Trevellians Job in Chicago: Kriminalroman -  Pete Hackett

Trevellians Job in Chicago: Kriminalroman (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7492-8 (ISBN)
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von Pete Hackett Cassidy ist noch nicht lange in New York. Angeblich kommt er aus Kansas City. Als er ermordet wird, kommt jedoch heraus, dass er aus Chicago stammt. Dort hat er gegen den Gangster Lewis ausgesagt, um seine eigene Haut zu retten. Durch ein Zeugenschutzprogramm hat er eine neue Identität bekommen. Den New Yorker Unterweltgrößen Brewster und Wagoner ist es sicher nicht entgangen, dass Cassidy versucht hat, in ihrem Gewerbe Fuß zu fassen. Sie hatten ein Motiv für den Mord. Aber auch der Gangster Lewis hat einen Grund Cassidy den Tod zu wünschen. Diesmal müssen die FBI-Agenten Jesse Trevellian und Milo Tucker getrennt ermitteln, der eine in Chicago und der andere in New York.

Kapitel 2


Um 15 Uhr fand die Anklageerhebung gegen Erol Cassidy statt. Jack Duncan war als Zeuge geladen. Auch Milo und ich sollten aussagen. Der Angeklagte und sein Verteidiger saßen bereits auf ihren Plätzen. Der Vertreter der Anklage erschien und setzte sich. Der Gerichtsdiener rief: »Das Verfahren in Sachen des Volkes gegen Mister Erol Cassidy wird eröffnet. Bitte erheben Sie sich von Ihren Plätzen.«

Durch eine Tür hinter dem Richtertisch kam die Vorsitzende. Sie ließ sich nieder und rief. »Bitte, setzen Sie sich.« Und als alle ihre Plätze eingenommen hatten, wandte sich die Richterin an den Angeklagten. »Ihnen wird Anstiftung zum Autodiebstahl und Handel mit gestohlenen Kraftfahrzeugen vorgeworfen. Bekennen Sie sich schuldig?«

Der Rechtsanwalt erhob sich. »Mein Mandant bekennt sich nicht schuldig, Euer Ehren«, sagte er mit fester Stimme und besonderer Betonung.

»Dann bitte ich den Vertreter der Staatsanwaltschaft um seinen Vortrag«, sagte die Vorsitzende.

Der Ankläger erhob sich und begann zu sprechen. Er trug die Punkte vor, die zur Anklageerhebung geführt hatten, dann bat er mich in den Zeugenstand. Ich wurde vereidigt und schwor, die Wahrheit zu sagen, nichts zu verschweigen und nichts hinzuzufügen. Dann erzählte ich von Duncans Verhaftung, von den Aussagen Duncans und Hagares und von der Vernehmung Allisons.

Duncan wurde in den Zeugenstand gerufen und vereidigt. Der Staatsanwalt sagte: »Sie bestreiten nicht, zusammen mit zwei Komplizen innerhalb eines Jahres neunzehn wertvolle Autos gestohlen zu haben?«

»Ich habe ein entsprechendes Geständnis abgelegt«, antwortete Jack Duncan.

»Das war sehr vernünftig von Ihnen, Mister Duncan. Sie haben die Kraftfahrzeuge auf Bestellung gestohlen.«

»In wessen Auftrag soll ich sie gestohlen haben?«

Ich bemerkte, dass diese Antwort den Staatsanwalt für einen kurzen Moment aus dem Konzept brachte. Dann räusperte er sich und sagte: »Sie haben zugegeben, im Auftrag des Angeklagten gehandelt zu haben.«

Duncan schüttelte den Kopf. »Wir waren eigeninitiativ tätig. Der Angeklagte hat mit der Sache nichts zu tun.«

Ich war wie vor den Kopf gestoßen.

Der Staatsanwalt schoss mir einen hilfesuchenden Blick zu.

Erol Cassidy grinste spöttisch.

