Die Freibeuterin des Königs (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2240-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Freibeuterin des Königs - Ruth Langan
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Glühend steigt Bethany bei Lord Alsmeeths kühnen Blicken das Blut in die Wangen. Fast, als wisse er um den Kuss des Straßenräubers, der in ihr ungestümes Begehren geweckt hat! Wie kann nur sie, die mutige Freibeuterin, vor ihren Gefühlen so hilflos kapitulieren?



Ruth Langan (auch als Ruth Ryan Langan bekannt) war eine ausgezeichnete Schülerin an der High School, die auf Grund ihrer Leistungen ein volles College - Stipendium bekam. Sie wollte am College ihren Englisch - Abschluss machen. Ihre Pläne veränderten sich auf Grund finanzieller Probleme und sie ging ins Arbeitsleben. Sie wurde Sekretärin des Vizepräsidenten eines großen Unternehmens. Ruth Ryan Langan ist verheiratet und hat fünf Kinder. Sie und ihr Ehemann sind leidenschaftliche Reisende und enthusiastische Sportler. Sie Bowlen, spielen Golf, fahren Ski und Schwimmen. Ruth Langan joggt mehrere Kilometer am Tag (um ihrem Word Prozessor zu entfliehen). Ihre Karriere als Autorin begann, als sie sich selber ein besonderes Geburtstagsgeschenk machte. Ihr Geschenk war, sich eine Stunde am Tag freizumachen, um zu schreiben. Bald darauf wurde sie eine veröffentlichte Autorin. Sie sagt selber zu ihrer Karriere 'die größte Auszeichnung, die man als Autor bekommen kann, ist die, wenn jemand sagt dass er das Buch beim Lesen geliebt hat. Diese einfachen Worte machen all die Stunden die man mit Schreiben verbracht hat, lohnenswert. Ruth Langan hat unter all ihren Historical - Romanen auch ein Kinderbuch veröffentlicht, das Illustrationen ihrer Stieftochter Petty Langan enthält.

1. KAPITEL


Der Atlantik – Vor der Küste von Cornwall, 1665

„Schiff ohne Flagge voraus!“ Bethany Lambert saß hoch oben im Ausguck der Undaunted, dem stolzen Segelschiff der Familie Lambert, und rief die Warnung aus voller Kehle. „Ich kann es erkennen. Es ist das Piratenschiff, die Shark. Sie verfolgt einen kleinen Segler, der die englischen Farben geflaggt hat.“

Jeder Mann der Undaunted-Besatzung wusste, was das bedeutete. In jüngerer Vergangenheit hatten es sich Piraten zur Gewohnheit gemacht, kleine Vergnügungsboote anzugreifen, die sich meist im Besitz wohlhabender, adeliger Gentlemen befanden. Die Räuber machten fast immer leichte Beute, bestehend aus Gold und Schmuck, versenkten das Schiff und schickten ihre unseligen Opfer in ein dunkles, feuchtes Grab.

Die Undaunted war dazu bestimmt, die Sicherheit sämtlicher englischen Schiffe zu erhöhen. Nach dem Tod ihres Vaters und Bruders durch die Hand von Piraten hatten Bethany und ihre Schwestern geschworen, das Erbe ihres Vaters als Freibeuter im Namen von König Charles II. fortzuführen.

Als Reaktion auf die Warnung ordnete Bethanys Großvater Geoffrey Lambert, der am Ruder stand, an, dass mehr Segel gehisst wurden, und schon bald gelang es ihm, ihren Segler zwischen das Piratenschiff und das kleinere Boot zu steuern. Es nahm die Gelegenheit zu entkommen sofort wahr, und es war nun an den Seeleuten an Bord der Undaunted, sich den Piraten in einem Kampf auf Leben und Tod zu stellen.

Das stolze Schiff erzitterte unter dem Einschlag der ersten Kanonenkugel, und durch den dichten Rauch kletterten abenteuerlich maskierte Männer über die Reling. Sie schwangen Schwerter und Messer und stießen in schrillen Tönen übelste Verwünschungen aus, bei denen einem angst und bange werden konnte.

„Hinter dir, Großvater“, rief Bethany und zielte gleichzeitig mit ruhiger Hand auf den Mann, der im Begriff stand, den alten Lambert zu attackieren. Tödlich getroffen von einem Schuss aus Bethanys Pistole, sank der Angreifer zu Boden.

„Newt!“ Der Ruf galt dem alten Seemann, der den Lambert-Schwestern alles über das Meer und die Seefahrt beigebracht hatte, was es zu wissen gab, zusammen mit Geoffrey Lambert.

