Das Leuchten über den Klippen (eBook)

Eine geheimnisvolle Liebesgeschichte an Irlands sturmumtoster Küste
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2023 | 1. Aufl. 2023
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4368-6 (ISBN)

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Das Leuchten über den Klippen - Sophia Cronberg, Julia Kröhn
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Eine sturmumtoste Insel vor der Küste Irlands und eine tragische Liebe über die Zeiten hinweg

Nachdem Rebecca entdeckt hat, dass ihr Mann sie betrügt, flüchtet sie Hals über Kopf in ein kleines Cottage in Irland direkt am Meer. Von dort aus macht sie Ausflüge nach Skellig Michael - einer winzigen Insel vor der zerklüfteten Küste. Fasziniert durchstreift sie die Insel und ihre verfallene Klosterruine. Im Mittelalter, so heißt es, habe sich die junge Aislin in einen Mönch des Klosters verliebt. In einer Sturmnacht stürzte sie von den Klippen in den Tod, und seitdem soll ihr Geist in dem Kloster sein Unwesen treiben.

Rebecca will herausfinden, was damals geschah. Dabei bekommt sie Hilfe von Ian, der die Insel wie kein zweiter kennt. Die beiden kommen sich näher, doch dann gerät auch Rebecca in große Gefahr. Wird sich die Vergangenheit wiederholen?

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<p>Sophia Cronberg wurde 1975 in Linz geboren. Seit einigen Jahren ist sie hauptberuflich Schriftstellerin. Sie spielt gern Klavier und liebt das Reisen. Sophia Cronberg ist Mutter einer kleinen Tochter und lebt abwechselnd in Frankfurt am Main und in Österreich.</p>

1


Rebecca starrte auf den Felsen, der spitz aus dem dunklen, schaumgekrönten Wasser ragte. Die winzige Insel glich einer riesigen Haifischflosse. Oder nein, eigentlich dem stolz geblähten Segel eines majestätischen Schiffes — oder noch mehr einer Pyramide, wenngleich diese nicht von Menschenhand gemacht worden war, sondern von Mächten kündete, die irgendwo zwischen Himmel und Meer wohnten und das schroffe Eiland aus den dunklen Fluten hatten erstehen lassen.

Auch an die Spitze einer gotischen Kathedrale ließ die Insel denken, wies doch auch diese in die blauen Weiten des Himmels, hinter denen etwas wohnte, was stärker, größer und ewiger als der Mensch war.

»Sie können gerne einen Ausflug nach Skellig Michael machen. So heißt diese winzige Insel vor der irischen Westküste.«

»Wie bitte?«, entfuhr es Rebecca. Sie fand zurück ins Hier und Jetzt und löste den Blick von der Fotografie, die hinter der Rezeption hing.

»Ja«, sagte die Dame, die sie im Bed and Breakfast in Empfang genommen hatte, »es werden täglich Bootstouren zur Insel angeboten. Natürlich sind diese wetterabhängig — man muss am Morgen vor der Abfahrt anrufen und nachfragen, ob sie auch wirklich stattfinden. Ich kann das gerne für Sie arrangieren. Mein Bruder hat ein Bootsunternehmen, und ich begleite ihn oft. Die Fahrgäste wollen schließlich ein wenig betreut werden, wissen Sie, ich mache Tee und habe sicherheitshalber warme Kleidung mit. Man unterschätzt häufig den Wind, und an Tabletten gegen die Übelkeit denken viele erst recht nicht. Manch einer hat das Boot schon mit der festen Überzeugung bestiegen, ein echter Seebär zu sein, um bei der ersten Welle mit grünem Gesicht über der Reling zu hängen ... Ach, meine Liebe, Sie werden ja ganz blass. Ich wollte Sie gewiss nicht erschrecken. Wie gesagt, es gibt Tabletten gegen die Seekrankheit und ...«

Rebecca war in der Tat schwindlig geworden, aber das lag weniger daran, dass sie sich eine Bootsfahrt auf dem offenen Meer ausmalte, als an der langen Reise, die sie hinter sich hatte.

