Skull-Ranch 106 (eBook)

Tod unter glühender Sonne

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5347-0 (ISBN)

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Skull-Ranch 106 - Frank Callahan
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Heiß brennt die Sommersonne auf Colorado nieder. Längst sind die Flüsse und Bäche zu schmalen Rinnsalen geworden. Jeder Tropfen Wasser ist kostbar. Vor allem für die Viehzüchter, deren Rinderherden sich bereits mit vergilbten Grasbüscheln und Gestrüpp begnügen müssen.
Für den Small-Rancher Clark Benson scheint deshalb der Untergang bevorzustehen, als der für ihn und seine Rinderzucht so wichtige Creek eines Tages kein Wasser mehr führt. Als die Männer von der Skull-Ranch der Sache auf den Grund gehen wollen, stoßen sie auf ein tödliches Hindernis...


Tod unter
glühender Sonne

von Frank Callahan

Heiß brennt die Sommersonne auf Colorado nieder. Längst sind die Flüsse und Bäche zu schmalen Rinnsalen geworden. Jeder Tropfen Wasser ist kostbar. Vor allem für die Viehzüchter, deren Rinderherden sich bereits mit vergilbten Grasbüscheln und Gestrüpp begnügen müssen.

Für den Small-Rancher Clark Benson scheint deshalb der Untergang bevorzustehen, als der für ihn und seine Rinderzucht so wichtige Creek eines Tages kein Wasser mehr führt. Als die Männer von der Skull-Ranch der Sa‍che auf den Grund gehen wollen, stoßen sie auf ein töd‍li‍ch‍es Hindernis...

Clark Benson fährt sich mit seinen kräftigen Händen durch das sandfarbene Haar und blickt kopfschüttelnd auf den kleinen Bach, der sich durch das schmale Tal schlängelt.

»Das verstehe ich nicht«, murmelt er und spuckt dann aus. Wieder blickt er auf das silbern glänzende Wasser des kleinen Creeks, das nur wenige Yards am Ranchhaus vorbeifließt.

Der Wasserspiegel nimmt immer mehr ab. Nur noch zögernd rinnt das Wasser. Schon bald ragen die ersten Steine aus dem Bachbett hervor, Sandblöcke werden sichtbar.

Kopfschüttelnd wirft er einen Blick zum strahlendblauen Himmel, der sich wie ein riesiger Baldachin über dem Tal wölbt. Ein Raubvogel kreist über dem Tal.

Dann richtet Clark Benson sein Augenmerk wieder auf den Creek, dessen Murmeln nun immer leiser wird und dann schließlich erstirbt. Nur ein paar Wasserlachen bleiben zurück. Eine Forelle zappelt hilflos im Schlamm.

Clark Benson, der in diesem Tal in der Nähe von Cripple Creek Ackerbau und Viehzucht betreibt, läuft nun mit schnellen Schritten zum Ranchhaus hinüber.

»Glenda!«, ruft er. »Wo bist du?«

Glenda Benson tritt zur Tür heraus. Ihre braunen Augen richten sich auf ihren Mann, während sie sich mit den abgearbeiteten Händen über die buntkarierte Schürze fährt, die ihre üppige Figur verbirgt.

»Was ist los, Clark?«, fragt sie beunruhigt und streicht sich dann eine Strähne ihres dunklen Haares aus der Stirn.

»Der Bach...«, würgt Benson mit heiserer Stimme hervor. »Das Wasser ist weg. Ich verstehe es nicht. Komm mit und sieh es dir an.«

Als Glenda nicht sofort reagiert, ergreift Clark ihren Arm und zieht sie mit zum Bachbett hinüber. Nun staunt auch Glenda Benson.

