Trevellian: Der Tod regiert auf Rikers Island -  Pete Hackett

Trevellian: Der Tod regiert auf Rikers Island (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7523-9 (ISBN)
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von Pete Hackett Kirchen und Museen haben die Männer ausgeraubt und nun wollen sie ihr Lager räumen, um die Kunstgegenstände ihrem Hehler zu bringen. Allerdings steht die Polizei vor der Tür und der Ausflug endet für die vier Männer in Rikers Island. Noch weigern sie sich Aussagen über Auftraggeber und Hintermänner zu machen. Aber das sollen die Vernehmungsspezialisten übernehmen. Die FBI-Agenten Jesse Trevellian und Milo Tucker bearbeiten schon den nächsten Fall, als sie die Nachricht erreicht, dass einer der Männer Selbstmord begangen hat. Schon zwei Tage später erfolgt der nächste Selbstmord. Als wieder ein Bandenmitglied stirbt ist klar, dass in Rikers Zeugen beseitigt werden.

Kapitel 2


»Es gibt kein Testament«, erklärte Rechtsanwalt Jason Dermitt. »Das bedeutet, dass die Anteile des Verstorbenen am Unternehmen die beiden Söhne erben werden.«

»Ist die geschiedene Ehefrau auch erbberechtigt?«

»Nein.«

Mehr wollten wir für den Moment nicht wissen. Wir fuhren in die 54th Street, wo Joanna Dalton eine Wohnung besaß. Die Frau war um die fünfzig und trotz ihres Alters noch ausgesprochen attraktiv.

»Furchtbar«, murmelte sie, »dass Jonathan auf so grausame Weise ums Leben kommen musste. Haben Sie schon eine Spur zu seinem Mörder?«

»Es gibt einige Verdächtige«, antwortete ich.

Das Gesicht der Frau verfinsterte sich. »Ich habe mit Gary und Morg gesprochen. Sie haben die beiden im Verdacht.«

»Sie hatten ein Motiv.«

»Meine Söhne sind keine Mörder.«

»Wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem geschiedenen Mann?«, fragte ich und beobachtete die Frau.

Sie presste sekundenlang die Lippen zusammen. Dann stieß sie hervor: »Er hat mich wegen einer jüngeren Frau verlassen. Jonathan war ein elender Schuft. Ich habe ihn gehasst. Daraus sollten Sie aber keine falschen Schlüsse ziehen. Ich habe ihn nicht umgebracht.«

»Wussten Sie, dass Ihr Mann aus dem Unternehmen aussteigen wollte, um seinen Lebensabend in Südamerika zu verbringen?«

»Roger hat mich über seine Absichten unterrichtet.«

»Sie haben also Kontakt zu Ihrem Schwager.«

»Roger und ich hatten immer ein gutes Verhältnis. Dies behielten wir auch nach der Scheidung von meinem Mann bei.«

»Ihr Sohn Gary berichtete uns, dass Ihr Mann spielte.«

»Das stimmt. Er hat sehr viel Geld verloren.«

»Hatte er Schulden?«

»Keine Ahnung.«

»Kennen Sie die Frau, deretwegen sich Jonathan Dalton von Ihnen scheiden ließ?«

»Ich kenne Sie nicht persönlich. Ihr Name ist Faye Waltham. Sie arbeitet in einer Bar.«

»Dem Fire Club«, sagte ich. »Das wissen wir von Ihrem Schwager. Musste Ihnen Ihr Mann eine Abfindung zahlen, als die Ehe geschieden wurde?«

»Ja. Ich erhielt eine Million Dollar. Eine lächerliche Summe, gemessen am Wert des Betriebes. Aber ich musste mich der Entscheidung des Gerichts beugen.«

»Auch Ihr Schwager könnte ein Motiv gehabt haben«, gab ich zu verstehen.

