Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand. (eBook)

Spiegel-Bestseller
Psychothriller | Nervenkitzel pur von Nr.1-Bestsellerautor Arno Strobel

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
368 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491661-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand. -  Arno Strobel
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Seit zwei Jahren wartest du auf ein Lebenszeichen von deinem Bruder. Sein Wohnmobil-Trip sollte unvergesslich werden. Aber seither keine Spur von ihm. Bis die Morde geschehen ... Der neue Psycho-Thriller von Nr.1-Bestseller-Autor Arno Strobel Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt. Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild.  Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte ...

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

›Der Trip‹ von Arno Strobel geht an die Nerven und unter die Haut und ist wahrlich ein Pageturner.

In ›Der Trip‹ kitzelt der Thriller-Experte wieder die Nerven

Erschreckend gut.

Arno Strobel schreibt perfekte Bücher für den Herbst.

Düstere Spannung

Der deutsche Bestsellerautor Arno Strobel schlägt in seinem düsteren Psychothriller zahlreiche Haken, mit denen er die Spannung bis zum Ende aufrechterhält.

Wie spannend seine Bücher sind, lässt sich schon an seiner ›Lesung‹ erkennen.

1


Es dauerte nur drei, vier Sekunden, als es passierte, und doch erlebte Fabian Jancke jedes Segment dieser Zeitspanne so glasklar, als würde sie in extremer Zeitlupe ablaufen. Der Aufprall geschah am Samstag, dem vierten Juni, um neunzehn Uhr zweiundfünfzig auf der französischen A31, etwa fünfzehn Kilometer hinter Dijon.

Fabian registrierte den braunen Körper, als er hinter dem Brückenpfeiler auftauchte und auf die Straße sprang. Er sah den Blick aus den schwarzbraunen Augen, glaubte sogar, die Erkenntnis des Tieres darin zu sehen, dass sein Leben in der nächsten Sekunde vorüber sein würde, und die Erstarrung, die dieses Bewusstsein in dem Reh auslöste. Bei dem unausweichlichen dumpfen Knall übernahm Fabians Unterbewusstsein die Kontrolle und dirigierte seinen rechten Fuß auf das Bremspedal, während seine Hände das Lenkrad fest umklammerten, ohne es herumzureißen. Fünfzig Meter weiter kam das Wohnmobil auf dem Standstreifen der Autobahn zum Stehen.

Zwei, drei Sekunden herrschte absolute Ruhe in der Fahrerkabine, dann sah Fabian seine Frau an und sagte: »Scheiße!«

Erst in diesem Moment erwachte sie aus einer Art Schockstarre. »O mein Gott! Wie … wie kommt das Reh auf die Autobahn?«, sprudelte sie aufgeregt heraus. Sie sah blass aus, und eine Strähne ihrer schulterlangen blonden Haare hing ihr wirr ins Gesicht. »Wie konnte das passieren? Ist es tot? Siehst du es?«

»Ich weiß es nicht«, entgegnete Fabian und löste seinen Sicherheitsgurt. Noch unter dem Eindruck des gerade Erlebten, blickte Fabian in den Rückspiegel an der Frontscheibe, der in einem Wohnmobil ein vollkommen unsinniges Utensil war, weil der Blick nach hinten wegen der fensterlosen Rückwand normalerweise nichts zeigte als den Innenraum. Fabian hatte den Spiegel irgendwann so gedreht, dass er sich selbst darin sehen konnte. Er stellte fest, dass er in diesem Moment nicht wie ein Achtundvierzigjähriger aussah, sondern eher wie ein Mann Mitte fünfzig. In einer instinktiven Geste fuhr er sich mit einer Hand erst über das Gesicht und dann über die kurzen braunen Haare, bevor ihm ein Blick in den Außenspiegel zeigte, dass das Reh mit unnatürlich verdrehtem Körper schräg hinter ihnen reglos auf der Überholspur der Autobahn lag. Es war tot, daran bestand nicht der geringste Zweifel.

Als er die Tür öffnete, schlug ihm eine Welle heißer Luft entgegen. Obwohl es schon Abend war, herrschten noch Temperaturen von über dreißig Grad.

Fabian stieg aus und überlegte, dass die Autobahn an diesem Abschnitt und um diese Uhrzeit zum Glück kaum befahren war. In dem Moment, als er die Tür zugeschlagen hatte, näherte sich ein einzelner silberner Peugeot, umfuhr mit verminderter Geschwindigkeit den Tierkadaver und gab dann wieder Gas. Kein Anhalten auf dem Standstreifen vor ihnen, kein Nachfragen, ob jemandem etwas passiert war.