»Mrs Donovan«, sagte sie bestimmt, ehe die andere zu einem weiteren Monolog ausholen konnte, »Sie haben also ein Zimmer frei?«

»Sagen Sie Sheila zu mir. Und ja, ich kann Ihnen ein sehr schönes Zimmer anbieten. Es liegt zwar auf der Rückseite — das heißt, Sie sehen nur auf die Brücke, nicht Richtung Skellig Michael —, aber um den Ausblick zu genießen, können Sie jederzeit in den Salon kommen. Dort gibt es auch das Frühstück, den Nachmittagstee und ...«

»Und für wie viele Nächte könnte ich das Zimmer haben?«

Sheila schwieg ausnahmsweise, als sie ihren Kalender studierte. Sämtliche Notizen hatte sie mit einem ziemlich stumpfen Bleistift eingetragen, weit und breit war kein Computer zu sehen. So tief, wie sie sich über die Seite des Kalenders beugte, hingen ihr etliche Strähnen des kinnlangen, auffällig rot gefärbten Haares ins Gesicht, aber sie strich sie nicht zurück. »Sie können das Zimmer für drei Nächte haben, danach bin ich leider ausgebucht.«

Sheila hob den Kopf und warf einen Blick auf Rebeccas Tasche, an die diese sich regelrecht festklammerte. Sie war nicht sehr groß, und Rebecca konnte sich auch nicht erinnern, was genau sie in der Eile eingepackt hatte.

»Das genügt doch, oder?«, fragte Sheila. »Die meisten Gäste bleiben nicht länger hier auf Valentia Island. Sie fahren einmal rund um die Insel und machen einen Ausflug nach Skellig Michael. Natürlich ist die Enttäuschung immer groß, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Aber es gibt auch noch das Skellig Experience Center, ein ganz tolles Museum gleich neben der Brücke. Es ist Ihnen sicher aufgefallen, als Sie hergekommen sind, es sieht ein wenig aus wie ein Bunker, wenn Sie mich fragen. Dort sind die Mönchszellen nachgebaut worden, um ...«

»Mönchszellen?«

Rebecca starrte wieder auf das Foto von der Felseninsel, und Sheila folgte ihrem Blick.

»Kaum vorstellbar, dass auf diesem schroffen Eiland je Menschen gelebt haben, nicht wahr? Aber ja, Skellig Michael war im Mittelalter bewohnt. Zwölf Mönche und ein Abt lebten dort. Damals gab es ja noch keine motorisierten Boote, sie sind mit ihren Schiffen einen ganzen Tag dorthin unterwegs gewesen. Und wie hart das Leben gewesen sein muss! Auf der Insel konnte man ja nicht sonderlich viel anbauen, vielleicht ein bisschen Gemüse und ein paar Kräuter. Ansonsten ernährten sich die Mönche von Vögeln und deren Eiern, und natürlich von Fischen, aber richtig satt sind sie wohl nicht geworden. Auch die Leuchtturmfamilien, die im 19. Jahrhundert auf Skellig Michael ...«

Die Tasche fühlte sich plötzlich sehr schwer an. »Drei Nächte genügen fürs Erste«, fiel Rebecca Sheila ins Wort.

»Ein Cottage vermiete ich übrigens auch, aber das müsste ich erst mal gründlich saubermachen. Schauen Sie sich das Zimmer an. Wie gesagt, es hat keinen Meerblick, aber die Brücke ist gut zu sehen.«

Obwohl Rebecca gerade selbst über die Brücke gefahren war, die Valentia Island mit dem irischen Festland oder genauer gesagt dem County Kerry verband, vermeinte sie zum ersten Mal davon zu hören. Plötzlich fühlte sie sich so verloren, dass sich auch keine Zweifel geregt hätten, hätte Sheila eine Bootsfahrt über den Lake Michigan vorgeschlagen.

»Sie sagen mir doch Bescheid.«

»Bitte?«

»Nun, falls ich für Sie einen Ausflug nach Skellig Michael arrangieren soll.«

»Ach so, ja.«

Rebecca nahm den Schlüssel an sich und warf einen letzten Blick auf das Foto. Nun las sie auch das Zitat von Bernard Shaw, das darunter stand. »Skellig Michael ist Teil unserer Traumwelt.«

Nun ja, sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand davon träumte, freiwillig auf dieser Insel zu leben wie einst die Mönche. Sie selbst wiederum hatte zwar jahrelang von einer Reise nach Irland geträumt, aber dass sie diese nun angetreten hatte, lag daran, dass sich ihr Leben in einen Albtraum verwandelt hatte. Und als sie wie betäubt die Stufen hochstieg und ihre Schritte von einem weichen, roten Teppich gedämpft wurden, hatte sie nicht das Gefühl, dass sie bald daraus erwachen würde.

