Splitter der Zeit (eBook)

Fulminante Space Opera vom Bestsellerautor
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
512 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491357-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Splitter der Zeit -  Andreas Brandhorst
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Brillante Space Opera um einen großen Krieg der Menschheit gegen eine außerirdische Spezies Seit Jahrhunderten muss sich die Menschheit gegen die fremdartigen Honta verteidigen, ohne zu wissen, warum sie immer wieder angreifen. Im Jahr 3233 überfällt der Feind Harkonia, einen über 8000 Lichtjahre von der Erde entfernten Kolonialplaneten. Zu den wenigen Überlebenden zählt der siebenjährige Cameron, der durch den Angriff seine Mutter verliert. Adoptiert von einem Kommandanten der Vereinten Streitkräfte, tritt er eine Laufbahn beim Militär an. Entschlossen, sich an den Honta zu rächen, sammelt er im Kampf immer mehr Erkenntnisse über den verhassten Feind. Doch die Honta scheinen den Menschen stets einen Schritt voraus zu sein. Verfügen sie über eine Technologie, die die Menschheit nicht versteht? Um die Antwort zu ergründen, muss Cameron eine ungewöhnliche Mission antreten: eine Reise ans Ende der Zeit.

Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, zählt mit Thrillern wie »Das Erwachen« und »Das Bitcoin-Komplott« und Science-Fiction-Romanen wie »Das Schiff« und »Omni« zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Literaturpreise. Andreas Brandhorst hat dreißig Jahre in Italien gelebt und ist inzwischen in seine alte Heimat in Norddeutschland zurückgekehrt.

Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, zählt mit Thrillern wie »Das Erwachen« und »Das Bitcoin-Komplott« und Science-Fiction-Romanen wie »Das Schiff« und »Omni« zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Literaturpreise. Andreas Brandhorst hat dreißig Jahre in Italien gelebt und ist inzwischen in seine alte Heimat in Norddeutschland zurückgekehrt.

[...] gehört zu den ergreifendsten und fantastischsten Science-Fiction-Krimis der letzten Jahre.

Brandhorst zeigt in diesem Buch erneut sein Talent für spektakuläre Zukunftsvisionen und spannend durchdachte Handlungen.

[...] komplexer, aber überaus ideenreicher und gut geschriebener aktueller Roman.

Prolog


Das hässliche Gesicht des Krieges


Cameron: 7, 12. Februar 3233 Terrastandard
Harkonia im Amka-System, 8714 Lichtjahre von der Erde entfernt

Die Welt brannte, der Himmel stand in Flammen, das Wasser des nahen Flusses war verdampft.

Cameron hielt eine Hand. Er wollte sie nicht loslassen, obwohl sie heiß war und halb verkohlt. Es war die Hand seiner Mutter. Sie versengte ihm die Finger, aber er ließ nicht los.

Der Junge, gerade sieben geworden, saß umgeben von Asche bei den Resten der großen Statue, die an die Besiedlung von Harkonia vor fünfhundert Jahren erinnerte. Hinter ihm versanken die Häuser der Stadt in funkenstiebender Glut.

»Mutter?« Cameron blinzelte im zischenden, fauchenden Wind. »Warum sprichst du nicht? Warum bist du so still?«

Er wagte es nicht, sie anzusehen, aus Furcht vor dem Entsetzen in ihrem Gesicht. Also blickte er zum Himmel und sah die Schiffe, Harkonias Verteidiger. Sie kamen ihm vor wie große dunkle Vögel, die gelernt hatten, Feuer zu spucken. Eins von ihnen fiel und zog dabei einen lodernden Schweif hinter sich her. Weit entfernt am Horizont verwandelte es sich erst in einen grellen Blitz und dann in eine gleißende Kugel.

Cameron kniff geblendet die Augen zu.

Als er sie wieder öffnete, sah er zwei Gestalten. Eine stand reglos, ein Soldat der Streitkräfte, wie es schien, sein Einsatzanzug voller Risse und Löcher, das Gesicht unter dem Visier seines Helms verborgen.

Die zweite Gestalt stapfte durch Rauchschwaden auf Cameron zu, gehüllt in einen rußgeschwärzten Kampfanzug. Sie blieb dicht vor ihm stehen und klappte das Visier ihres Helms hoch. Das verschwitzte und narbige Gesicht eines Mannes kam darunter zum Vorschein.

