Historical Exklusiv Band 104 (eBook)

Eine unstandesgemäße Verbindung?
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2023 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1765-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 104 - Sarah Elliott, Mary Nichols
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PERLEN DER LIEBE von SARAH ELLIOTT

Wo ist nur die Pfandleihe, in der sie ihre Perlenkette versetzten kann? Verzweifelt irrt Isabelle durch finstere Gassen. Doch William Stanton, Earl of Lennox, bietet ihr eine Stelle als Gouvernante an. Als er sie zum ersten Mal zärtlich küsst, weiß Isabelle: Niemals kann diese Liebe ein gutes Ende nehmen! Es sei denn, ein Wunder geschieht ...

WER SIND SIE WIRKLICH, MISS SOPHIE? von MARY NICHOLS

Als die temperamentvolle Charlotte Hundon ausgerechnet den hochgestellten Richard, Viscount Braybrooke, für sich einnimmt, ahnt niemand, dass es sich bei der vermeintlich mittellosen und absolut nicht standesgemäßen jungen Dame in Wahrheit um Miss Sophie Roswell handelt ...



Mary Nichols wurde in Singapur geboren, zog aber schon als kleines Mädchen nach England. Ihr Vater vermittelte ihr die Freude zur Sprache und zum Lesen - mit dem Schreiben sollte es aber noch ein wenig dauern, denn mit achtzehn heiratete Mary Nichols. Erst als ihre Kinder in der Schule waren, fand sie genügend Zeit, sich ganz dem Schreiben zu widmen und damit ihren Traumberuf zu ergreifen. Marys Lieblingsautorinnen und Vorbilder sind Jane Austen und Georgette Heyer.

2. KAPITEL


Isabelle biss sich auf die Lippe, um sich das Lachen zu verkneifen, das in ihrer Kehle kitzelte. Lord Lennox klang dermaßen verdutzt, dass er fast schon komisch wirkte. Schließlich aber gab sie auf und meinte lachend: „Das sind keine Steine, das ist Marmor.“

Bedächtig nickend schaute er ihr tiefer in die Augen, als es sich ziemte. Ihr Gesicht brannte, sie senkte den Blick und wünschte, er würde nicht eine derart beunruhigende Wirkung auf sie ausüben. Während sie sich mühte, ihre Fassung wiederzugewinnen, nahm er ein weißes Marmorstück aus der Tasche, das klein genug war, um in seiner Handfläche Platz zu finden. Es war der Kopf einer Statue, von deren Gesicht bloß noch ein mandelförmiges Auge, ein Ohr und eine elegant geschwungene Nase zu erkennen waren. In Isabelles Tasche befanden sich zwei weitere solcher Fragmente.

„Nun, leicht exzentrisch erschienen Sie mir wohl. Allerdings ist mir völlig unverständlich, warum Sie derlei Dinge bei sich tragen“, sagte er.

Ihr Lächeln schwand, kühl antwortete sie: „Nun, das ist doch wohl offensichtlich. Ich wollte versuchen, die Stücke zu verkaufen.“

„Hat der Mann Ihnen dafür überhaupt ein Angebot gemacht?“

Sie schüttelte den Kopf. „Er wusste nichts damit anzufangen.“

„Das kann ich mir vorstellen.“ Er legte die Skulptur in die Tasche zurück.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich … ich werde mich jetzt auf den Weg machen nach Hause gehen.“

Doch er gab ihr die Tasche nicht zurück. „Ich dachte, ich darf Ihnen helfen.“

„Wie könnten Sie mir schon helfen?“

Er zögerte mit seiner Antwort, was die Vermutung nahelegte, dass er es ebenso wenig wusste wie sie. „Nun … ich könnte Ihnen mit meinem Rat zur Seite stehen. Vielleicht sollten Sie diese Stücke einem Sammler zeigen.“

Sie seufzte niedergeschlagen. „Ein Sammler würde sie ebenfalls nicht haben wollen, sie sind nicht sehr alt.“

„Nicht? Warum sind in diesem Fall nur Fragmente vorhanden?“

„Die Statuen wurden absichtlich zerstört, damit sie … hm … authentischer … wirken.“

„Ich verstehe.“ Er warf ihr einen verwunderten Blick zu, der sie annehmen ließ, dass er gar nichts verstand. „Es sind also Fälschungen.“

Da sie es nicht über sich brachte, das Wort selbst in den Mund zu nehmen, nickte sie bloß.

