M.J. Holliday: Geisterjägerin - Gespenster küsst man nicht (eBook)

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2023 | 1. Auflage
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2151-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

M.J. Holliday: Geisterjägerin - Gespenster küsst man nicht -  Victoria Laurie
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Auch der zweite Band der Reihe »M. J. Holliday - Geisterjägerin« bietet die perfekte Mischung aus Spannung und Humor. Ein Muss für alle Romantic-Fantasy-Fans!

In einem Internat am Lake Placid treibt ein Axt schwingender Geist sein Unwesen. Zusammen mit ihrem Partner Gilley und dem attraktiven Dr. Steven Sable versucht M. J. Holliday, ihn durch ein Portal ins Jenseits zurückzuschicken. Kein leichter Job, denn dieser Geist ist der mächtigste, dem M. J. jemals begegnet ist. Während einer mörderischen Jagd fliegen zwischen ihr und dem charmanten Dr. Sable immer heftiger die Funken ...

»Ein fantastischer Lesespaß. Die spannende Krimihandlung mit ihren gefahrvollen Ermittlungen, der Hauch Romantik und die kräftige Prise Humor garantieren, dass der Leser dieses Buch so bald nicht mehr aus der Hand legt.« DARQUE REVIEWS



<p><strong>Victoria Laurie</strong> lebt in Austin, Texas. Während ihrer Arbeit als professionelles Medium kam ihr die Idee zu der Serie über die sympathische Geisterjägerin M. J. Holliday.</p>

1


»Er ist spät dran«, knurrte Gilley, mein Geschäftspartner und bester Freund, und starrte düster aus dem Fenster. »Jeden Tag kriegt er ein Riesentrinkgeld von mir, und was ist der Dank?«

Ich löste den Blick von dem Zeitschriftenartikel, den ich gerade las, und sah auf die Uhr. Es war zwei Minuten nach zehn.

»Oh Mann«, sagte ich sarkastisch. »Er ist zwei geschlagene Minuten zu spät! Mein Gott, wie hältst du das nur aus?«

Gil drehte sich zu mir um, und seine ganze Wut auf den Boten verlagerte sich auf mich. »M.J.«, grollte er, »ich verlange von diesem Kerl nur eine winzige Gefälligkeit, nämlich, dass er mir täglich um Punkt zehn eine Cola light und einen Bagel mit Frischkäse liefert. Nicht so um zehn rum. Oder kurz nach zehn. Oder irgendwann zwischen acht und zwölf. Um Punkt zehn, das heißt, nicht später als …«

Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder dem Artikel zu. Bis Gil ein paar Schlucke von seiner Cola light gehabt hatte, war es sinnlos, ein anständiges Gespräch mit ihm führen zu wollen. Ebenso sinnlos war es, ihm ein paar Vorschläge zu machen, wie es sich umgehen ließe, jedes Mal auf Entzug zu kommen, wenn der Bagel-Bote sich verspätete – er könnte zum Beispiel im Besenschrank einen Vorrat an Cola light bunkern oder sich schon auf dem Weg zur Arbeit eine kaufen. Nein, Gil wollte den morgendlichen Ablauf genau so haben, wie er war, einschließlich des Ausrasters, wenn sein Frühstück nicht pünktlich vor ihm stand. Ich hatte den starken Verdacht, dass er nur deshalb so an dieser Routine klebte, weil der Bote so schnuckelig war. Dass dieser definitiv nicht schwul war, störte Gil nicht; er flirtete trotzdem mit ihm.

Gil begann ungeduldig in meinem Büro hin- und herzustapfen, was furchtbar störend war, aber ich verkniff mir tunlichst, etwas dagegen zu sagen.

»Doc ist ein hübscher Vogel!«, krähte mein Graupapagei. »Doc will Schokopops!«

Ich lächelte während des Lesens in mich hinein. Doc hatte es drauf, die Spannung zu lockern. »Doc Sahneschnitte! Doc Sahneschnitte!«, krähte er aufgeregt.

Ich hob den Blick und sah Doc an. »Ist er da?«

Zur Antwort öffnete sich die Eingangstür unseres Büros, und aus dem Foyer ertönte ein »Guten Morgen!«.

Gil ließ das Herumtigern und gab sich sichtlich Mühe, eine entspanntere Miene aufzusetzen. »Wir sind hier«, rief er.

