Vulpes Lupus Canis (eBook)

Gajaze
eBook Download: EPUB
2023 | 51. Auflage
293 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-4015-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vulpes Lupus Canis -  Chenerah 'Kecar' Gajaze
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Nachdem der Mensch erfolgreich zurückgeschlagen ist, kehrt langsam Frieden auf AlphaVul ein. Der gealterte Schäferhund Chenerah, der den Tod seines Freundes Amarok rächt, resigniert und bedauert den Ausgang der Geschichte seiner Gefährten. Nach einigen Jahren trifft der Hund auf den jungen Wolfkönig Rexion, der ihm den entscheidenden Geistesblitz schenkt, der es ermöglichen soll, die Zeit an ihrem Ursprung zu verändern. Die Reise führt Chenerah nach Gaja, ins alte Ägypten, über 2000 Jahre in die Vergangenheit. Der Grund für die Entstehung seiner Welt, seines Seins und seiner Verbindung zum Architekten, dem Erbauer seiner Geschichte, offenbart sich ihm (und damit auch dem Autor) in einigen fundamentalen Erkenntnissen. Die verbliebenen Rätsel der Geschichte lösen sich auf und ordnen den Geist des Architekten, welcher seinen Schützling nicht aus den Augen lässt und sich ihm, das eigene Buch ändernd, in den Weg stellt. Der Schäferhund begibt sich auf eine Mission, die schwerwiegender und bedeutsamer für ihn nicht sein könnte, um dabei zu begreifen, dass Zeit etwas ist, das sich selbst repariert und ordnet. In finalen Begegnungen mit dem altägyptischen Gott Yanepu (Anubis) und seinem gajanischen Schöpfer erfüllt Chenerah das ihm seit Anbeginn vorbestimmte Schicksal, sorgt für Frieden im Geiste des Erschaffers und schließt damit den Kreis, der die Entstehung und das Ende seiner Welt gleichermaßen enthält.

Chenerah Gajaze lebt in einem kleinen Ort in Norddeutschland, ist Hobbyautor und Technik-Freund. Seit seiner Kindheit träumt er von einer anderen Welt und begann vor langer Zeit damit, sie mit den gegebenen Möglichkeiten zu gestalten - eben einen Traum ein Stück weit wahr werden zu lassen. Es ist sein Liebstes, seine Gedanken und Ideen in Form von Sience Fiction- oder Fantasy-Geschichten zu Papier zu bringen (oder eben die Festplatte damit zu füllen). Ein großes Thema seiner Werke ist die Liebe seiner Protagonisten. Ebenfalls interessiert aber die psychologische, emotionale Komponente, sowie die 'Reise zum Ursprung' seiner Charaktere.

Chenerah Gajaze lebt in einem kleinen Ort in Norddeutschland, ist Hobbyautor und Technik-Freund. Seit seiner Kindheit träumt er von einer anderen Welt und begann vor langer Zeit damit, sie mit den gegebenen Möglichkeiten zu gestalten - eben einen Traum ein Stück weit wahr werden zu lassen. Es ist sein Liebstes, seine Gedanken und Ideen in Form von Sience Fiction- oder Fantasy-Geschichten zu Papier zu bringen (oder eben die Festplatte damit zu füllen). Ein großes Thema seiner Werke ist die Liebe seiner Protagonisten. Ebenfalls interessiert aber die psychologische, emotionale Komponente, sowie die "Reise zum Ursprung" seiner Charaktere.

XXII. Reise zum Ursprung


 

 

L

eichten Schrittes lief Chenerah durch den Schlossgarten und betrachtete dessen Aussehen ein weiteres Mal. Jede Blüte, jeder Grashalm, die Ordnung hier: Das alles hatte er sich als Schöpfer der Vulpes Lupus Canis erdacht. Es beschlich ihn Trauer, als er daran dachte, dass es all das bald nicht mehr geben würde, niemals gegeben hätte.

Er seufzte laut und versuchte, sich von diesen Gefühlen abzulenken. Das, was er im Begriff war zu tun, sollte schließlich Leid enden lassen, nicht neues hervorbringen. Zwar hätte er sich gern umgedreht und Rexion besser kennengelernt, aber jeder weitere Tag, den er jetzt wartete, war einer zu viel. Er durfte nicht aus egoistischen Motiven wie Neugier etwas nicht tun, von dem er wusste, dass es alles zum Besseren wenden würde.

Zügig lief er zu einer Schnellreisestation, um einen Zug Richtung Alsatiania zu nehmen. Fast übersah er, dass der Herbst alles Grün in viele Gelb- und Brauntöne verwandelt hatte. Die subtile Schönheit, die er für die drei Reiche Arameria, Samojadja und Alsatiania entworfen hatte, spielte in seinem Buch zwar eine untergeordnete Rolle, war aber stets erkennbar. Die Weitläufigkeit der Lande, die vielen Seen und Flüsse: Alles hatte seinen Platz, sein Dasein, seine Berechtigung darin.