Er wandte sich um, gerade rechtzeitig, um einen Piraten niederzustrecken, der ihn hatte angreifen wollen. „Danke, Mädchen“, rief er und schwang sein Schwert.

Der Kampf wogte hin und her, doch nach einigen Stunden waren die Piraten endlich besiegt. Von der Besatzung der Undaunted hatte niemand ernsthaften Schaden erlitten, doch das Schiff selber war in einem beklagenswerten Zustand. Die Kanonenkugel hatte ein Loch in den Bug gerissen, durch das unaufhörlich Wasser in den Laderaum strömte. Zwar hatte man das Feuer an Deck löschen können, doch die Planken waren schwer beschädigt.

Aber die Undaunted war ein stolzes, starkes Schiff. Sie würde den Weg zurück in den sicheren Hafen schaffen. Langsam, mühsam bahnte sich der Segler seinen Weg durch die Wellen, vorbei an dem kleineren Boot, das den Piraten entkommen war. Mit lautem Rufen und Triumphschreien wurde der Untergang des Piratenschiffs zur Kenntnis genommen.

In seiner Kabine ließ der Mann, der das Geschehen durch das Bullauge beobachtet hatte, das Fernglas sinken. Der Kampf an sich war schon fesselnd genug gewesen. Doch als er gesehen hatte, dass es sich bei einem der Seeleute an Bord der Undaunted um ein weibliches Wesen handelte, hatte er seinen Augen kaum trauen wollen.

Die Frau war wie die Männer an Bord gekleidet gewesen. Enge, knapp unter dem Knie endende Hosen steckten in hohen Stiefeln. Dazu ein buntes Hemd mit weiten Ärmeln. Die Haare waren unter dem um den Kopf geknoteten Tuch verborgen gewesen. Allerdings waren die Umrisse des weiblichen Körpers unter der Seemannskleidung deutlich zu erkennen gewesen.

Während des Kampfes hatte sich das Tuch um den Kopf gelöst. Die rotgoldene Lockenpracht und die verführerischen Rundungen ergaben zusammen ein unvergessliches Bild. Die junge Frau handhabte ihre Pistole wie ein Mann, hatte sich unerschrocken ins Kampfgetümmel gestürzt und sich so gut wie jeder Mann geschlagen. Sie hatte einen fantastischen Anblick geboten.

Von außen wurde an die Kabinentür geklopft, und sogleich stieß der große Hund, der zu Füßen seines Herrn lag, ein drohendes Knurren aus. „Wir nähern uns der Hafeneinfahrt von Land’s End, Eure Lordschaft“, erklang die Stimme eines Matrosen von draußen.

Der Mann legte dem Hund beruhigend eine Hand auf den Kopf als Zeichen dafür, dass keine Gefahr bestand. „Wie heißt das Schiff, das zu unserer Rettung kam?“

„Das weiß ich nicht, Mylord. Soll ich mich im Hafen danach erkundigen?“

„Nein.“ Das wäre vergebene Mühe gewesen. Hinter vorgehaltener Hand wurde gemunkelt, dass mehrere Schiffe, getarnt als Frachtschiffe, die Gewässer für englische Segler sicherten. Nur der König kannte ihre wahre Identität. Die Leute, die in seinem Auftrag fuhren, schützten ihre Privatsphäre genau so entschlossen, wie sie ihre Feinde auf See bekämpften.

Doch der Mann hatte eigene Mittel und Möglichkeiten, den Namen des rettenden Schiffes herauszufinden.

Während er sich anschickte, von Bord zu gehen, schaute der Adelige noch einmal sehnsüchtig auf den Segler, der ihn und seine Mannschaft vor dem sicheren Tod gerettet hatte, bevor dieser eine Landzunge umfuhr und seinen Blicken entschwand.

Was würde er nicht alles geben, wenn er die Freiheit hätte, jenen mutigen Leuten in ihrem unermüdlichen Kampf gegen die brutalen Räuber zur Seite zu stehen und deren brutalem Treiben ein Ende zu setzen.

Ja, und gleichermaßen viel würde er geben, wenn er die junge Frau kennenlernen könnte, die offenkundig in unbändiger Freiheit lebte und so beherzt zu kämpfen verstand.

„Felsen und Untiefen an Backbord!“, erscholl hoch aus der Takelage der Ruf einer unverkennbar weiblichen Stimme. Doch die zu der Stimme gehörende Gestalt, die sich soeben behände nach unten hangelte und leichtfüßig auf Deck sprang, war gekleidet wie jeder gewöhnliche Matrose.

