A Game of Retribution (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
480 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2039-0 (ISBN)

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A Game of Retribution -  Scarlett St. Clair
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Die HADES-Saga geht weiter!

Als Hera, die Göttin der Frauen, offenbart, dass sie plant Zeus zu stürzen, pocht sie auf Hades' Unterstützung - doch der Gott der Unterwelt bricht keine Regeln. Nur hat Hades nicht damit gerechnet, dass Hera sich rächt: Sie zwingt ihn eine Reihe von Aufgaben zu bewältigen, die mit jedem Mal schwerer und unglaublicher werden und Hades gesamte Aufmerksamkeit verlangen. Sogar seine geliebte Persephone verliert er aus den Augen - und erkennt erst viel zu spät, dass die angehende Königin der Unterwelt mit ihren eigenen Tragödien zu kämpfen hat ...

Band 2 der HADES-Saga von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Scarlett St. Clair



<p><strong>Scarlett St. Clair</strong> lebt mit ihrem Mann in Oklahoma. Sie hat einen Abschluss in Bibliothekswissenschaften und ist verrückt nach griechischer Mythologie, Büchern, Liebe und dem Leben nach dem Tod.</p>

KAPITEL EINS

Ein Spiel von Vergeltung


Hades manifestierte sich im Schatten der Haupttribüne der Hellenischen Rennstrecke. Schon bald würden hier die herrlichen Zuchthengste der Götter im ersten von drei Rennen gegeneinander antreten, und am Ende dürfte der schnellste unter ihnen den Weg beschreiten, ein Hippokamp von Poseidon zu werden – eines der wertvollen fischschwänzigen Pferde, die seinen Meeresstreitwagen zogen. Doch nicht diese sogenannte Ehre war der Grund für Hades’ Anwesenheit, und auch nicht der übliche Kick, den ihm die Aussicht auf eine risikoreiche Wette bot. Er war hier, um die Echtheit eines angeblichen Orakels, das unter dem Namen Akakios bekannt war, auf die Probe zu stellen.

Hades war sowohl vertraut mit dem Namen als auch den Aktivitäten des Mannes – ein wohlbekannter Relikthändler, der sich hinter der Fassade eines Werkstattbetriebs verbarg. Hades und sein Team hatten seine Angelegenheiten schon seit mehreren Monaten ins Auge gefasst. Sie kannten seine Routinen, seine Ausbildung, seine Briefwechsel, deshalb wurde Hades misstrauisch, als Akakios plötzlich begann, Sterblichen auch einen Blick in die Zukunft zu bieten.

Dabei bot er nicht nur die Zukunft. Er schien eine Art Allwissenheit erlangt zu haben, die nur durch einen göttlichen Segen oder den Besitz von Relikten möglich war – und Hades wusste, dass Ersteres nicht der Fall war, also musste es Letzteres sein.

Er hatte Ilias vorgeschickt, um an seiner Stelle bei dem Rennen zu wetten, und nun stand der Satyr neben der Rennstrecke, das widerspenstige Haar nach hinten gekämmt und im Nacken zusammengebunden, wodurch seine Hörner noch größer und ausgeprägter wirkten. Hades überquerte die Grünfläche, auf der schon bald zwanzig Hengste um die Wette laufen würden, und näherte sich ihm. Sterbliche machten dabei einen weiten Bogen um ihn, doch starrten ihm trotz ihrer Furcht neugierig nach. Heute schien ihre Neugier sogar umso größer, nachdem er offen seine Zuneigung zu einer Person gezeigt hatte, die sie ebenfalls für sterblich hielten.

Persephone, die alles andere als sterblich war, aber darauf bestand, so zu tun, als wäre sie es. Das bereitete ihm weit mehr Sorgen, als er zugeben wollte.

Er hatte nur wenige Laster, darunter Rennen, Whiskey und nun eben Persephone, seine Göttin des Frühlings. Zwei dieser drei hatten nie seine Routinen gestört und nie genug Ablenkung geboten, um sie als solche überhaupt zu bezeichnen.

