Cyberpunk 2077: No Coincidence (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46809-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cyberpunk 2077: No Coincidence -  RAFAL KOSIK
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Welcome to Night City! »Cyberpunk 2077: No Coincidence« ist der erste offizielle Roman aus der Welt des Games-Bestsellers »Cyberpunk 2077«  Die ebenso glitzernde wie gefährliche Metropole Night City im Kalifornien des Jahres 2077: Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von sechs Fremden überfällt einen Konvoi, um einen geheimnisvollen Container der Firma Militech zu rauben. Keiner von ihnen ist freiwillig hier, sie alle wurden erpresst, sich an dem Überfall zu beteiligen - und sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie weit der Einfluss ihres mysteriösen Auftraggebers reicht oder was sie da eigentlich gestohlen haben. Nur eines ist ihnen vollkommen klar: Wenn sie überleben wollen, müssen sie lernen, ihre Differenzen zu überwinden und zusammenzuarbeiten, bevor ihre nächste Mission beginnt ... Coole Sprüche und heiße Action zeichnen den dystopischen Roman des polnischen Science-Fiction-Autors Rafal Kosik ebenso aus wie den Computerspiel-Hit mit Keanu Reeves in einer der Hauptrollen. »No Coincidence« ist ein großer Spaß für alle Fans des Games »Cyberpunk 2077« sowie der Netflix-Serie »Cyberpunk: Edgerunners«.

Rafal Kosik wurde in Warschau geboren und schrieb bereits mehrere preisgekrönte Science-Fiction-Romane, bevor er begann für das Entwicklerstudio CD Project Red zu arbeiten. Mit 'No Coincidence' legt er den ersten Roman zum Games-Bestseller 'Cyberpunk 2077' vor.

Rafal Kosik wurde in Warschau geboren und schrieb bereits mehrere preisgekrönte Science-Fiction-Romane, bevor er begann für das Entwicklerstudio CD Project Red zu arbeiten. Mit "No Coincidence" legt er den ersten Roman zum Games-Bestseller "Cyberpunk 2077" vor.

Kapitel 1


Klick. Klick. Klick. Es passte nicht.

So wie alles andere nicht passte. Diese ganze Situation gerade. Er sollte eigentlich gar nicht hier sein – und wollte es auch nicht. Eingequetscht zwischen einer Wand und einem Müllcontainer, während Regen auf ihn herabprasselte. Aber wer weiß, vielleicht nützte er ihm ja. Der Regen. Reduzierte die Sichtweite, bot ein wenig natürliche Deckung. Ja, der Regen konnte seinetwegen bleiben.

Klick. Klick. Passte immer noch nicht. Seine Klamotten waren völlig durchweicht. Ungemütlich, aber eine Erinnerung daran, dass er noch am Leben war, obwohl er es eigentlich nicht sein sollte.

Zor hätte eigentlich seit mindestens sieben Jahren tot sein müssen.

Graues Wasser stürzte in Kaskaden vom tiefgrauen Himmel. Die oberen Stockwerke der aufgegebenen Trockennahrungsfabrik verschwammen im grauen Nichts. Etwas weiter weg ragten die unteren Etagen des Petrochem-BetterLife-Kraftwerks auf, von hier aus waren sie kaum zu sehen. Arroyo – nicht gerade das idyllischste Viertel in Night City.

Einige Passanten hasteten vorbei, würdigten ihn aber kaum eines Blicks. Gleichgültig fuhren Autos durch die ölverschmierten Pfützen am Straßenrand und bespritzten den Bürgersteig. Er hätte ebenso gut unsichtbar sein können.

Klick. Klick. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Er starrte auf das Magazin runter. Verkehrt herum, du Idiot. Er hatte also schon vergessen, wie es ging. Sieben Jahre waren eine lange Zeit. Sogar das Muskelgedächtnis vergisst irgendwann.

Klick. So, jetzt aber. Nicht dass es viel änderte. Der Mist hier würde auf keinen Fall klappen, nicht mit diesem Team. Wie standen die Chancen – eins zu hundert? Oder eher zu tausend? Das Wunschdenken sagte, eins zu fünf, aber selbst das klang nicht sehr ermutigend.

»Dreißig Sekunden«, sagte eine künstliche Stimme in seinem Ohr.

Er wollte nicht hier sein – wollte das nicht tun. Es würde niemals gut gehen. Er blickte auf seine Hände hinunter, die das SMG hielten. Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Er konnte sich nicht vorstellen, wo er jetzt stattdessen sein sollte. Keine andere Zeit, keinen anderen Ort, wo er hinpassen würde. Regen, ein Müllcontainer und eine Knarre.

Und keine Wahl.

