Jack Slade 983 (eBook)

Marilyn, die Ungehorsame

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5183-4 (ISBN)

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Jack Slade 983 - Jack Slade
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In Wyoming laufen die unterschiedlichsten Lebenswege zusammen und verknüpfen sich manchmal auf schicksalhafte Weise. Der Sheriff von Casper ist einerseits ein Frauenheld, andererseits durchaus tüchtig in seinem Beruf. Der heraufziehende Weidekrieg zwischen Rinderzüchtern und Schafhirten macht ihm diese Aufgabe nicht leichter. Im Zentrum dieses Konflikts liegt die riesige Ranch eines bärbeißigen Schotten. Als dieser viel Geld investiert, um jemanden zu finden, der den schwarzen Hengst Diablo meistern kann, kommt privates Drama zum geschichtsträchtigen Konflikt hinzu ...


Marilyn, die
Ungehorsame

Garry Bluefeather, ein umherstreifender Halbin‍dianer und Rodeoreiter, ist völlig abgebrannt, als er nach Casper, Wyoming, kommt. Als er nach Arbeit fragt, erfährt er, dass der reiche Rinderbaron Big Jonathan McLowry tausend Dollar für denjenigen ausgesetzt hat, der ihm den schwarzen Wunderhengst Diablo zureitet.

Garry ist sofort Feuer und Flamme und begibt sich noch am selben Tag zur Bullshead Ranch. Dort angekommen, lässt ihm nicht nur Diablos Anblick den Atem stocken, sondern auch Marilyn, die schöne und wilde Tochter seines Bosses. Doch während der Hengst ihm bald gefügig folgt, lässt sich Marilyn nicht zähmen ...

»Hey, Jungs, wie geht's euch denn so? Alles okay bei euch?«

Der Sheriff stand auf dem Dach des großen Lagerschuppens, drei Meter über dem Erdboden. Er blickte hinab in die schmale Gasse zwischen der Center Street und der First Street von Casper, Wyoming. In der Gasse kamen von rechts und links die Kylehammer-Brüder, zwei von rechts, einer von links.

Sie hatten die Waffen schon angelegt und schlichen mordlüstern daher, um den Sternträger umzubringen. Mac Morris hatte sie überlistet. Er war auf das Dach gestiegen und hielt den Colt schon in der Faust.

Die Kylehammers erstarrten. Sie waren hagere, schnurrbärtige Gestalten, bis an die Zähne bewaffnet. Üble Banditen und Pferdediebe. Wenn man aufzählte, was sie nicht verbrochen hatten, war man eher fertig als mit der Auflistung ihrer Verbrechen.

Jetzt sahen sie, dass sie sich verrechnet hatten. In der Gasse, dem Kreuzfeuer ihren Kugeln ausgeliefert, hatten sie den Sheriff umbringen wollen. Seinen Weg kannten sie.

Doch Mac Morris war an einer stark an der Wand emporwachsenden Efeuranke aufs Dach gestiegen. Er hatte die Falle gerochen.

Einen Moment standen die Killerbrüder wie erstarrt.

Dann sagte Lászlo, der Älteste: »Eh, woher wusstest du, dass wir dich in die Mangel nehmen wollen, Sternträger?«

»Ihr habt mir zu auffällig nachspioniert. Da dachte ich mir gleich, was in euren Bumsköpfen vorgeht. Okay, Männer, das war's. Lasst eure Waffen fallen, oder ...«

»Oder was?«

»Oder es knallt.«

János, der zweite Bruder, lachte höhnisch.

»Wir schießen dich Vogel vom Dach. Los, Brüder, füllt ihn mit Blei!«

Er hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als Mac Morris ihn zwischen die Augen traf. János drückte trotzdem noch die beiden Revolver ab – weit vorbei. Er fiel mit einem dritten blutigen Auge in der Stirn.