Aber Persephone war weit mehr als das – sie war eine Sucht. Eine Sehnsucht, die er nie stillen konnte. Selbst jetzt kämpfte er gegen den instinktiven Drang an, zu ihr zurückzukehren, obwohl er den größten Teil des Wochenendes mit ihr verbracht hatte, ihren Körper erforscht hatte und in ihr gewesen war. Sie war auch der Grund, warum er jetzt so spät dran war. Er hatte nicht von ihrer Seite weichen wollen, zum Teil auch, weil er besorgt war, ob sie bleiben würde, trotz ihres Versprechens, dass sie auf seine Rückkehr in die Unterwelt warten würde.

Seine Zweifel bescherten ihm eine heiße Woge der Frustration.

Er hatte nie an sich gezweifelt, aber wenn es um Persephone ging, zweifelte er an allem … sogar an ihrer beider Schicksal.

»Ihr seid spät«, meinte Ilias, ohne ihn anzusehen, denn er hielt den Blick auf das Starttor gerichtet, wo sich Pferde und Jockeys in Stellung brachten.

»Und du bist ein Satyr«, konterte Hades und folgte seinem Blick.

Daraufhin warf Ilias ihm einen Blick zu und hob eine Augenbraue.

»Ich dachte, wir sind gerade dabei, das Offensichtliche festzustellen«, meinte Hades.

Er wurde nicht gern an seine Fehler erinnert, obwohl jene, die ihm am nächsten standen – insbesondere Hekate, die Göttin der Zauberei und Magie –, es scheinbar genossen, ihn immer wieder daran zu erinnern, wie überaus fehlbar er war.

Oder, wie sie es gern ausdrückte, ein Dummkopf.

»Wie sieht es aus?«, fragte Hades und beäugte die kraftvollen Tiere, die sich in ihre jeweiligen nummerierten Startboxen begaben.

»Ich habe auf Titan gesetzt«, sagte Ilias. »Genau wie Ihr mir geraten habt.«

Hades nickte und blickte zu der großen Tafel, auf der die Quoten standen. Titan war für den zweiten Platz favorisiert.

»Ich bin überrascht, dass Ihr nicht Kosmos bevorzugt habt«, bemerkte Ilias.

Hades hörte auch, was der Satyr nicht aussprach – wenn Ihr gewinnen wollt, warum setzt ihr auf Titan? Er kannte Kosmos und dessen Trainer und wusste, dass er ein Favorit Poseidons war. Demzufolge war es wahrscheinlich, dass kein anderes Pferd bei diesem Rennen eine Chance hatte.

Andererseits war es ein Rennen der Göttlichen, und das bedeutete, dass alles möglich war.

»Die Wette ist ein Test«, antwortete Hades.

Ilias sah Hades fragend an, aber er bot keine weitere Erklärung.

Die Pferde und ihre Reiter waren hinter dem Tor in Position, und in wenigen Minuten würde das Rennen beginnen. Hades fühlte eine Anspannung in sich, eine Vorfreude auf das Rennen, die sich in der verzückten und bunten Menge widerspiegelte. Wie bei so vielen Dingen in New Greece ging es beim Pferderennen nicht hauptsächlich um das Rennen, sondern um Mode und darum, gesehen zu werden. Die Outfits waren vielleicht nicht so extrem wie bei der Olympischen Gala, aber die Hüte und Frisuren durchaus.

»Lord Hades.« Eine Stimme lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, und er drehte sich um und sah Kal Stavros wenige Schritte hinter sich stehen. Kal war der CEO von Epik Communications, einem Medienkonglomerat. Ihm gehörten Fernseh- und Radiosender, Nachrichtenagenturen, sogar Themenparks. Darunter die New Athens News.

Hades hasste die Medien aus vielerlei Gründen, aber Kal Stavros stand fast ganz oben auf der Liste, nicht nur weil er die Verbreitung von Falschinformationen förderte, sondern auch weil er ein Magus war, ein Sterblicher, der dunkle Magie praktizierte, und bereits zweimal wegen Missbrauchs gemaßregelt worden war.

Ein drittes Mal, und er würde verbannt und möglicherweise bestraft werden.

Wie so viele blieb der Sterbliche auf Abstand zu Hades, auch wenn er die Hände in die Taschen seiner gebügelten dunkelblauen Anzughose geschoben hatte, um Lässigkeit zu demonstrieren. Seine leuchtend blauen Augen glitzerten, doch Hades wusste, dass es keine Bewunderung war. Wenn Kal den Gott der Toten ansah, dann sah er nur Macht und Potenzial.

Beides Dinge, die er nicht besaß.

