Bom Dia, Morte! - Tödliches Meeresrauschen (eBook)
148 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4131-6 (ISBN)
Bom dia und willkommen in Colares!
Über die Serie: Privatdetektivin Laura Holler sucht einfach nur Ruhe und Entspannung in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Colares an Portugals Küste. Im Strandcamp The Shacks stehen für Laura Surftraining, Yoga und Entspannung auf der Tagesordnung. Mit der Urlaubsidylle ist es allerdings bald vorbei, als sie über die ein oder andere Leiche stolpert! Auf die Dorfpolizisten ist bei den Ermittlungen leider kein Verlass. Die futtern lieber Pastéis de Nata, als Spuren zu verfolgen. Also macht sich Laura unter portugiesischer Sonne selbst auf Mörderjagd - tatkräftig unterstützt von ihren neuen Freunden: der Yogalehrerin Mariella und dem attraktiven Campbesitzer Ben.
Eine humorvolle Urlaubskrimi-Serie in Portugal!
Folge 1: Die chronisch gestresste Privatdetektivin Laura will während ihres Urlaubs an Portugals Küste einfach nur entspannen. Wo ginge das besser als in dem kleinen Fischerdorf Colares? Sonne, Meeresrauschen und fangfrischer Fisch an jeder Ecke! Doch als sich grade die ersten Verspannungen lösen wollen, stolpert Laura im Strandcamp über eine Leiche - mit einem Messer im Rücken! Campbesitzer Ben ist entsetzt und bittet Laura, den Fall aufzuklären. Sein Vertrauen in die nach Pastéis de Nata süchtigen Dorfpolizisten ist nämlich nicht allzu groß. Zusammen mit der Yogalehrerin Mariella macht sich Laura auf die Suche nach dem Mörder - und gerät bald selbst in Gefahr ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Mina Giers ist das Krimi-Pseudonym von Katja Segin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Gedanklich befindet sie sich allerdings ständig auf spannenden Abenteuern, ob in der kleinen Krimi-Tankstelle direkt um die Ecke oder im coolen Surfhotel in Portugal, wo überdurchschnittlich oft gemordet wird - jedenfalls, wenn man ihrer Fantasie glauben darf. Sie hat echt viele Hobbys ... Surfen gehört nicht dazu. </p>
Kapitel eins – Gepäckband-Surfen
Laura packte den Griff ihres Koffers und zerrte. Sie musste ihn schleunigst von diesem Band runterbekommen, bevor er noch eine Runde durch den halben Flughafen von Lissabon machte. Als sie vorhin hier angekommen war, hatte sie ihn nur noch in der Ferne durch eine Luke verschwinden sehen, und es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis er zurückgekommen war. Noch mal so eine Tour, und ihr Fahrer würde sie vermutlich abschreiben und ohne sie ins Hotel fahren.
Ihr Gepäckstück erbarmte sich und rutschte vom Kofferband. Beinahe hätte es das Pärchen getroffen, das den ganzen Flug über direkt vor ihr geknutscht hatte. Die bemerkten es kaum. Die Glücklichen.
Dann bewegte sie sich so schnell wie möglich in Richtung Ausgang. Sie landete in einer Art Vorhalle mit angrenzendem Parkhaus. Heiße Luft schlug ihr entgegen. Vor der Rampe stand in einer Menschentraube ein älterer Herr mit pechschwarzen Haaren und einem Schild.
Frau Laura Holler, The Shacks.
Ihr Koffer eierte hochkant hinter ihr her. Jeder andere hatte ein praktisches Gepäckstück mit vier Rollen, das brav neben einem herschwebte. Daran konnte man recht gut sehen, wann sie das letzte Mal Urlaub gemacht hatte. Oder wenigstens einen Urlaub, bei dem man nicht mit einem Weekender auskam. Innerlich verfluchte sie ihren Geschäftspartner Frederick dafür, dass er sie hierzu gezwungen hatte. Entspannung! Pah! Wer brauchte schon Entspannung?
War doch die letzten Jahre auch immer ohne gegangen.
»Laura?« Der Mann drehte das Schild zu sich, als müsse er sich vergewissern, dass er der richtige Fahrer für sie war. »Laura Holler?« Ihren Namen sprach er englisch aus, doch das war sie im Ausland gewohnt.
Laura nickte und lächelte. »Hi!«
»Olá«, rief er fröhlich und entriss ihr den Koffer. Na gut, dagegen hatte sie nichts. Der Arme, das Gepäckstück trudelte jetzt unkontrollierbar. Vermutlich bereute er seine Höflichkeit schon lange, bevor sie seinen schwarzen SUV erreicht hatten. Er wuchtete den Koffer hinein.
