Der Tod spricht auch mit Geistern gern (eBook)

Ein Bayernkrimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
213 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4284-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod spricht auch mit Geistern gern -  Susanne Hanika
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Geister auf dem Campingplatz! Mit Hilfe des berühmten Mediums Oliver Harris versuchen die Hirschgrundis, mit Sofias verstorbener Nonna Kontakt aufzunehmen. Der Grund: Evelyn hat eine Art Schatzkarte von Nonna entdeckt und diese soll ihnen jetzt aus dem Jenseits helfen, den Schatz zu finden. Doch dann wird bei der Schatzsuche in Sofias Garten ein junger Mann tot aufgefunden! Oliver Harris kann dank seiner Gabe hilfreiche Details zum Opfer beisteuern und unterstützt die Hirschgrundis bei den Ermittlungen. Doch haben hier wirklich übersinnliche Kräfte ihre Finger im Spiel oder ist der Täter nicht vielleicht doch aus Fleisch und Blut? Evelyn und Sofia sind bereit, es mit dem Täter - egal ob Mensch oder Geist - aufzunehmen und Nonnas Schatz zu finden!

'Der Tod spricht auch mit Geistern gern' ist der zwanzigste Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.</p>

Kapitel 1


Die Nacht hatte sich über den Hirschgrunder See gesenkt. Ich saß im Ruderboot und ließ meine Hand ins Wasser hängen, während Jonas, mein Freund und Kriminalkommissar, mit gleichmäßigen Ruderschlägen hinaus auf den See steuerte. Bei der Brücke, die an einer Engstelle beide Ufer des Sees verband, hielt er inne, und das Boot trieb ein bisschen vor sich hin. Man hörte fast nichts, nur ein leises Plätschern, wenn ich meine Hand ins Wasser tauchte oder Jonas eines der Ruder.

Gerade als Jonas sich entschied, zu mir aufs Bänkchen zu rutschen und eine Runde zu knutschen, hörten wir einen Schwimmer näher kommen. Und schon tauchte der Kopf eines Mannes neben unserem Boot auf.

»Ups!«, sagte ich, als das Boot wild schaukelte.

Mein Jugendfreund Alex!

»Stör ich?«, wollte er grinsend wissen und hielt sich am Ruderboot fest.

»So ähnlich«, antwortete Jonas, klang aber ganz entspannt und friedlich.

Langsam trieben wir im Dunkeln auf den Campingplatz zu. Der einzige große Lichtpunkt war das Café von Evelyn, das »Fräulein Schmitts«. Es war von Dutzenden Boho-Häkellaternen erleuchtet, die unsere Dauercamperin Vroni unter Anleitung ihrer Schwiegertochter herstellte. Die Laternen waren bunt und lang, mit Troddeln und Blumen besetzt, und ich wusste, dass sie fantastisch mit den zahlreichen Sitzkissen harmonierten, die auf der Terrasse des Cafés verstreut lagen. Diese waren nämlich auch in bunten Farben gestrickt oder gehäkelt und mit Troddeln besetzt.

Selbst von hier aus sah man Evelyn herumwirbeln. Ihre Haare waren extrem auftoupiert und strotzten vor Haarfestiger. So passte sie jedenfalls optimal zu dem etwa 55-jährigen Mann, der gerade mit eiligen Schritten auf die Terrasse kam.

Oliver Harris!

»Wake me up before you go go, take me dancing tonight … I wanna hit that high, yeah yeah!«, begann Alex mich anzusingen, nachdem auch er Oliver entdeckt hatte, und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

»Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, an wen mich dieser Oliver erinnert«, sagte Jonas erstaunt. »Aber klar, es ist dieser Sänger von …«

Er runzelte die Stirn, während Alex mich augenzwinkernd ansang: »You make the sun shine brighter than Doris Day …«

»… Wham«, vervollständigte ich den Satz, weil es Jonas nicht einfiel. »George Michael. Habe ich das nicht schon mehrfach erwähnt?«

Offensichtlich hatte ich nur mit meinen Dauercampern, den Hetzeneggers und den Schmidkunzens, besprochen, dass die Frisur von Oliver Harris genauso geföhnt war wie die von George Michael. Wenn Oliver lächelte, blitzten seine Zähne weiß und makellos wie in den Musikvideos von Wham, die wir uns in den letzten Tagen zur Kontrolle so einige Male angesehen hatten. Wir warteten quasi nur darauf, dass Oliver endlich »Last Christmas« zu singen anfing. Das wäre zwar nicht besonders passend, weil es Anfang August war und wir noch ein paar schöne warme Tage und Nächte vor uns hatten, aber trotzdem.

