Die junge Wanderhure (eBook)

Roman | Das lang ersehnte Prequel der erfolgreichsten Serie vom »Königspaar der deutschen Bestsellerliste« DIE ZEIT

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
384 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46774-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die junge Wanderhure -  Iny Lorentz
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Teil 9 der historischen Bestseller-Serie um die Wanderhure Marie: In Iny Lorentz? Mittelalter-Roman »Die junge Wanderhure« erfahren wir endlich, wie aus der hilflosen Kaufmannstochter Marie Schärer die mutige Frau wurde, die ihr Schicksal aus eigener Kraft wendet. Konstanz im Jahr 1410: Nach dem bitteren Verrat durch ihren adligen Verlobten, der nur an ihr Vermögen wollte, wird die schöne Kaufmannstochter Marie entehrt und schwer verletzt aus der Stadt gejagt. Die Wanderhure Hiltrud findet sie und nimmt sich ihrer an. Zunächst sehnt Marie den Tod herbei, um all die Not und das Elend hinter sich lassen zu können. Mit der Zeit begreift sie aber, dass ihr Tod den endgültigen Triumph ihrer Feinde bedeuten würde. Um sich die Hoffnung auf Vergeltung zu erhalten, beschließt Marie, nicht aufzugeben, auch wenn sie dafür ihren Körper verkaufen und ein Leben in Schande führen muss. In den drei Jahren, die nun folgen, geht Marie förmlich durch die Hölle. Ihr Lebenswille ist jedoch stark genug, um alles zu ertragen, denn sie weiß eines. Der Tag wird kommen, an dem sie ihren Peinigern erneut gegenübertreten und endlich Rache nehmen kann ... »Die Wanderhuren-Reihe« ist die erfolgreichste historische Serie aus dem deutschen Mittelalter. Dramatisch, hochspannend und emotional lässt uns Bestseller-Autorin Iny Lorentz am Schicksal der Wanderhure Marie teilhaben. Alle Bände der historischen Saga um die Wanderhure Marie und deren Reihenfolge: - Band 1: Die Wanderhure - Band 2: Die Kastellanin - Band 3: Das Vermächtnis der Wanderhure - Band 4: Die Tochter der Wanderhure - Band 5: Töchter der Sünde - Band 6: Die List der Wanderhure - Band 7: Die Wanderhure und die Nonne - Band 8: Die Wanderhure und der orientalische Arzt - Band 9: Die junge Wanderhure (Prequel zu Band 1) - Band 10: Die Wanderhure. Intrigen in Rom

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem "German Audio Book Award Gold" für "Die Wanderhure", den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für "Die Wanderapothekerin" ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

3.


Als Alika zurückkehrte, hatte Margarete das Bett frisch überzogen.

»Mutter kann sich wieder hinlegen«, sagte sie, da Marie in einem sauberen Nachthemd steckte.

Alika schüttelte den Kopf. »Marie soll das Hemd noch einmal ablegen. Ich halte es für besser, ihr den Schweiß abzuwaschen. Vielleicht waschen wir damit auch die bösen Träume ab.«

»Schön wäre es.« Marie fühlte sich schwach und müde, hatte aber Angst davor, wieder einzuschlafen. Daher ließ sie sich von Margarete aus dem Nachthemd helfen und setzte sich auf einen Stuhl.

Alika stellte eine Schüssel mit warmem Wasser bereit und machte sich daran, ihre alte Freundin mit einem Schwamm zu waschen. Da es nun angenehm nach Kräutern roch, atmete Marie tief ein. Sofort bekam sie einen Hustenanfall, der Margarete beinahe in die Panik trieb.

Alika hingegen hob die Hand. »Hab keine Sorge! Der Husten sorgt dafür, dass der Schleim aus der Lunge kommt. Marie muss erst die Krankheit des Leibes überwinden. Nur dann wird sie die Kraft aufbringen können, sich ihren Dämonen zu stellen und sie zu vertreiben.«

Wie aufs Wort würgte Marie und spie einiges aus.

»So ist es gut!«, lobte Alika. »Damit wirst du freier atmen können. Aber jetzt solltest du aufstehen, denn wir wollen nun deine Rückseite waschen.«

Marie versuchte zu lachen, es endete jedoch in einem weiteren Hustenanfall. Diesmal kam weniger Schleim, und der Anfall war deutlich weniger heftig. Nachdem Alika und Margarete sie gewaschen und trocken gerieben hatten, rieb Alika ihr die Brust und den Rücken mit einer scharf riechenden Salbe ein. Zu Maries Erleichterung unterblieb der befürchtete Hustenanfall. Dafür musste sie auf Alikas Anweisung einen Becher mit einem entsetzlichen Gebräu trinken, das ihr schier den Magen umdrehte. Sie stieß fürchterlich auf, würgte übel riechende Luft aus dem Magen und sah Alika danach verzweifelt an. »Wenn ich früher krank gewesen bin, ist Hiltrud sanfter mit mir umgegangen!«

»Da ich nicht weiß, wie schlimm deine Krankheit ist, habe ich alles genommen, von dem Hiltrud mir einst sagte, es könnte helfen«, erklärte Alika und brachte zuletzt eine Räucherschale mit glimmenden Holzkohlen, auf die sie getrocknete Kräuter und kleine Stücke Harz streute. Ein würziger Duft erfüllte den Raum und ließ für alle drei das Atmen leichter werden.

