Queen of Fashion (eBook)

Für ihre Mode wird Vivienne Westwood gefeiert, doch sie will die Welt verändern
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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3362-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Queen of Fashion -  Stephanie Holden
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Rebellin, Designerin, Aktivistin - Vivienne Westwood.

1965: Geschieden und alleinerziehend, sieht Vivienne Westwood keine Alternative, als ihren Traum von einem anderen Leben abzuhaken und Lehrerin zu werden. Doch dann verliebt sie sich in den Kunststudenten Malcolm McLaren und eröffnet mit ihm in London einen Fashion-Shop, der zum Anlaufpunkt all jener wird, die gegen das Establishment rebellieren. Als Malcolm die »Sex Pistols« gründet und Vivienne die Outfits der Band entwirft, ist der Look des Punk geboren. Schon bald wird Vivienne für ihre provokanten, sexy Kreationen gefeiert, die Beziehung zu Malcolm gerät jedoch in die Krise ... 

Der Roman über eine einzigartig selbstbestimmte Frau, die ihre Kunst mit dem Kampf für eine bessere Welt zu vereinen wusste.

Mit Madonna, The Sex Pistols, den britischen Royals u.v.a. 



Stephanie Holden, geboren 1973, begeisterte sich - zum Entsetzen ihrer Eltern - schon früh für Punk und New Wave, ohne jedoch zu wissen, dass dieser Look seinen Ursprung in den Kreationen einer einzigen Frau hatte: Vivienne Westwood. Später als Journalistin recherchierte sie zu Westwood und stieß auf eine durchsetzungsstarke Frau, die nicht nur Fashion-Geschichte schrieb und neben Lagerfeld, Armani oder Yves Saint Laurent zu den wichtigsten Modemachern ihrer Zeit gehörte, sondern sich auch als Aktivistin zeit ihres Lebens für Klimaschutz und Menschenrechte einsetzte. Fasziniert von diesem einzigartigen Frauenleben, beschloss sie, einen Roman über Vivienne Westwood zu schreiben.

Prolog

»Vivienne!«

Die Stimme der kleinen Norma drang durch das nordenglische Moor, das sich einsam im Dunst des Abendlichts vor ihr ausbreitete.

Außer einem Rotmilan, der am Himmel majestätisch Kreise zog, war weit und breit nichts zu sehen. Stille und Frieden lagen über der idyllischen Landschaft.

»Vivienne!«, rief sie. »Wo bist du?«

Über Normas Kopf, in der Baumkrone einer schottischen Kiefer, hockte mit einem breiten Grinsen ihre Freundin, die jetzt lachend auf den weichen Moorboden sprang.

»Erste!«, rief Vivienne. »Ich hab gewonnen!«

Sie hatte Norma am Steinbruch abgehängt und damit das Wettrennen für sich entschieden, wieder einmal. In den Mooren und Wäldern der Umgebung kannte sie sich aus wie keine andere.

»Immer gewinnst du!«

Norma ließ sich frustriert ins Gras fallen. Vivienne sank neben sie und legte tröstend den Arm um ihre Schultern.

»Nächstes Mal schaffst du es. Ich zeig dir die Abkürzung, versprochen. Wir können beide gewinnen.«

Schweigend betrachteten die Mädchen die wilde Landschaft von Derbyshire. Die sanften Hügel und saftigen Wiesen, die sich schlängelnden Bächlein und das Moor mit seinen Kiefern und Schwarzerlen. Da hatte Vivienne eine Idee.

»Sollen wir den Steinbruch hochklettern?« Sie sprang auf. »Dort oben wachsen Kartäusernelken. Wir pflücken einen Strauß.«

»Der Steinbruch? Das ist viel zu gefährlich!«

»Komm schon, Norma. Das macht Spaß!«

Vivienne wusste, dass ihre Freundin nicht ohne Grund Angst hatte, aber wenn sie vorsichtig wären und die steile Kante umgingen, müssten sie sich keine Sorgen machen.

Norma betrachtete Vivienne auf eine Weise, dass diese fest damit rechnete, ihre Freundin würde ablehnen, doch stattdessen sagte sie: »Willst du tatsächlich ein Junge sein?«

»Wie meinst du das?«, fragte Vivienne schockiert.

»Du machst, was Jungen tun. Klettern, springen, Abenteuer erleben. Du hast gar keine Angst.«

»Deswegen will ich doch kein Junge sein!«

Sie war gern ein Mädchen, in ihren Augen gab es nichts Besseres. Auf keinen Fall wollte sie ein Junge sein. Sie fühlte sich wohl in ihrem Körper. Alles, was sie sein wollte, war lediglich …

»Ich will ein Held sein!«

»Das geht doch nicht«, stöhnte Norma. »Nur Jungen können Helden sein.«

So ein Unsinn, dachte Vivienne.

»Ich werde es dir beweisen. Ich werde eine Heldin sein.«

Blindlings lief sie zum Steinbruch und kletterte an der Steilwand hoch, und während Norma ihr bangend hinterhersah, erreichte sie die Plattform und pflückte eine Kartäusernelke.

»Trotzdem«, sagte Norma, als Vivienne zurück war und ihr die Blume überreichte. »Nur Jungen können Helden sein.«

Die Sache wurmte Vivienne für den Rest des Tages, selbst als sie später nach Hause zurückkehrte und ihre Mutter in dem kleinen Reihenhaus an der Nähmaschine vorfand, wo sie, begleitet vom Lärm des Radios, aus dem die unverwechselbare Stimme Winston Churchills dröhnte, Kleidung für die Familie anfertigte.