»Zwanzig Sekunden. Bereithalten, Ziel im Anmarsch!«

Er griff nach dem Ersatzmagazin in seiner Tasche und drehte es ebenfalls richtig herum. Schloss eine Hand um den Pistolengriff, die andere um die Stütze. Er erinnerte sich, wie man das machte. Mehr oder weniger. Sieben Jahre forderten ihren Tribut. Sieben Jahre und ein Tod. Sein eigener.

Aus den Regenschleiern tauchte ein klobiger Kastenwagen auf. Sah gepanzert aus. Die vier Türen sicherlich auch. Die Kugeln aus dem SMG würden vermutlich nicht mal einen Kratzer hinterlassen.

Langsam erhob sich Zor, blieb aber in seinem Versteck. Die andere Straßenseite war wegen irgendwelcher Reparaturarbeiten gesperrt, die sonst zweispurige Straße zu nur einer Spur verengt. Eigentlich hätte die Security zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen oder lieber gleich einen Umweg nehmen sollen. Aber offenbar setzten sie darauf, nicht aufzufallen – weder der Kastenwagen noch der Wagen davor trugen irgendwelche sichtbaren Markierungen. Ein beliebiger Passant würde nichts Ungewöhnliches bemerken.

»Zor! Jetzt!«, befahl die Stimme.

Zor zielte und drückte den Abzug durch. Das kurze Ratata hallte von den umstehenden Gebäuden wider. Die ohnehin schon wenig belebte Straße wurde schlagartig noch leerer. Spätestens jetzt würde den Wachen des Konvois klar sein, dass ihre Tarnung aufgeflogen war. Die Salve hatte die Panzerung des vorderen Wagens durchschlagen und den Motor geschrottet. Das kleine SMG hatte es also doch gepackt. Zor starrte es verblüfft an. Das Militech M221 Saratoga war optisch nicht gerade die imposanteste Wumme auf dem Markt, aber die Hochgeschwindigkeits-Wolframgeschosse machten mit leichter Panzerung meist kurzen Prozess. Nach ein paar Salven war die Waffe dann im Arsch, aber das konnte ihm ja egal sein.

Der Regen hörte auf. Unter der Motorhaube quoll zischend Dampf heraus. Oder Rauch. Doch niemand stieg aus. Der Kastenwagen war keine fünf Zentimeter von dem mit Kreide auf den Bordstein gezeichneten X entfernt zum Halten gekommen, das der Regen noch nicht vollständig weggespült hatte. Steckte mitten im Engpass fest – genau nach Plan. Der Quadra Coupé hinter dem Kastenwagen, ein richtiger Oldtimer, hatte abrupt gebremst, und als der Fahrer des Kastenwagens zurücksetzen wollte, knallte er volles Rohr in die Stoßstange des Sportwagens.

Eine große, schlanke Frau stieg aus dem Quadra, um den entstandenen Schaden in Augenschein zu nehmen. Kurzes, dunkles Haar, hohe Absätze, elegantes Kostüm. Falscher Ort und falsche Zeit für eine wichtigtuerische Konzernschnepfe, um ihrem gerechten Zorn auf andere Verkehrsteilnehmer Luft zu machen.

Warum zum Henker steigen die nicht aus?

 

Warden stand über einen Klapptisch gebeugt und beobachtete die Geschehnisse auf den Monitoren. Die Digitalanzeige in der rechten unteren Ecke zählte die Zeit runter, bis die Bullen auftauchen würden. Nur ein Schätzwert, aber besser als nichts.

Durch die Fenster sah er die umliegenden Hochhäuser, die im Regen kauerten wie geisterhafte Monolithen. Der Regen war ein Segen, aber keine Erfolgsgarantie. Wie lange würde es dauern, bis ihn jemand hier oben entdeckte? Es war nur eine Frage der Zeit. Aber er befand sich im dreiunddreißigsten Stockwerk eines im Bau befindlichen Wohnhauses im Süden von Heywood und damit gute drei Kilometer vom Schauplatz des Hinterhalts entfernt, also sollte er wohl ausreichend Zeit haben, um abzuhauen, falls die Scheiße anfing zu dampfen. Die militärische Modulausrüstung zu zerlegen und in die Aktenkoffer zu stopfen dürfte ihn keine zwei Minuten kosten.

Beim Netrunner sah das schon anders aus.

Kabelgewirr zog sich über den mit Trümmern übersäten Betonboden und führte ins Bad, wo sich all die Kabel zu einer hermetischen Steckverbindung vereinten, die in den Neuralport hinter dem Ohr des Netrunners eingestöpselt war. Er lag bis zum Hals in einer Wanne voll mit Eis und Wasser, während sein Hirn tausend Prozesse auf einmal abspulte – die Reaktionsgeschwindigkeit von Polizei und Sicherheitskräften zu verlangsamen hatte dabei oberste Priorität. Er wusste nicht, dass bei diesem Wettrennen auch sein eigenes Leben auf dem Spiel stand. Aus dem Deep Dive aufzutauchen würde viel Zeit kosten.

