Abby Cooper - Detektivin mit siebtem Sinn (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2152-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Abby Cooper - Detektivin mit siebtem Sinn - Victoria Laurie
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Mit ABBY COOPER erwartet den Leser ein origineller und unglaublich witziger Chick-Lit-Krimi, der Einblicke in die Welt eines professionellen Mediums verschafft.

Als professionelles Medium kommuniziert Abby Cooper mit der Welt der Geister, um ihren Klienten die Zukunft vorherzusagen. Da wird eine ihrer Klientinnen tot aufgefunden, und der gut aussehende Kommissar Dutch stattet Abby einen Besuch ab, um sie zu dem Mordfall zu befragen. Zwischen beiden fliegen augenblicklich die Funken. Das einzige Problem dabei: Dutch glaubt nicht an Übersinnliches. Abby beschließt, auf eigene Faust die Ermittlungen aufzunehmen und gerät dadurch schon bald in höchste Lebensgefahr. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der sie immer wieder mit dem charmanten Dutch zusammenführt ...

Der Lesespaß ist vorprogrammiert!



<p><strong>Victoria Laurie</strong> lebt in Austin, Texas. Wie die Heldin ihrer Serie arbeitet sie als professionelles Medium.</p>

2


»Theresa?!«, rief ich die Treppe hoch.

»Ja?«, rief sie zurück, und ich hörte Papiergeraschel aus ihrem Schlafzimmer.

»Ich bin gleich mit dem Wohnzimmer fertig. Soll ich in der Küche weitermachen oder lieber im Arbeitszimmer?«

»Äh, in der Küche, denke ich. Brett hat versprochen, das Arbeitszimmer zu übernehmen. Also lass das für ihn übrig. Ich komme in einer Minute runter und helfe dir. Ich bin hier oben fast durch.«

»Okay«, sagte ich, schlenderte in die Küche und streichelte unterwegs Mystery, ihre Katze.

Bei mir hatte sich ein Dauerstirnrunzeln festgesetzt, und ich seufzte dermaßen oft, dass es praktisch einem Hyperventilieren gleichkam und mir schon zweimal schwindlig geworden war. Gleich am nächsten Tag, nachdem Theresa und Brett zurückgekehrt waren, hatten sie mit dem Packen angefangen, und die ganze Woche über gab es jede Menge zu tun. Ich hatte nach der Arbeit so viel wie möglich mit angefasst, und als ich jetzt auf den Küchentisch blickte, an dem Theresa und ich so oft bis spät in die Nacht geredet und Pizza gegessen hatten, bekam ich plötzlich nasse Augen und einen Kloß im Hals – wieder mal.

Seufzend klebte ich einen Umzugskarton zusammen, holte das Einschlagpapier aus dem Nebenraum und machte mich daran, die Küchenschränke auszuräumen. Zehn Minuten später gesellte Theresa sich dazu, die braunen Locken zum Pferdeschwanz gebunden, die Augen groß vor Tatendrang. Eine ganze Weile redeten wir gar nicht. Dann brach sie das Schweigen, sah mich ein bisschen skeptisch von der Seite an und fragte: »Abby? Verschweigst du mir etwas?«

»Äh, wie bitte?« Die Frage überraschte mich komplett.

Darauf sah sie mich noch forschender an und sagte: »Schätzchen, deine ganze Aura schreit förmlich ›frisch verliebt‹! Hast du jemanden kennengelernt?«

Als Theresa und ich uns damals anfreundeten, war sie mit Brett, der Liebe ihres Lebens (nunmehr Ehemann), gerade in der Anfangsphase. Ich dagegen steckte mitten im Trennungsprozess von meinem Freund. Ich hatte mich in Ben Newman auf den ersten Blick verknallt, und wir waren drei Jahre lang unzertrennlich gewesen. Dann sprachen wir eines Tages übers Heiraten. Ich packte den Stier bei den Hörnern und plante die Hochzeit in einer rekordverdächtigen Viertelstunde von vorn bis hinten durch. Ich weiß noch, dass Ben einen ziemlich gequälten Gesichtsausdruck bekam, und im Laufe der nächsten paar Wochen verabschiedete er sich so langsam und unauffällig, wie der Sommer in den Herbst überging, und ich hatte verstanden. Na gut, damit ich vollends begriff, musste er es einmal ausdrücklich sagen: »Ich will dich nicht heiraten.« Aber dann war’s bei mir angekommen.