Kal nahm die Hände aus den Taschen, um sich zu verneigen, und Hades machte ein finsteres Gesicht – nicht nur für Kal, sondern auch für jene in seiner Nähe. Er wollte nicht, dass jemand vielleicht angesichts ihrer Begegnung dachte, dass sie sich nahestünden.

»Es ist mir ein Vergnügen«, meinte Kal und richtete sich grinsend wieder auf.

»Kal«, sagte Hades. »Was verschafft mir die Störung?«

Seine Worte klangen deutlich ablehnend, doch falls der Sterbliche es bemerkte, ignorierte er es.

»Vergebt mir«, meinte er bloß, auch wenn er ganz und gar nicht zerknirscht klang. »Ich hätte mich Euch anderswo genähert, aber ich habe schon seit Wochen um ein Treffen gebeten und nichts gehört.«

Hades’ Gereiztheit wuchs, wie eine dezente Hitze, die sich in seiner Kehle staute.

»Schweigen wird für gewöhnlich als ein Nein verstanden, Kal«, antwortete er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Tor zu. Jeder andere hätte dies als Entlassung verstanden, aber Kal nicht. Er hatte schon oft den Fehler gemacht, zu nahe an die Sonne zu fliegen, und wie es aussah, wollte er es wieder tun.

Er wagte es tatsächlich näher zu treten, und Hades’ richtete sich auf und ballte die Fäuste. Er nahm auch Ilias’ drohenden Blick wahr.

»Ich hatte gehofft, mit Euch über eine mögliche Partnerschaft sprechen zu können«, meinte Kal. »Eine zu … gegenseitigem Nutzen.«

»Die Tatsache, dass du glaubst, du könntest mir nutzen, Kal, offenbart dein erhebliches Maß an Überheblichkeit und Ignoranz.«

»Wenn man Eure kürzliche Erfahrung mit einer gewissen Journalistin in Betracht zieht, denke ich das nicht.«

In Kals Stimme lag ein Anflug von Ärger, doch seine Worte weckten Hades’ Aufmerksamkeit – und aus dem lauen Gefühl der Gereiztheit wurde ein Inferno.

»Vorsicht, was du da sagst, Kal«, warnte Hades. Er wusste nicht, wohin dieses Gespräch führen würde, aber ihm gefiel nicht mal die Aussicht darauf, dass Persephones Name über die Lippen dieses Sterblichen kommen könnte.

Kal grinste, ohne die Gefahr zu bemerken, in der er schwebte – oder vielleicht wollte er Hades auch verärgern und ihn dazu bringen, in der Öffentlichkeit auszurasten, damit seine Reporter etwas davon hatten.

»Ich könnte dafür sorgen, dass Euer Name nie wieder in den Medien auftaucht.«

Diese Worte trafen Hades wie heißes Öl, auch wenn er es nicht zeigte. Obwohl Kals Angebot ihn nicht im Mindesten reizte, fragte er: »Was genau schlägst du vor?«

»Eure öffentliche Beziehung mit einer meiner Journalistinnen …«

»Sie ist nicht deine Journalistin, Kal«, knurrte Hades.

Der Sterbliche starrte ihn einen Moment lang an, fuhr dann aber fort. »Wie dem auch sei, Ihr habt ihr gestattet, über Euch zu schreiben, was andere dazu ermutigen wird, dasselbe zu tun und sich dabei auf Eure Beziehung zu stürzen. Wollt Ihr das?«

Das wollte er ganz und gar nicht, vor allem weil es Persephone noch mehr in Gefahr bringen würde.

»Deine Worte klingen seltsam drohend, Kal«, meinte...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Reihe/Serie Hades-Saga
Hades-Saga
Übersetzer Silvia Gleißner
Sprache deutsch
Original-Titel A Game of Retribution
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte A touch of darkness • Blood and Ash • Braut • crescent city • Das Reich der sieben Höfe • fast burn • Gott der Unterwelt • Große Gefühle • Hades • Hades POV • Hades Sicht • Jennifer L. Armentrout • Königin der Unterwelt • Leidenschaft • Liebe • Liebe kennt keine Grenzen • Paranormal • Persephone • Retelling • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Schicksalsgötinnen
ISBN-10 3-7363-2039-6 / 3736320396
ISBN-13 978-3-7363-2039-0 / 9783736320390
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