Laura zog sich mühselig auf den Beifahrersitz. Für solche Gefährte war sie eindeutig zu klein, sie konnte nur mit Mühe über das Armaturenbrett hinwegsehen. Unmöglich, damit zu fahren. Sie bräuchte so etwas wie einen Kindersitz.
Kaum hatten sie das Parkhaus verlassen und reihten sich in die Schlange der Autos ein, die auf die Autobahn fahren wollten, war sie allerdings dankbar für ihren fehlenden Überblick. Mindestabstand schien hier nicht in der Straßenverkehrsordnung verankert zu sein.
»Sie sind Deutsche?«, fragte der Fahrer, obwohl er das sicher schon vom Hotel erfahren hatte. Warum sonst sollte er sie in ihrer eigenen Sprache ansprechen? Währenddessen wechselte er rasant die Spur, obwohl auf der anderen überhaupt kein Platz frei zu sein schien.
Lauras Hand fuhr instinktiv zu dem Haltegriff. »Ach du Sch…!« Sie verkniff sich das Wort und biss sich auf die Unterlippe. Sonst hätte sie Frederick fünf Euro überweisen müssen, ans Fluchglas der Detektei. Auch wenn er nicht hier war: Fluchglasschulden waren Ehrenschulden. Wie durch ein Wunder tat sich im letzten Moment eine Lücke auf, und die erwartete Kollision blieb aus.
»Ja, genau«, beantwortete sie dann doch noch die Frage und ignorierte den Drang, die Augen zu schließen. Ihr Motto war es schon immer gewesen, der Gefahr ins Auge zu sehen. Dann wusste man wenigstens, was einen erwartete.
»Ah, schön, schön! Dachte mir schon, wegen …« Er deutete auf ihre Haare, und Laura fummelte die Strähne hervor, die sich hinter ihrer Sonnenbrille verfangen hatte und sie an der Nase kitzelte. Sie musste grinsen. Klar. In Deutschland waren ja alle blond.
»Ich war mal im Urlaub in Deutschland«, fuhr er fort. »Im Harz. Kennen Sie das?« Seine R rollten auf seiner Zunge hin und her.
»Äh, nein.« Jemand hupte. Der Fahrer hupte zurück. Ob die beiden sich kannten? »Und, wie hat es Ihnen gefallen?«
»Gut, gut. Viel grün, viele Berge. Sind Sie das erste Mal in Portugal?« Er schien sein übliches Small-Talk-Repertoire abzuspulen.
»Ja, bin ich. Ist es hier immer so verda… ähm, ich meine …« Sie atmete tief durch. Dann startete sie von vorn und konzentrierte sich auf jedes Wort. »Ist es hier immer so dolle heiß?«
Er lachte. »Das finden Sie heiß? Letzte Woche, da war es heiß.« Er lachte wieder. Sie musste wohl den besten Witz der Welt gemacht haben. Dann zeigte er durch die Windschutzscheibe nach vorn. »Aber keine Sorge. Sie sehen den Berg da drüben?«
»Ja.« Na klar sah sie den. Sie war klein, aber nicht blind.
»Da, wo die Wolken hängen?«
»Ja.« Sie nickte. Wolken. Gesichtet.
»Colares heißt der Ort. Da an der Küste ist es immer ein paar Grad kühler als hier in Lissabon.«
»Ach. Und da ist mein Hotel?« Das klang ja herrlich!
Er nickte. »Da ist The Shacks.«
»Aha. Und was heißt kühler?«
»Nicht so heiß«, erklärte er hilfsbereit.
»Ach, wirklich?« Sie gab sich Mühe, nicht sarkastisch zu klingen. Das hätte der nette Mann auch gar nicht verdient. Er hatte ja nur ganz sachlich ihre Frage beantwortet.
»Manchmal regnet es sogar«, fügte er hinzu.
»Verstehe …« Regen kannte Laura ganz gut. Sie kam gerade aus dem Regen.
Die Klimaanlage blies in der Zwischenzeit eiskalte Luft in ihren Ausschnitt, und sie fröstelte. Das Auto auf der Spur neben ihrer schwenkte gefährlich nah heran. Es war schmutzig braun und hatte einen breiten Kratzer am Kotflügel.
»Kommt es hier eigentlich oft zu Unfällen?«, fragte sie und ließ den Fahrer des anderen Wagens nicht aus den Augen. Er hielt sich ein Handy ans Ohr und rauchte gleichzeitig, und sie fragte sich, mit welchem Körperteil er lenkte.