»Jetzt solltest du dich wieder hinlegen. So die Götter – ich meine die Heiligen Blasius, Pantaleon und Rochus – uns gnädig sind, wirst du besser schlafen als vorher«, erklärte Alika.

»Vergiss die heilige Maria Magdalena nicht!«, mahnte Marie und bewies damit, dass es ihr etwas besser ging als in den letzten Tagen. Sie legte sich hin und schloss die Augen.

Neben ihr sang Alika leise ein Lied in einer Marie unbekannten Sprache. Es war wohl jene, die ihre Freundin in ihrer Jugend gesprochen hatte. Vielleicht hatte Alikas Mutter dieses Lied gesungen. Marie erinnerte sich an die Herkunft ihrer Freundin. In einem fernen Land in Afrika geboren, war sie ihrem Volk geraubt und als Sklavin verkauft worden. Auf einem Schiff, das nach Osten fuhr, hatten sich ihre Wege getroffen. Sie selbst war schwer krank gewesen und hatte es dem damals noch sehr jungen dunkelhäutigen Mädchen zu verdanken, dass sie jene üble Zeit überlebt hatte. Seitdem war fast ein ganzes Leben vergangen. Alika hatte inzwischen geheiratet und Kinder geboren. Ihre Heimat hatte sie niemals wiedergesehen.

Marie fragte sich, was ihre Freundin manchmal bewegen mochte. Empfand sie nach so vielen Jahren immer noch Heimweh? Vermisste sie ihre Herkunftsfamilie? Sie wusste es nicht. Als sie jedoch in sich hineinhorchte, spürte sie, dass es bei ihr so wäre. Marie fühlte mit der Freundin, sagte sich aber auch, dass diese ihr Schicksal auf eine bewundernswerte Weise gemeistert hatte. Nur wenige Frauen wären ähnlich stark gewesen.

Langsam dämmerte Marie weg und fand sich in einem dichten Wald wieder, in dem uralte Baumriesen in den Himmel ragten. Von deren Zweigen hingen Moosbärte herab, und zu ihren Füßen wuchsen Heidelbeersträucher, an denen kleine, blaue Früchte dicht an dicht hingen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, und sie bückte sich, um die Heidelbeeren zu pflücken.

Da packte jemand sie an der Schulter und schüttelte sie. »Komm, Marie! Wir müssen uns rasch verstecken.«

Hiltrud! Doch sie wirkte so jung, wie in jener Zeit, als sie einander erstmals begegnet waren. Marie schüttelte den Kopf. »Aber du bist doch tot!«

»Wie kommst du auf diesen seltsamen Gedanken?«, fragte Hiltrud und zerrte sie hinter sich her. »Wenn wir uns nicht irgendwo verbergen und so leise sind wie Mäuschen, werden wir bald beide tot sein«, flüsterte sie.

Marie begriff nichts mehr, folgte Hiltrud aber aus alter Gewohnheit. Die Freundin führte sie zu einem Dickicht und kroch hinein. Marie folgte ihr und stöhnte, als die Dornenranken ihre Haut aufrissen.

»Sei still!«, wisperte Hiltrud. »Sie sind ganz nahe. Und gib acht, dass kein Stofffetzen an den Dornen hängen bleibt und uns verrät.«

Marie presste die Lippen zusammen und kroch weiter. Nur einmal hielt sie kurz inne, um zu sehen, ob die Dornen ein Stück aus ihrem schäbigen Kleid gerissen hatten. Sie entdeckte eines der gelben Hurenbänder, das lustig an einer Ranke flatterte. Rasch holte Marie es und riss sich dabei die Hände blutig.

»Gut aufgepasst!«, lobte Hiltrud sie. »Dort vorne kauern wir uns hin. Ich will keinen Mucks hören! Verstanden?«

Marie nickte, obwohl sie noch immer nicht verstand, weshalb sie hier war. Eben hatte sie in ihrem Zimmer gelegen und sich mit Alika und Margarete unterhalten. Nun aber kauerte sie neben Hiltrud auf der nackten Erde und wagte kaum zu atmen. Schritte waren zu hören, und sie glaubte, keine zehn Schritte entfernt einen Schatten zu sehen.

