H. C. Hollister 84 (eBook)

Schattenreiter

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5170-4 (ISBN)

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H. C. Hollister 84 - H.C. Hollister
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Emmet Lyndell entstammt einer wilden und gewalttätigen Sippe, wurde durch den Krieg entwurzelt und genießt den Ruf eines Revolvermarshals. Als er sich entschließt, seinen rauen Job aufzugeben und selbst mit einer Herde auf den großen Trail nach Norden zu gehen, macht er dies in erster Linie wegen seines jüngeren Bruders Pete, den er damit endgültig den Schatten der Vergangenheit entreißen will.
Doch Morton Mallory, der einst mit der Lyndell-Sippe eine blutige Fehde ausgetragen hatte, ist jetzt Besitzer der Fork-Ranch im Green River Basin von Wyoming. Zudem steht die Stirrup-Ranch, die Emmet zu einem günstigen Preis erwirbt, im Ruf einer Rustler-Ranch.
Wieder einmal muss Emmet kämpfen - gegen den Machtanspruch eines skrupellosen Weidepiraten, gegen Vorurteile und gegen die nackte Gewalt einer Bande geheimnisvoller Viehdiebe. Obendrein erlebt Emmet die Enttäuschung, seinen verwegenen Bruder auf der Seite der Gegner zu sehen. Wird Emmet Lyndell dennoch unbeirrbar seinen Weg gehen können?


SCHATTENREITER

Emmet Lyndell entstammt einer wilden und gewalttätigen Sippe, wurde durch den Krieg entwurzelt und genießt den Ruf eines Revolvermarshals. Als er sich entschließt, seinen rauen Job aufzugeben und selbst mit einer Herde auf den großen Trail nach Norden zu gehen, macht er dies in erster Linie wegen seines jüngeren Bruders Pete, den er damit endgültig den Schatten der Vergangenheit entreißen will.

Doch Morton Mallory, der einst mit der Lyndell-Sippe eine blutige Fehde ausgetragen hatte, ist jetzt Besitzer der Fork-Ranch im Green River Basin von Wyoming. Zudem steht die Stirrup-Ranch, die Emmet zu einem günstigen Preis erwirbt, im Ruf einer Rustler-Ranch.

Wieder einmal muss Emmet kämpfen – gegen den Machtanspruch eines skrupellosen Weidepiraten, gegen Vorurteile und gegen die nackte Gewalt einer Bande geheimnisvoller Viehdiebe. Obendrein erlebt Emmet die Enttäuschung, seinen verwegenen Bruder auf der Seite der Gegner zu sehen. Wird Emmet Lyndell dennoch unbeirrbar seinen Weg gehen können?

Als der Rappe den Schuss hört und gleichzeitig die Gewichtsverlagerung des Mannes auf seinem Rücken wahrnimmt, erstarrt er zu einer Bildsäule. Emmet Lyndell wendet den Kopf zurück, doch es bedarf seines Winkes nicht. Auf diesen letzten dreißig Meilen eines erbarmungslosen Trails ist die Lyndell-Mannschaft ohnehin von angespannter Wachsamkeit erfüllt. Dass der hartgesichtige Softy Pierce zur Stelle ist, verwundert Emmet Lyndell nicht. Wenn es je in seinem Leben einen Mann gab, auf den er sich blindlings verlassen konnte, dann war es Softy. Aber auch die anderen Männer sind auf dem Posten. Jim Cork, der hagere Texaner mit seinem trübsinnig herabhängenden Robbenbart, schließt sofort zu dem schiefrückigen Willie Finney auf und vergewissert sich mit einem raschen Blick, dass an der anderen Flanke der Herde auch Brian Bentley in seiner ruhigen, bedächtigen Art Stellung bezieht.

Auch der vierspännige Wagen rattert heran, auf dessen Bock der wortkarge Esteban Romero die Leinen führt. Dahinter schließlich folgt die Remuda von etwa zwanzig Pferden, darunter ein halbes Dutzend Rappen, getrieben von Pete Lyndell, Emmets jüngerem Bruder, der ebenfalls einen Rappen reitet.