Rasch ließ ich meine Zeitschrift in einer Schublade verschwinden, zog meinen Laptop heran und legte die Finger auf die Tasten. Im nächsten Moment trat – über eins achtzig, dunkelhaarig und zum Anbeißen – Dr. Steven Sable durch die Tür, der dritte Partner unseres Geisterjäger-Unternehmens. »Hallo, Team«, sagte er mit seinem samtigen Bariton, der von einem spanisch-deutschen Akzent gefärbt war.

»Morgen«, sagten Gil und ich im Chor.

»Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass du heute Morgen kommst«, fügte ich hinzu. »Hast du nicht Vorlesungen?« Steven war im aktuellen Sommersemester, das gerade begonnen hatte, Gastdozent für kardiovaskuläre Thoraxchirurgie an der University of Massachusetts.

»Die fallen aus. Im Hörsaal gab es einen Wasserrohrbruch. Er wurde überschwemmt, und die Verwaltung hat die Lehrveranstaltungen vorerst abgesagt.«

»Es ist Juni«, wunderte sich Gil. »Wie kann im Juni ein Wasserrohr platzen?«

»Das weiß ich nicht«, sagte Steven und setzte sich mir gegenüber. Kurz sahen wir uns an, und es knisterte heftig.

»Oh, der Verband ist ab«, sagte ich, als mir seine vernarbte, noch leicht geschwollene Hand auffiel. Bei einer unglücklich verlaufenen Geisterjagd vor einigen Wochen war er von einer Kugel getroffen worden.

Steven drehte die Hand nach allen Seiten. »Ist so gut wie neu.«

»Freut mich für dich«, sagte ich. »Und schön, dass du da bist, aber leider ist heute nicht viel los. Keine Geisterjagd in Sicht, fürchte ich.«

»Keine neuen Fälle?«

»Nicht ein einziger«, sagte Gil. »Scheint, als wäre gerade Flaute.«

»Was ist mit den Hendersons?«, fragte Steven. Das war unser letzter Fall gewesen. »Hatten sie noch Probleme?«

»Nein«, sagte ich. »Ach, Mrs Henderson hat uns zum Dank einen Obstkorb vorbeischicken lassen. Das Haus war jetzt zwei Wochen lang ganz friedlich.«

»Also volle Hose«, sagte Steven. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass Englisch seine fünfte Sprache ist, und manchmal hapert es heftig.

Ich schielte zu Gil hinüber und bemerkte, dass er angefangen hatte zu schwitzen. Der Wanduhr nach hatte seine Cola jetzt offiziell zehn Minuten Verspätung. »Gil«, sagte ich sanft. »Fahr doch zum Imbiss und hol dir dein Frühstück.«

Gil nickte nur kurz und eilte davon.

»Was hat er denn?«, fragte Steven.

»Er braucht um Punkt zehn seinen Koffeinschub. Wenn nicht, müssen wir es alle ausbaden.«

»Oh, dann haben wir ja ein paar Minuten für uns«, meinte er mit vielsagendem Blick.

Ich verkrampfte mich. Als er aufstand und um den Schreibtisch herumkam, hob ich mahnend den Finger. »Aber, aber … Steven«, protestierte ich. Doch er drehte meinen Stuhl um hundertachtzig Grad und beugte sich über mich, bis seine Lippen dicht über meinen schwebten.

»Wo ist das Problem, M.J.?«, fragte er. »Wir sind allein. Gilley holt sich seine Koffeinspritze, es sind keine Klienten da …«

In diesem Moment hörten wir die Eingangstür.

Steven seufzte und streifte ganz leicht meine Lippen. Dann richtete er sich auf und spähte ins Foyer.

Ich rief: »Hallo?«

»Es ist deine Freundin«, flüsterte Steven. »Die, bei der die Männer kollabieren.«

Ich sah ihn ratlos an, aber dann war die Sache klar, denn Karen O’Neal betrat das Büro. Als Gilley sie damals kennenlernte, fand selbst er, dass sie umwerfend aussah – blond, blauäugig, gigantische Oberweite. Er gab ihr den Spitznamen TKO für »totaler Knock-out«, und der entwickelte sich mit der Zeit zu Teeko.