»Vielleicht ein Steinschlag oben in den Bergen, der den Bach verschüttet und ihm einen anderen Lauf gegeben hat«, sagt sie dann leise. »Eine andere Erklärung dürfte es kaum geben. Wenn Dick zurück ist, muss einer von euch nachsehen.«

Clark Benson nickt. Der grimmige Ausdruck auf seinem Gesicht verliert sich nur langsam. Dann hebt er seinen verbeulten Stetson auf, den er auf einem Stein abgelegt hatte, als er vor einigen Minuten Wasser aus dem Creek schöpfen wollte.

»So wird es wohl sein, Glenda«, sagt er. »Wir müssen den Schaden beheben, sonst müssen wir dieses Tal verlassen. Ohne Wasser werden unsere Rinder verdursten, und die Ernte verdirbt. Oh, warum müssen wir nur immer solch ein verdammtes Pech haben?«

Seine Worte klingen bitter.

Und Clark Benson denkt daran, dass ihm in seinem bisherigen Leben nichts geschenkt wurde. Seine erste Frau Nora starb vor vielen Jahren. Und ihr gemeinsamer Sohn, dessen Name Hank war, wurde erst vor wenigen Wochen erschossen.

Er blickt Glenda, seine zweite Frau, nachdenklich an. Auch mit ihr hat er einen Sohn, dessen Name Dick ist und der sich im Moment in Tripple Creek aufhält, um dort einige Dinge zu erledigen.

»Ich muss zurück in die Küche«, sagt Glenda freundlich lächelnd, »sonst brennt mir der Braten an. Warte auf Dick, der ja bald auftauchen wird. Dann seht ihr nach, was sich dort in den Bergen getan hat. Es wird schon nicht so schlimm sein.«

Sie eilt davon, während Clark einige Worte murmelt und dann auf den kleinen Schuppen zu stiefelt, in dem er seine Werkzeuge untergebracht hat. Schon bald findet er eine Holzkiste. Er schlägt den Deckel zurück und beginnt in ihr zu wühlen.

Der Small-Rancher zieht mit einem zufriedenen Lächeln drei Sprengpatronen hervor, wie man sie in den Gold- und Silberminen verwendet.

»Damit müsste es gehen«, murmelt er und steckt die Dynamitpatronen, die an übergroße Zigarren erinnern, in eine Tasche seines derben Leinenkittels. Dann stapft er nochmals zum Bach hinüber, der jedoch unter den glühenden Strahlen der Sonne bereits auszutrocknen beginnt. Clark Benson läuft einige hundert Yards dem Bachbett entlang und findet ein Dutzend Fische, die verendet sind. Er sammelt sie ein, um sie später zu räuchern.

»Ich reite allein, Vater«, sagt Dick Benson mit fester Stimme. »So wird es am besten sein. Ich kenne mich hier in den Rocky Mountains gut aus und weiß auch, wo der Creek entspringt. Warum sollst du dich in dieser Wildnis herumplagen? Bleibe bei Mutter. Hier auf der Ranch gibt es genügend Arbeit.«

Der ungefähr zwanzigjährige junge Mann schweigt. Er hat das dunkle Haar und die braunen Augen seiner Mutter. Seine Hände verraten, dass er es gewohnt ist, tüchtig zuzupacken. Er ist ein Bursche, der immer sieht, wenn etwas getan werden muss. Und dann greift er ohne große Worte zu.

Clark Benson nickt.

Er weiß, dass sein Sohn stur sein kann, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Das ist eine der Eigenschaften, die er von ihm selbst geerbt hat.

»Okay, Dick. Reite am besten sofort los. Das Wasser im Brunnen reicht für uns Menschen, aber nicht für unsere fünfhundert Rinder auf der Weide. Sieh nach, was dort in den Bergen geschehen ist. Aber sei vorsichtig, Junge. Ich...«

Clark Bensons Stimme verstummt. Dick und seine Mutter aber ahnen, was er sagen wollte: Er will nicht schon wieder einen Sohn verlieren.

Dick schlägt seinem Vater lächelnd auf die Schulter.

