Kein Ausweg für den Killer: 5 Strandkrimis -  Alfred Bekker,  Franklin Donovan,  Pete Hackett

Kein Ausweg für den Killer: 5 Strandkrimis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7525-3 (ISBN)
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Thriller Spannung von Alfred Bekker, Pete Hackett, Franklin Donovan . Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Romane: Alfred Bekker: Künstlerpech für Mörder Pete Hackett: Eine blutige Rechnung Pete Hackett: Skrupellos Alfred Bekker: Die Waffe des Skorpions Franklin Donovan: Trevellian und die schöne Paparazza

2


Carl Swanson wohnte in 228 East 115th Street. Er hinterließ eine Frau und einen zweiunddreißigjährigen Sohn. Sein Name war Brad. Er war der Vater von Jimmy, dem zehnjährigen Knaben, der am 31.8. entführt worden war.

Martha Swanson, die Gattin des ehemaligen FBI-Beamten, war zu Hause. Owen Burke stellte sich und seinen Partner Ron Harris vor, dann fragte er die Frau, ob sie ihnen einige Fragen beantworten würde. Sie sagte: »Es hängt mit dem Verschwinden meines Mannes am 1. September zusammen, nicht wahr?« Fast ängstlich musterte sie Owen Burke. Dann fügte sie mit stockender Stimme hinzu: »Ist – Carl – tot?«

Owen Burke kniff einen Moment lang die Lippen zusammen, so dass sie nur noch eine dünne, harte Linie bildeten. »Wir wissen es nicht genau«, murmelte er dann.

»Wie soll ich das verstehen?«, entrang es sich der Frau. »Was heißt, Sie wissen es nicht genau? Es – es ist also nicht auszuschließen.«

Burke strich sich mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn. »Dürfen wir in die Wohnung kommen, Ma'am. Drin spricht es sich gewiss leichter als hier zwischen Tür und Angel.«

»Oh, Entschuldigung, natürlich ... Kommen Sie herein.«

Im Wohnzimmer bot die Frau den beiden Agents Sitzplätze an. Ihr banger, erwartungsvoll-fragender Blick wechselte zwischen ihnen hin und her. Sie hatte auf der Couch Platz genommen.

Martha Swanson war eine zierliche Person von höchstens eins sechzig. Burke wusste, dass sie vierundfünfzig war. Ihre kurz geschnittenen Haare waren dunkel gefärbt. Sie wiesen einen rötlichen Schimmer auf. Die Frau war dezent geschminkt. Sie musste einmal sehr attraktiv gewesen sein.

Burke entging nicht der verhärmte Zug, der sich in ihren Mundwinkeln festgesetzt hatte. Die Ungewissheit über das Schicksal Ihres Mannes schien ihr vor allem psychisch zuzusetzen. Die dunklen Ringe unter ihren Augen, die nicht zu übersehen waren, verrieten, dass sie seit Tagen keinen richtigen Schlaf mehr gefunden hatte. Nervös knetete sie die Hände, die in ihrem Schoß lagen.

Owen Burke wusste nicht recht, wie er beginnen sollte. Er schoss Ron Harris einen hilfeheischenden Blick zu. Sein Partner nickte kaum wahrnehmbar. »Es gibt in der Tat Hinweise, dass Ihr Mann nicht mehr am Leben ist, Ma'am«, begann Burke vorsichtig.

Martha Swanson schlug die Augen nieder. Ein Laut, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen, stieg aus ihrer Kehle. »Ich habe es geahnt«, murmelte sie dann mit erschreckend schwacher Stimme. »Carl war so seltsam, nachdem Jimmy entführt worden war. Er meinte, dass nur er den Jungen retten könne. Am 1. September, es war gegen 15 Uhr, verließ er die Wohnung. Er wollte mir nicht sagen, wohin er geht. Er meinte nur, dass Jimmy das Leben noch vor sich habe. Und er fügte hinzu, dass er alles tun würde, um Jimmys Leben zu retten.«

»Seitdem gab es nach unserer Erkenntnis kein Lebenszeichen mehr von ihm«, mischte sich Ron Harris ins Gespräch ein. »Ich nehme nicht an, dass er sich in der Zwischenzeit bei Ihnen gemeldet hat.«

Martha Swanson schüttelte den Kopf. »Am 2. September fanden Spaziergänger und Touristen im Central Park unseren Enkel. Mein Sohn hat mir berichtet, dass ihn der Kidnapper bei der Statue der Alice im Wunderland zurückgelassen hat.« Die Frau brach ab. Nach einem zitternden Atemzug fragte sie: »Welcher Art sind die Hinweise, aus denen möglicherweise der Schluss zu ziehen ist, dass Carl nicht mehr lebt?«

Wieder wechselte Owen Burke mit seinem Freund und Kollegen einen schnellen Blick. Er wollte die Frau nicht mit der brutalen Wahrheit konfrontieren. Darum antwortete er ausweichend: »Heute ist der 4. September. Seit Ihr Mann verschwunden ist sind drei Tage vergangen. Wir vermuten, dass sein Verschwinden mit der Entführung Ihres Enkelsohnes zusammenhängt. Und es ist wohl so, dass sich Ihr Mann geopfert hat, um den Jungen zu retten.«

In den Mundwinkeln der Frau zuckte es. Plötzlich schlug sie die Hände vor das Gesicht und begann zu weinen. Ihre Gefühle übermannten sie und sie hatte dem nichts entgegenzusetzen. Owen Burke verspürte Betretenheit und fühlte sich hilflos. Dieselben Empfindungen drückte auch Ron Harris' Blick aus. Die beiden Agents schwiegen. Plötzlich ließ die Frau die Hände wieder sinken. »Aber warum?«, fragte sie mit tränenerstickter Stimme.