Andererseits hätte Fabian sowieso kaum ein Wort verstanden und noch weniger erklären können. Seine rudimentären Französischkenntnisse beschränkten sich auf die Überbleibsel von ein paar Jahren Französischunterricht in der Schule, und das war rund fünfunddreißig Jahre her.

Fabian ging vor der Front des Wohnmobils in die Hocke, betrachtete den Schaden und wusste im selben Moment, dass sie nicht mehr weiterfahren konnten. Neben dem stark verbeulten Kotflügel, dem zersplitterten Glas des linken Scheinwerfers und den abgerissenen Plastikteilen des Kühlergrills war es der Kühler selbst, der dies verhindern würde. Er war eingerissen und hatte schon fast alles Wasser verloren, wie die Lache auf der Straße darunter zeigte. Zudem lief noch eine andere, ölige Flüssigkeit von einer Stelle irgendwo hinter dem Kühler in einem dünnen Rinnsal aus.

»Und?«

Fabian richtete sich wieder auf und sah Isabel an, die mittlerweile ebenfalls ausgestiegen war und ihm einen fragenden Blick zuwarf.

»Das war’s.« Er deutete auf die zerbeulte Front. »Der Kühler ist hin. Damit fahren wir keinen Meter mehr.«

»O nein! Und jetzt?«

»Zuallererst muss ich ein Warndreieck aufstellen«, erklärte Fabian und ging los zur Klappe des hinteren Stauraums, in dem er das Dreieck untergebracht hatte. »Zum Glück ist hier kaum Verkehr.«

Als wollten sie das dementieren, kamen gleich drei Autos nacheinander angefahren, bremsten ein wenig ab und beschleunigten wieder, nachdem sie das tote Tier umfahren hatten.

Kurz darauf entfernte sich Fabian mit dem Warndreieck in der Hand auf der Standspur vom Wohnmobil, hielt auf Höhe des toten Rehs an und betrachtete den Kadaver. Er war sehr tierlieb, und ein Tier zu überfahren – was ihm bis auf ein Kaninchen und ein paar Frösche bisher zum Glück erspart geblieben war – empfand er als sehr schlimm. Als sein Blick nun aber auf dem toten Reh ruhte, stellte er fest, dass sich sein Mitleid mit dem Tier dieses Mal sehr in Grenzen hielt. Zwei Wochen Urlaub in Spanien hatten sie geplant, auf einem wundervollen Campingplatz direkt am Meer. Seit Monaten schon hatten sie sich auf diese Zeit gefreut. Kein Stress, keine Termine, nur die Seele baumeln und sich treiben lassen. Und nun war wahrscheinlich alles vorbei.

Er wandte sich ab und ging weiter. Auf Autobahnen sollte das Warndreieck in zwei- bis dreihundert Metern Entfernung aufgestellt werden, erinnerte er sich.

Etwa zwanzig Meter weiter entdeckte er sein Nummernschild, das auf der rechten Spur der Straße lag. Die Autobahn war leer, also sprintete er auf die Fahrbahn und griff sich das verbeulte Kennzeichen.

Als er Minuten später wieder am Fahrzeug ankam, war sein T-Shirt durchgeschwitzt und seine Stirn und der Nacken waren schweißnass. Die drückende Hitze, die zusätzlich noch vom Asphalt reflektiert wurde, war kaum zu ertragen. Hier und da fuhren Autos an ihm vorbei, manch neugieriger Blick wurde durch die geschlossenen Autoscheiben auf ihn und das Wohnmobil gerichtet, doch kein einziger Wagen hielt an.

Gemeinsam mit seiner Frau stieg Fabian ein, nahm sein Handy aus der Halterung am Armaturenbrett und setzte sich im Wohnbereich auf die gepolsterte Bank. »Ich versuche mal die Notrufnummer«, erklärte er. »Hoffentlich können die Englisch.«

Das konnte zumindest der Mann, der sich gleich darauf meldete, nicht.

»D’accord«, sagte Fabian enttäuscht und suchte in seinem kaum vorhandenen französischen Vokabular fieberhaft nach Worten. »J’ai un accident avec mon voiture. Sur l’autoroute 31.« Er wusste das Wort für Reh nicht mehr. Aber was Tier hieß, daran erinnerte er sich. »Un animal.«

»Des personnes ont-elles été blessées?«

»Pardon?«

»Blesser. Quelqu’un est-il blessé?«

Blesser … das hieß verletzt, glaubte Fabian, sich zu erinnern. Der Mann wollte wissen, ob jemand verletzt war.