An dem Schlüssel hing eine rote Quaste, von der sich etliche Fäden lösten. Mehrmals verfehlte Rebecca das Schlüsselloch. Kalter Schweiß brach ihr aus und erinnerte sie daran, dass sie kaum geschlafen hatte. Als sie endlich doch die Türe aufsperren konnte, eilte sie sofort zum Bett und ließ sich mitsamt ihren Schuhen darauf fallen. Eine Weile blieb sie mit geschlossenen Augen liegen, ehe sie sich umsah. Das Zimmer war nicht sehr groß, aber gemütlich. Der Teppichboden war — anders als im Gang und Treppenhaus — weiß, aber genauso flauschig und dick. Zwischen dem King-Size-Bett und dem Fenster war immerhin Platz genug für einen Lehnstuhl. An dem Polster, der dort lag, befanden sich ebenfalls etliche Quasten, diese allerdings in Mintgrün. Den gleichen Farbton hatten die Blümchen auf den Vorhängen und die Vögel auf den beiden Teetassen, die — neben einem Wasserkocher und einem Holzkästchen, das mit löslichem Kaffee und Teepackungen bestückt war — auf einem kleinen Tischchen standen.

Rebecca erhob sich, ignorierte ihre Kopfschmerzen und füllte den Wasserkocher im Bad mit Wasser. Das Bad war ebenfalls klein, aber sauber und modern. In der Badewanne konnte man gerade so sitzen, aber im Moment konnte sie sich trotz ihres verschwitzten Körpers ohnehin nicht aufraffen, auch nur zu duschen, geschweige denn ein Vollbad zu nehmen. Sobald sie sich einen Kaffee zubereitet hatte, starrte sie mit der Tasse in der Hand zum Fenster hinaus, sah aber nichts von der Brücke, die Valentia Island mit dem Festland verband, sondern nur Nebelschwaden.

Schon beim ersten Schluck verbrannte sie sich die Zunge, aber das hielt sie nicht davon ab, den Kaffee zügig auszutrinken, und danach schien ihr Kopf nicht länger in Watte gepackt zu sein. Dennoch fehlte ihr die Energie, ihre Tasche auszupacken und zu prüfen, ob sie wirklich alles Nötige eingepackt hatte. Sie zog lediglich ihr Smartphone aus der Handtasche, schaltete es ein und stellte fest, dass es nur noch zu dreizehn Prozent geladen war. Und sie hatte zwar ihr Ladekabel mitgenommen, jedoch keinen Adapter für die Steckdose.

Mist, Mist, Mist.

Aber nun gut, als sie heute Morgen das Einfamilienhaus im Taunus verlassen hatte und mit dem Taxi zum Frankfurter Flughafen gefahren war, hatte sie nicht gewusst, wohin es sie verschlagen würde. Das hatte sie allein dem Zufall überlassen.

Ob Sheila vielleicht einen Adapter hatte? Ehe sie sich aufraffen konnte, nach unten zu gehen und zu fragen, vibrierte das Smartphone. Eine SMS ... Bestimmt schrieb Nils ihr ... Vielleicht war er schon zu Hause und hatte gemerkt, dass sie nicht da war. Der Text verschwamm vor ihren Augen, doch als sie ihn endlich entziffern konnte, stellte sie fest, dass es nicht Nils war, sondern ihr Mobilfunkanbieter, der die Kosten für einen Daily oder Weekly Pass fürs Internet auflistete.

Rebecca ließ...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Altlantikküste • Atlantik • Bestseller Autor • Bestsellerautorin • Bestseller Autorin • Carla Federico • Das Efeuhaus • Der Palazzo am See • Die Lilieninsel • Dornenvögel • Familiensaga • Familiensaga Bestseller • familiensaga bücher • Familiensage • Felseninsel • Historischer Roman • Im Namen der Rose • Julia Kröhn • junge starke Frau • Liebesroman • mehrere Zeitebenen • Mystery • Romane über Irland • Romane über Klöster • Starke Frauen • Valentia Island • Verbotene Liebe • zeitebenen
ISBN-10 3-7517-4368-5 / 3751743685
ISBN-13 978-3-7517-4368-6 / 9783751743686
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