Never Safe - Wann wirst du sicher sein? (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
528 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45933-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Never Safe - Wann wirst du sicher sein? -  Lisa Jackson
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In Lisa Jacksons nervenzerfetzendem Stand-Alone-Thriller »Never Safe - Wann wirst du sicher sein?« muss eine junge Frau über sich selbst hinauswachsen: 20 Jahre nach dem Blutbad an ihrer Familie muss sie alles dafür geben, die Morde aufzuklären - um ihre eigene Ermordung zu verhindern. Es war ein Tag, der ihr Leben in einen Albtraum verwandelte: An Heiligabend entkam die damals 7-jährige Kara einem Mörder, der ihre halbe Familie umbrachte. Jetzt, knapp zwanzig Jahre später, kommt ihr Halbbruder Jonas, der damals für die Morde verurteilt wurde, überraschend frei. Gleichzeitig erhält Kara plötzlich kryptische Nachrichten, und sie kann das Gefühl nicht abschütteln, dass sie etwas mit ihrer älteren Schwester zu tun haben. Marlie, die sie an jenem schrecklichen Heiligabend zwang, sich zu verstecken, und von der seither jede Spur fehlt. Während Kara noch versucht, die neuesten Entwicklungen zu verarbeiten, kommt es zu einem Mord in ihrem näheren Umfeld. Bald schon fürchtet Kara erneut um ihr Leben ... Der Thriller »Never Safe - Wann wirst du sicher sein?« ist unabhängig von Lisa Jacksons Reihen lesbar. »Ohne Zweifel ist Lisa Jackson eine Meisterin ihres Fachs, beherrscht ihre Suspense-Technik virtuos und konstruiert dazu eine dramatische Liebesgeschichte.« @Krimi-Couch.de über »You will pay«

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz & Montoya sowie Alvarez & Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed - Tödliche Gier und Diabolic - Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz & Montoya sowie Alvarez & Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed – Tödliche Gier und Diabolic – Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Kapitel zwei


Der Flur war leer.

Und stockfinster. Das einzige Licht, das unheimliche Schatten an die Wände zeichnete, kam vom Treppenaufgang am gegenüberliegenden Ende.

Kara leckte sich nervös die Lippen, wie sie es Hunderte Male getan hatte, wenn sie durch dieses alte Haus geschlichen war. Sie huschte zur Treppe und eilte auf Zehenspitzen die Stufen hinunter, wobei sie kaum zu atmen wagte, um ja kein Geräusch zu machen.

Im ersten Stock blieb sie stehen und lauschte, doch außer dem Weihnachtslied von vorhin war nichts zu vernehmen.

»Stille Nacht …«

Lautlos hastete sie über den Läufer und öffnete die Tür zu dem Zimmer, das sie sich mit Marlie teilte.

»Heilige Nacht …«

Das Zimmer war leer. Die Kleiderstapel lagen noch immer auf Marlies Bett, daneben die Stiefel und der aufgeklappte Koffer. Karas eigenes Bett war so, wie sie es verlassen hatte, die Bettdecke zurückgeschlagen, das Laken zerknittert.

Kara schlich zu dem kleinen Schreibtisch, an dem sie ihre Schulaufgaben verrichtete, und nahm die rosa Taschenlampe aus der oberen Schublade. Sie ließ den Strahl durchs Zimmer und in die Ecken gleiten. Keine Marlie.

Kara biss sich auf die Lippe.

Kämpfte gegen die Panik an, die sich erneut in ihr breitmachte.

Durch die einen Spaltbreit geöffnete Tür hörte sie die Musik von unten.

»Hirten längst kundgemacht …«

Wieso spielt ständig dasselbe Lied?

Als hätte jemand die Repeat-Taste auf dem CD-Player gedrückt.

Sie spähte durch den schmalen Spalt und vergewisserte sich, dass der Flur leer war, bevor sie hinaus und in Jonas’ Zimmer schlüpfte. Er hatte den kleinsten Raum, der noch unordentlicher war als sonst. Das Bett war zerwühlt, der Schreibtisch überladen mit allerlei Kram, auf dem Fußboden türmten sich schmutzige Kleidungsstücke und Spiele. Kara schaltete die Taschenlampe an und zuckte zurück. O Gott! Sie schaute in zwei braune Augen, die sie blicklos anstarrten. Es gelang ihr gerade noch, den Schrei hinunterzuschlucken, der in ihrer Kehle aufstieg. Eine Sekunde später realisierte sie, dass das Augenpaar zu dem Hirschkopf gehörte, der für gewöhnlich an der Wand hing und der nun auf dem Fußboden lag. Das Geweih ragte bizarr in die Höhe.

Die Taschenlampe glitt ihr aus der Hand.

Mist!

Ihr Herz hämmerte so heftig gegen ihren Brustkorb, dass sie fürchtete, es würde explodieren.