Wie auch der Schreiber eines Buchs aus Sternenstaub war, war jedes Wesen, jeder Platz, jeder Gedanke einer Feder entsprungen, deren Tinte aus denselben Elementen bestand wie er.

Während der Zugfahrt dachte der Rüde darüber nach, ob der Architekt wüsste, was er vorhatte. Schließlich hatte er sich von seinem Protagonisten gelöst, ihn eigenständig denkend und handelnd zurückgelassen. Konnte er also etwas ahnen, lenkte er vielleicht noch immer?

Der Kecar versank im Grübeln: Was würde mit all seinen Bekanntschaften und den einzelnen Charakteren passieren, wäre er tatsächlich erfolgreich? Was bedeutete sein Plan für die Vulpes Lupus Canis, für seine eigene Existenz? Zwar hatte er Rexion bereits gesagt, dass sie einander nie wiedersehen würden, aber stimmte das auch?

Alles war nun ungewiss. Doch dies, so schien es, war der Geist des Lebens eines eigenständigen, strebenden Individuums. Es kam dem Hund erstaunlich vor, wie nah sich sein Buch an den Gegebenheiten der Realität des Architekten orientierte. Die von ihm erdachte Welt, der Planet AlphaVul, Arameria, Samojadja und Alsatiania, all das war keineswegs perfekt. Es gab hier Krieg, Leid, das Böse. Warum hatte er sich nicht eine Fiktion geschaffen, in der er glücklich sein konnte? Selbsthass, Selbstgeißelung?

›Ich verstehe womöglich wirklich wenig von deinem Geist, Mensch, obwohl wir ein und derselbe sind‹, resümierte er schließlich seine Gedanken, als der Zug nahe der alsatianischen Grenze seine Endstation fand.

Nun musste der Rüde noch ein Stück laufen. Hierbei ließ er das Grübeln enden und atmete tief und ruhig.

»Ein schöner Tag. Genau passend für den letzten, an dem diese Welt noch eine Rolle spielen wird«, sprach er leise und kam nach einer Weile an seinem Zuhause an.

Sofort schob Chenerah seinen Küchentisch zur Seite und rollte den darunter befindlichen, grauen Teppich auf, was eine Klappe im Dielenboden freigab. Hierunter befand sich der kleine Keller des Hauses, in welchen der Hund sein Schwert, den Ispocetka und den Protektor verwarte.

Zwar hatte er nicht gedacht, dass er diesen in seinem Leben je wieder würde tragen müssen, sagte sich aber selbst, dass man nun nicht wissen könne, was vor einem liegt. So legte er den Brustpanzer an und bemerkte, dass er ihm nach all den Jahren noch immer perfekt passte.

Sanft strich der Alsatiat über das mattschwarze, etwas bläulich schimmernde Material und seufzte: »Welch schönes, unzerstörbares Meisterwerk. Wer auch immer es gemacht hat: sensationell! Passt noch immer. Ein Glück, dass ich nicht zugenommen habe.«

Er lächelte, bedeutete das Tragen des Protektors jedoch stets Gefahr im Verzug.

›Wenn du dem Schutz dienst, warum hat der Architekt dich geschaffen? Wenn er seine Kinder Joliyad, Amarok und mich tot sehen will, ergibt es keinen Sinn‹, dachte der Rüde bei sich und stellte sich vor, dass der Gajaner dieses Stück ebenfalls in dessen Realität besitzen könnte.

Vielleicht diente dieser Panzer dem Schutz vor einer Welt, die ebenso böse und gefährlich sein musste. Oder war dieses Teil nur eine Metapher, die er in die Geschichte eingebaut hatte? Sollte dies nur ein Sinnbild für psychischen, nicht physischen Schutz sein?

»Was es auch ist, Gajaner, dieser Schutz wird dich nicht vor dem retten, was ich tun werde«, sprach der Hund.

 

Ich saß auf meinem Krankenbett und las diese Zeilen aus meinem Buch. Was war dies für eine Wendung? So hatte ich es niemals aufgeschrieben. Ich hätte davon gewusst, wäre es so gewesen.

»Sag schon, was es ist, das du tun wirst! Wo ist diese Info? Sprich nicht in Rätseln. Ich beschwöre dich, Chenerah: Tu nichts, was du später bereuen könntest«, sprach ich, lesend an das Buch gerichtet.

Warum erzählte er nicht, was er nun im Begriff war, umzusetzen? Seine Gedanken konnte ich spüren, aber von wirklichem Belang waren sie nicht. Verdammt! Er schützte sich, indem er mich unwissend dasitzen ließ. Dieser Hund nutzte es aus, dass er nun eigenständig handeln und die Geschichte selbst prägen konnte.

Ich biss mir auf die Innenseiten der Wangen und wurde zornig. »Scheiße!«, rief ich. »Ich muss es wissen!«

 

Zügig nahm der Kecar das glänzende Schwert an sich, steckte es in seine Scheide und verstaute den Ispocetka in einem am Gürtel befestigten Beutel. Er kletterte aus dem Kellerverschlag und sah sich ein letztes Mal in seiner Wohnung um.

