Hütte gelassen hatte. Sie bebte am ganzen Körper und hielt unwillkürlich den Atem an.

Diebe und Plünderer, ganze Banden gesetzloser, vogelfreier Männer durchstreiften das Land, und jeder, der sich nicht innerhalb der schützenden Festungsmauern befand, war leichte Beute für ihre Gier und ihre Grausamkeiten.

»Mylady?«

Die Erleichterung überspülte Elizabeth wie eine Woge, als sie die Stimme ihres treuen Dieners hörte. Sie ließ sich kraftlos an den Baumstamm sinken und versuchte, ihr wild pochendes Herz zu beruhigen.

»Mylady? Ich bin’s, Joseph. Wo seid Ihr?«

Die wachsende Furcht in seiner Stimme veranlasste Elizabeth, endlich ihr Versteck zu verlassen. Sie huschte durch die Bäume, umrundete lautlos einen dicken Stamm und tippte dem Diener von hinten auf die Schulter.

Der alte Mann gab ein erschrecktes Quieken von sich und machte einen Satz nach hinten, wobei er seine junge Herrin beinahe zu Boden stieß. »Bei Gott, müsst Ihr mich so erschrecken?«, schimpfte er, aber als er die Zerknirschung in ihrem Gesicht sah, zwang er sich zu einem Lächeln, wobei er sein lückenhaftes Gebiss entblößte. »Und wenn Ihr Eure Stirn noch so sehr in Falten legt, der Anblick Eures reizenden Gesichts wird mich stets erfreuen.«

»Du sollst mir nicht immer schmeicheln, Joseph«, erwiderte Elizabeth mit einem Grinsen, und der Dienstbote war einmal mehr wie verhext von ihrer rauchigen, doch musikalischen Stimme. Bewundernd sah er ihr hinterher, als sie langsam auf die Hütte zuging und an der Tür anhielt. Es war erstaunlich, dass es ihm beim Anblick ihrer Schönheit immer noch die Sprache verschlug. Er kannte sie immerhin schon seit ihrer Kindheit.

»Komm, trink etwas mit mir und erzähl mir, was dich hergeführt hat«, forderte Elizabeth ihn auf. Ihre eben noch so schelmische Miene drückte plötzlich Besorgnis aus. »Ich habe mich doch nicht im Tag geirrt, nicht wahr? Du bist doch nicht gekommen, um mir wie üblich Nahrungsmittel zu bringen? Oder habe ich jetzt wirklich jedes Zeitgefühl verloren?«

Joseph spürte, dass sie über diese Möglichkeit ernsthaft beunruhigt war. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und sie getröstet, doch das war natürlich nicht möglich. Sie war die Herrin, er nur der bescheidene Diener.

»Es ist fast einen Monat her, seit meine Familie –«

»Lasst uns nicht davon sprechen, Mylady«, unterbrach Joseph sie. »Und macht Euch keine Sorgen. Ihr habt Euch nicht geirrt, ich war erst vor zwei Tagen hier. Ich bin gekommen, um Euch eine wichtige Nachricht zu überbringen, und ich habe außerdem einen Plan, den ich Euch darlegen möchte.«

»Joseph, wenn du mir wieder vorschlagen willst, dass ich zu meinem Großvater gehen soll, dann bist du umsonst hergekommen. Meine Antwort lautet wie immer Nein. Niemals! Ich werde in der Nähe meiner Festung bleiben, bis ich mich an den Mördern meiner Familie gerächt habe! Das habe ich geschworen, und du wirst mich nicht davon abbringen!« Während sie sprach, schob sie trotzig das Kinn ein wenig vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Joseph blickte rasch auf seine Stiefel, um ihrem eisigen Blick zu entgehen.