Reiß dich zusammen, schimpfte sie innerlich. Das ist doch bloß ein Hirsch, noch dazu einer, der schon lange tot ist! Überall im Haus hingen Jagdtrophäen an den Wänden, und ja, sie hatten ihr immer schon Angst eingejagt, aber das war kein Grund, sich in die Hose zu machen. Kara hob die Taschenlampe auf und ließ den dünnen Lichtstrahl über den Rest des Chaos gleiten. Ein Stück von dem Hirschkopf entfernt stand eine halb leere Flasche Gatorade, daneben auf dem Boden der ausgestopfte Adler, der sonst an der Wand hing – genau wie der Hirschkopf. Überall lagen Federn verstreut. Wieso war der Vogel von dem Haken an der Wand gefallen? Kara trat einen Schritt näher und zuckte erneut zurück. Dem Adler fehlte der Kopf – ein sauberer Schnitt, als hätte man ihn vorsätzlich enthauptet. Hektisch sah sie sich um und entdeckte den Kopf ein Stück weiter weg auf dem Teppich, den scharfen Schnabel in den Teppich gebohrt.

Mit zitternden Händen richtete sie die Taschenlampe auf die Wand über Jonas’ Kommode, wo ein Schwert hing, ein Relikt aus einem Krieg, der schon seit langer Zeit vorüber war. Es war streng verboten, die Waffe zu berühren, geschweige denn von der Wand zu nehmen. Das durfte keiner von ihnen, auch nicht Jonas, niemals.

Nie.

Das Schwert war fort.

Kara war nicht überrascht.

Erst heute Nachmittag hatte sie durch die halb geöffnete Tür beobachtet, wie Jonas sich dem Verbot widersetzte und mit dem Schwert herumfuchtelte, als wäre er ein Krieger in einem Fantasy-Film. Ein Ninja oder so was.

Idiot, hatte sie gedacht.

Jetzt hatte sie schreckliche Angst.

Sie drehte sich um und verließ Jonas’ Zimmer, die Finger fest um den Griff der Schere geschlossen.

Den nächsten Raum teilten sich ihre beiden anderen Brüder. Donner war Marlies richtiger Bruder, beide waren von Mama. Mama hatte sie zur Welt gebracht, bevor sie Daddy geheiratet hatte. Sam jr. und Jonas waren ebenfalls richtige Brüder, aber sie waren von Daddy. Sie hatten eine andere »echte« Mom. Kara war froh, dass sie das Kind von Mama und Daddy war, doch im Augenblick interessierte sie das nur wenig.

Wo waren die anderen?

Auch im Zimmer von Donner und Sam jr. herrschte ein wüstes Durcheinander – das Bettzeug lag auf dem Fußboden, dazwischen sah sie zerknüllte Kleidungsstücke, Schuhe, Stiefel, leere Getränkedosen und Einwickelpapier von Schokoriegeln. Sams Rucksack stand am Fußende vom Bett, sein neues Nokia-Handy lag auf dem Nachttisch. Er war der Ordentlichere von beiden und verließ das Zimmer für gewöhnlich nie ohne sein Mobiltelefon.

Mit zusammengeschnürter Kehle sah sie sich weiter um. Donners Hälfte war völlig zugemüllt, ein leerer Pizzakarton lag auf seinem Bett, eine Schachtel Zigaretten lugte unter seinem Kopfkissen hervor.

Die Nerven bis zum Zerreißen gespannt, schlich sie wieder in den Flur.

»Durch der Engel Halleluja …«

Vorsichtig näherte sich Kara wieder der Treppe hinter der Tür neben Mamas und Daddys Schlafzimmer, die zu den Dienstbotenquartieren führte. Sie huschte hinauf und rannte noch einmal durch den langen Flur, vorbei an den ehemaligen Dienstbotenzimmern bis zu der schmalen Treppe, über die man direkt hinunter in die Küche gelangte. Dort war alles dunkel. Zum Glück schien immer noch der Mond auf den Schnee vor den Fenstern, sodass sie ihre Taschenlampe nicht anschalten musste. Geräuschlos umrundete sie die frei stehende Kücheninsel, dann tappte sie durch einen Durchgang ins Esszimmer, wo ein großer Tisch stand, der von der Anrichtekammer bis kurz vor die Glastüren zur Terrasse reichte. Hinter dem tief verschneiten Garten glitzerte der See im Mondschein, umstanden von weiß überzuckerten Tannen und Fichten.