»Non. Mais l’animal est mort. Sur la rue.«

Das schien der Mann zu verstehen, denn aus dem, was er anschließend erklärte, hörte Fabian heraus – auch weil er sich wieder daran erinnerte, dass das in Frankreich so geregelt war –, dass die Polizei nur zu Unfällen mit Personenschäden kam.

Nachdem er mehrfach versuchte, zu fragen und zu verstehen, was er nun tun musste, gab Fabian entnervt auf und beendete das Gespräch.

»Und?«

»Ach, großer Mist! Ich hab kaum was verstanden. Es kann doch nicht wahr sein, dass an einer Notrufnummer in der Urlaubszeit jemand sitzt, der kein Englisch spricht. Verdammt. Jedenfalls kommt die Polizei nicht, wenn niemand verletzt ist.«

»Und was sollen wir jetzt tun?«

Fabian atmete tief durch und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. »Ich werde beim ADAC anrufen. Die sollen sich darum kümmern. Dafür zahlen wir ja schließlich Beiträge.«

Nachdem er von seiner Mitgliedskarte die Nummer für Auslandsschadensfälle abgetippt hatte, wurde er durch eine aufgezeichnete Ansage begrüßt und darüber informiert, dass zurzeit alle Mitarbeiter im Gespräch waren und er sich bitte gedulden solle, der nächste freie Mitarbeiter sei für ihn da.

»Was denkst du, kann man das so weit reparieren, dass wir trotzdem weiterfahren können?«, wollte Isabel wissen, und ihre Stimme klang dabei so zaghaft, als hätte sie Angst vor der Antwort. »Ich bräuchte diesen Urlaub wirklich dringend.«

Fabian stellte auf Lautsprecher um und legte das Handy vor sich auf den Tisch. »Ich weiß es nicht. Der Kühler ist kaputt. Vielleicht können die einen neuen einsetzen, und wir können die Plastikteile notdürftig mit Klebeband fixieren, aber morgen ist Sonntag, da arbeitet niemand. Das heißt, vor Montagabend oder sogar Dienstag kommen wir hier auf keinen Fall weg.«

»So ein Mist.«

»Kann man so sagen«, bestätigte Fabian, dann starrten beide vor sich hin und hörten der nervtötenden Musik der Warteschleife aus dem Telefon zu.

Es waren etwa fünfzehn Minuten vergangen, in denen sie darüber spekulierten, wie es nun weitergehen würde, während die Musik der Warteschleife des ADAC vor sich hin dudelte, nur alle zwei, drei Minuten unterbrochen von der Ansage, dass sämtliche Mitarbeiter in Gesprächen seien, als es an die Tür des Wohnmobils klopfte.

Fabian wechselte einen Blick mit seiner Frau, dann erhob er sich und öffnete. Vor ihm stand ein Mann mit raspelkurzen schwarzen Haaren und lächelte ihn an. Er trug einen grauen Arbeitsanzug über einem blauen T-Shirt und ausgetretene Sneakers, die wahrscheinlich einmal weiß gewesen waren.

»Puis-je vous aider?«, fragte er und deutete auf das Wohnmobil. »J’appartiens au Service Autoroute, je peux la remorquer.«

Fabian zuckte hilflos die Schultern. Service Autoroute klang zwar grundsätzlich gut, aber vom Rest hatte er kein Wort verstanden. »Pardon? Ehm … je ne parle pas...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2023
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Gruber • Andreas Winkelmann • Arno Strobel Neuerscheinung 2023 • Arno Strobel neues Buch 2023 • Bücher Bestseller 2023 • Bücher für Männer • Buchgeschenk • Buchgeschenk für Männer • Camper • Camper-Van • Camping • Campingplatz • Campingurlaub • Die App • Fake • Forensik • Hard-boiled • Michael Tsokos • Offline • Oldenburg • Psychiaterin • Psychothriller Bestseller • Sebastian Fitzek • Serienkiller • Serienmord • social media thriller • Thriller Bestseller 2023 • Weihnachten • Weihnachtsgeschenk • Wohnmobil
ISBN-10 3-10-491661-6 / 3104916616
ISBN-13 978-3-10-491661-3 / 9783104916613
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