Die Lyndells haben eine Schwäche für nachtschwarze Pferde. Das ist schon seit fast drei Jahrzehnten so, und es gibt einen Landstrich in New Mexico, weit unten am Rio Grande del Norte, wo manche Leute behaupten, dass solche Rappen immer die Hölle im Sattel trügen. Es war nicht gerade der beste Ruf, den sich die Lyndells im Laufe einer Generation erworben hatten.

Nur eine Sekunde braucht Emmet Lyndell zu der Feststellung, dass bei der Herde alles in Ordnung ist und keine unmittelbare Gefahr droht. Er legt seinem Pferd die Schenkel an. Der Rappe springt sofort an und fällt in einen schwingenden Galopp.

Sekunden später dröhnt hinter der Hügelbarre ein zweiter Schuss. Irgendwo hinter Emmet erklingt das zornige Röhren des Leitbullen der Herde. Es ist höchste Zeit, der Schießerei ein Ende zu bereiten. So paradox es vielleicht auch klingen mag, aber selbst Erschöpfung und Müdigkeit können Rinder in eine derart gereizte Stimmung versetzen, dass eine Stampede losbricht. Das haben sie auf ihrem Trail nach Norden bereits einmal erlebt.

In kurzen, schnellen Sätzen fegt der Rappe den Hang hinauf. Nur kurz pariert Emmet sein Pferd auf der Kuppe, um einen Überblick zu gewinnen. Im selben Augenblick blitzt es am Fuß des Hangs erneut auf, und der Donner eines Schrotschusses rollt über die weite Senke. Wiehernd bäumt sich der Rappe auf. Zugleich spürt Emmet Lyndell einen Schlag an der Stirn. Blut sickert ihm in die Braue und rinnt dann an seiner Schläfe und über die Wange hinab. Doch da schießt der Rappe bereits den Hang abwärts.

Ein Wagen mit einem Doppelgespann steht unten, das sich seitwärts in die Büsche gedrängt und hoffnungslos verkeilt hat. Daneben liegt eine Gestalt auf dem Gesicht und rührt sich nicht. Eine weitere Gestalt auf dem Bock des Wagens, die verzweifelt am Verschluss einer Schrotflinte hantiert, ist eine Frau.

Unmittelbar neben dem Bock des Wagens bringt Emmet sein schnaubendes Pferd zum Stehen und beugt sich weit aus dem Sattel. Er sieht ein dunkelhäutiges, verzerrtes Gesicht mit flammenden Augen. Die Frau holt mit der Flinte zum Schlag aus. Im selben Moment knackt der Verschluss, und der Doppellauf klappt herab. Eine Sekunde später hat Emmet Lyndell die Frau bereits bei den Handgelenken gepackt. Sie sträubt sich wie eine Wildkatze und stößt dabei schrille Laute aus. Es gelingt Emmet dennoch, sie zu bändigen.

»Hören Sie auf! Zum Teufel, machen Sie doch endlich Schluss mit diesem Theater! Was soll das?«, keucht er.

Beim Klang der Stimme erstarrt die Frau unter seinen Händen. Polternd rutscht die aufgeklappte Schrotflinte vom Bock herab. Emmet hat seinen Griff gelockert. Sofort entwindet sich ihm die Frau vollends. »Sante Madre«, sagt sie kehlig. »Wer sind Sie, Señor?«

»Ich bin der Mann, den Sie soeben mit Schrot aus dem Sattel schießen wollten«, gibt Emmet Lyndell mit beißendem Sarkasmus zurück. »Ich fände es hübsch, wenigstens den Grund dafür zu erfahren. – Übrigens, mein Name ist Lyndell.«

»Señor Emmet Lyndell?« Offene Neugier blickt aus den dunklen Augen der Frau. Emmet hat längst erkannt, dass er eine Mexikanerin vor sich hat.

»Sie – Sie kennen meinen Namen?«, fragt Emmet Lyndell verdutzt.