Warden zog seine Pistole – eine silberne Tsunami Nue mit goldenen Beschlägen – und überprüfte die Munition. Er hatte nicht vor, jemanden zurückzulassen, der so viel wusste. Aber im Moment brauchte er ihn noch – tatsächlich ruhte gerade die gesamte Operation auf seinen im Eismatsch untergetauchten Schultern.

Warden blickte erneut auf die Bildschirme. Worauf warteten die denn bloß?

»Planänderung – wir räuchern sie aus«, verkündete er über den offenen Kanal. »Milena, bleib, wo du bist.«

 

Es war ein typischer Konzernschnepfen-Wutanfall. Wild gestikulierend kreischte sie den Fahrer des Kastenwagens an, verlangte den Namen seiner Versicherung zu erfahren und sorgte dafür, dass er wusste, was für eine Riesenscheiße er gebaut hatte. Hohe Absätze, mit Pelzkragen besetztes Kostüm – sie sah wirklich überzeugend aus. Fast schon zu sehr. Sie tat sogar so, als hätte sie ganz vergessen, dass eben noch Schüsse gefallen waren. Sie stand exakt auf dem mit Kreide gezeichneten X. In Sicherheit, genau außerhalb seiner Schusslinie. Aber dann ging sie drei Schritte vorwärts.

»Milena, zurück auf Position!«

Entweder war sie immer noch voll in ihrer Rolle, oder sie hatte ihn wirklich nicht gehört. Akustischer Tunnelblick, sozusagen. Immer, wenn es wirklich stressig wurde, lief plötzlich nichts mehr wie geplant.

»Ron, gib ihnen Zunder«, bellte Warden über Funk.

»Was ist mit Milena? Nicht dass ich sie aus Versehen erschieße.«

»Ihr werdet alle erschossen, wenn ihr euch nicht an den Plan haltet.«

»Sekunde.« Zor war es am allerliebsten, wenn hier überhaupt keiner erschossen wurde. »Ich habe einen guten Schusswinkel.« Er schaltete die Saratoga auf Halbautomatik und gab einen einzelnen Schuss auf den Wagen ab, der eine hässliche Furche in die Motorhaube schlug. Die Türen öffneten sich, und drei Wachen sprangen heraus. Anfänger offenbar, so linkisch, wie sie wirkten. Sie trugen Militech-Uniformen und minimalistische Standardbewaffnung. Von seiner Position aus hätte Zor gleich zwei auf einmal ausschalten können, wenn er nur gewollt hätte. Aber nein, das war unnötig.

Milena schien weder Wardens Befehle gehört zu haben noch den Schuss, den Zor abgegeben hatte. Sie überschüttete den Fahrer noch immer mit dem ganzen heißen Zorn einer italienischen Primadonna, zeigte immer wieder auf ihn und dann auf ihre Stoßstange.

Endlich öffnete sich die Vordertür des Kastenwagens.

»Aya! Dein Einsatz!« Wardens Stimme.

Man sah auf den ersten Blick, dass die schlanke Frau mit den ostasiatischen Gesichtszügen, die sich hinter einer Säule versteckt hielt, keinerlei Erfahrung mit derlei Stunts hatte. Hektisch fummelte sie mit dem Granatwerfer herum, aber dann ertönte das typische dumpfe Wuuump, gefolgt von einem unverwechselbaren Zischen. Aus den Fenstern des Kastenwagens quoll Rauch. Ihr Schuss hatte perfekt gesessen.

»Borg, auf dein Zeichen!«

Eine Salve...

Erscheint lt. Verlag 21.8.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Bandai Namco • Buch zu Cyberpunk • CD Projekt RED • Cyberpunk • Cyberpunk 2077 • Cyberpunk 2077 Roman • Cyberpunk auf Netflix • Cyberpunk Buch • Cyberpunk Bücher • Cyberpunk:Edgeruners • cyberpunk genre • Cyberpunk: No Coincidence • Cyberpunk: Phantom Liberty • Cyberpunk Serie • Dystopie • esport • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Romane Game • Fantasy Romane mit Gaming Bezug • Fantasy Romane Videospiel • Fantasy Serien • Game Adaption • Gaming • gaming buch • gaming bücher • Keanu Reeves • netflix-serie • Night City • Online-Spiele • Phantom Liberty • Project Red • Rafal Kosik • Science Fiction • science fiction bücher • Strategiespiel
ISBN-10 3-426-46809-3 / 3426468093
ISBN-13 978-3-426-46809-8 / 9783426468098
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