Der Tisch im Esszimmer war festlich gedeckt, die Kristallgläser funkelten rot im Schein der glühenden Kohlen im Kamin des angrenzenden Wohnzimmers, in dem Daddy am Nachmittag ein munteres Feuer entfacht hatte. Sie hatte zugesehen, wie er Holz aufschichtete, das er aus der hinter einer Tapetentür verborgenen Kammer gleich neben dem Kamin holte. Bevor er es anzündete, hatte er alte Zeitungen darunter gestopft, damit die Scheite besser Feuer fingen. In den beiden Räumen roch es nach Rauch und nach etwas anderem … Sie schnupperte. Ein seltsam metallischer Geruch stieg ihr in die Nase. Lautlos ging sie hinüber ins Wohnzimmer. Vor dem bodentiefen Fenster stand der Weihnachtsbaum. Schief. In einem merkwürdigen Winkel. Umgestürzt. Die hellen Lichter blinkten, mehrere Zweige waren abgebrochen.

Ganz anders als am Nachmittag.

Karas Nacken kribbelte.

Und dann fiel ihr Blick auf die Wände.

Auf die dunklen Flecken und Rinnsale in Richtung Fußboden.

Rot.

Dickflüssig.

Blut!

Auf den Holzdielen sah sie dunkelrote, fast schwarze Pfützen.

Diesmal konnte sie den Schrei nicht hinunterschlucken. Ihr Magen drehte sich um. Dort, auf Mamas Perserteppich, lag ihr Bruder Donner, mit aufgeschlitzter Kehle, die Haut weiß wie Milch, das blonde Haar rot gesträhnt, die Augen starr zur Decke gerichtet. Kara machte einen Schritt zurück und trat mit der Ferse auf etwas Weiches. Sie wirbelte herum und entdeckte Sam jr., der zusammengerollt auf dem Boden lag, die Haare voll Blut, der Mund offen, die Augen leblos und leer.

»Neiiin!«, schrie sie wieder und brach in lautes, abgehacktes Schluchzen aus.

Die Schere glitt ihr aus der Hand, dann die Taschenlampe, deren Strahl nun auf Jonas fiel, der zum Teil vom Weihnachtsbaum verdeckt wurde. Sein Gesicht und das Hemd waren blutüberströmt. Auch er hatte die Augen geöffnet.

Hyperventilierend starrte sie ihn an und fing erneut an zu schreien, als sie sah, dass er blinzelte.

War er etwa noch am Leben?

»K-K-K-a… Kara …«, stammelte er. Seine Stimme war nicht mehr als ein ersticktes Flüstern.

Sie blickte in sein blutverschmiertes Gesicht.

»Hol … hol … Hilfe …« Er versuchte, sich aufzurichten, doch dann ließ er sich zurückfallen. »Lauf …« Es klang, als würde er gurgeln. Sie sah, wie er die Augen verdrehte, und rannte los, doch sie rutschte auf dem Blut aus, das überall zu sein schien: an den Wänden, auf dem Fußboden, sogar an der Decke.

»Marlie!«, rief sie. Wo zum Teufel war sie? »Marlie!« Den Namen ihrer großen Schwester brüllend, stolperte Kara aus dem Wohnzimmer und lief hoch zum Schlafzimmer der Eltern.

Von Schluchzern geschüttelt, stieß sie die Tür auf und verharrte entsetzt auf der Schwelle. »Nein!«, kam es keuchend über ihre Lippen, dann brach sie zusammen. »Nein, nein, nein!« Ihre Eltern lagen im Bett, Mama in ihrem Seidenpyjama, ihr Daddy in Boxershorts. Beide waren voller Blut, genau wie das Bettzeug, das Bettgestell und die Wand. Mamas blonde Haare waren zerzaust, ihre Augen glasig und starr, in ihrer Kehle klaffte ein tiefer Schnitt. Daddys Gesicht war seltsam bläulich, aus seinem offenen Mund floss Blut. Sein nackter Oberkörper war übersät mit hässlichen, tiefen Schnitten, auch sein Hals war aufgeschlitzt, buchstäblich von einem Ohr zum anderen.

Benommen trat Kara zurück.

Tot.

Sie waren alle tot.

Außer...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2023
Übersetzer Kristina Lake-Zapp
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerikanischer Thriller • amerikanische thriller • Anrufe • Blutbad • Domestic Noir • ermordete Familie • Familie • Familie McIntyre • Familien-Massaker • Geschwister • Halbbruder • Heiligabend • Jonas McIntyre • Kara McIntyre • Lisa Jackson • Lisa Jackson Neuerscheinung 2023 • Marlie McIntyre • Massaker • Massenmord • Mord an Familie • Mord an Weihnachten • Neuer Thriller Lisa Jackson • Paranoid • Romantic Suspense • Romantic Thrill • Romantischer Thriller • Romantische Thriller • Showdown • Stand-Alone Lisa Jackson • Thriller • Thriller Action • Thriller Autorinnen • thriller familie • Thriller Frauen • Thriller für Frauen • Thriller mit Liebesgeschichte • Thriller Rache • Thriller Romantik • Thriller USA • thriller weihnachten • Überlebende • Weiblicher Thriller • Weihnachten • Wesley Tate • You will pay
ISBN-10 3-426-45933-7 / 3426459337
ISBN-13 978-3-426-45933-1 / 9783426459331
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