Silvia-Gold 185 (eBook)

Das Glück ist eine Insel
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5336-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Silvia-Gold 185 - Kathi Sommerfeld
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Nach dem Scheitern ihrer Ehe hat Sonja beschlossen, sich nie wieder finanziell von einem Mann abhängig zu machen. Für ihren Neuanfang hat sie auf Lanzarote ein kleines Grundstück mit Finca gekauft, wo sie eine Pension und ein bisschen Landwirtschaft betreibt. Zwar reicht das Geld gerade so zum Leben, aber dafür reisen die Menschen, die bei ihr in der einmaligen Vulkanlandschaft übernachten, immer mit einem Lächeln auf den Lippen wieder ab.
Da taucht eines Tages Paul in ihrer Finca auf, ein Mann, der mit ihren sonstigen Gästen absolut nichts gemein hat. Er passt, zumindest seinem eleganten Äußeren nach, eher in eins der luxuriösen 5-Sterne-Resorts.
Damit hat sie voll ins Schwarze getroffen: Paul ist Hotelerbe des besten Inselhotels. Doch bei Sonja hofft er endlich das zu finden, was er sein ganzes Leben lang entbehrt hat: das einfache Glück!


Das Glück ist eine Insel

Ein wundervoller Roman um die Suche nach dem einfachen Glück

Von Kathi Sommerfeld

Nach ihrer Scheidung hat Sonja Michel Deutschland den Rücken gekehrt und lebt seitdem auf Lanzarote, in der ruhigen Bucht von El Golfo oberhalb einer smaragdgrünen Lagune. Mit ihrer kleinen Pension La Bouganvilla hat sie sich dort ihren Lebenstraum erfüllt: Umgeben von Hund, Katzen, Ziegen und Hühnern empfängt Sonja Urlaubsgäste, die sie mit viel Herz und guter Küche umsorgt.

Eines Tages steht vor ihrer Tür ein gut gekleideter, dunkelhaariger Mann namens Paul Huber. Der »Gast« aus München entpuppt sich als reicher Erbe einer Luxus-Hotelkette, der mit der Absicht gekommen ist, Sonja einen Teil ihres Landes abzukaufen, um darauf – direkt neben Sonjas Finca – ein gigantisches Spa-Resort für Touristen zu errichten.

Doch der Geschäftsmann war nicht darauf gefasst, mit welcher Leidenschaft sich die hübsche Sonja gegen sein Angebot stemmt und für ihre Pension kämpft.

Ein nächtliches Unwetter, welches das Dach der Finca stark beschädigt, verschärft die Situation um La Bouganvilla und auch um Sonja und Paul ...

Unter lautem Zischen wendete Sonja die Tortilla de Patatas in der Pfanne, schob noch eine Orange in die Saftpresse und ignorierte den sehnsüchtigen Blick von Manrique, ihrem Border Collie, so gut es ging.

»Vergiss es, Manni. Frühstück bekommt nur, wer ein Zimmer gebucht hat. Und nein, auf dem Vorleger vor meinem Bett zu schlafen, zählt leider nicht als Reservierung.« Schmunzelnd machte sich daran, die frischen Kräuter zu hacken.

Die Pension La Buganvilla war bekannt für ihr ausgezeichnetes Frühstück. Und das nicht ohne Grund: Sonja war der Meinung, das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Außerdem schmeckte es gleich doppelt so gut, wenn man wusste, dass die Eier von glücklichen Hühnern kamen und der Ziegenkäse von Emma, die sie selbst von ihrem Platz hinter der Theke aus friedlich im Garten hinter der Terrasse grasen sehen konnte. Trotz einer kleineren Operation an einer Klaue in der letzten Woche war Emma schon wieder ganz die Alte.

»Den Kaffee extra stark, wie immer?«, fragte Sonja, den Blick zu Guido gewandt, der vor dem Fenster saß.

Guido war Ende fünfzig, verwitweter Frührentner und ihr Stammgast. Manchmal auch ihr einziger Gast. Aber das hielt Sonja nicht davon ab, ihm ein Frühstück zuzubereiten, das auch einen Sternekoch beeindruckt hätte.