»Er hat Jonathan ein Angebot unterbreitet«, erwiderte die Frau. »Aber Jonathan hat abgelehnt.«

»Wir wissen Bescheid. Vielleicht ist Roger Dalton der Meinung, mit Jonathans Erben leichteres Spiel zu haben.«

»Mein geschiedener Mann verkehrte in zwielichtigen Kneipen. Er war ein Spieler. Ich denke, Sie müssen seinen Mörder in diesem Milieu suchen.«


*


»Das werden wir natürlich nicht außer Acht lassen«, erklärte ich.

Mein Telefon klingelte und ich schnappte mir den Hörer, hob ihn an mein Ohr und nannte meinen Namen.

»Hier spricht Morg Dalton«, erklang es.

»Ah, Mister Dalton.«

»An mich und meinen Bruder ist ein Mann namens Craig Archer herangetreten. Er hat mir einen Schuldschein präsentiert, den mein Vater unterschrieben hat. Es geht um zweihunderttausend Dollar.«

Ich pfiff durch die Zähne. »Eine hübsche Summe.«

»Archer geht davon aus, dass Gary und ich die alleinigen Erben meines Vaters sind. Er besteht auf Zahlung.«

»Craig Archer«, sagte ich. »Ist er nicht Inhaber der Bar, in der Ihr Vater verkehrte?«

»Ihm gehört der Fire Club. In der Bar arbeitet auch Dads Geliebte.«

»Wir werden uns drum kümmern«, sagte ich. »Hat Archer einen Grund für die Schulden Ihres Vaters angegeben?«

»Nein. Er präsentierte uns lediglich den Schuldschein und gab uns zwei Wochen Zeit, zu bezahlen. Gegebenenfalls will er uns verklagen.«

»Wir sprechen mit Archer«, versicherte ich.

Milo schaute im Telefonbuch nach und sagte dann: »Archer wohnt in der 42nd Street Nummer 294.«

»Fahren wir«, knurrte ich.

Wir trafen den Barbesitzer zu Hause an. Nachdem wir in seinem Wohnzimmer Platz genommen hatten, sagte ich: »Morg Dalton hat uns informiert. Sie besitzen einen Schuldschein über zweihunderttausend Dollar, die Jonathan Dalton Ihnen schulden soll.«

Ein Schatten schien über Archers Gesicht zu huschen. »Sie zweifeln daran?«

»Kann ich den Schuldschein sehen?«

Archer holte ihn aus einem Schub und reichte ihn mir. Ich warf einen Blick darauf. Es handelte sich in der Tat um einen Schuldschein, der mit dem Namen Jonathan Dalton unterschrieben war.

»Wie kam es zu dieser Verschuldung?«, wollte ich wissen.

»Ich habe Dalton den Betrag geliehen«, behauptete Archer.

»Warum sollte er Schulden bei Ihnen machen? Er war ein wohlhabender Mann.«

»Er lebte über seine Verhältnisse«, versetzte Archer. »Die Anteile an dem Unternehmen waren für ihn totes Kapital.«

»Wenn er privat pleite war, wie sollte er dann jemals seine Schulden bei Ihnen bezahlen?«

»Er wollte seinen Anteil verkaufen.«

»Wussten Sie, dass Jonathan Dalton ein Spieler war?«, fragte ich.

»Nein, das wusste ich nicht.«

»Daltons Geliebte ist bei Ihnen beschäftigt«, sagte ich.

Archer nickte. »Faye Waltham. Dalton wollte sie mit nach Brasilien nehmen.«

»Sie haben den Dalton-Söhnen ein Ultimatum gesetzt«, sagte ich.

»Ich brauche mein Geld«, murmelte Archer.


*


Wir befanden uns bei Roger Dalton. »Ich bin davon überzeugt, dass der Schuldschein gefälscht ist«, sagte der Bauunternehmer. »Jonathan hatte es nicht nötig, Schulden zu machen. Er hatte keine finanziellen Probleme.«

»Und wenn er nicht gefälscht ist«, versetzte ich.

»Dann handelt es sich um Spielschulden«, murmelte Roger Dalton.