Als genügsamer, unauffälliger Hund hatte er sein Heim pragmatisch und schlicht eingerichtet: Weiße Möbel, schwarzes Geschirr und Besteck, Vasen und andere Gegenstände als Kontrast. Es gab keine Verspieltheit, keinen kunstvollen Stil, jedoch auch keine Unordnung. Alles hatte seinen Platz – fast wie im Garten der Wolfkönigin. Funktionale Schlichtheit bedeutete dem Hund Ordnung, und Ordnung bedeutete ihm Sicherheit, Klarheit und Ruhe.

»Na dann …«, seufzte der Hund und verließ das Haus.

Als er später an einer Schnellreisestation ankam, nach Bolemare fahren wollte, las er auf der Anzeigetafel, dass der aktuelle Zug ausfallen würde. Der nächste sollte aber in wenigen Augenblicken folgen.

Der Rüde setzte sich und blickte sich um: Ein paar weitere Fahrgäste liefen auf dem Bahnsteig auf und ab. Manche studierten Infotafeln, andere regten sich in Selbstgesprächen über den Zugausfall auf. Es war alles so, wie es immer war: Nichts war perfekt, egal, wie sehr man sich bemühte, Prozesse zu optimieren. Irgendwem passte immer etwas nicht, weil ebenso immer irgendetwas nicht wie erwartet funktionierte.

Der Hund seufzte und betrachtete die Anzeige. Auch der nächste Zug sollte heute ausfallen – und der darauffolgende ebenso! Es gab keinen Hinweis auf eine generelle Störung. Die Bahnen fuhren schlicht nicht.

›Ich kann mich an nicht eine Situation erinnern, in der mehrere Züge infolge nicht gefahren wären wie vorgesehen‹, grübelte er und erschrak dann innerlich.

»Oh nein«, sagte er zu sich, denn er verstand, dass ich, der Architekt, es war, der versuchte, ihn aufzuhalten.

Der Kecar blickte böse gen Himmel und sprach mich direkt an: »Komm schon. Lass gut sein. Ich gehe zur Not zu Fuß.«

 

Ich verstand, dass mehr nötig war, um ihn aufzuhalten.

 

Der Souverän war bereits wieder aufgestanden, als er ein Surren vernahm, welches zuerst ganz leise war und dann immer lauter wurde. Er ahnte, dass hier ein Zug im Anrollen war, wobei das Geräusch darauf hindeutete, dass er mit hoher Geschwindigkeit nahte und diese nicht zu drosseln schien.

»Was zum …?«, fragte er sich flüsternd und sperrte die Augen auf, als er die überschnelle Bahn näherkommen sah.

Ich ließ den Zug mit Maximalgeschwindigkeit Station einfahren, sodass dieser in einer leichten Kurve mit tosendem Lärm aus der Bahn gerissen wurde, sich in seiner gesamten Länge überschlug und um Haaresbreite den Kopf meines Protagonisten verfehlte.

Schockiert erstarrte dieser mit geöffneter Schnauze und sein Herz raste, als er hörte, wie der Zug, mitsamt seinen Passagieren darin, hinter ihm auf dem Rasen aufschlug und gegen einen Baum krachte.

Das Fahrzeug wurde auseinandergerissen und fing Feuer. Laute Schreie und Wehklagen drangen in die Ohren des Hundes. Das konnte doch nicht wirklich passiert sein! Bei den Göttern! Das konnte es nicht geben!

 

»Lass es!«, rief ich böse und krallte mich mit einer Hand verbissen an die gestreifte Decke meines Krankenbetts.

 

Plötzlich erschrak ich, als ich die nächste Zeile des Romans las, denn das, was Gajaze nun rief, richtete sich wieder eindeutig an mich: »Nein, das tue ich nicht! Und wenn du auch die ganze Welt auseinandernimmst, wirst du mich niemals aufhalten!«

 

Fassungslos erstarrte jetzt ich und konnte nur handlungsunfähig weiterlesen:

 

Die Schreie ließen den Hund nicht kalt, doch konnte er den Fahrgästen nicht helfen. Als ihm brennende Körper entgegenliefen, mit den Armen fuchtelten, spürte Chenerah den inneren Konflikt, helfen zu wollen, es aber nicht tun zu können, da all dies in Kürze ohnehin nie passiert sein würde.

»Ach, verdammt! Es tut mir leid!«, rief er, drehte sich vom Geschehen weg und rannte los.

In Windeseile zogen dunkle Wolken auf und Tropfen begannen zur Erde zu fallen. Stärker werdender Regen...

Erscheint lt. Verlag 21.4.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Ägypten • Anthro • Anthropomorph • Anubis • Fantasy • Furry • Krieg • Liebe
ISBN-10 3-7575-4015-8 / 3757540158
ISBN-13 978-3-7575-4015-9 / 9783757540159
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