»Und, ist er Sänger?«, wollte Alex wissen.

»Nein, er ist ein Medium«, berichtete ich, und Jonas stöhnte genervt auf.

»Was ist?«, fragte ich ihn. »Ich war anfangs auch total skeptisch, aber gestern hat er die Vroni und die Schmidkunz geheilt.«

Die Männer schwiegen beeindruckt.

»Und wovon geheilt?«, fragte Alex.

»Die Schmidkunz hatte Nasennebenhöhlen. Und die Vroni Ischias«, berichtete ich. »Oliver hat ihnen die Hand aufgelegt und einen entrückten Blick bekommen, und nachdem er tief eingeatmet hatte …«

»… waren alle Beschwerden weg«, vervollständigte Alex meinen Satz.

»Na ja. Nicht gleich. Aber heute in der Früh«, erzählte ich. »Evelyn macht doch gerade eine Ausbildung zur Geister-Sexualtherapeutin.« Ich kicherte, weil ich den Namen gerade erfunden hatte. »Also, sie will mit übersinnlichen Kräften die Sexualität ihrer Kunden positiv beeinflussen.«

Jonas lächelte mich an. In meinem Bauch begann es zu kribbeln. Evelyns Sexualbehandlung hatten wir beide jedenfalls nicht nötig!

Bei ihrer »Ausbildung« waren wir Hirschgrundis trotzdem alle mit mehr oder weniger Eifer eingebunden, denn Evelyn brauchte Versuchsobjekte. Und auch wenn die Männer stöhnten und meckerten, sie wurden von ihren Frauen auf Spur gehalten! Selbst der Gröning machte mit. Wobei ich nicht genau wusste, was er sich dabei dachte. Wahrscheinlich hatte er wegen seines schlechten Gehörs nicht verstanden, worum es ging.

»Was noch fehlt, sind die Séancen mit dem Kontakt zu einem Verstorbenen«, wusste ich zu berichten. »Darin ist Oliver angeblich großartig. Das Problem ist, dass wir jemanden brauchen, der wirklich ernsthaft Kontakt mit einem Verstorbenen aufnehmen will. Einfach so eine Unterhaltung zum Spaß, das funktioniert anscheinend nicht. Hättest du vielleicht ein paar Fragen an deine Ahnen?«, wollte ich von Alex wissen.

»Nur weil du Angst vor den Kommentaren deiner Nonna hast?«, zog mich Alex auf.

»Ist doch sowieso alles Quatsch«, mischte sich Jonas ein.

»Nein, Oliver hat eine phänomenale Gabe, er hat darüber sogar schon zehn Bücher geschrieben«, erzählte ich begeistert. Seit der Heilung von der Vroni und der Schmidkunz war ich, die selbst skeptisch gewesen war, nicht abgeneigt, an Olivers Gabe zu glauben. »Und in Großbritannien füllt er riesige Konzertsäle mit Zuhörern.«

Schon vor Wochen hatte Evelyn Oliver Harris angeschrieben und ihn gefragt, ob sie bei ihm eine Ausbildung machen könnte. Sie hatte nie geglaubt, dass er zusagen würde, schließlich war er sehr berühmt. Aber, das war immer ihre Devise, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und wie es der Zufall wollte, hatte es Oliver gerade dringend nötig, sich von seiner ganzen Bekanntheit zu erholen – schließlich versetzte er sein vornehmlich weibliches Publikum regelmäßig in einen Begeisterungsrausch. Also war er inkognito zu uns an den Hirschgrunder See gereist und nahm Evelyn hier vor Ort ausbildungstechnisch unter seine Fittiche. Und genoss es nebenbei ungemein, sich frei und unerkannt auf dem Campingplatz bewegen zu können. Allerdings hatte es sich bei uns Hirschgrundis sehr schnell herumgesprochen, wer er war, und dank Google verfügten mittlerweile alle Dauercamper über fundiertes Hintergrundwissen bezüglich seiner Person.