»Das heißt, der Schuldschein wäre wertlos«, gab ich zu verstehen. »Glücksspiel ist illegal. Dalton könnte die Schuld niemals einklagen.«

»Allerdings gibt es der Schuldschein nicht her, um welche Art von Schuld es sich handelt«, mischte sich Milo ein.

»Darum werden Jonathan Daltons Söhne auch nicht um die Zahlung herumkommen«, erklärte ich. »Es sei denn, wir könnten beweisen, dass es sich um Spielschulden handelt.«

Als wir auf dem Weg zur Federal Plaza waren, fragte Milo: »Wie willst du beweisen, dass es sich bei den zweihunderttausend Dollar um Spielschulden handelt?«

»Wir versuchen, Archer auf frischer Tat zu ertappen«, versetzte ich.

»Selbst wenn wir ihn des illegalen Glücksspiels überführen – es beweist nicht, dass es sich bei den zweihunderttausend Dollar um Spielschulden handelt.«

»Vielleicht erweist sich Archer als gesprächig, wenn wir ihn in die Mangel nehmen«, versetzte ich. »Einen Versuch ist es jedenfalls wert.«

»Wann willst du die Sache steigen lassen?«

»Sobald wir grünes Licht vom Chef erhalten haben. Wir werden das Police Departement um Amtshilfe bitten. Zunächst werden wir uns aber mit Faye Waltham unterhalten.«

Zurück im Field Office meldeten wir uns bei Mr. McKee an. Als wir an dem Besprechungstisch saßen, fragte der Assistant Director: »Was haben Sie herausgefunden, Gentlemen?«

»Verdächtig, den Mord an Jonathan Dalton begangen zu haben, sind seine beiden Söhne sowie Daltons Bruder. Nun ist ein Barbesitzer aufgetaucht, der einen Schuldschein über zweihunderttausend Dollar besitzt, den Jonathan Dalton unterschrieben hat.«

»Auch der Barbesitzer könnte Daltons Mörder sein«, fügte Milo hinzu. »Es ist nicht auszuschließen, dass Dalton sich weigerte, zu zahlen. Archer brachte ihn um, um sich an die Erben wenden zu können. Es kann sich um Spielschulden handeln – Schulden also, die nicht einklagbar sind. Den Erben gegenüber behauptet Archer, dass es sich um ein Darlehen handelt. Das Gegenteil kann ihm niemand beweisen.«

»Es gibt also vier Verdächtige.«

»Fünf«, verbesserte ich den AD. »Die geschiedene Ehefrau zählt ebenfalls dazu. Sie hasste Dalton.«

»Keiner der Verdächtigen dürfte den Sprengsatz selbst in Daltons Wagen deponiert haben«, meinte Milo. »Wer auch immer dahinter steckt – er dürfte sich eines Killers bedient haben. Um einen Sprengsatz mit der Zündung zu verbinden, muss man ein Experte sein. So viel Detailwissen traue ich keinem der Verdächtigen zu.«

Mr. McKee wechselte das Thema, indem er sagte: »Was gibt es über den Cameron-Selbstmord zu berichten?«

Ich erstattete Bericht und endete mit den Worten: »Wir haben mit Camerons Eltern gesprochen. Camerons Vater hat seinen Sohn in Rikers besucht. Cameron zeigte keinerlei Anzeichen von Depressionen.«

»Wie auch immer«, murmelte der AD. »Nach den getroffenen Feststellungen scheidet Fremdeinwirkung aus. Wir werden es hinnehmen müssen. – Ich werde mich mit dem Police Departement kurzschließen. Man wird uns die erforderliche Hilfe nicht verweigern.«


*


Um 20 Uhr 30 betraten Milo und ich den Fire Club. Um diese Zeit waren noch viele Tische leer. Wir setzten uns. Eine Bedienung kam und wir bestellten Wasser. Als die junge Lady das Bestellte brachte, sagte ich: »Wir würden gerne mit Faye Waltham sprechen.«

»Faye arbeitet an der Bar. Ich sage ihr...

Erscheint lt. Verlag 17.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7523-3 / 3738975233
ISBN-13 978-3-7389-7523-9 / 9783738975239
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