Im Taumel der Sehnsucht (eBook)

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2023 | 1. Auflage
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4298-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Taumel der Sehnsucht -  Julie Garwood
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England, Ende des 18. Jahrhunderts: Jered Marcus Benton, der Duke of Bradford, ist der reichste und begehrteste Mann weit und breit - aber auch der arroganteste. Sein Interesse beschränkt sich auf eine einzige Dame der Londoner Gesellschaft: die schöne Caroline Richmond aus Boston. Auch sie ist von dem dreisten Herzog angetan und nimmt sich vor, ihn zu zähmen. Doch erst als sich ihre Wege aufgrund einer tödlichen Intrige vereinen, verfällt Jered ihrem unwiderstehlichen Bann. Durch einen gemeinsamen Feind verbunden, entdecken sie eine Welt voll ungestümer Leidenschaft ...

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<p>Julie Garwood wurde in Kansas City, Missouri, geboren und ist irischer Abstammung. In den 80er Jahren schrieb sie ihre erstes Buch und hat seitdem mehr als 30 Romane erfolgreich veröffentlicht. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden und landen in den USA regelmäßig auf der Bestsellerliste. Heute lebt die Autorin in Leawood, Kansas. Für weitere Informationen besuchen Sie Julie Garwoods Homepage unter: https://juliegarwood.com/.</p>

KAPITEL 1


England, 1802

Schüsse zerrissen die Stille und störten den Frieden der romantischen englischen Landschaft, durch die die Kutsche fuhr.

Caroline Mary Richmond, ihre Cousine Charity und ihr schwarzer Begleiter Benjamin schauten einander an. Charity, die glaubte, dass es sich um den Donner eines herannahenden Gewitters handelte, blickte aus dem Fenster und runzelte die Stirn, als sie sah, dass der Herbsthimmel klar und blau war. Nicht eine einzige Wolke war in Sicht. Sie wandte sich zu ihrer Cousine um und wollte gerade eine Bemerkung machen, als Caroline sie an den Schultern packte und sie auf den Boden der gemieteten Kutsche zerrte.

Als ihre Cousine flach auf dem Bauch lag, zog Caroline eine kleine silberne Pistole mit Perlmuttgriff aus ihrem Perlentäschchen. Sie stützte sich auf Charitys Rücken ab, als die Kutsche jäh zum Stehen kam.

»Caroline, was in Gottes Namen soll das?«, kam es gedämpft vom Boden her.

»Gewehrschüsse«, zischte Caroline.

Benjamin, der noch auf der Bank gegenüber saß, zog nun seine eigene Waffe, entsicherte sie und spähte vorsichtig aus dem offenen Fenster.

»Da vorne stimmt was nich’!«, rief der Kutscher in seinem breiten irischen Akzent. »Wir warten besser hier ab!« Man hörte, wie er vom Kutschbock kletterte, und Ben sah ihn an dem Wagen vorbeirennen.

»Siehst du etwas?«, fragte Caroline.

»Nur den Fahrer, der sich in den Büschen verkriecht«, antwortete Benjamin verächtlich.

»Ich kann überhaupt nichts sehen«, murmelte Charity missmutig. »Caroline, nimm wenigstens deine Füße von mir. Nachher habe ich überall deine Schuhabdrücke auf meinem Kleid.« Sie kämpfte sich mühsam hoch und blieb auf ihren Fersen sitzen. Ihre Haube war ihr vom Haar gerutscht und hing nur noch an dem Band um ihren Hals. Ihre Haare waren ein einziges Durcheinander aus blonden, wirren Locken und rosafarbenen und gelben Bändern. Die drahtgefasste Brille hing schief auf der Spitze ihrer winzigen Nase, und sie blinzelte angestrengt, während sie versuchte, ihr Äußeres wieder in Ordnung zu bringen.