»Was meint ihr? Können die Weiber hier ins Gebüsch gekrochen sein?«, fragte eine heisere Stimme. »Sie sind in diese Richtung gelaufen!«

»Dort vorne sehe ich etwas!«, rief ein Zweiter und rannte los. Zwei Männer folgten ihm, während einer noch zögerte und dabei das Gestrüpp misstrauisch beäugte. Er griff in die Dornen und fluchte auf. Unwirsch brummend saugte er an seinem blutigen Finger und achtete nicht auf die Blutstropfen, die nur eine Handspanne weiter an der Ranke hingen, an der Marie sich ihre Finger aufgerissen hatte.

»Um in dieses Gestrüpp hineinzukommen, müssten die Huren eine Hornhaut am ganzen Körper haben«, sagte er mürrisch und trabte hinter seinen Kumpanen her.

»Wer sind die?«, fragte Marie leise.

Hiltrud sah sie erstaunt an. »Was ist denn mit dir los? Wir laufen doch schon seit gestern Nacht vor diesen Söldnern davon, und jetzt fragst du, wer sie sind.«

»Mein Kopf ist wie leer gesaugt! Ich weiß nicht mehr, was gestern war«, gestand Marie.

Hiltrud musterte sie besorgt. »Das Leben einer Hure ist hart, und nicht jede hält es aus. Ich habe schon einige erlebt, die den Verstand verloren haben. Du wirst doch hoffentlich nicht dazugehören?«

»Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre es so«, sagte Marie bedrückt. »Ich habe fürchterliche Angst!«

»Die ist bei den Kerlen auch angebracht. Weißt du, wie eine Frau aussieht, wenn sie von einem ganzen Fähnlein vergewaltigt wurde? Ich habe Huren gekannt, die waren davor munter und fidel. Als wir sie hinterher gefunden haben, war die Hälfte von ihnen tot und die anderen so schwer verletzt, dass wir um ihr Leben bangen mussten.«

Marie schüttelte es. Wie um Hiltruds Bericht zu bestätigen, hörten sie plötzlich mehrere Frauen schreien und kreischen.

»Wie es aussieht, haben sie ein paar der anderen Huren erwischt. Lass uns für die armen Dinger beten«, sagte Hiltrud. Ihr Gesicht wurde starr. »Es ist nicht christlich gedacht, und ich schäme mich dafür. Trotzdem bin ich froh, dass nicht wir diesen Schurken zum Opfer gefallen sind.«

»Können wir denn gar nichts für sie tun?«, fragte Marie, da das Schreien immer entsetzlicher klang.

»Nur wenn du eine Schar wackerer und uns treu ergebener Waffenknechte herbeizaubern kannst, die diese Schurken zusammenschlagen«, antwortete Hiltrud leise und sah Marie fragend an. »Du bist heute wirklich seltsam! So kenne ich dich gar nicht.« Sie legte eine Hand auf Maries Schulter. »Wir führen ein hartes Leben, dennoch darfst du nicht verzweifeln. Auf jede Nacht folgt ein Morgen, und solange wir halbwegs durchkommen, ist es gut.«

Marie nickte, presste dann aber die Hände gegen die Ohren, um das Schreien und Flehen der anderen Frauen nicht mehr hören zu müssen. Sie hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange es dauerte, bis Hiltrud sie anstupste und in den Wald zeigte.

»Wir können jetzt raus! Ich habe schon seit Stunden nichts mehr gehört.«

»Ich höre noch etwas!«, wisperte Marie ängstlich.

»Das sind ein paar der Frauen, die wegen ihrer Schmerzen jammern. Die Söldner allerdings sind verschwunden.« Mit diesen Worten kämpfte sich Hiltrud durch das Dornengestrüpp ins Freie.

...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Reihe/Serie Die Wanderhuren-Reihe
Die Wanderhuren-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 15. Jahrhundert • Abenteuer • Adel • Bestseller • Das Vermächtnis der Wanderhure • Deutschland • die kastellanin • Die List der Wanderhure • Die Tochter der Wanderhure • Die Wanderhure • Die Wanderhure und der orientalische Arzt • Die Wanderhure und die Nonne • Dramatik • Edelfräulein • Frauenleben im 15. und 16.Jahrhundert • Frauenschicksal • Große Gefühle • Hettenheim • Historischer Liebesroman • Historische Romane • historische Romane Bestseller • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • Historische Romane Medizin • historische romane mittelalter • Historische Romane Serie • historische Romanreihe • Historischer Roman • Historisches Epos • Intrige • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Iny Lorentz Wanderhure • Lebensroman • Liebe • liebesgeschichte buch • Marie Adler • Michel Adler • Mittelalter • Pfalz • Romane Mittelalter • Saga • Schicksalsroman • selbstbewusste Heldin • Spannung und Abenteuer • Starke Frauen • Starke Frauen Buch • starke Heldin • Südwestdeutschland • töchter der sünde • Wanderhure • Wanderhure alle • Wanderhure Reihenfolge
ISBN-10 3-426-46774-7 / 3426467747
ISBN-13 978-3-426-46774-9 / 9783426467749
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