Krimi Doppelband 2127 - Zwei spannende Thriller in einem Band -  Alfred Bekker

Krimi Doppelband 2127 - Zwei spannende Thriller in einem Band (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7536-9 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Thriller: Der Legionär (Alfred Bekker) Duell am East River (Alfred Bekker) Ein ehemaliger Fremdenlegionär wird kurz nach Ende des kalten Krieges dazu angeheuert, russische Nuklearwissenschaftler umzubringen, die im Verdacht stehen, sich von interessierten Drittweltländern anheuern zu lassen. Er gerät in den Strudel einer Verschwörung, aus dem es kein Entkommen mehr gibt - denn plötzlich können ihn die Mächtigen nicht mehr am Leben lassen... Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Fantasy-Romane und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA und die GORIAN-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Im Bereich des Krimis war er Mitautor von Romanserien wie Kommissar X und Jerry Cotton. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen wie in den Titeln MÜNSTERWÖLFE, EINE KUGEL FÜR LORANT, TUCH UND TOD, DER ARMBRUSTMÖRDER und zuletzt in dem Roman DER TEUFEL AUS MÜNSTER, in dem er einen Helden aus seinen Fantasy-Romanen zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.

2


Schweigend betrachteten sie den Monitor. Dort waren Aufnahmen der Späher aus den vergangenen zehn Tagen zu sehen. Inmitten des Kuppelwandpanoramas – eine irische Flussebene mit sattgrünen Weiden, auf denen Vieh graste – flimmerten erschreckende Szenen: Die Barbarin auf dem Sklavenmarkt, die Barbarin unter dem Einfluss des mentalen Kontrollhelms, die Barbarin im Kampf mit den scheußlichen Taratzen, und die Barbarin mit dem sterbenden Bunkerbewohner.

Genau zehn Aufzeichnungen gab es, manche fast drei Minuten lang.

„Nur ein paar Schlaglichter.“ Der Mann, der das sagte, hatte eine volltönende Stimme und ein hartes ernstes Gesicht. Er trug ein bordeauxrotes weites Jackett und darunter ein schwarzes Hemd. Von seinem Glassessel an der Schmalseite des Konferenztisches aus betrachtete Leonard Gabriel die Bilder. „Die Frau muss Furchtbares mitgemacht haben in den letzten drei Wochen.“ An ihre Zeit davor in der Sklaverei wollte Gabriel gar nicht erst denken.

„Die letzte Aufnahme“, sagte eine Männerstimme, „sie ist erst ein paar Stunden alt.“ Die Stimme klang ein wenig verzerrt. Wie die Bilder selbst wurde auch sie aus der Community London übertragen. Sie gehörte einem glatzköpfigen untersetzten Mann in heller fleckiger Tunika – Sokrates, der E-Butler Jefferson Winters, des Beraters der Queen. Sokrates war auf einem zweiten, größeren Monitor in der Kuppelwand des Konferenzsaales zu sehen. „Ziemlich beschissenes Wetter, um am Strand zu meditieren“, sagte er.

Gabriel, der Prime der Community Salisbury und sein Octaviat sahen die steilen Klippen der Südküste Britanas, wie England von den Oberirdischen genannt wurde, aus der Vogelperspektive, wie schon die Bilder zuvor. Regen peitschte in das aufgewühlte Meer. Manchmal erschienen die schwarzen Flügelspitzen des Spähers am Rand des Monitors. Bald füllte die Steilklippe vor dem Kiesstrand das Bild aus. Ihre Spalten, ihr schroffes Profil, ihre Vorsprünge wurden deutlicher. Der Kolk schien einen ganz bestimmten Punkt anzusteuern.

„Dort unten, am Fuß der Klippe, seht ihr sie?“ Sokrates schüttelte sich. „Wie ein streunender Lupa. Man sollte ihr wenigstens ein paar warme Sachen zukommen lassen, wenn ihr mich fragt.“

Unter einem Felsvorsprung entdeckte Gabriel die Barbarin. Zusammengekauert hatte sie dort Schutz vor Sturm und Regen gesucht. Die Frau tat ihm Leid.