„Ich nehme an, Sie haben dem Pfandleiher gesagt, dass die Stücke Kopien sind?“

Sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick ob der unterschwelligen Beschuldigung. „Selbstverständlich. Ich bin keine Betrügerin.“

Er griff in die Tasche und holte die rote Schatulle hervor. „Und die Kette? Sind die Perlen echt?“

Sie nickte. Das Collier war das letzte schöne Stück, das sie besaß, und wertvoller als die meisten Dinge, die sie bereits verkauft hatte. Sie hing sehr daran, und es fiel ihr schwer, sich davon zu trennen. Derlei sentimentale Gefühle konnte sie sich allerdings nicht länger leisten.

„Der Schmuck gehört Ihnen, hoffe ich.“

„Wollen Sie damit andeuten, ich hätte die Kette gestohlen?“

„Und – haben Sie?“

Sie verspürte nicht einmal Wut ob der Frage, war sie doch nur allzu verständlich. „Die Perlen waren ein Geschenk. Daher kann ich nach meinem Gutdünken damit verfahren.“

Er nickte. „In diesem Fall möchte ich sie Ihnen gerne abkaufen.“

Sie nahm ihm das Kästchen aus den Händen und verstaute es wieder in der Tasche. „Ich glaube, sie würden Sie nicht kleiden.“

„Nicht?“

Der neckische Ton in seiner Stimme ließ nun doch allmählich Wut in ihr brodeln. „Nein. Ich verzichte auf Ihre Almosen. Wir kennen uns nicht, und daher müssen Sie sich mir gegenüber auch nicht verpflichtet fühlen.“

„Ich habe Ihnen dieses Angebot nicht aus wohltätigen Gründen gemacht“, wandte er ein.

„Ach ja? Welche Verwendung hätten Sie wohl für meine Kette?“

„Oh, Sie können mir glauben, ganz sicher gibt es eine Dame, der ich das Collier zum Geschenk machen kann.“

„Wer soll diese Dame sein?“, wollte sie wissen und errötete, als ihr bewusst wurde, wie naiv die Frage klang. Ein Mann wie er hatte zweifellos an jedem Finger eine Mätresse, wenn nicht gar eine Gemahlin.

„Nun, da müsste ich nicht lange suchen. Ich könnte sie beispielsweise Ihnen schenken.“

„Mir?“ Sie verstand nicht, was er damit sagen wollte, was wahrscheinlich daran lag, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Mit einem Mal erschien Lord Lennox ihr ebenso gefährlich wie der Mann, der ihr am Morgen gefolgt war, und der Junge, der versucht hatte, sie auszurauben. Gefährlicher sogar, bedachte man seine Wirkung auf sie.

„Ja“, sagte er einschmeichelnd. „Ich kaufe Ihnen die Kette ab und gebe sie Ihnen zurück. Als Geschenk. Offenbar ist der Schmuck für Sie von besonderer Bedeutung.“

Das war er in der Tat. Die Perlen hatten einst ihrer Mutter gehört. In seinen Augen las sie jedoch Mitleid, und das war ihr verhasst. „Das ist völlig unnötig. Ich … ich muss jetzt gehen.“ Sie stand auf und eilte die Straße hinunter.

Wenig später hatte er sie eingeholt und nahm ihr die Tasche aus der Hand. „Sie sind bemerkenswert starrköpfig, wissen Sie das?“

Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, meinte sie: „Falls Sie sich davon gestört fühlen, können Sie sich gern verabschieden. Ich komme auch ohne Sie zurecht.“

„Um dies zu tun, bin ich selbst zu starrköpfig.“ Er ergriff ihren Arm und zwang sie dadurch, stehen zu bleiben. „Ich möchte die Kette wirklich gern erwerben. Mir leuchtet nicht ein, warum Sie mein Angebot ablehnen, da Sie den Schmuck doch ganz offensichtlich verkaufen wollten.“

„Wenn ich mich darauf einließe, stünde ich in Ihrer Schuld.“

Er krauste die Stirn. „Keine Sorge, ich erwarte keine Gegenleistung.“

Errötend lief sie weiter. „Die Kette ist sehr teuer.“

„Wie teuer?“

„Zweihundert Pfund“, antwortete sie in der Hoffnung, dass diese ungeheuerlich hohe Summe die Diskussion beenden würde. Verstohlen warf sie ihm einen Blick von der Seite zu.

