Lassiter Sammelband 1850 (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4719-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1850 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2431, 2432 und 2433.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Jenseits der östlichen Hügel zeigte sich das erste Morgenlicht.

Ein kleiner, fast ausgetrockneter Fluss mit dem hochtrabenden Namen Majestic River schlängelte sich zwischen den bizarr in den Himmel ragenden Felsungetümen hindurch. Ein leiser Wind kräuselte die Oberfläche des Wassers. Irgendwo, hinter einem der Hügel, erklang das schaurige Heulen von Coyoten.

Die junge Frau fühlte, wie ihr eine Gänsehaut über den Rücken lief. Das Gebrüll der Präriewölfe hallte wie die Todesschreie ihrer Brüder in ihren Ohren.

Prompt füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie ließ den Kopf hängen und schluchzte laut.

Clark Wesley packte sie derb an der Schulter. »Du musst jetzt stark sein, Mädel. Raff dich auf und komm!«

Sie stemmte sich auf die Füße, drückte ihr Rückgrat durch und lockerte ihre steif gewordenen Glieder. Nach der Nacht auf dem harten Boden taten Kelly alle Knochen weh. Doch der körperliche Schmerz war nichts gegen die Qual, die sie über das grausige Schicksal ihrer Angehörigen empfand.

Mom, Dad, Joe, Alan – die Desperados hatten keinen verschont. Selbst Porky, den Schäferhund, hatten sie erschossen.

»Wir gehen am Fluss entlang.« Clark zerrte an ihrem Ärmel.

Er war ein dünner, drahtiger Mann von ungefähr sechzig Jahren. Mit seinem hohlwangigen Gesicht, das mit grauen Stoppeln übersät war, und seinen langen, strähnigen Haaren glich er dem Prototyp des herumvagabundierenden Taugenichts, wie man ihn tausendfach westlich des Mississippi antraf.

Doch der Schein trog.

Clark Wesley war ein guter Mann. Binnen kürzester Zeit hatte er sich auf dem Anwesen der Burkitts unentbehrlich gemacht. Sein Tatendrang war einfach enorm. Ohne ein Wort der Klage schuftete er von früh bis spät. Er versorgte die Rinder, das Kleinvieh, die Pferde und Mulis und fand obendrein noch Zeit, auf den Äckern im Norden der Ranch zu arbeiten. Manchmal musste Dad ihn ausbremsen, damit Clark sich nicht übernahm. Es dauerte nicht lange, und der nimmermüde Ranchhelfer avancierte zum vollwertigen Mitglied der Familie.

Jetzt waren er und sie die Letzten, die von dem Burkitt-Clan übrig waren.

Kelly stapfte gedankenverloren hinter dem alten Mann her. Immer wieder hielt Clark inne, blickte sich um und spähte prüfend den Weg zurück, den sie eben gekommen waren.

»Clark, warum, glaubst du, sollten die Halunken uns verfolgen?«, fragte sie. »Bei uns ist doch nichts zu holen. Nicht mal ein Pferd haben wir unter dem Hintern.«

»Bei ihrem Überfall haben die Teufel nicht viel erbeutet«, antwortete er. »Aber sie wissen, dass wir entkommen sind. Bestimmt glauben sie, wir haben uns mit dem Tafelsilber aus dem Staub gemacht.«

Das ergab Sinn. Kelly drückte ihren Hut fester auf den Kopf. Banditen verübten Verbrechen, um ihre Opfer zu berauben. Doch Mom und Dad hatten so gut wie keine Rücklagen. Keine Dollars im Tresor, kein Schmuck in Schatullen und keine teuren Waffen und Kleidungsstücke. All ihr Geld steckte in der Ranch, in den Tieren, in den Ställen, den Futterkammern und in dem Land, auf dem sie ihren Lebensunterhalt erwirtschafteten.

Der Wind wechselte seine Richtung. Auf einmal hörte Kelly das verzerrte Wiehern eines Pferdes.

Sie bekam einen Schreck, und sogleich schlug ihr Herz ein paar Takte schneller.

Clark sah sie an. »Ich hab’s dir ja gesagt«, raunte er. »Sie jagen uns. Die Kerle glauben, wir wollen sie um ihre Beute betrügen.«

»Das Wiehern könnte auch von Indianerponys stammen«, warf Kelly ein.

»Nein, Mustangs wiehern anders.« Clark fing an zu laufen.

Kelly blieb ihm dicht auf den Fersen.

Der Pfad neben dem Flusslauf war extrem schmal und holprig. Man musste höllisch aufpassen, um nicht zu straucheln. Zudem hatte Kelly Mühe, dem Tempo zu folgen, das der flinkfüßige, alte Mann vorgab.

Nach einiger Zeit bekam sie Stiche in den Seiten. Ihre Lungen brannten wie Feuer. Sie keuchte schwer. Mit aller Macht versuchte sie, den Schmerz zu ignorieren.

Dennoch wurde sie immer langsamer. Ihr Körper musste den Strapazen Tribut zollen. Bald kam sie über ein mäßiges Schritttempo nicht mehr hinaus.

Yard um Yard blieb sie zurück. »Clark«, japste sie, »Clark …«

Neben einer steil aufragenden Felssäule blieb der Mann stehen.

Kelly schleppte sich mühsam vorwärts. Gerade eben war wieder das Wiehern eines Pferdes an ihre Ohren gedrungen. Es klang lauter als vorhin.

Die Desperados – sie kamen näher!