Schweigend wartete sie eine Weile ab. »Nun?«, fragte sie schließlich. Als er noch immer keine Antwort gab, stieß Elizabeth einen resignierten Seufzer aus und fuhr etwas freundlicher fort: »Hör auf, dich zu grämen, Joseph. Ich habe den kleinen Thomas fortgeschickt, damit er in Sicherheit ist. Das ist doch das Wichtigste, oder?«

Doch anstatt ihr zuzustimmen, sackten die Schultern des alten Mannes noch ein Stück weiter herab. Aber dann straffte er seinen gebeugten Rücken so gut es ging, rieb sich den kahlen Kopf und räusperte sich. »Die Schufte sind fort.«

»Was? Fort? Was soll das heißen, fort? Wie ist das möglich?« Ihre Stimme wurde mit jeder Frage lauter. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie den Mann an seinem Umhang gepackt und schüttelte ihn nun heftig.

Joseph löste sanft ihre Hände von seinem Umhang. »Bitte, Mylady, beruhigt Euch! Gehen wir hinein, dann erzähle ich Euch alles, was ich weiß.«

Elizabeth nickte, drehte sich um und betrat rasch die Hütte. Sie versuchte, ihre Würde zu wahren, wie es ihre Erziehung von ihr verlangte, doch die aufwallenden Gefühle in ihrem Inneren machten es ihr unendlich schwer. Hunderte von Fragen wirbelten in ihrem Kopf herum.

Die Hütte, die aus einem einzigen Raum bestand, war nur spärlich ausgestattet. Elizabeth setzte sich auf einen der beiden Schemel, faltete die Hände im Schoß und gab sich alle Mühe, geduldig zu wirken, während Joseph ein Feuer im Herd entzündete. Obwohl es schon später Frühling war, war es in der Hütte kalt und feucht.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis Joseph sich endlich ihr gegenüber auf dem anderen Hocker niederließ. »Es geschah kurz nachdem ich Euch das letzte Mal besucht habe, Mylady. An dem Tag, als das fürchterliche Gewitter tobte«, begann er. »Ich war gerade auf dem einen Hügelkamm oberhalb der Festung angekommen, als ich sie sah. Oder besser: Ich sah eine gewaltige Staubwolke, als sie über die Straße zogen. Obwohl es nur etwa zweihundert Mann gewesen sein konnten, wirkten sie dennoch wie eine gewaltige, tödliche Streitmacht. Ja, der Boden zitterte unter den stampfenden Hufen ihrer Pferde, und ich war wie gebannt von dem Anblick. Dann sah ich ihren Anführer, der ganz an der Spitze der Krieger ritt. Er als Einziger trug keinen Helm.«

Er machte eine Pause, und Elizabeth hätte ihn vor Ungeduld am liebsten noch einmal geschüttelt. »Mir war klar, dass das Überraschungselement nicht zu ihrer Strategie gehörte, denn sie rissen einfach die Tore nieder und drangen in die Festung ein. Meine Neugier war so groß, dass ich alle Vorsicht vergaß und näher heranritt. Als ich einen günstigeren Aussichtspunkt gefunden hatte, sah ich, dass die Krieger sich in einem Halbkreis aufgestellt hatten und, die Schilde vor sich, langsam vorrückten. Es war eine unglaubliche Szene, die sich dort vor meinen Augen abspielte, glaubt mir. Immer wieder musste ich zu ihrem Anführer blicken, dessen Größe allein schon außergewöhnlich war. Er schwang sein Schwert mühelos, obwohl es mir so gewaltig vorkam, als könnten es kaum zwei Männer gemeinsam hochheben. Links und rechts fiel der Feind zu Boden und –«

»Waren es Krieger von Lord...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2023
Reihe/Serie Historical Romance voller Leidenschaft
Übersetzer Kerstin Winter
Sprache deutsch
Original-Titel Gentle warrior
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Baron • Beißer • Burg • Duke • Historische Liebesromane • Lady • Leidenschaft • Massaker • Mittelalter • Nackenbeißer • Rache • Ritter • Romance • Romane für Frauen • Romane zum Träumen • Romantik
ISBN-10 3-7517-4301-4 / 3751743014
ISBN-13 978-3-7517-4301-3 / 9783751743013
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