»Wir sind der Meinung, der Grund ist in der Vergangenheit Ihres Mannes als FBI-Agent zu suchen«, murmelte Owen Burke. Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Er hat also mit keinem Wort verlautbart, was er vorhat, als er am Samstag die Wohnung verließ?«

»Nein. Auf meine Fragen erhielt ich keine befriedigenden Antworten. Er erging sich nur in diesen Andeutungen, wonach nur er Jimmy retten könne. Ich wurde nicht klug daraus. Er ließ sich auch nicht aufhalten. Carl wirkte so entschlossen, so ...« Martha Swanson brach ab und zuckte mit den Achseln. Sie suchte nach einem passenden Wort und stieß schließlich hervor: »Ich – ich kann es nicht beschreiben.«

»Ihr Sohn wohnt 436 East 85th Street, nicht wahr?«

»Ja. Zweite Etage.«

»Haben Sie mit ihm telefoniert, nachdem Ihr Mann am Samstag die Wohnung verlassen hatte?«

»Natürlich. Vertrau auf Dad, sagte er. Nachdem Jimmy am Sonntag unversehrt wieder auftauchte, Carl aber spurlos verschwunden blieb, macht er sich allerdings allergrößte Sorgen um seinen Vater.«

Die Agents verabschiedeten sich.

Als sie im Dodge Avenger saßen und Ron Harris das Dienstfahrzeug nach Yorkville steuerte, sagte Owen Burke: »Der Junge hat laut Polizeibericht seinen Entführer nie unmaskiert zu Gesicht bekommen. Er konnte auch nicht sagen, wo er festgehalten wurde. Alles, was wir wissen, ist, dass der Entführer groß und schlank war und dass er sich dem Kind gegenüber ziemlich freundlich darstellte.«

»Sprechen wir mit Brad Swanson, und dann fahren wir nach Staten Island und unterhalten uns mit Jack Coleman, dem früheren Teampartner von Swanson.«

In der 85th Street fand Ron Harris einen Parkplatz direkt vor dem Gebäude Nummer 436. Gekonnt rangierte er den Dodge in die Parklücke. Wenig später standen sie vor der Tür des Apartments, an dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift B. Swanson angebracht war. Ron Harris legte den Daumen auf den Klingelknopf. Aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage erschallte es: »Wer ist da?« Es war eine männliche Stimme. Wahrscheinlich Brad Swanson selbst.

»Die Special Agents Burke und Harris vom FBI New York«, stellte Harris sich und seinen Partner vor. »Wir haben einige Fragen an Sie.«

Gleich darauf wurde die Tür geöffnet und Brad Swanson zeigte sich. Es konnte nur Carl Swansons Sohn sein, dessen Bild die Agents in dem Videofilm gesehen hatten, der seine Ermordung zum Inhalt hatte. Die Ähnlichkeit war frappierend, nur dass Brad Swanson über zwanzig Jahre jünger war.

Jetzt ließ Owen Burke seine Stimme erklingen. »Ich bin Special Agent Burke«, sagte er und hielt Swanson seinen Dienstausweis hin. »Wir kommen wegen der Entführung Ihres Jungen und des spurlosen Verschwindens Ihres Vaters.«

Swanson warf einen Blick auf den Ausweis, dann sagte er: »Bitte, kommen Sie herein.« Und als sie im Wohnzimmer Platz genommen hatten, ergriff er erneut das Wort: »Sie können sich denken, dass ich voller Sorge um meinen Vater bin. Nach meiner Überzeugung hat sein Verschwinden etwas mit der Entführung meines Sohnes zu tun. Ich selbst bin Polizist und beim Detective Bureau eingesetzt. - Jimmy geht es gut. Ich habe ihn zusammen mit meiner Frau für ein paar Tage zu meinen Schwiegereltern aufs Land geschickt. Der Junge muss Abstand gewinnen.«

»Hat sich um ihn ein Psychologe gekümmert?«, fragte Ron Harris.

»Natürlich. Da aber der Kidnapper freundlich zu ihm war, ist der psychische Schaden nicht erheblich. Jimmy wird die Dinge, die ihm widerfahren sind, verarbeiten und unbeschadet überstehen. Das meint jedenfalls der Fachmann.«

»Ihre Mutter hat Sie sofort angerufen, nachdem am Samstag Ihr Vater seine Wohnung in der 115th Street verließ«, gab Burke zu verstehen.

»Ja. Dad äußerte ihr gegenüber, dass er Jimmy retten könne und - dass er Jimmy retten müsse. Mein Vater war FBI-Agent. Er war ein Mann, dem man absolut vertrauen konnte. Ich versuchte Ma zu beruhigen. Einen Reim auf seine Äußerungen konnte ich mir jedoch nicht machen.«

»Es muss in der Vergangenheit Ihres Vaters einen Vorfall gegeben haben, der jetzt, nach vielen Jahren, einen brutalen Rächer auf den Plan gerufen hat«, gab Burke zu verstehen.

Brad Swanson starrte sekundenlang versonnen vor sich hin. Er schien angestrengt nachzudenken. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern, dass Dad auch nur ein einziges Mal von seiner Arbeit erzählte.« Er schaute Owen Burke an, als versuchte er in dessen Zügen zu lesen. Dann stieß er hervor: »Wissen Sie etwas über das Schicksal meines Vaters? Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse?«

»Wir sind davon überzeugt, dass Ihr Vater tot ist«, antwortete Owen Burke ohne Umschweife. »Es ist wohl so, dass er sein Leben in die Waagschale geworfen hat, um das Leben seines Enkels zu retten.«

Brad Swansons stieß die verbrauchte...

Erscheint lt. Verlag 17.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7525-X / 373897525X
ISBN-13 978-3-7389-7525-3 / 9783738975253
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