»Sie haben auch zugegeben, sich mit Ihrem Auftraggeber in Albert's Lounge getroffen zu haben«, ergriff der Staatsanwalt wieder das Wort.«

»Der Angeklagte und ich trafen uns mal – irgendwann im Juli – in Albert's Lounge. Wir haben uns vor einiger Zeit kennen gelernt. Ich war einige Male Gast im Club des Angeklagten.«

»Worüber haben Sie und der Angeklagte in Albert's Lounge gesprochen?«

»Über Autos, über den Gebrauchtwagenmarkt, über den Markt im Nahen Osten.«

»Wurde über den Diebstahl teurer Kraftfahrzeuge gesprochen?«

»Einspruch!«, rief der Rechtsanwalt. »Solche Suggestivfragen muss der Zeuge nicht beantworten.«

»Die Frage trägt zur Aufklärung des Sachverhalts bei!«, verteidigte sich der Staatsanwalt.

»Einspruch zurückgewiesen«, erklärte die Vorsitzende. »Fahren Sie fort, Herr Staatsanwalt.«

»Beantworten Sie meine Frage, Herr Zeuge«, sagte der Anklagevertreter.

»Es wurde nicht über den Diebstahl von Autos gesprochen«, gab Duncan zu verstehen.

»Haben Sie Angst?«, fragte der Staatsanwalt. »Hat man Ihnen gedroht, wenn Sie die Wahrheit sagen?«

»Einspruch!«, tönte der Rechtsanwalt. »Die Frage hat nichts mit dem Verhandlungsgegenstand zu tun.«

»Einspruch stattgegeben«, erklärte die Vorsitzende. »Beschränken Sie sich auf den Tatbestand, Herr Staatsanwalt.«

»Natürlich, Euer Ehren. – Sie haben geschworen, die Wahrheit zu sagen, Herr Zeuge. Den Special Agents Trevellian und Tucker gegenüber haben Sie zugegeben, dass es sich bei dem Angeklagten um Ihren Auftraggeber handelt. Ich darf Sie an Ihre Wahrheitspflicht erinnern.«

»Ich habe von Mister Cassidy niemals den Auftrag erhalten, ein Auto zu stehlen«, beharrte Duncan auf seiner Aussage.

Der Staatsanwalt suchte nach Worten. »Ich habe keine Fragen mehr an den Zeugen«, murmelte er schließlich und setzte sich. Der Blick, den er mir zuwarf, sprach Bände. Er sah seine Felle davon schwimmen.

Nach Duncans Aussage war mir klar, wie das Verfahren enden würde. Es brachte mein Blut zur Wallung. Aber ich stand dem Ganzen machtlos gegenüber.

»Sie sind dran, Herr Rechtsanwalt«, sagte die Vorsitzende.

»Keine Fragen, Euer Ehren.«

Der Zeuge wurde entlassen und abgeführt.

»Was haben Sie noch zu bieten, Herr Staatsanwalt?«, fragte die Richterin.

»Ich rufe Roger Hagare in den Zeugenstand«, gab der Vertreter der Anklage zu verstehen.

Hagare wurde von einem Wachbeamten in den Zeugenstand geführt. Die Handschellen wurden ihm abgenommen. Nachdem er vereidigt war, sagte der Staatsanwalt: »Sie waren bei dem Treffen des Angeklagten mit dem Zeugen Jack Duncan in Albert's Lounge anwesend.«

»Das stimmt.«

»Worüber wurde bei diesem Treffen gesprochen?«

»Über alles Mögliche, vor allem aber ging es um die Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Jack Duncan erklärte, dass man die Märkte in den arabischen Ländern besser erschließen müsse. Außerdem müsse man sich auf teure Gebrauchtwagen spezialisieren, für die man in den arabischen Ländern mit Sicherheit Abnehmer finden würde.«

»War Thema der Gespräche der Diebstahl teurer Kraftfahrzeuge?«

Hagare schaute zu Cassidy hin. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das war kein Thema.«

»Warum lügen Sie?«, erregte sich der Staatsanwalt.

»Ich lüge nicht.«

»Aber Sie geben zu, einer der Autodiebe zu sein«, stieß der Vertreter der Anklagebehörde hervor.

»Insoweit habe ich ein Geständnis abgelegt. Ja, wir haben teure Schlitten gestohlen, sie mit falschen Papieren versehen und ins Ausland verschoben.«

»Es waren Auftragsdiebstähle.«

»Davon weiß ich nichts.«

»Keine weiteren Fragen«, murmelte der Staatsanwalt geknickt.