»Du kannst sie loslassen«, sagte er rau.

»Was?«

Das Donnern der gewaltigen Explosion am Horizont erreichte die zerstörte Stadt. Der Boden bebte. Ein weiteres Stück löste sich aus den Resten der Gedenksäule und fiel dicht neben Cameron zu Boden.

»Die Hand«, brummte der Mann. Er blickte sich schnell um, in der Rechten einen großen Variator, der nach einem Ziel suchte. Der zweiten Gestalt, dem anderen Soldaten, der in einigen Metern Entfernung stand, schenkte er keine Beachtung. »Du kannst sie loslassen. Es nützt nichts, wenn du sie festhältst.«

»Meine Mutter …«

»Sie lebt nicht mehr, Junge. Es gibt sie nicht mehr.«

Cameron senkte den Blick. Die verbrannte Hand war nicht mehr ganz so heiß, sie schien ihre Hitze schnell zu verlieren. Und mehr war nicht da. Kein Körper, kein entsetzt blickendes Gesicht, keine Leiche. Nur die Hand.

»Wie heißt du, Junge?«, fragte der Mann

»Cameron.« Er fühlte sich plötzlich schuldig. Vielleicht hatte er die Hand zu fest ergriffen, so fest, dass sie sich vom Rest des Körpers gelöst hatte. Er blickte zur Stadt, aber dort war alles verbrannt.

Die andere Gestalt war noch immer zu sehen, eine Silhouette in den Rauchschwaden. »Wer ist das dort?«

Der Mann im Kampfanzug wandte kurz den Kopf, der große Variator noch immer schussbereit. »Wir sind allein, Junge. Hier lebt niemand mehr. Ich bin Kommandant Grindel. Du bist jetzt mein Sohn.«

 

Grindel hatte insgesamt neunundfünfzig Söhne und Töchter, so viele Kinder hatte man retten können. Die meisten waren verletzt, einige so schwer, dass sie in einem Lazarettkreuzer hoch über Harkonia behandelt werden mussten. Die anderen, unter ihnen Cameron, fanden zusammen mit einigen Soldaten Platz an Bord eines Kanonenboots, das zur Fregatte Himalga flog, zwei Astronomische Einheiten oberhalb der Ekliptik des Amka-Systems.

Als es den Kreuzer verließ, blitzte es unten auf der verbrannten Welt. Ein zweites großes Feuer schien dort zu entstehen, vielleicht noch größer und heißer als das erste.

Cameron saß eingezwängt in einer Ecke, neben einem Mädchen jünger als er, das lautlos weinte und ins Leere starrte, und einem zwei oder drei Jahre älteren Jungen, im Gesicht mehrere blutige Kratzer wie von Honta-Krallen. Er saß mit geballten Fäusten, die Lippen aufeinandergepresst, und zitterte gelegentlich.

Grindel ging langsam durch den kleinen, engen Raum, in dem es nach Blut, Asche und Schweiß roch. Den Soldaten legte er kurz die Hand auf die Schulter und nickte ihnen zu. Vor den Kindern ging er in die Hocke und sagte zu jedem Einzelnen von ihnen: »Hab keine Angst, bei uns bist du in Sicherheit.«

Zum ersten Mal sah Cameron das Gesicht des Mannes ganz deutlich, denn er trug keinen Helm mehr. Es war durchzogen von einem Geflecht aus Narben, als hätten sich die Fäden eines Spinnennetzes tief in Stirn, Wangen und Kinn gegraben. Die Nase schien ein wenig zu groß, wie ein krummer Haken, der Mund wirkte zu klein, und die Augen waren grau wie die Asche auf Harkonia.

Es war ein hässliches Gesicht, fand Cameron, und plötzlich erinnerte er sich an einen Abend vor wenigen Wochen. Zusammen mit seiner Mutter hatte er auf der Aussichtsplattform ihres zweihundert Meter hohen Wohnturms gestanden und die Sterne an einem wolkenlosen Nachthimmel betrachtet.

»Dort draußen findet ein schrecklicher Krieg statt«, hatte seine Mutter gesagt, »seit mehr als hundert Jahren.« Sie hatte leise gesprochen, wie zu sich selbst.