»Ich bin Mrs. Fiona Worden«, gibt die Frau zurück. »Sagt Ihnen das etwas, Emmet?«

»Und dieser Mann da? Ist er vom Wagen geschossen worden?«

Sie zuckt mit den Achseln. »Mr. Babe Worden«, erwidert sie. »Ich weiß noch nicht, was mit ihm ist. Als der Schuss aus den Büschen krachte, fiel er vom Wagen und rührte sich nicht mehr. Ich habe dann die Flinte abgefeuert, und gleich darauf war Hufgetrappel zu hören. Deshalb habe ich auf Sie geschossen, Emmet, als ich oben auf der Kuppe einen Reiter auftauchen sah. – Aber, Sie bluten ja ...«

Emmet Lyndell kann sein Unbehagen nicht länger verheimlichen. »Meinen Sie nicht, dass wir uns um diesen – um Ihren Mann kümmern sollten, Mrs. Worden?«

»Wenn Sie meinen«, gibt sie gleichgültig zurück. »Aber nennen Sie mich um Himmels willen nicht bei diesem Namen. Ich kann ihn nicht ausstehen, denn es ist der Name eines Schwächlings und Trunkenbolds.«

Der Herdenboss bleibt darauf die Antwort schuldig und rutscht aus dem Sattel. Erst die Bemerkung der Frau macht ihm bewusst, welcher Geruch ihm schon die ganze Zeit in die Nase gestiegen war – neben dem Duft eines preiswerten und etwas süßlichen Parfüms, den Fiona Worden verbreitet: der Dunst von billigem Whisky. Er strömt von der Gestalt aus, neben welcher Emmet Lyndell jetzt niederkniet.

»Ist er tot?«, erkundigt sich die Frau kalt.

»Bestimmt nicht«, versetzt Emmet. Er hat Babe Worden auf den Rücken gedreht. »Ich kann nicht einmal eine Verletzung an ihm feststellen. Nur zwei Löcher in seinem Jackenärmel, als ob ihn dort eine Kugel gestreift hätte.«

»Ich habe es mir gedacht«, versetzt die Mexikanerin. »Also wieder einmal sinnlos betrunken. So geht es immer mit ihm. Er trinkt, und man merkt ihm kaum etwas an. Und mit einem Mal fällt er um.«

»Sie meinen, er sei ausgerechnet in dem Moment umgekippt, als auf ihn geschossen wurde?«

Fiona Worden setzt ein verächtliches Lächeln auf. »Er hatte schon immer ein besonderes Talent, allen Ungelegenheiten im richtigen Moment aus dem Wege zu gehen. Warum sonst, glauben Sie, hätte er Ihnen zu diesem Zeitpunkt die Stirrup-Ranch verkauft?«

Auf dem Weg, der in weitem Bogen um den Hügelrücken herumführt, sind Hufgetrappel und das Rattern von Wagenrädern zu hören. Esteban Romero bringt sein Vierergespann zum Stehen. Neben dem Wagen pariert Pete Lyndell seinen Rappen durch. Emmet bedenkt ihn nur mit einem unwilligen Blick.

»Ich weiß«, sagt Pete mit einem verwegenen Lächeln. »Es war wieder einmal gegen deinen ausdrücklichen Befehl, dass ich die Herde verlassen habe.« Zynisch setzt er hinzu: »Aber ich habe mir gleich gedacht, dass du dich in Gefahr befindest, Bruderherz. Allerdings wusste ich nicht, dass diese Gefahr so hübsch ist.«

Schweigend schluckt Emmet Lyndell diese Bemerkung herunter. Die Mexikanerin jedoch schaut mit lockendem Augenaufschlag zu dem jüngeren und für einen Mann außergewöhnlich hübschen Pete Lyndell empor und erwidert mit einem gurrenden Lachen: »Sie sind sehr galant, Señor.«

Pete Lyndell schwingt seinen schwarzen, flachkronigen Stetson. Er ist dunkelhaarig und so schlank und energiegeladen wie eine Stahlrute.

Sein Bruder Emmet wendet sich abermals an die Frau: »Warum hätte mir Ihr Mann ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Stirrup-Ranch nicht verkaufen sollen?«

»Sie sind ein Rindermann, Emmet. Sollte Ihnen da entgangen sein, dass sich die Rinderpreise seit einem Jahr in ständiger Aufwärtsentwicklung befinden? Kein Rancher würde jetzt verkaufen.«

»Und warum hat er es...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2023
Reihe/Serie H.C. Hollister
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5170-X / 375175170X
ISBN-13 978-3-7517-5170-4 / 9783751751704
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