Das war jetzt fast vier Jahre her, und ich war seitdem mit niemandem mehr ausgegangen. Vor sechs Monaten war ich bereit gewesen, wieder in den Sattel zu steigen, und endlich überzeugt, dass Ben doch nicht mehr zur Vernunft kommen und mich um Verzeihung bitten würde. Ich fing also wieder an, mich ein bisschen aufzuhübschen, attraktiven Männern schöne Augen zu machen und hin und wieder auch mal einen Push-up-BH zu tragen.

Dann sah ich eines Nachmittags, als ich wegen ein paar Push-up-Teilen durchs Einkaufszentrum bummelte, Ben mit diversen Einkaufstüten vor einem Laden stehen. Mein Herz machte einen Salto. Ich guckte in den nächsten Spiegel und dankte der Vorsehung, dass ich frisiert und geschminkt war.

»Cool bleiben«, murmelte ich und schlenderte zu ihm rüber. »Und gute Laune zeigen.«

Als ich bis auf wenige Schritte herangekommen war, kam eine Frau aus der Boutique, die einen Kinderwagen samt Baby vor sich herschob. Sie blieb vor Ben stehen. Er begrüßte sie mit einem Kuss und hängte ein paar von seinen Einkaufstüten an den Kinderwagen, dann lachten sie gemeinsam über eine Bemerkung der Frau. Dabei fiel ihr Blick auf mich, wie ich sie mit großen Augen anstarrte, und sie machte Ben auf mich aufmerksam. Einen Moment lang schaute er mich an und überlegte, wo er mich hinstecken sollte. Als ich sah, wie es ihm dämmerte, schoss ich in die entgegengesetzte Richtung davon und auf kürzestem Weg aus dem Einkaufszentrum.

Eine Woche lang habe ich geheult – na gut, vielleicht waren’s auch vier, aber dann traf ich eine Entscheidung: Schluss mit den Männern! Theresa hätschelte meinen Herzschmerz mit offenen Ohren, schachtelweise Kleenex und jeder Menge Eiscreme. Was ich am meisten an ihr schätzte, war ihre Fähigkeit, einfach nur zuzuhören, ohne zu urteilen und ungebeten Ratschläge zu erteilen. Sie ließ mich weinen und wüten und in Selbstmitleid schwimmen. Klug, wie sie war, wusste sie genau, dass ich irgendwann von selbst aus dem Zustand herausfinden und meinem selbst auferlegten Jungferndasein ein Ende setzen würde.

An dem Tag, an dem ich erfuhr, dass sie mit Brett nach Kalifornien ziehen würde, geriet ich also in Panik und fand die Vorstellung, jedes Wochenende allein zu verbringen, total niederschmetternd. Ein Weilchen dachte ich darüber nach und rang mich zu einem Entschluss durch: Mit dem eintönigen Vanilledasein sollte es jetzt vorbei sein; es war Zeit für ein Sahnehäubchen oder wenigstens ein paar Schokostreusel. So kam es, dass ich mich aus purer Verzweiflung bei Heart2heart.com anmeldete, was nun drei Tage her war.

Ein weiterer Nachteil meines Berufs ist, dass er nicht gerade viele geeignete Junggesellen anzieht. Meine Klientel ist zu einem hohen Prozentsatz weiblich. Die Männer, die sich von mir die Zukunft vorhersagen lassen, sind meistens schwul oder mitten in einer Beziehungskrise. Die Chancen, dem Mann meiner Träume zu begegnen, sind also eher gering.

Ich hatte Theresa nichts von der Kontaktbörse erzählt, hauptsächlich, weil ich wollte, dass sich ein eventueller Flirt auf ganz normale Art anbahnte. Ausnahmsweise wollte ich mal nicht vorher das Ergebnis kennen, sondern mich überraschen lassen. Deshalb hatte ich auch meine Crew vorher nicht um Rat gefragt. Wir Intuitiven haben das Problem, ständig Ratschläge aus dem Off zu bekommen. Ich hatte meinen Geistern streng befohlen, sich rauszuhalten, solange ich sie nicht eigens fragte; bislang hatten sie bloß gelauscht und mir keinerlei Gedanken gesandt. Das bedeutete aber nicht, dass sie nicht Theresa einen kleinen Hinweis geben konnten. Ich runzelte die Stirn darüber, wie hinterlistig meine Crew sein konnte; andererseits war ich natürlich eine ziemlich bockige Schülerin.