Lászlo wurde getroffen, schwer, doch nicht tödlich. Denn Mac musste den Kugeln ausweichen, besonders der Schrotladung des jüngsten Kylehammer, Zoltan. Der feuerte beide Läufe seiner Greener-Schrotflinte ab.

Es gab einen Donnerschlag, und unterarmlang zuckte das Mündungsfeuer. Die Bleisaat hagelte dorthin, wo der Sheriff gerade noch gestanden hatte. Doch Mac sprang vom Dach.

Die doppelte Schrotladung verfehlte ihn. Lászlos Revolver donnerte. Es krachte in der engen Gasse wie Kanonenschläge.

Pulverdampf wölkte. Mac Morris feuerte noch einmal, ehe er der Boden berührte. Er traf Zoltan in die Brust, was im freien Fall ein Kunststück und Meisterschuss war.

Mac Morris landete – er war durchtrainiert, knickte ein, stürzte und überrollte sich. Dabei schoss er nochmals, verfehlte jedoch Lászlo. Zoltan kippte mit einem dumpfen Laut hinterrücks um.

Lászlo schoss wieder. Rechts und links vom Sheriff schlugen die Kugeln ein. Mac sparte sich seinen letzten Schuss auf, bis er sicher war zu treffen.

Er feuerte, als er ruhig lag.

Lászlo stöhnte: »Du Hund!«

Er fügte einen ungarischen Fluch hinzu, eine üble Verwünschung. Dann knickten seine Knie ein. Er kniete und versuchte, noch einmal die Revolverläufe hochzubringen.

Das schaffte er nicht mehr. Der Tod griff nach ihm. Ihm fehlte die Kraft. Lászlo fiel aufs Gesicht – er würde nicht mehr aufstehen.

Der Sheriff erhob sich. Er klopfte sich den Staub von der Kleidung und lud seinen Revolver nach. Tief atmete er durch. Er spürte die Landung aus drei Meter Höhe in den Knien und den Gliedern. Doch er war unverletzt. Durchtrainiert und sehnig, wie er war, hatte er den Sprung vom Dach gut überstanden.

Zoltan stöhnte. Mac Morris ging zu ihm.

»Du hast einen guten Freund von uns erschossen. Vor ein paar Jahren in Kansas City. Warren die Bestie. Hier haben wir dich nun durch Zufall gefunden.«

»Warren the Beast war ein übler Schurke. Wer mit ihm befreundet gewesen ist, kann sich dessen nicht rühmen. Ihr hattet also keinen Auftraggeber, der euch auf mich hetzte?«

»Nein. Wozu sollte ich den verschweigen, jetzt, wo meine Brüder tot sind und ich vielleicht auch sterben muss? Du hattest eine Menge Glück, Sheriff.«

»Kommt drauf an, wie man es sieht. Glück oder Können.«

»Leck mich am Arsch. Ich brauche einen Doc, ich bin schwer verletzt.«

»Du bekommst deinen Doc – und eine faire Gerichtsverhandlung. Trotzdem, mein Freund, schätze ich nach allem, was du auf dem Kerbholz hast, dass du gehängt wirst. Falls du überhaupt überlebst.«

»Du elender Hundesohn!«

»Mein Vater tut nichts zur Sache. Der Doc wird gleich kommen.«

Zoltan hustete und spuckte Blut.

»Jetzt weiß ich, warum man dich den Joker nennt, Morris. Du hast einen Humor, dass es einen graust. Ich ...«

Er litt starke Schmerzen. Seine Augen trübten sich. Würde er sterben? Mac hörte Stimmen – die Schüsse waren gehört worden. Männer eilten herbei, um zu sehen, was in der Gasse geschehen war.

Schon erschienen die Ersten an der Einmündung der Center Street, allen voran Macs Deputy Frankie Malone, Spitzname Gurnard – der Knurrhahn. Ein barscher Hardliner, der eine harte Faust und selten mal gute Laune hatte.