Auch der Rechtsanwalt hatte keine Fragen an den Zeugen.

»Hat die Anklagebehörde einen weiteren Zeuge zu bieten?«, fragte die Vorsitzende.

»Als Zeuge käme noch Simon Allison in Frage«, erwiderte der Staatsanwalt. »Er wurde allerdings nicht geladen, weil seine Aussage nicht für notwendig erachtet wurde. Die Zeugen Trevellian und Tucker haben ihn vernommen. Ich rufe daher noch einmal Special Agent Trevellian in den Zeugenstand.«

Nachdem ich Platz genommen hatte, sagte der Staatsanwalt: »Sie wissen, dass Sie nach wie vor unter Eid stehen?«

»Dessen bin ich mir bewusst.«

»Herr Zeuge, Sie haben Simon Allison vernommen. Er war in Albert's Lounge dabei. Was hat er ihnen erzählt? Worüber wurde in dem Lokal gesprochen?«

»Über den Ankauf teurer Gebrauchtwagen«, sagte ich. »Allison begleitete den Angeklagten als Bodyguard. Er konnte sich nicht mehr erinnern, was gesprochen wurde.«

»Sprach er von Diebstahl?«

»Nein.«

»Ich habe keine Fragen mehr«, murmelte der Staatsanwalt. Sein Gesicht drückte Resignation aus. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen.

Der Rechtsanwalt erhob sich. »Sie mussten Allison laufen lassen, Herr Zeuge.«

»Das stimmt. Es gab keinen Grund, ihn festzuhalten. Die Festnahme des Angeklagten erfolgte auch nicht aufgrund von Allisons Aussage. Ursächlich für die Verhaftung war die Aussage von Jack Duncan.«

»Kann es sein, dass Duncan zu dieser Aussage genötigt wurde?«

»Nein.«

»Aber er hat heute seine Aussage widerrufen.«

Was sollte ich darauf sagen? Also schwieg ich.

Der Rechtsanwalt wandte sich an die Richterin. »Es bedarf keiner weiteren Ausführungen, Euer Ehren. Der Zeuge kann entlassen werden.«

Die Richterin schlug mit dem Hammer auf die Holzunterlage. »Damit ist die Beweisaufnahme abgeschlossen. Stellen Sie Ihre Anträge.«

Der Staatsanwalt erhob sich. »Jack Duncans Geständnis kann nicht hinweggedacht werden«, sagte er. »Es gab keinen Grund für ihn, den Angeklagten wider besseres Wissen zu belasten. Es kam zu einem Treffen zwischen Duncan und dem Angeklagten. Gesprächsthema waren teure Gebrauchtwagen. Fakt ist, dass Duncan zusammen mit zwei Komplizen neunzehn Luxusautos gestohlen und in den Nahen Osten verkauft hat. Er hat gestanden, pro Auftrag von seinem Auftraggeber zweitausend Dollar erhalten zu haben. Aus Sicht der Anklagebehörde liegen genug Indizien vor, die auf eine Schuld des Angeklagten schließen lassen. Ich beantrage daher den Erlass eines Haftbefehls.«

Der Rechtsanwalt beantragte, vom Erlass eines Haftbefehls abzusehen, weil ein Fehlverhalten seines Mandanten nicht erkennbar sei.

Kurz darauf erging die Entscheidung. Der Erlass eines Haftbefehls wurde abgelehnt. Erol Cassidy konnte den Gerichtssaal als freier Mann verlassen. Er schoss mir einen triumphierenden Blick zu, als er in Begleitung seines Anwalts an uns vorüber ging.

Der Staatsanwalt kam zu uns. Er schaute nicht gerade glücklich drein. »Ausschlaggebend war Duncans Aussage«, murmelte er. »Was kann ihn veranlasst haben, umzufallen?«

»Angst«, antwortete ich.

»Davon bin ich auch überzeugt«, knurrte der Staatsanwalt. »Aber da war nichts zu machen.«

Der Vertreter der Anklage verabschiedete sich von...

Erscheint lt. Verlag 10.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7492-X / 373897492X
ISBN-13 978-3-7389-7492-8 / 9783738974928
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