Mit einem Nicken beantwortete Guido ihre Frage, stand auf und kam zum Tresen herüber. Sonja wusste, dass er ihr wie immer das Tablett abnehmen würde.

Sie drehte das Kartoffelomelett direkt aus der Pfanne auf einen Teller, streute den gehackten Schnittlauch darauf und stellte den frisch gepressten Orangensaft und ein Körbchen Baguette dazu. Außerdem natürlich den schwarzen Kaffee. Wie sie es vorhergesehen hatte, nahm ihr Guido prompt das Tablett ab und schlurfte damit zu seinem Tisch zurück.

Sonja lächelte still in sich hinein.

»Du weißt, dass ich dich eigentlich bezahlen müsste, wenn du dein Bett immer selbst machst und dich noch nicht mal beim Frühstück von mir bedienen lässt?«

Er stellte sein Tablett ab, dann drehte er sich zu ihr um und bedachte sie mit einem väterlichen Blick.

»Und weißt du, meine Liebe, dass es keine Schande ist, sich auch mal helfen zu lassen?« Kopfschüttelnd ließ sich Guido auf seinen Stuhl fallen, nahm einen Schluck des noch heißen Kaffees, brach etwas von dem selbstgebackenen Baguette ab und kaute genüsslich. »Du weißt, dass die Buganvilla mein zweites Zuhause ist. Ohne dieses kleine Juwel, meine Sonneninsel, müsste ich den ganzen Winter im verregneten Berlin verbringen. Brrr!« Er schüttelte sich theatralisch.

Sonja ließ sich selbst auch ein Kaffee aus der Maschine, wischte ihre Hände an der Schürze ab und strich sich eine blonde Locke aus dem Gesicht. Dann ging sie mit der Kaffeetasse zu Guido hinüber und setzte sich.

»Dir ist klar, dass es auch noch andere Hotels auf Lanzarote gibt?« Sie warf ihm einen belustigten Blick zu.

»Das soll wohl ein Scherz sein, oder willst du mich vergraulen? So etwas wie das hier«, er deutet auf seine Tortilla, die er jetzt in Stücke schnitt, »gibt es nur einmal. Und auf eines dieser Schickimicki-Hotels habe ich keine Lust.«

»Du hast recht«, murmelte Sonja und nahm einen Schluck Kaffee. »Und nein, ich will dich bestimmt nicht vergraulen. Ohne dich ... wäre es noch schlimmer um die Pension bestellt. Ich bin froh, dass du immer wiederkommst.«

Guido machte ein betroffenes Gesicht, und sofort überkamen Sonja Schuldgefühle. Weil Guido schon herkam, seit sie vor fünf Jahren die Pension gegründet hatte, hatte er leider auch von ihren Geldsorgen erfahren.

Damals war sie frisch geschieden gewesen und fest entschlossen, sich auf der Kanareninsel eine neue Zukunft aufzubauen. Aber allmählich war es wohl an der Zeit, sich einzugestehen, dass man vom Tourismus allein nicht leben konnte. Zumindest nicht, wenn man neben sich selbst auch noch Ziegen, Hühner, einen Hund und zwei Katzen zu versorgen hatte und obendrein in einer hundert Jahre alten Finca lebte, an der es ständig etwas zu reparieren gab.

Ehe Guido etwas erwidern konnte, nahm Sonja ihre halbleere Kaffeetasse und stand auf. Sie ging zurück zu der kleinen Küchenzeile hinter dem Tresen, wo sie sich daranmachte, das benutzte Geschirr zu spülen.

An einem anderen Tag hätte sie es vielleicht noch eine Weile stehen lassen und sich weiter mit Guido unterhalten, aber heute war ihr nicht nach reden zumute. Die Tierarztrechnung, die sie am Vortag per Post bekam, hatte ihre Laune ruiniert. Denn obwohl sie Emma, ihrer Ziegen-Seniorin, noch ein langes und erfülltes Leben wünschte, hatte die Operation ihre letzten Ersparnisse aufgebraucht. So viel Geld für eine Ziege, die nicht einmal mehr Milch gab.