»Hi, M.J.«, sagte sie, als sie uns sah. »Hallo, Dr. Sable.«

Mir fiel sofort auf, dass Karen ziemlich mitgenommen wirkte, und ich war bestürzt, denn in all den Jahren hatte ich sie immer nur als die Ruhe selbst erlebt. Ich stand auf. »Hi, Teek. Was ist passiert?«

Karen lächelte steif. »Ist es so offensichtlich?«

Steven schob ihr einen Stuhl hin und setzte sich ebenfalls.

»Ich brauche eure Hilfe«, erklärte sie ohne Umschweife.

»Jederzeit«, sagte ich. »Egal was. Erzähl, und ich tue, was ich kann.«

Sie rang die Hände. »Es geht um meine Nichte.« Also um die vierzehnjährige Evie O’Neal. »Sie ist überfallen worden.«

»Oh Gott!«, stieß ich aus. »Teeko, wie schrecklich! Das tut mir furchtbar leid.«

Karen nickte. Sie hatte sichtlich Mühe, ihre Emotionen im Zaum zu halten. »In der Schule«, sagte sie heiser, den Blick auf ihre Hände gerichtet. »Sie kann kaum darüber reden.«

»Ist sie verletzt?«

Karen sah auf. In ihren Augen spiegelten sich Qualen. »Bei Gott, ich hoffe nicht, M.J.«

»Haben sie den Kerl gekriegt?«

Karen schüttelte den Kopf. »Genau deswegen brauche ich eure Hilfe. Man konnte aus Evie nichts weiter herausbekommen, als dass ein Mann mit einer Axt sie gegen Ende der ersten Stunde, so um acht herum, durch den Schulkorridor verfolgt hat. In einem alten, unbenutzten Klassenraum hat er sie in die Enge getrieben, und als er auf sie zukam, hat sie die Augen zugekniffen und geschrien. Dann hat sie gehört, wie neben ihr etwas gegen die Tafel prallte, aber als sie die Augen aufmachte, war niemand da.«

Ich legte den Kopf schief. »Wie lange hat sie gewartet, bis sie die Augen aufmachte?«

»Eine Sekunde höchstens. Sie sagte, sie habe die Augen aufgerissen, als sie das Geräusch hörte.«

»War die Tafel beschädigt?«

»Das weiß ich nicht. Mein Bruder wurde in die Schule gerufen, um Evie abzuholen. Sie ist völlig aufgelöst. Sie behauptet stur, den Mann gesehen zu haben, aber …« Karen verstummte.

»Aber was, Karen?«, fragte ich sanft.

Sie seufzte. »Anfang des Schuljahres sind in allen Klassenzimmern und Gängen Überwachungskameras installiert worden. Die Aufnahmen wurden nach dem Vorfall natürlich angeschaut. Mein Bruder sagt, man sehe deutlich, wie Evie den Korridor entlangrennt, als ob sie verfolgt würde, und dann starrt sie in dem Klassenraum etwas an, was ihr offenbar Entsetzen einjagt. Aber auf keiner Aufnahme ist ein Mann mit einer Axt zu sehen. Oder überhaupt irgendein Mann. Sie ist vollkommen allein.«

Meine Neugier war geweckt. »Hast du das Band gesehen?«

»Nein, noch nicht. Evie hat mich gerade vom Auto aus angerufen, und da hat sie so geweint, dass ich kaum verstehen konnte, was sie sagte. Weil ich sie nicht beruhigen konnte, habe ich sie gebeten, mir Kevin zu geben.« Karen seufzte. »Der ist mit seiner Geduld am Ende. Nicht, dass er jemals viel davon hatte.«

Ich behielt meine Meinung über Karens Bruder für mich, auch wenn es mich juckte, einen ähnlichen Kommentar abzugeben. »Was will er jetzt tun?«, fragte ich mit einem unguten Gefühl im Magen.

Karen warf verärgert die Hände in die Luft. »Ach, mein Idiot von Bruder! Er ist überzeugt, dass Evie eine Art Psychose hat und halluziniert, und überlegt schon, sie zum Psychiater zu...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie M.J. Holliday: Geisterjägerin
M.J. Holliday: Geisterjägerin
Übersetzer Christine Blum
Sprache deutsch
Original-Titel Demons are a Ghoul`s Best Friend
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestsellerautorin • Familie • Gefühle • gefühlvoll • Geister • Geisterjäger • humorvoll • Medium • Romantik • Romantische Fantasy • Romanze • Schatten • Spannung
ISBN-10 3-7363-2151-1 / 3736321511
ISBN-13 978-3-7363-2151-9 / 9783736321519
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