Mac winkte ihm und den anderen, Abstand zu halten.

Zoltans mit Bordüren bestickte schöne Jacke tränkte sich mit seinem Blut. Er röchelte fürchterlich.

»Hast du mir noch was zu sagen, Zoltan?«

Zoltan hörte ihn nicht mehr. Er war bewusstlos geworden. Weil sich seine verkrampfte Hand von der Schusswunde löste, nahm Mac sein Halstuch und drückte es auf die Wunde.

Gurnard Malone und andere näherten sich. Sie stellten neugierige Fragen.

Mac antwortete knapp: »Die drei wollten mich in der Gasse killen. Das haben sie nicht geschafft. Wo bleibt denn der Doc?«

»Gleich kommt er.«

Der grauhaarige Doktor erschien im Eilschritt, die Arzttasche in der Hand und das Stethoskop um den Hals. Zuerst sah er flüchtig nach Lászlo und János, die am Eingang der Gasse zur Center Street hin lagen.

Bei ihnen schüttelte er nur den Kopf. Tot, bedeutete das. Dann kam er zu Zoltan, der von der First Street gekommen war. Er hörte ihn ab und sah sich die Wunde an.

»Die Lunge ist nicht verletzt«, sagte er. »Da hatte er Glück. Ihn kann ich noch retten.«

»Für den Galgen«, sagte der Deputy und spuckte aus.

»Du hast Manieren wie ein Schwein, Gurnard!«, stauchte ihn der Doc zusammen. »Hier liegen zwei Tote – da spuckt man nicht. Das gehört sich nicht. Achte die Würde des Todes.«

»Meinst du, den Tod stört es, wenn ich ausspucke, Doc?«

Kopfschüttelnd stand der Doc auf.

»Du lernst es nie, Knurrhahn. Irgendwann habe ich dich auf dem Tisch liegen, da bin ich mir sicher. Dann merkst du mal, wie es ist, wenn einer angeschossen ist und um sein Leben ringt. Männer, holt eine Trage! Bringt diesen Mann in mein Lazarett. Einsperren kannst du ihn später, Sheriff. In dem Zustand läuft er dir nicht weg.«

Die beiden Toten und der Schwerverletzte wurden fortgebracht. Mac beantwortete keine weiteren Fragen.

Als er mit seinem Deputy zum Office ging, holte der Reporter des »Thunder Basin Messenger« sie ein. Das war Larry Strickler, ein hoch aufgeschossener dürrer Mann mit Nickelbrille und Knickerbockern. Ein Sensationsjäger ersten Ranges. Man sagte ihm nach, dass er das Gras wachsen hörte, Druckerschwärze in seinen Adern hatte und für eine gute Story seine Mutter verkauft hätte.

»Sheriff, was ist geschehen? Erzählen Sie es mir genau. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information.«

»Und ich habe keine Lust zum Reden«, antwortete Mac knapp. »Jetzt nicht. Komm morgen wieder.«

»Die Schießerei fand heute statt. Heute ist das die Sensation. Morgen kommt wieder was Neues.«

»Das wollen wir nicht hoffen. Noch so einen Gunfight kann ich nicht gebrauchen. Aber wenn es denn sein muss ... Komm mit ins Office, Strickler, dort erzähle ich dir, was du wissen musst.«

Der Reporter freute sich sehr. Er rieb sich die Hände.

»Ohne Leichen ist kein Leben in der Zeitung«, sagte er.

Gurnard Malone wies ihn zurecht.

»Schmück es nicht zu sehr aus, Larry. Bring keine Falschmeldungen. Sonst komme ich in die Redaktion und korrigiere nach. Das würde dir gar nicht gefallen.«

Frankie...

Erscheint lt. Verlag 16.5.2023
Reihe/Serie Jack Slade
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5183-1 / 3751751831
ISBN-13 978-3-7517-5183-4 / 9783751751834
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