König Ludwig und die verhängnisvollen Zündhölzer (eBook)

Ein Fall für Herzogin Sophie und den Märchenkönig

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
182 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1684-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

König Ludwig und die verhängnisvollen Zündhölzer - Kirsten Kaiser
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Der grauenvolle Mord an der Familie Rettmer liegt nun zwei Jahre zurück und noch immer wurde kein Täter verhaftet. Aber einen ungelösten Mordfall in dieser Größenordnung kann Ludwig in seinem Königreich schlicht nicht dulden. Und wenn die schludrige Gendarmerie es nicht gebacken bekommt, dann muss der Kini eben selbst ermitteln.

Doch kaum liegt die Akte auf seinem königlichen Tisch, da steht eines Nachts auch schon der ganze Rettmer-Hof in Flammen - und mit ihm der Tatort von damals. Hat der Mörder von Ludwigs Vorhaben Wind bekommen und wollte möglicherweise verbliebene Beweise restlos vernichten? Wer sonst könnte ein Interesse daran haben, die Aufklärung der Morde zu verhindern? Gemeinsam mit Sophie heftet sich der Kini an die Fersen des Brandstifters, um den Täter zu überführen.

Dies ist der sechste Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe rund um Herzogin Sophie und den legendären König Ludwig II. von Bayern. Ein exzentrischer Monarch, eine Adelige mit Grips, Charme und dem richtigen Riecher für Verbrechen aller Art - und das alles mit dem Prunk und Pomp des 19. Jahrhunderts. Herrlich bayerisch, unkonventionell und charmant.

ÜBER DIE SERIE

Bayern, Ende 19.Jh.: Ludwig ist Erfinder, Freigeist, Architekt - ach ja, und König von Bayern. Was für eine lästige Verantwortung! Viel lieber würde er den ganzen Tag Wagner hören, fliegende Kutschen konstruieren oder Märchenschlösser bauen. Na gut, zumindest Schlösser kann er bauen. Und was für welche! Doch nicht zuletzt deshalb ist Bayern finanziell angeschlagen und von Feinden umzingelt. Also sind seine königlichen Pflichten gefragt.

Und als wäre das nicht genug, muss er neuerdings auch noch die Arbeit der Gendarmerie übernehmen. Egal, ob tote Preußen oder entführte Hunde - auf seinen Schlössern geschehen allerhand mysteriöse Verbrechen und seltsame Missetaten. Gottlob, dass er seine Cousine Herzogin Sophie an seiner Seite weiß. Gemeinsam mit ihr überführt der König jeden Halunken und Scharlatan ...
Weitere Folgen aus dieser Serie:

König Ludwig und der tote Preuße
König Ludwig und der gläserne Dolch
König Ludwig und der verschwundene Mops
König Ludwig und der brennende Diamant
König Ludwig und das tödliche Mysterium
Für Fans von BUNBURRY, CHeRRINGHAM und TEE? KAFFEE? MORD!
ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Kirsten Kaiser wurde 1975 in Berlin geboren und lebt und arbeitet dort als Juristin. Sie hat, vielleicht berufsbedingt, eine Schwäche für skurrile Persönlichkeiten, die sie in ihren Romanen hemmungslos auslebt, und schreckt dabei auch vor historischen Ungenauigkeiten nicht zurück. Wenn sie sich nicht gerade durch den §§-Dschungel kämpft oder frohgemut Geschichten schreibt, geht sie gerne mit ihrem Mann walken, versucht sich mehr oder weniger erfolgreich an einem perfekten herabschauenden Hund oder trinkt mit ihren Freundinnen Kaffee, die übereinstimmend der Meinung sind, dass ihre schwere Koffeinsucht langsam in Behandlung gehört.</p>

Kapitel 1


Auszug aus dem Tagebuch Ludwigs des II.:

»Feuer, Asche, Brand, oje, tun den Mordermittlern weh!! (Vermerk Augusto eins: Dem königlichen Gelehrten mit höchstem Bedauern lebenslanges Feuerzeug- und Zündhölzerverbot erteilen? Oder nur strafbewehrte Zündeluntersagung wegen juristischer Angemessenheit? Mit von Pfistermeister sprechen.)«