»Er ist der erste Mann auf unserem Campingplatz mit Manschettenknöpfen«, sagte ich im schaukelnden Boot. »So was habe ich nicht alle Tage.«

»Mein Vater trägt auch Manschettenknöpfe«, verriet mir Alex. »Und ich werde sie erben.« Er warf mir einen treuherzigen Blick zu.

»Bestimmt sind deine nicht so toll wie die von Oliver Harris«, wandte ich ein und fuhr mit geheimnisvoller Stimme fort. »Die sind nämlich rubinrot und haben so seltsam helle Runen auf der Oberfläche. Und wäre ich mir nicht sicher, dass es keine Zauberer gibt, würde ich sagen, dass diese Manschettenknöpfe seit Jahrhunderten in seiner Familie sind und immer an denjenigen vererbt werden, der die Gabe hat.«

Jonas seufzte ein bisschen verzweifelt.

»Die Gabe, du verstehst?«, hakte ich nach. »Mit Toten Kontakt aufnehmen.«

Natürlich hatte das jeder kapiert.

Alex lachte, tauchte kurz unter und hielt sich wieder am Bootsrand fest.

»Und die Leute am Strand? Nehmen die auch Kontakt mit Verstorbenen auf?«, wollte er wissen.

Mein Blick schweifte zum Strand, wo kleine Feuerchen flackerten.

»Nein, die haben mit Oliver gar nichts zu tun. Das ist das Foto-Team«, erklärte ich.

Die Fotografin gestikulierte gerade lebhaft, und die Models der »Campingfamilie« setzten sich vor einen Feuerkorb. Immerhin kein Lagerfeuer in meinem neuen, teuren Sand! Zu der »Campingfamilie« gehörten ein dreijähriges Mädchen und ein fünfjähriger Junge, die beide schon längst die Lust verloren hatten. Ihre Mutter stand immer wieder auf und verhinderte, dass der Junge Steine in die Feuerschale warf oder eine der Fackeln, deren Flammen so malerisch in den Nachthimmel flackerten, umtrat. Das sah auf den Bildern bestimmt sehr idyllisch aus, jedenfalls, wenn man von den Aktivitäten des kleinen Jungen nichts sah. Der gehörte nämlich ins Bett, meiner Meinung nach.

»Leon!«, hörte ich sie energisch rufen, dann war es wieder still.

»Die fotografieren für den Scheuermann-Katalog«, erklärte ich Alex. »Die bleiben eine Woche.«

»Doch wohl nicht DER berühmte Scheuermann-Katalog, den der Hetzenegger rauf- und runterbeten kann?«, fragte Alex grinsend, während er vom Wasser aus unser Boot so drehte, dass er einen optimalen Blick auf das Geschehen am Strand hatte. Der Hetzenegger war einer meiner Dauercamper und stand mit dem Schmidkunz, ebenfalls Dauercamper, gerade so weit vom Geschehen entfernt, dass er zwar nicht im Bild war, aber optimalen Blick auf die Camper-Utensilien hatte.

»Natürlich DER Scheuermann-Katalog. Der Hetzenegger ist im siebten Himmel und hofft, dass er von den Campingartikeln, die sie zum Shooten dabeihaben, etwas abstauben kann«, wusste ich. Besonders auf ein faltbares Sofa mit Polyestergewebe, 3D-Mesh-Einlagen und komfortablen Armlehnen samt Getränkehaltern hatte er es abgesehen.

»Und die Familie, sind das Campinggäste?«, fragte Alex.

»Nein. Die Frau heißt Natalie Fabricio und ist sowohl Model als auch die Mutter der beiden Kleinen. Sie und der Mann sind auch kein Paar. Viktor ist ein Unterwäschemodell und hat nichts übrig für Kinder.«

Und so wie sich die Kinder gerade benahmen, konnte Natalie mit ihren auch nicht viel...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Reihe/Serie Sofia und die Hirschgrund-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Camping • Camping Buch • Campingkrimi • Camping-Krimi • Campingplatz • Geisterbeschwörung • Glamping • Jessica Müller • Jörg Maurer • Krimis • Mystisch • Rita Falk • Zelten
ISBN-10 3-7517-4284-0 / 3751742840
ISBN-13 978-3-7517-4284-9 / 9783751742849
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