»Kommt er hierher?«, hatte Cameron gefragt. »Wird er uns besuchen?«

Plötzlich schien ihr klarzuwerden, dass er ihre Worte gehört hatte. »Nein«, antwortete sie rasch. »Er wird nicht herkommen. Er wird uns verschonen. Hier sind wir sicher.«

»Woran erkennt man ihn, den Krieg?«

»An seinem hässlichen Gesicht«, antwortete Camerons Mutter nach kurzem Nachdenken. »Daran erkennt man ihn. Der Krieg hat ein hässliches Gesicht.«

Cameron glaubte noch, ein fernes Echo ihrer Stimme zu hören, als Grindel, der Mann mit dem hässlichen Gesicht, auch vor ihm in die Hocke ging und sprach: »Hab keine Angst, bei uns bist du in Sicherheit.«

Die anderen Kinder hatten geschwiegen, aber Cameron fragte: »Bist du der Krieg?«

»Der Krieg hat mich zu dir geschickt«, erwiderte Grindel und legte ihm die Hand auf die Schulter, wie einem Soldaten.

 

Zwei Tage später, nachdem sie die Himalga über dem Amka-System erreicht hatten, versammelten sie sich in einem Hangar der Fregatte: einunddreißig der neunundfünfzig von Harkonia geretteten Jungen und Mädchen, fünfzehn Soldaten in Paradeuniformen als Ehrenwache und Grindel in einem sauberen neuen Kampfanzug.

Es galt, der Toten zu gedenken.

Das große Tor des Hangars war geöffnet. Ein Atmosphärenschild verhinderte, dass die Luft ins All entwich.

Dicht hinter dem Kraftfeld des Schilds, von einem kleinen Gravitationsanker in Position gehalten, schwebte eine rechteckige Steinplatte aus dunkelgrauem Granit, vier Meter lang und einen Meter breit, mit Tausenden von Namen in Mikroschrift.

Kommandant Grindel stand in der Mitte des Hangars, neben einem Pult mit einer großen Sensorfläche.

»Es ist Zeit, Abschied zu nehmen«, sagte er laut und deutlich. »Von euren Familien und von eurem früheren Leben. Hier und jetzt beginnt ein neues Leben für euch. Ihr seid meine Kinder.«

Eine zaghafte Hand kam in die Höhe.

»Bist du unser neuer Vater?«, fragte das Mädchen, das im Kanonenboot stumm geweint hatte. Cameron erinnerte sich an ihren Namen, sie hieß Kora.

Grindel holte tief Luft. »Das bin ich von jetzt an, euer Vater. Und der Krieg wird euer Lehrmeister sein, streng und unerbittlich.« Er wartete einige Sekunden, und als sich niemand meldete, um eine weitere Frage zu stellen, fuhr er fort: »Der Gedenkstein dort draußen enthält die Namen aller Toten von Harkonia, die wir identifizieren konnten. Er wird, wenn wir ihn endgültig dem All überlassen, für immer durch den interstellaren Raum reisen, auf einem Kurs, der ihn schließlich hinausbringt in die Weite zwischen den Galaxien. Noch in vielen Millionen Jahren wird man die Namen lesen können.«

Wenn es dann noch Menschen gibt, dachte Cameron. Es war ein seltsamer Gedanke für einen siebenjährigen Jungen.

»Ich rufe euch jetzt nacheinander auf, damit ihr euch verabschieden könnt.«

Die Soldaten hoben ihre Waffen zum Salut. Grindel nannte den ersten Namen.

Ein blasses Mädchen trat vor, kaum fünf Jahre, schätzte Cameron, und näherte sich dem Pult. Es war klein, Grindel hob es hoch, damit es die Hand auf die Sensorfläche legen konnte.

Draußen im All, wenige Meter hinter dem Atmosphärenschild, leuchtete eine kleine Stelle des Gedenksteins auf.

»Dort steht der Name deiner Familie, hast du gesehen, Tjuscha?« Grindel setzte das Mädchen wieder auf den Boden.

Es nickte und kehrte zu den anderen Kindern zurück.

Kora kam als Zweite an die Reihe, nur etwas...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Deutsche Science Fiction • Hard Science Fiction • Raumschiffe • Science Fiction Abenteuer • science fiction bestseller • Science Fiction Neuheit 2023 • Sci-Fi-Roman • SF-Roman • Space Opera • Weltraum Kolonialisierung • Zeitreisen • Zeit und Raum • Zukunftsroman
ISBN-10 3-10-491357-9 / 3104913579
ISBN-13 978-3-10-491357-5 / 9783104913575
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