»Wirklich, Caroline, manchmal wünschte ich, du wärst nicht ganz so eifrig darauf bedacht, mich zu beschützen«, sagte sie mürrisch. »Oh Himmel, mir ist ein Glas aus der Brille gefallen. Es muss irgendwo in den Falten meines Kleids stecken. Oh guter Gott!« Sie stöhnte, während sie hilflos an ihrem Kleid herabblickte, dann fragte sie ängstlich: »Meinst du, es sind irgendwelche Strauchdiebe, die ahnungslosen Reisenden auflauern?«

Caroline blickte konzentriert aus dem Fenster. »Wenn man von der Anzahl der Schüsse und der Reaktion unseres Kutschers ausgeht, sieht es ganz so aus«, antwortete Caroline. Sie verlieh ihrer Stimme absichtlich einen ruhigen, fast heiteren Klang, um Charitys wachsender Nervosität entgegenzuwirken. »Benjamin? Sieh bitte nach den Pferden. Wenn sie ruhig genug sind, dann reiten wir weiter und bieten unsere Hilfe an.«

Benjamin nickte und öffnete die Tür. Als er seine massige Gestalt mit einer Schulter voran durch die Öffnung schob, schwankte die Kutsche bedrohlich. Statt zum Kutschbock zu gehen, vor dem die Zugpferde eingespannt waren, schlenderte Benjamin nach hinten, wo Carolines zwei Araberpferde angeleint waren. Die edlen Tiere waren Geschenke für Carolines Vater, den Earl of Braxton, und hatten mit den dreien die lange Reise von Boston nach England unternommen.

Der Hengst tänzelte unruhig, und auch die Stute war nervös, doch Benjamin beruhigte sie rasch, indem er in seinem melodiösen, mit afrikanischen Brocken durchsetzen Südstaaten-Dialekt, den nur Caroline wirklich verstehen konnte, leise auf sie einsprach. Schließlich band er sie los und führte sie an die Seite der Kutsche.

»Du wartest hier, Charity«, befahl Caroline. »Und halt den Kopf unten!«

»Bitte sei vorsichtig«, erwiderte Charity. Sie kletterte wieder auf den Sitz und steckte, ohne sich um Carolines Anweisungen zu kümmern, augenblicklich den Kopf aus dem Fenster. »Und du auch, Benjamin«, setzte sie hinzu, während der Riese erst Caroline in den Sattel hob und sich dann auf das andere Pferd schwang.

Caroline lenkte den Hengst in die dichten Bäume hinein. Sie hatte vor, das Überraschungselement zu nutzen und sich den Räubern von hinten zu nähern. Die Anzahl der Schüsse, die sie gehört hatten, ließ auf vier, vielleicht fünf Angreifer schließen, und sie hatte keine Lust, bei einem so unausgeglichenen Verhältnis mitten in eine Truppe Halsabschneider zu platzen.

Ein Zweig zerrte an ihrer blauen Haube. Sie band sie mit einer Hand auf und schleuderte sie von sich. Die Nadeln konnten das Gewicht der dicken schwarzen Locken nicht halten, und so fielen sie befreit auf ihre Schultern und ihren Rücken.

Als sie Stimmen hörten, hielten Caroline und Benjamin an. Obwohl das Unterholz dicht genug war, um sie vor Blicken zu schützen, ließ es genug freie Sicht auf die Szene, die sich vor ihnen auf der Straße abspielte.

Vier stämmige Männer, alle zu Pferd, hatten sich im Halbkreis um eine elegante schwarze Kutsche gruppiert. Alle bis auf einen trugen Masken. Ihre Blicke waren auf einen Gentleman gerichtet, der nun langsam aus der Kutsche stieg. Caroline sah hellrotes Blut an der Innenseite seines Beines entlangströmen und hätte beinahe einen empörten Schrei ausgestoßen.

Der verletzte Gentleman hatte blondes Haar und ein attraktives Gesicht, das nun allerdings leichenblass und schmerzverzerrt war. Caroline beobachtete, wie er sich gegen die Kutsche lehnte und seine Angreifer mit verächtlichem Blick musterte. Dann weiteten sich seine Augen plötzlich, und die Arroganz wich purem Entsetzen. Der Grund dafür war offensichtlich: Der Mann ohne Maske, bei dem es sich anscheinend um den Anführer der Banditen handelte, hob langsam seine Pistole und richtete den Lauf auf den Gentleman. Es bestand kein Zweifel daran, dass der Schurke sein Gegenüber kaltblütig ermorden wollte.