König Ludwig der II. von Bayern knirschte erbost mit den Zähnen. Was war das da unten in der vorvorletzten Zeile für ein von schludriger Gendarmenhand dahingeschmiertes, übel lesbares Wort? »Entschlagen?« Oder war das NT ein R? Und der Begriff weiter rechts hieß wohl »Opfer« und nicht »Oper«, durfte man annehmen? Ludwig stöhnte und gähnte gleich darauf hinter vorgehaltener Hand. Seine Augäpfel juckten zum Wahnsinnigwerden, und geisterhafte Abdrücke der Buchstaben flackerten auf seiner Netzhaut. Warum musste die Luft im Aufenthaltsraum des rosanen »Hotels des Liebeshorrors« so verbraucht sein? Und dieses fröhlich flackernde Kaminfeuer war definitiv zu heiß. Fast wie eine quälende Miniaturfeuersbrunst. Dabei wurde selbst der widerstandsfähigste König, und Ludwig zählte sich zu diesem ausgesuchten Personenkreis, ganz dösig. Er wand sich auf seinem Polstersessel, schlug das rechte Bein über das linke und dann wieder zurück. Mit großer Mühe konzentrierte er sich erneut auf die dicke, eselsohrige Ermittlungsakte auf seinen Knien. Doch die beiden betrunkenen Männerstimmen, die wie jede Nacht auf dem Marktplatz vor ihrem Hotel ihr schmerzhaft atonales Gesangsduett aufführten, lenkten ihn fast genauso sehr ab wie der beinahe tödliche Sauerstoff- und der notorische Schlafmangel. Dabei war Ludwig ein König auf einer Mission: Er hatte sich einen Eid geschworen, den mehr als zwei Jahre zurückliegenden Mordfall auf dem Rettmer-Hof unweit von hier aufzuklären. Bei der widerlichen Tat war eine bedauernswerte Familie bis auf die Tochter grausam ausgelöscht worden. Und dieses Versprechen würde er einlösen. Auch, wenn er dafür gegen betrunkene Höllenchöre ankämpfen und nie wieder in Morpheus Armen ruhen durfte. Er gähnte erneut und kniff sich in den Oberarm. Ob des heftigen Schmerzes zuckte er zusammen und bückte sich leise fluchend, um die massive Akte aufzuheben, die ihm vom Schoß gerutscht und Millimeter neben Sigis Körbchen auf dem Boden aufgeprallt war. Der königliche Mops rührte sich trotz des beinahe terminalen Einschlags nicht, sondern schnarchte weiter, den Schädel auf den Vorderpfoten ruhend. Zwischen ihnen lag sein neues Spielzeug: eine kleine leuchtend gelbe Stoffente, die Sophie ihm geschenkt hatte. Ludwig fühlte einen heimlichen Anflug von Neid auf solche Seelenruhe, bezwang dieses unwürdige Gefühl aber mannhaft.

»Ist alles in Ordnung mit dir, Ludwig? Bist du eingenickt?« Seine Cousine saß am Tisch in der Mitte des Raumes. Sie hatte einen weiteren Band der Ermittlungsakten im Mordfall Rettmer vor sich und einen Ellbogen daneben aufgestützt, während sie las. Auf ihrer Stirn prangten eine tiefe Schramme sowie ein blauer Fleck, bei deren Anblick Ludwig jedes Mal ein schlechtes Gewissen verspürte.

Er wandte den Blick ab und hob seine Mappe auf, die schwer wie ein Backstein war. »Ich bin nicht eingeschlafen. Doch wenn das so weitergeht, kann ich für nichts garantieren. Die Luft ist dermaßen schlecht hier drinnen.« Er sah auf das geschlossene Fenster links von sich.

Sophie stand auf, öffnete es und setzte sich wieder auf ihren Platz. Sie nahm sich ihre Tasse, die neben allerlei anderen Bechern, Kannen und Pralinentellern stand, trank einen Schluck und verzog angewidert das Gesicht. »Wie weit bist du mit der Akte gekommen, Ludwig?«

Ludwig rollte mit den Augen. »In zwei Stunden genau dreiundfünfzig Seiten von zweihundertfünfundsechzig. Alles ist so schlecht sortiert, die Handschriften sind wie immer kaum lesbar, und dann diese Abkürzungen. Ist das eine neue Methode, einen harmlosen König zu quälen? Was soll zum Beispiel GLA-2 sein? Außerdem habe ich den Eindruck, das Zeug ist haarsträubend unvollständig. Ich fahnde ständig vergeblich nach Dokumenten, auf die irgendwer irgendwo Bezug genommen hat.« Er zeigte auf Sophies Aktenband. »Wie geht es mit deinem Dossier? Kommst du zurecht?«

Sophie schenkte sich einen frischen Kaffee aus einer bauchigen Porzellankanne ein. »Ich komme zurecht. Aber wie du habe auch ich langsam das Gefühl, dass etwas fehlt. So, wie es jetzt ist, ergibt es teilweise wenig Sinn.«

Ludwigs Privatsekretär Major Paul Lohmann, der korrekt in Anzug und Binder gekleidet am Kamin stehend eine Akte aus der königlichen Verwaltung studierte, schaute auf. »An der Seite steht eine Nummer, Hoheit. Ich vermute, die des Aktenbandes. Klein und mit Graphitstift geschrieben.«

Sophie drehte ihre Akte seitlich zu sich. »Ihr habt ausgezeichnete Augen, Major. Sieh an. Meiner ist Band zwei von vier. Ludwig, welche Ziffer steht auf deinem Band?«

Ludwig linste peinlich berührt auf seine Akte und kam sich unglaublich dumm vor, weil ihm die Zahlen bislang nicht aufgefallen waren. »Eins von vier«, murmelte er und sah sich suchend um. Aber weder auf dem Tisch noch den Polstermöbeln oder dem Piano nebst dazugehörigem Sitz zeigten sich weitere Ermittlungsakten. Auf dem Kaminsims lagen nur die langweiligen Dokumente des Majors. Ludwig runzelte die Stirn. »Das sind doch hoffentlich nicht die gesamten Unterlagen, die der olle Brigadier uns vor ein paar Tagen aus dem Archiv in München mitgebracht hat?«

»Ich fürchte es fast. Es sei denn, du hast Aktenteile gefunden, die ich übersehen habe.« Sophie deutete fragend auf die Kaffeekanne, und Ludwig nickte. Sie schenkte ein und kam zu ihm herüber.