Sonja schüttelte still den Kopf über sich selbst, dennoch musste sie schmunzeln. Ja, aus wirtschaftlicher Sicht war das keine kluge Entscheidung gewesen, aber auf La Buganvilla ging es nicht um Wirtschaftlichkeit.

Als Guido aufstand, sich noch einmal für das Frühstück bedankte und mit leuchtenden Augen erzählte, dass er angeln gehen und versuchen wollte, einen Zackenbarsch zu fangen, waren ihre Sorgen wieder vergessen.

»Ich hoffe, du kennst ein gutes Rezept«, sagte er zwinkernd. Und dann war er auch schon durch die Terassentür verschwunden.

War so ein Lächeln, dieses Strahlen in seinem Blick, überhaupt mit Geld aufzuwiegen? Sonja bezweifelte es. Ganz bestimmt war es unbezahlbar, einen anderen Menschen glücklich zu machen und ihn, wenn auch nur für ein paar Tage, seine Alltagssorgen vergessen zu lassen.

Und genau deshalb würde sie, wenn es sein musste, um La Buganvilla kämpfen wie eine Löwenmutter um ihr Junges.

♥♥♥

Von oben betrachtet, sah die Insel mit ihren Vulkankratern, den braunschwarzen Lavafeldern und den grünen Kakteenplantagen aus wie der Panzer einer riesigen Schildkröte. Lanzarote, die viertgrößte und kärgste der kanarischen Inseln, war nicht so üppig bewachsen wie Fuerteventura und bei den Touristen nicht so beliebt wie Gran Canaria oder Teneriffa.

Selbst Paul konnte nicht verstehen, was seine Mutter dazu bewegt hatte, früher fast jeden Urlaub mit ihm hier zu verbringen, wo doch seinen Großeltern eine Hotelkette gehört hatte, die sie, Martha, weiter ausgebaut hatte.

Inzwischen waren die Papagayo Resorts international bekannt: Die Fünf-Sterne-Hotels waren allesamt mit einem modernen Spa, üppigen Gärten und komfortablen, modernen Suiten ausgestattet. Lanzarote hingegen, das hässliche Entlein, hatte sich seine Mutter Martha bis zum Schluss aufgehoben. Nur, dass ihr dann das Leben dazwischengekommen war. Oder besser der Tod, der ironischerweise niemanden verschonte, egal wie vermögend oder erfolgreich man war.

Paul schüttelte die hässlichen Gedanken ab und stand auf, um seinen Trolley aus dem Gepäckfach zu holen. Die Business-Class war fast leer, und vielleicht würde es sich nicht so seltsam anfühlen, nach über zwanzig Jahren auf die Insel zurückzukehren, wenn er einfach zusammen mit den anderen Touristen in der Economy-Class gereist wäre.

Als er das Flugzeug auf dem Flughafen Arrecife verließ, schlug ihm trockene, heiße Luft entgegen. Er roch den Staub in der Luft, den Hauch von Vulkanasche und Basaltgestein, der eine seltsame süßliche Note hatte. Mit einem Mal waren die Kindheitserinnerungen wieder da; nicht als konkrete Erlebnisse, sondern als ein unbestimmtes Gefühl, dass ihn einerseits beruhigte und andererseits aufwühlte. So, als wüsste sein Körper noch, dass er hier einmal zu Hause gewesen war.

Diese Zeiten waren lange vorbei.

Er nahm sich ein Taxi zu seiner Unterkunft, einem kleinen Drei-Sterne-Hotel mit nettem Ausblick und Salzwasserpool. Aber natürlich wäre es keine ernstzunehmende Konkurrenz für das neue Resort, das hier entstehen sollte, und wahrscheinlich würde es ohnehin bald nach dessen...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2023
Reihe/Serie Silvia-Gold
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-5336-2 / 3751753362
ISBN-13 978-3-7517-5336-4 / 9783751753364
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