Er hob eine Augenbraue. „Ja, das erscheint auch mir recht teuer.“

„Nun, ich bedaure …“

„Wären Sie mit fünfzig Pfund einverstanden und …“ Er klopfte die Innentasche seines Gehrocks ab, als suche er etwas. Einen Augenblick später holte er eine Münze hervor. „Und Sixpence?“

Verwundert blieb sie stehen. „Tragen Sie tatsächlich so viel Geld bei sich?“

Er lachte. „Nein, gewöhnlich vertraue ich darauf, überall Kredit zu erhalten. Deswegen kann ich Ihnen im Augenblick auch nur die Sixpence-Münze geben.“

„Glauben Sie tatsächlich, ich würde Ihnen meine Kette für Sixpence überlassen?“

„Es ist lediglich eine Anzahlung. Wenn Sie mit mir nach Hause kommen, gebe ich Ihnen die restliche Summe.“

„Dieser Preis ist mir zu hoch, Sir.“ Sie ging weiter.

„Es ist beträchtlich weniger, als Sie verlangten.“

„Der Betrag war aus der Luft gegriffen. Mir war es nicht ernst damit.“

„Ja, das dachte ich mir schon“, meinte er. „Allerdings war ich der Ansicht, Sie hätten die Absicht, den Inhalt Ihrer Tasche zu verkaufen. Bisher sind Sie kläglich gescheitert. Das Geld benötigen Sie aber ganz offenbar recht dringend, sonst wären Sie nicht hier.“

Obwohl sie das Geld tatsächlich dringend benötigte und er ihr obendrein mehr angeboten hatte, als sie zu hoffen gewagt hatte, konnte sie sein Angebot nicht annehmen. „So dringend ist meine Notlage nun auch wieder nicht. Ich brauche lediglich ein wenig Geld, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, bis ich eine Stelle gefunden habe. Ich bin derzeit auf Arbeitssuche.“

„Ach ja? Für welchen Beruf wurden Sie denn ausgebildet?“

Verflixt! Warum musste er alles so genau wissen wollen. Sein Ton war höflich, als ob er bloß neugierig wäre, doch insgeheim vermutete sie, dass er die Antwort bereits ahnte. „Nun, speziell ausgebildet wurde ich nicht, wenn Sie es unbedingt wissen müssen. Dennoch finde ich gewiss eine Stellung als Gouvernante. Ich verfüge über eine recht gute Schulbildung.“

Er schaute dermaßen skeptisch drein, dass sie hinzufügte: „Ich habe tatsächlich eine gute Bildung erhalten. Sie müssen gar nicht so zweifelnd schauen.“

„Oh, ich zweifle keineswegs an Ihren Kenntnissen, Miss Thomas. Ihnen scheint jedoch die Tatsache zu entgehen, dass kaum eine Mutter Sie begeistert in ihren Haushalt aufnehmen wird.“

Wut flammte in ihr auf. „Was wollen Sie denn damit sagen?“

„Kein Grund zur Aufregung. Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass Mütter es vorziehen, rundliche unscheinbare Gouvernanten einzustellen. Oder auch knochendürre unscheinbare Gouvernanten. Unscheinbarkeit ist eine entscheidende Eigenschaft, über die eine Gouvernante verfügen muss, fürchte ich.“ Er senkte die Stimme. „Sie hingegen … nun, Sie sind keineswegs unscheinbar. Ganz im Gegenteil. Und das ist als Kompliment zu verstehen.“

Ihr Herz hämmerte laut. Verlegen richtete sie den Blick auf einen schlafenden Hund am Straßenrand, spürte, dass der Earl sie forschend musterte.

„Also ich … natürlich könnte ich auch als Verkäuferin arbeiten“, plapperte sie. „Oder als Näherin. Ich könnte …“

„Miss Thomas?“

„Ja?“

„Ich bin mir gewiss, dass Sie...

Erscheint lt. Verlag 23.5.2023
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1765-0 / 3751517650
ISBN-13 978-3-7515-1765-2 / 9783751517652
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