Er nahm seine gefüllte Tasse von ihr entgegen und blies über das dampfende Getränk. »Das darf doch nicht wahr sein. Wie konnte das passieren?«

»Ich nehme an, der Brigadier hat die anderen Bände im Archiv schlicht übersehen. Er sagte, er sei sehr in Eile gewesen«, warf der Major mit gesenktem Kopf ein, ohne die Aufmerksamkeit von seinen Dokumenten zu wenden. »Ich sende ihm morgen früh eine Depesche ins Innenministerium und bitte darum, uns die weiteren Bände umgehend zukommen zu lassen, Eure Majestät.«

»Eine ausgezeichnete Idee«, stimmte Ludwig missmutig zu. Er stand auf, ging zum Tisch und schüttete etwas Milch in seinen Kaffee. »Aber das ändert nichts daran, dass man aus den verklausulierten Notizen nur wenig schlau wird. Ich weiß zum Beispiel immer noch nicht, in welche grobe Stoßrichtung die beiden Herren ermittelt haben. War es eine Zufallstat? Ein Raubmord? Etwas Persönliches? Rache? Liebe? Leidenschaft? Vermuteten sie einen Täter? Mehrere? Ich kann es nicht sagen. Und ich fürchte, wenn die anderen Aktenbände in demselben Stil gefertigt sind, werden sie uns ebenfalls nicht weiterbringen.«

»Wer sind die beiden Ermittler? Jemand, den wir persönlich um Auskunft bitten könnten?« Sophie reichte Ludwig den Pralinenteller, bevor sie sich wieder an den Tisch setzte.

»Danke, nein«, lehnte Ludwig die Süßigkeiten ein wenig leidend ab. »Und prinzipiell ist das ein guter Vorschlag, meine liebe Sophie. Deswegen hatte ich auch in weiser Voraussicht Gennach gebeten, sich in München nach ihnen zu erkundigen. Doch der versoffene Innenminister hat mir vorhin eine Depesche zukommen lassen. Ein Ermittler ist an einer heftigen Reaktion auf einen Hornissenstich verstorben. Der andere ist der berühmt-berüchtigte Baron, der im Fall von Hagen ermittelt hat und so auffallend plötzlich nach Berlin verzogen ist. Der, dessen Name mir stetig entfällt. Vermutlich verweigert sich mein Gehirn aus Schmach.« Ludwig trank seine Tasse in einem Zug aus und reichte sie Sophie.

»Wieso schreibt dir der Innenminister und nicht der Brigadier?« Sophie stellte die Tasse ab und schaute gedankenverloren den Major an, der das nicht bemerkte, weil er eine Notiz in seine Unterlagen schrieb.

Ludwig zuckte mit den Achseln. »Vielleicht wollte er auch mal wieder ein Wort mit seinem König wechseln. Was weiß ich. Wieso fragst du, meine Beste?«

»Nur so.« Sophie legte sich eine Decke um ihre Beine. »Aber wenn wir nicht mit den Ermittlern sprechen können und aus den Akten nicht schlau werden, müssen wir uns eben unsere eigenen Gedanken machen.«

Der Kaffee begann bei Ludwig zu wirken, er fühlte sich wacher und zu neuen Taten bereit. Beschwingt wippte er auf den Zehenspitzen. »Alleine denken ist immer eine gute Taktik, wage ich zu behaupten. Dann übernehmen wir wenigstens keine falschen Annahmen der früheren Ermittler. Diesem Preußenfreund traue ich nämlich nur so weit, wie ich ihn werfen könnte, und ich erinnere mich, er war von eher kräftiger Statur. Dem unglücklichen Mann mit den Hornissen möchte ich nicht zu nahe treten. Ich bin sicher, er war vertrauenswürdig und wusste, was er tat.« Ludwig dachte nach. »Also mit Ausnahme dessen, nicht mit Hornissen in Berührung zu kommen. Aber wer kann so etwas schon vorhersehen.« Er ging zum Piano, nahm seinen Teil der Ermittlungsunterlagen, kam zurück an den Tisch, setzte sich neben...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2023
Reihe/Serie Neuschwanstein-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpenkimi • Attentat • Attentat auf den König • Bayerische König • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • cozy crime deutsch • Ermittler-Duo • Ermittler-Krimi • Historische Krimis • Hohenschwangau • humorvolle Krimis • Krimi Bayern • Krimi deutsch • Kriminalfall • Krimis • krimiserie deutsch • lustige Krimis • Mord • Mordfall • Pfalz • Privatermittler • Regiokrimi • Royale Ermittler • Schloss Neuschwanstein • Windsor ermitteln • Windsor Komplott
ISBN-10 3-7517-1684-X / 375171684X
ISBN-13 978-3-7517-1684-0 / 9783751716840
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