Sie wagte keinen Blick zurück.

Oh, wie sie sich schämte! Mit ihren knapp zwanzig Jahren stand sie in der Blüte ihrer Jahre, und jetzt musste sie erkennen, wie ihr Verbündeter, der mehr als doppelt so alt war wie sie, die Anstrengungen viel besser in den Griff bekam.

Clark nahm sie an die Hand. »Siehst du drüben den Berg, der wie ein gestürzter Pudding aussieht?«

Sie nickte schnaufend.

»Der Pernell Rock«, sagte er. »Zwei Meilen von hier gibt es eine Felslücke, die in einen Canyon führt. In der Schlucht gibt es etliche Verstecke. Ich kenne sie aus meinen Tagen als Trapper.«

»Ich brauch eine Pause«, keuchte sie am Rande der Erschöpfung.

»Nicht jetzt.« Clark blieb unnachgiebig. »Wir müssen den Canyon erreichen, bevor es richtig hell wird.« Mit diesen Worten packte er nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her.

Kelly taumelte, als hätte sie Gummi in den Beinen. Das Tempo ihres Begleiters war mörderisch. Ein ums andere Mal sank sie zu Boden, wurde wieder hochgerissen und zum Weiterlaufen animiert.

Endlich erreichten sie die Öffnung in der steil aufragenden Felswand.

Bevor sie im Inneren des Canyons verschwanden, kletterte Clark auf eine kleine Anhöhe und hielt Ausschau nach den Verfolgern.

Kelly rang ihre Ängste nieder. Zum ersten Mal blickte auch sie zurück.

Im trüben Licht der aufsteigenden Sonne sichtete sie eine Staubwolke, die wie ein Rauchpilz in den heller werdenden Colorado-Himmel stieg. Von den Reitern war nichts zu erkennen. Die Staubschleier, die die Pferdehufe aufwirbelten, verhüllten sie.

Aber die Banditen waren nicht mehr allzu weit weg. Das Klappern der Hufeisen wurde mit jedem Atemzug lauter. Bald würden die Desperados in Schussweite sein.

Clark sprang von der Anhöhe, rief nach ihr und verschwand dann aus ihrem Blickfeld.

Kelly zögerte keine Sekunde und folgte ihm durch die Öffnung in die düstere Schlucht.

Der Bandit Jess Montego brachte seinen Falben zum Stehen und wartete, bis seine Kumpane zu ihm aufgeschlossen hatten.

Die zwei Flüchtlinge von der Burkitt-Ranch waren gerade in den Canyon geschlüpft.

Montego kannte das Labyrinth jenseits der Pernell-Berge, und er hasste das unübersichtliche Gelände wie den Kater nach einem Saufgelage. Der Canyon mit seinen zahlreichen Höhlen, Erdspalten, Felswänden und versteckten Pfaden bot das ideale Hideout für Leute, die sich unsichtbar machen wollten.

Seth Garrick kam längsseits. Der Texaner mit den Bärenkräften galt als Stellvertreter des Anführers. »Well, reiten wir ihnen nach, Jess?«, fragte er.

Montego reckte seine Gestalt im Sattel, um mit dem texanischen Hünen auf Augenhöhe zu sein. Am liebsten hätte er den Befehl zum Abbruch der Verfolgungsjagd gegeben. Doch er befürchtete eine Meuterei unter seinen Gefährten. Es war seine Idee gewesen, die Bauernfarm am Rand der Halbwüste zu überfallen. Dass die Burkitts arm wie Kirchenmäuse waren, hätte er nicht für möglich gehalten. Um den Misserfolg zu kaschieren, hatte er seinen Leuten eingeredet, dass die beiden Geflohenen die angeblichen Reichtümer der Rancher in Sicherheit gebracht hätten.

Die Männer glaubten ihm. Auf sein Geheiß hatten sie sich sofort auf die Jagd begeben.

Doch was würden sie sagen, wenn sie die Flüchtigen stellten und dabei herausfanden, dass diese über keinerlei Wertsachen verfügten?

Montego sah seinen Vertreter an. Mit hochgezogenen Brauen wartete Garrick auf Antwort.

»Natürlich reiten wir ihnen nach«, knurrte Montego. »Wir dürfen die Zwei nicht mit dem Gold entkommen lassen.« Insgeheim hoffte er jedoch darauf, dass ihnen die Flüchtigen durch die Lappen gingen.

»Well.« Der Texaner legte seine Hände auf das Sattelhorn. »Und was werden wir mit den beiden tun, wenn wir sie erleichtert haben?«

Montego machte die Geste des Halsabschneidens.

»Umbringen?« Garrick schüttelte den Kopf. »Wie ich sah, ist das Mädchen, das uns entwischt ist, hübsch und gut gewachsen. Warum lassen wir das Girl nicht am Leben und verkaufen es an Fat Frank Hammett?«

Fat George Hammett war der größte Menschenhändler in Colorado. Er hatte ständig Bedarf an ansehnlichen jungen Mädchen, die er als Huren für die Bordelle im Grenzland verkaufte.

»Nein, sie und der Alte müssen sterben«, sagte Montego. »Beide haben mit angesehen, wie wir ihre Familie ausgelöscht haben. Willst du, dass sie uns an den Galgen bringen?«

Das Argument zog. Der Texaner schwieg und wandte sich den Bergen zu. ...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2023
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4719-2 / 3751747192
ISBN-13 978-3-7517-4719-6 / 9783751747196
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