„Ja, Bethany, ich sehe sie auch.“ Geoffrey Lambert hielt mit fester Hand das Ruder, während die Mannschaft Vorbereitungen zum Ankern traf. „Dem Himmel sei Dank, wir sind fast zu Hause“, setzte er noch hinzu.

Für gewöhnlich dauerte die Reise von der kleinen Stadt Port Hellick nach Land’s End höchstens einen halben Tag, doch das Zusammentreffen mit den Piraten hatte die Heimkehr erheblich verzögert.

„Soll ich das Ruder übernehmen, Großvater?“, erkundigte sich Bethany fürsorglich, und dankbar überließ ihr der alte Mann seinen Platz. Wie ihre Schwestern Ambrosia und Darcy, so war auch die mittlere seiner Enkelinnen eine hervorragende Seglerin. Sie kannte sich in den Gewässern vor der Küste Cornwalls besser aus als so mancher Mann.

„Schau nur, Großvater“, rief sie jetzt und deutete mit einer Hand zum Ufer hin. „Dort drüben ist Darcy. Und Winnie und Mistress Coffey sind bei ihr.“ Sie winkte ihrer kleinen Schwester sowie ihrer alten Kinderfrau und der Haushälterin zu, die auf dem so genannten „Widow’s Walk“, standen, einer Balustrade, die sich um das oberste Stockwerk des Gebäudes wand. Mary-Castle, das Anwesen der Lamberts, erhob sich hoch über den Atlantik. Weit und breit gab es kein anderes Haus.

Den Namen hatte es vom Vater der drei Mädchen, Kapitän John Lambert, erhalten, der damit ihre Mutter ehren wollte. Viele Menschen in Land’s End nannten das Haus „Lambert’s Folly“, was so viel wie „Lamberts Torheit“, bedeutet. Damit wollten die Leute ihre Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass kein Haus, das dermaßen nahe am Meer errichtet wurde, den Unbilden des Wetters lange würde trotzen können. Doch Mary-Castle stand nun schon seit vielen, vielen Jahren solide wie eine Festung und war weder durch Stürme noch den von Unwettern aufgepeitschten Atlantik oder schwerste Gewitter zu erschüttern.

Als das Schiff nunmehr die schützende Bucht erreichte, machten sich die Seeleute schnell und behände daran, es sicher zu vertäuen, die Segel einzuholen und das kleine Beiboot so oft hin- und herzurudern, bis alle Matrosen an Land gebracht worden waren.

„Unsere Fracht ist vollständig ruiniert, Großvater“, erklärte Bethany, während sie die Stiege vom größtenteils unter Wasser stehenden Frachtraum hochkam. „Niemand wird uns für nasse Gewürze und aufgeweichten Tee etwas bezahlen.“

„Genau, mein Mädchen. Und als ob das noch nicht ärgerlich genug wäre, müssen wir auch unverzüglich darangehen, den Schaden zu beheben.“ Geoffrey schaute sich um. „Allerdings habe ich keine Ahnung, wie wir das alles bezahlen sollen.“ Erschöpft und mutlos machte er sich daran, die Strickleiter zu dem Beiboot hinunterzuklettern.

„Ich werde schon einen Weg finden.“ Bethany wusste, dass sie gefährlich nahe daran waren, alles zu verlieren, wofür sie so hart gearbeitet hatten. Ohne Schiff war es ihnen unmöglich, ihr Zuhause zu erhalten und für die ältlichen Bediensteten zu sorgen, die völlig abhängig von den Lamberts waren. Aber ohne die erwartete Bezahlung der jetzt verdorbenen Fracht würden sie auch die unumgänglichen Ausbesserungen an der Undaunted nicht bezahlen können.

Wenn nur Ambrosia und ihr Gatte, Kapitän Riordan Spencer, hier wären! Dann gäbe es keine Schwierigkeiten. Riordan war ein vermögender Mann, der ihnen mit Freuden eine Anleihe gewähren würde. Aber das junge Paar befand sich an Bord von Riordans Schiff, der Warrior, deren Rückkehr frühestens in einem Monat erwartet wurde.

Bethany wusste, dass die Sorgen und die...

Erscheint lt. Verlag 20.5.2023
Reihe/Serie Digital Edition
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2240-9 / 3751522409
ISBN-13 978-3-7515-2240-3 / 9783751522403
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