»Er hat mein Gesicht gesehen«, sagte der Mann zu seinen Kumpanen. »Er muss sterben.«

Zwei der Räuber nickten augenblicklich, der dritte zögerte jedoch. Caroline wartete nicht ab, wie er sich entscheiden würde. Sie zielte und zog den Hahn ihrer Pistole.

Caroline wusste, wie treffsicher sie war – sie war nicht umsonst mit vier älteren Vettern aufgewachsen, die darauf bedacht gewesen waren, ihr beizubringen, wie man sich selbst verteidigte. Sie hatte auf die Waffenhand des Anführers gezielt und nickte nun befriedigt, als sie sein lautes Schmerzensgeheul vernahm.

Benjamin grunzte anerkennend, als er ihr seine Waffe gab und ihr die leere abnahm. Caroline feuerte einen zweiten Schuss ab, mit dem sie den Mann zur Linken des Anführers an der Schulter traf.

Dann war es schon vorbei. Laut schreiend und fluchend trieben die Banditen ihre Fersen in die Flanken ihrer Pferde und stoben davon.

Caroline wartete, bis das Donnern der Hufe auf der Straße nicht mehr zu hören war, dann trieb sie ihren Hengst vorwärts. Als sie die Kutsche erreicht hatte, ließ sie sich aus dem Sattel gleiten. »Ich glaube nicht, dass sie zurückkommen«, sagte sie sanft. Sie hatte immer noch ihre Waffe in der Hand, senkte aber rasch den Lauf, als sie sah, wie der Mann zurückzuckte.

Der Gentleman erwachte langsam aus seiner Erstarrung. Blaue Augen, ein wenig dunkler als Carolines, starrten sie ungläubig an, während ihm langsam dämmerte, was geschehen war. »Sie waren es, die geschossen hat? Sie haben ...?«

Der arme Kerl schien es nicht fassen zu können. Offenbar war das eben Erlebte zu viel für ihn.

»Ja, ich habe geschossen. Aber Benjamin«, sie deutete auf den Riesen, der hinter ihr stand, »hat mir geholfen.«

Der Gentleman riss seinen Blick von Caroline los und blickte über ihre Schulter. Seine Reaktion auf den farbigen Mann beunruhigte Caroline – er sah ganz so aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen. Zudem wirkte er vollkommen verwirrt, ja beinahe desorientiert, und Caroline kam zu dem Schluss, dass der Schrecken, den die Banditen ihm eingejagt hatten, und seine Verwundung daran schuld waren, dass sein Verstand im Augenblick ein wenig langsam funktionierte. »Wenn ich meine Waffen nicht benutzt hätte, dann wären Sie jetzt ein toter Mann.«

Sie drehte sich zu Benjamin um und reichte ihm die Zügel ihres Hengstes. »Reite zur Kutsche zurück und erzähl Charity, was passiert ist. Sie rauft sich wahrscheinlich schon die Haare vor Sorge.«

Benjamin nickte und setzte sich in Bewegung. »Bring das Schwarzpulver mit. Nur vorsichtshalber«, rief Caroline ihm hinterher. »Ach, und Charitys Arzneibeutel.«

Nun wandte sie sich wieder an den Fremden. »Schaffen Sie es, in die Kutsche zu klettern?«, fragte sie. »Dort haben Sie es bequemer, wenn ich nach Ihrer Wunde sehe.«

Der Mann nickte und stieg vorsichtig das kleine Treppchen hinauf. Er stolperte und wäre fast hintenübergefallen, doch Caroline konnte ihn noch gerade rechtzeitig stützen.

Als er sich auf dem dicken burgunderroten Polster der Bank niedergelassen hatte, hockte sich Caroline auf den Boden...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Reihe/Serie Historical Romance voller Leidenschaft
Übersetzer Kerstin Winter
Sprache deutsch
Original-Titel Rebellious Desire
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beißer • Duke • Feind • Historische Liebesromane • Intrige • Lady • Leidenschaft • London • Nackenbeißer • Romance • Romane für Frauen • Romane zum Träumen • Romantik
ISBN-10 3-7517-4298-0 / 3751742980
ISBN-13 978-3-7517-4298-6 / 9783751742986
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