„Niemand fragt dich“, schnarrte eine tiefe Frauenstimme, auch sie blechern und leicht verzerrt. Die CF-Strahlung aus dem Londoner Krater beeinträchtigte die Verbindung zwischen den beiden Communities erheblich. „Gibt es neue Informationen über die Wilde?“, wollte die Frau mit der tiefen ruppigen Stimme wissen – Josephine Warrington, die Prime der Community London.

„Ja.“ Der E-Butler verschränkte die Arme hinter dem Rücken und machte eine beleidigte Miene. Demonstrativ blickte er schräg nach oben.

„Was heißt hier, Ja?“, blaffte die Londoner Prime. „Ich höre!“

„Gegen Abend hat sie die Küste verlassen und ist Richtung Plymouth in den Wald marschiert.“ Sokrates bohrte Daumen und Zeigefinger in das rechte seiner großen Nasenlöcher. „War’s das endlich? Hab eigentlich Wichtigeres zu tun als euch hier mit Filmchen zu unterhalten.“ Konzentriert betrachtete er seinen Fund zwischen den Fingerkuppen.

„Sokrates!“ Die scharfe Stimme Jefferson Winters hallte durch den Kuppelsaal. „Es reicht jetzt!“

Sokrates schnippte den Popel in die Luft und verfolgte interessiert dessen Flugbahn. „Du stehst uns zur Verfügung, so lange du gebraucht wirst!“

Gabriel grinste und sah sich unter seinen eigenen Octaviatsmitgliedern um. Überall amüsierte Gesichter. Man hatte sich hier in Salisbury an die skurrilen Geschöpfe der Londoner Informatiker gewöhnt. Ihr Unterhaltungswert war nicht zu verachten. Ihre überragenden intellektuellen Leistungen auch nicht. Trotzdem fragte Gabriel sich, warum Jefferson Winter seinen arroganten E-Butler nicht längst gelöscht und durch einen kooperativeren ersetzt hatte. Immerhin war er königlicher Berater und Octavian für Kultur und Unterhaltung. Und ein anerkannter Dichter dazu. Ein Mann also, der sich eine derart peinliche Erscheinung wie Sokrates eigentlich nicht leisten konnte. Jedenfalls nach Gabriels persönlicher Meinung nicht.

Die Außenaufnahmen der Späher verblassten. Stattdessen wurde der Londoner Kuppelsaal auf dem Monitor sichtbar – neun Männer und Frauen saßen um einen runden blauen Glastisch in blauen Glassesseln. Das Octaviat der Community London und Queen Victoria II. Die Strandidylle einer Südseeinsel umgab den Konferenztisch.

„Sie wird doch nicht freiwillig in die Stadt zurückgehen?“ Josephine Warrington runzelte die Stirn. Wie meistens während der Octaviats-Sitzungen trug sie schwarzes Langhaar und einen weißen Mantel. Ein unwilliger Zug lag um ihre dunklen Augen. Das Thema war ihr sichtlich unangenehm.

„Natürlich wird sie in die Stadt zurückgehen, Lady Warrington“, sagte Gabriel. „Ich schätze die Barbarin so ein, dass sie nicht ruhen wird, bis sie herausfindet, wohin man Commander Lennox verschleppt hat.“

„Das ist ihre Sache“, meldete sich ein asiatisch aussehender Mann mit blauer Perücke zu Wort. „Einzig und allein ihre Verantwortung!“ General Charles Draken Yoshiro, der Militär-Octavian und leitende Kommandant der Londoner Community-Force stach mit ausgestrecktem Zeigefinger gegen die Tischplatte. „Wenn sie erneut in die Hände dieser Sklavenhändler fällt, können wir nichts für sie tun!“

„Sie entschuldigen, wenn ich anderer Ansicht bin, General.“ Leonard Gabriel erhob sich und stellte sich vor dem Monitor auf. „Commander Lennox und seine Gefährtin sind in unserem Auftrag unterwegs. Wir haben ihnen Schutz zugesagt. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt – aber was wir tun können, sollten wir tun!“

„Und was sollten wir Ihrer Meinung nach tun, Sir Gabriel?“ Die Londoner Prime verschränkte ihre Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Ihre Mimik, ihre scharfe Stimme, ihre ganze Körperhaltung ließen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig: Das Schicksal einer Barbarin interessierte sie noch weniger als die Wetterlage außerhalb des Bunkers.