»Ich passe schon gut auf mich auf, Dad. Ich nehme an, dass ich schon bald wieder zurück sein werde.«

Die beiden Männer verlassen das kleine Ranchhaus.

»Der Hengst ist ausdauernd und klettert wie eine Gämse«, sagt Clark Benson. »In den Satteltaschen ist genügend Proviant, um einige Tage auskommen zu können. Die Sprengpatronen befinden sich in einem kleinen Beutel. Ich nehme an, dass du Zündhölzer hast.«

Dick Benson lacht und schwingt sich in den Sattel.

»Alles klar, Vater. Du behandelst mich schon wieder wie einen kleinen Jungen. Dafür bin ich doch ein bisschen groß geraten. Good bye.«

Nach diesen Worten treibt er den Rapphengst an, der sich auch willig streckt und davonjagt. Sein helles Wiehern klingt durch das Tal, während seine Hufe den Boden erzittern lassen.

Dick folgt dem ausgetrockneten Bachbett. Noch ist das Gras grün, doch das würde sich schnell ändern, denn es ist ein heißer Sommer. Seit Wochen hat es kaum geregnet. Der Creek ist die Lebensader in dem Valley, und ohne das kostbare Nass würde hier bald eine öde Wüste sein.

Meile um Meile legt der junge Mann zurück. Schon bald beginnt der Aufstieg. Dick Benson muss langsamer reiten. Um ihn herum recken sich gewaltige Murray-Fichten und riesige Colorado-Zedern – gegen den blauen Himmel. Felsbrocken ragen aus den Dickichten hervor. Es wimmelt von Schluchten, Abgründen und Canyons. Die urwüchsige Bergwildnis der Rocky Mountains hat den einsamen Reiter aufgenommen.

Hin und wieder muss Dick Benson aus dem Sattel, wenn ein umgestürzter Baumstamm den schmalen Pfad blockiert. Manchmal scheint es überhaupt kein Vorwärtskommen mehr zu geben, wenn Felsbrocken und Erdmassen den Weg versperren.

Bald ist Dick Benson wie in Schweiß gebadet. Und der Weg ist noch weit.

Die Quelle des Creeks befindet sich hoch oben in den Bergen. An ein natürliches Versiegen des Baches glaubt Dick Benson nicht. Die bis über siebentausend Fuß hohen Berggipfel der Rockies sind mit Schnee und Eis bedeckt. Und das reicht für diesen Sommer aus.

Mühsam kämpft sich der junge Ranchersohn vorwärts. Fliegen und Insekten umsurren ihn. Manch lästerlicher Fluch dringt über Dick Bensons Lippen.

Zwei Stunden später legt er die erste Pause ein, trinkt durstig aus seiner Wasserflasche und gibt auch dem Rappen zu saufen. Benson muss sich eingestehen, dass er langsamer vorwärtsgekommen ist, als er anfänglich gedacht hatte.

So reitet er auch schon bald weiter. Und es wird immer beschwerlicher, dem ausgetrockneten Creekbett zu folgen, das sich wie eine Schlange durch die Wildnis windet.

Hin und wieder zügelt er sein Pferd und lauscht in die Stille, die nur durch die Geräusche der Natur unterbrochen werden. Das sanfte Murmeln eines Baches ist nicht zu hören.

Gelächter klingt vom Korral herüber. Dort haben sich mehrere Cowboys der Skull-Ranch versammelt. Sie sitzen am Boden oder auf den Umzäunungsstangen und lassen sich die Strahlen der untergehenden Sonne in die Gesichter scheinen.

»Ob ihr es mir glaubt, Jungs, oder auch nicht!«, ruft Doc Smoky und schiebt seinen riesigen Lederhut in den Nacken. »Die Geschichte ist wahr, die ich euch nun erzählen werde.«

Shorty und Brazos,...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2023
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-5347-8 / 3751753478
ISBN-13 978-3-7517-5347-0 / 9783751753470
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