»Vivienne«, sagte Dora Swire zerstreut. »Gut, dass du da bist. Ich brauche deine Armlänge. Jetzt komm.«

Sie drehte das Radio ab, und Churchill verstummte. Vivienne sah, dass ihre Mutter wieder einmal Stoff aus der Fabrik mitgebracht hatte, in der sie tagsüber schuftete.

»Wird das ein Kleid für mich?«, fragte Vivienne und betrachtete unglücklich den gestärkten marineblauen Kattunstoff, der vor allem dafür gemacht war, widerstandsfähig und praktisch zu sein.

»So wie du wächst, bleibt uns ja nichts anderes übrig.« Ihre Mutter friemelte das Maßband auseinander. »Deinen Arm, Vivienne.«

Sie durfte sich nicht beschweren, sagte sich Vivienne, die ihrer Mutter den Arm hinhielt, schließlich war sie ordentlicher und gepflegter gekleidet als die meisten anderen Kinder in der Schule.

Trotzdem nagte die Enttäuschung über den rauen Stoff an ihr. Wie es wohl wäre, ein Kleid zu tragen, das sich anders anfühlte, seidig und leicht? Sie konnte es sich nicht verkneifen zu fragen: »Warum bekomme ich nicht eins dieser hübschen Kleider, wie sie die Prinzessinnen Elizabeth und Margaret tragen?«

Darüber konnte Dora nur schallend lachen. »Was hast du für Flausen im Kopf!« Kopfschüttelnd maß sie Viviennes Armlänge. »Wenn du mich fragst, kommt das davon, dass du zu viel liest. Damit macht man sich die Augen kaputt. Und den gesunden Menschenverstand erst recht.«

Sie hielt das Metermaß an den dunkelblauen Stoff und markierte ihn mit Kreide.

»Apropos«, sagte sie. »Ich habe den Bibliothekar getroffen. Du sollst nicht vergessen, die Bücher zurückzubringen. Die sind schon wieder überfällig.«

Vivienne hatte stapelweise Lektüre von Enid Blyton, Charles Dickens und Jane Austen neben ihrem Bett liegen. Alles längst gelesen, nur hatte sie wieder mal vergessen, die Bücher rechtzeitig abzugeben. Sie versprach, das gleich am nächsten Tag nachzuholen, und fragte, ob sie nach oben gehen dürfe.

Dora hob den Blick vom Stoff und betrachtete ihre Tochter missmutig.

»Mal im Ernst, Vivienne, das viele Lesen, das ist Zeitverschwendung. Ich mache mir Sorgen. Du solltest besser fürs Leben lernen. Für deine Zukunft.«

»Aber das tue ich. Die Lehrer in der Schule ermuntern uns, zu lesen. Die finden das gut.«

Dora verzog das Gesicht und griff nach dem Nadelkissen. »Lesen verdirbt den Charakter. Du solltest das wirklich lassen.«

Vivienne wartete schweigend darauf, entlassen zu werden, doch ihre Mutter fixierte sie.

»Ich sollte dir den Büchereiausweis abnehmen. Dann hat das leidige Thema ein Ende. Ich werde ihn einfach in den Ofen werfen.«

»Nein!«, rief Vivienne erschrocken. »Der gehört mir. Das kannst du nicht machen.«

Dora ließ sie nicht aus den Augen. »Fünf Schilling.«

Das brachte Vivienne zum Schweigen. Ihr wöchentliches Taschengeld betrug einen Schilling. Das war unfassbar viel Geld.

»Fünf Schilling«, wiederholte ihre Mutter. »Und du wirfst das Ding in den Ofen.«

Das Angebot war zu verlockend. Vivienne nickte zögernd, und ihre Mutter legte zufrieden den Stoff beiseite, stand auf und überwachte, wie ihre Tochter den Ausweis hervorzog und in den Holzherd in der Küche warf. Das Feuer züngelte an den Ecken, und mit Schrecken sah Vivienne ihren säuberlich geschriebenen Namen in Flammen aufgehen.

»Na also«, sagte ihre Mutter. »Und jetzt wasch dich. Es gibt gleich Abendessen.«

Der Schulranzen, den Vivienne am nächsten Morgen mit säumigen Büchern vollgestopft hatte, wog mindestens eine Tonne. Sie schleppte ihn die ganzen zwei Meilen bis zur Schule. Norma wartete schon auf dem Pausenhof auf sie, als die Glocke im Turm zur ersten Stunde läutete.

»Da bist du ja endlich«, begrüßte Norma sie. »Was hast du denn da in deinem Ranzen?«

»Ich muss nach der Schule zur Bücherei. Ach Norma … Kann ich dich um einen Gefallen bitten?«

»Na klar.«

»Kannst du mir deinen Büchereiausweis borgen?«

»Aber du hast doch selber einen.«

»Hab ihn verloren. Ich gebe ihn dir morgen wieder, versprochen.«

Norma...

Erscheint lt. Verlag 8.12.2023
Reihe/Serie Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 1970 • aktivistin • Design • Eva-Maria Bast • Fashion • Frauen die die Welt verändern • Geschenk für Frauen • Ikonen • Klimawandel • Liebe • London • Madonna • Miriam Georg • Mode • Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe • Punk • Roman • Romanbiographie • Royals • Seventies • Sex Pistols • Siebziger • Siebziger Jahre • Starke Frauen • UK • Umweltaktivismus • Vivienne Westwood
ISBN-10 3-8412-3362-7 / 3841233627
ISBN-13 978-3-8412-3362-2 / 9783841233622
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