„Wir sorgen dafür, dass sie Gewissheit über Commander Lennox Schicksal erhält, wir kümmern uns um ihre Sicherheit, und wir denken darüber nach, ob es eine Möglichkeit gibt, sie ebenfalls auf einem Schiff nach Nordamerika unterzubringen.“

„Ausgeschlossen!“ Charles Draken Yoshiro schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Entrüstetes Kopfschütteln in der Londoner Octaviatsrunde. Auch hinter sich, unter seinen eigenen Octavianen hörte Gabriel empörtes Getuschel.

„Ihre humanitären Prinzipien in allen Ehren, Sir Gabriel“, donnerte der Londoner Militär-Octavian, „aber hier hat die Verantwortung für unsere Communities oberste Priorität! Lennox befindet sich auf einem Schiff in die ehemaligen Vereinigten Staaten!“

„Als Sklave!“, schnaubte Gabriel.

„ … aber auf dem Weg in die Vereinigten Staaten!“ Eine Zornesader schwoll an Yoshiros weißen Schläfen. „Ein unglaublicher Schritt auf dem Weg zum Ziel, wenn man bedenkt, wie niedrig wir alle die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg des Unternehmens einschätzten …“

„Wir alle und die Zentral-Helix“, mischte Sokrates sich ein. „Zweiundsechzig Prozent Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg hat sie ausgerechnet.“

„Zweiundsechzig Prozent Erfolgsaussichten für das Paar – für Commander Lennox und die Barbarin!“, beharrte Gabriel.

„Sie wollen doch nicht allen Ernstes behauptet, ein Mann wie Commander Lennox sei auf die Hilfe einer Wilden angewiesen?“ Zum ersten Mal mischte die Queen sich in die hitzige Debatte ein. „Bei allem Respekt – Ihre Leidenschaft scheint ausnahmsweise einmal Ihrem Scharfsinn vorauszueilen.“ Victoria II. lächelte herablassend. Sie trug eine gelbe Tunika, deren Säume mit blauen Rüschen besetzt waren. Wie immer hatte sie auch heute auf eine Perücke verzichtet. Die Schönheit ihres samtbraunen Gesichtes mit den großen grünen Augen ließ den Betrachter ihren kahlen Schädel vergessen. „Ich bin dafür, diese Debatte zu beenden. Wir haben einen verlustreichen Krieg hinter uns, die Wiederaufstockung unserer EWAT-Flotte und die Friedensverhandlungen mit den Socks binden alle verfügbaren Kräfte. Wir können uns nicht um eine Barbarin kümmern.“

Gabriel bemerkte das zustimmende Nicken der Prime. Die Regierungsarbeit fiel ihr leichter, seit Victoria II. ihrem gefallenen Vater, Roger III. auf den Thron gefolgt war. Die Queen und Josephine Warrington waren meistens einer Meinung. Mit Roger III. hatte die Prime regelmäßig Ärger gehabt. Jeder in Salisbury wusste das.

„Eine Expedition nach Plymouth zu schicken wäre viel zu gefährlich“, fuhr die Queen fort. „Commander Lennox ist auf dem Weg nach Amerika – was wollen wir mehr? Sein weiteres Schicksal entzieht sich unserem Einfluss. Und das Schicksal der Wilden ebenfalls …“

„Sie erlauben, dass ich anderer Ansicht bin, Eure Majestät!“ Gabriel wusste, dass die Queen ein sehr persönliches Interesse verfolgte. Der Mann aus der Vergangenheit hatte es ihr angetan. Die Trennung des Paares war ihr nicht eben unsympathisch.

„Nein, Sir Gabriel, das erlaube ich nicht.“ Sie sprach ohne sichtbare Erregung. Nur...

Erscheint lt. Verlag 20.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7536-5 / 3738975365
ISBN-13 978-3-7389-7536-9 / 9783738975369
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