»Und?«, fragte sie, die Hände in die Hüften gestemmt.

Ich verdrehte die Augen und legte ein Geständnis ab. »Jetzt mach mal keinen Wirbel. Ich habe bloß bei einer Kontaktbörse mein Profil eingegeben, nur um zu sehen, ob sich etwas ergibt.«

»Und …?«

Ich seufzte. Offenbar sollte ich mit keiner einfachen Antwort davonkommen. »Und bin für morgen verabredet. Der Typ sah auf dem Foto ganz anständig aus.«

Theresa quietschte und boxte mir gegen den Arm, worauf ich so heftig die Augen verdrehte, dass ich einen erstklassigen Ausblick auf meine Schädelhinterwand bekam. »Beruhige dich. Das ist doch erst mal nur ein Date.«

»Also, wie heißt er?«, fragte sie und quetschte Details aus mir heraus, die ich eigentlich gar nicht preisgeben wollte. Ich wollte keinerlei Druck. Mit meinen Unsicherheiten wegen meines Singledaseins hatte ich schon genug zu kämpfen. Je weniger Leute davon wussten und mich bemitleideten, desto besser.

Wieder seufzte ich und flehte sie wortlos an, mich in Ruhe zu lassen. Sie lächelte gewinnend und klimperte mit den Wimpern. Sie würde mich auf keinen Fall vom Haken lassen. Sie konnte genauso stur sein wie ich.

»Er heißt Dutch.«

»Dutch?«

»Jep.« Wenn Theresa bei mir weiter nach Einzelheiten bohrte, würde sie gleich merken, dass sie auf Granit stieß.

»Hmmm, interessant. Ein Spitzname?«

»Weiß ich nicht. Könnte sein. Seine E-Mail hat er bloß mit Dutch unterschrieben.«

»Was macht er beruflich?«

»Weiß ich nicht genau. In seinem Profil stand etwas von Sicherheitsbranche, also arbeitet er vielleicht im IT-Bereich oder im Objektschutz.«

»Aha – und weiter?«

Ich seufzte möglichst demonstrativ und stand kurz davor, grob zu werden, gab mir aber Mühe, den Stachel wieder einzuziehen. »Was denn? Er ist Mitte dreißig, hat wellige blonde Haare und blaue Augen, ist ziemlich groß, geschieden, kinderlos. Er raucht nicht, trinkt nur in Gesellschaft, stammt aus Michigan und wohnt zurzeit in Royal Oak. Wahrscheinlich ist er ein wandelndes Klischee, und ich werde einen miesen Abend haben und mit der Überzeugung nach Hause fahren, dass ich niemals heirate und mir überlegen sollte, Katzen zu züchten.«

Theresa lachte und tätschelte mir den Arm. »Wow! Ich muss sagen, ich bin mächtig stolz, dass du der Sache so unvoreingenommen gegenüberstehst.«

Der nächste Tag war ein Samstag, und er versprach anstrengend zu werden. An Wochenenden halte ich die meisten Sitzungen ab, sechs bis acht pro Tag, was mir gestattet, montags und dienstags freizumachen. Während der Woche vergebe ich höchstens vier bis sechs pro Tag; einer mehr, und ich bin zu erschöpft, um meine Sache gut zu machen. Das ist ein klasse Beruf, und ich bin heilfroh, dass ich damit ganz gut Geld verdiene.

Mein Wecker klingelte um sieben, mein erster Termin war um neun. Verschlafen band ich mir die Haare zum Pferdeschwanz, warf mich in Jeans und T-Shirt und schminkte mich ein bisschen. Dankbar stellte ich fest, dass der Teintgott gnädig zu mir war und über Nacht keinen Pickel hatte erblühen lassen. Am Abend stand das Date mit Dutch an,...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Abby-Cooper-Reihe
Übersetzer Angela Koonen
Sprache deutsch
Original-Titel Psychic Eye
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chick Lit • Contemporary Romance • Humor • Janet Evanovich • Liebersroman • Medium • Mord • Romantic Fantasy • Romantik • Romantik Thrill • romantische Spannung • Spannung
ISBN-10 3-7363-2152-X / 373632152X
ISBN-13 978-3-7363-2152-6 / 9783736321526
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