»Nein, eigentlich nicht. So gut wie nie.«
Sie starrte auf den Kratzer, der, wie sie jetzt sah, in einer deutlichen Delle endete. »So gut wie?«
»Ich hatte dieses Jahr noch gar keinen.«
»Aha.« Laura schluckte. Na, immerhin war es schon Juni. »Dann ist ja gut.« Wenigstens saßen sie bei einem Unfall mit aller Wahrscheinlichkeit in dem größeren und schwereren Fahrzeug. Wie war das noch? Kraft gleich Masse mal Beschleunigung?
Die Bahn vor ihnen leerte sich. Der Fahrer trat aufs Gas, und sie wurden vorwärts katapultiert. Das mit der Beschleunigung sah auch ganz gut aus.
Laura lehnte sich zurück. Sie kurvten eine hügelige Straße hoch und runter. Der Fahrer erzählte noch ein bisschen von einer Stadt namens Sintra, die sie durchquerten. Er erwähnte ein altes Kapuzinerkloster, das sie besuchen sollte, eine ebenso alte oder vielleicht sogar noch ältere maurische Festung in den Wolken und den Cabo da Rocca, den westlichsten Punkt auf dem europäischen Festland. Dann deutete er auf einen knallgelben Palast auf einem Berg und eine hübsche rote Villa, die in der Ferne aus den üppigen Baumwipfeln herausragte. Was das wohl für Bäume waren? Sie sahen so anders als alle, die es in Deutschland gab. Als wären sie mit Wucht gegen eine unsichtbare Decke gewachsen.
Das Geplauder des Mannes hatte jedenfalls schon einmal eine enorm entspannende Wirkung auf Laura. War es das, was man als Urlaubsfeeling bezeichnete? Sie lauschte den Worten, lehnte sich zurück und döste vor sich hin, bis sie nach vielleicht fünfzig Minuten Fahrt in einem kleinen Ort einen Berg hinauffuhren und mitten in einer Kurve, genauer mitten auf der Straße, hielten.
Sie hatten ihr Ziel erreicht.
Sobald der Motor aus war, fühlte Laura sich augenblicklich noch ein bisschen entspannter. Was die nachlassende Gefahr für Leib und Leben eben so bewirkte. Der Fahrer sprang aus dem Wagen und hievte ihren Koffer aus dem Kofferraum.
Als sie ebenfalls ausstieg, bemerkte sie sofort, dass er recht behalten hatte. Es war deutlich kühler als am Flughafen, obwohl die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlte. Sie sah an sich herunter. Diese Leinenhose war die einzige lange Hose, die sie dabeihatte. Zuhause hatte sie nach dem Wetter in Lissabon geguckt. Hoffentlich hatte sie nicht falsch gepackt.
»Sie können mich als Fahrer buchen.« Er reichte Laura seine Karte, und sie sagte artig »Obrigado«.
Das war das einzige Wort in dieser lustigen Sprache, das sie bisher beherrschte. Sie hatte es sich selbst im Flieger beigebracht, bevor die Stewardess sie zwang, ihr Handy auszuschalten. Sie war ohnehin nicht besonders gut in Internetrecherche, das war eigentlich Fredericks Job, doch sie hatte es nicht mehr geschafft, sich einen Reiseführer zu besorgen. Ihr letzter Fall hatte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Gestern um diese Zeit hatte sie noch in ihrem klammen Auto gelegen und Fotos eines untreuen Ehemannes geschossen. Zum Glück war der Besitzer des Camps ein Deutscher und würde sie auch so verstehen.
Der Fahrer hob erst eine Augenbraue, dann den Zeigefinger. »A«, sagte er sehr betont und lächelte. Dann klingelte er an einem Tor, das in dem hohen Zaun eingelassen war, der das Eckgrundstück umgab. Eine üppige Bougainvillea wucherte über die Latten und rief in Laura sofort ein Gefühl von Urlaub hervor. Es musste an dem Duft liegen.
A? Doch Laura kam kaum dazu, sich zu fragen, was er damit meinte. Denn schon ein paar Augenblicke später öffnete sich das Tor, und ein braungebrannter blonder Mann in Shorts und offenem Hawaiihemd stand vor Laura. Sie scannte ihn, wie sie es von ihrem Job her gewohnt war. Schrecklich, dass sie das nicht ablegen konnte. Er war vielleicht ein kleines bisschen älter als...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2023 |
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Reihe/Serie | Laura und die Portugal-Morde | Laura und die Portugal-Morde |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Colares • Ermittlung • Krimi • Krimis • Mord • Portugal • Surfen • Tod • Urlaub • Wellness • Yoga • Yogacamp |
ISBN-10 | 3-7517-4131-3 / 3751741313 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4131-6 / 9783751741316 |
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Größe: 5,1 MB
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