Die Unbekannte (eBook)

Roman
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2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60526-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Unbekannte -  Guillaume Musso
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Eine geheimnisvolle Unbekannte und eine tödliche Wahrheit - Der neue packende Roman vom französischen Bestsellerautor Guillaume Musso! In einer kalten Dezembernacht wird in Paris eine junge Frau aus der Seine gerettet. Sie ist nackt, spricht kein Wort und scheint an einer Amnesie zu leiden. Ein DNA-Test soll ihre Identität klären, doch das Ergebnis macht den Fall nur noch rätselhafter: Die Frau ist Milena Bergmann, jene gefeierte Pianistin, die vor einem Jahr bei einem tragischen Flugzeugabsturz starb. Noch bevor die Polizei die Unbekannte befragen kann, flieht diese aus der Krankenstation des Präsidiums. Polizistin Roxane nimmt die Ermittlungen auf. Zusammen mit Raphaël, dem ehemaligen Verlobten von Milena Bergmann, folgt sie der Spur der jungen Frau. Als sie erkennen, welch tödliches Spiel die Unbekannte mit ihnen spielt, ist es schon fast zu spät ... Guillaume Musso ist seit zwölf Jahren der meistgelesene Autor in Frankreich und begeistert auch die deutschen Leser:innen mit jedem neuen Roman! Nach »Das Mädchen aus Brooklyn«, »Die junge Frau und die Nacht« und »Ein Wort, um dich zu retten« folgt mit »Die Unbekannte« einer neuer absolut mitreißender und hochspannender Roman aus der Feder des Ausnahmetalents! Die französische und die internationale Presse feiern Guillaume Musso:  »Der Meister der französischen Spannung.« New York Times »Einer der besten Thrillerautoren der Gegenwart.« The Daily Express »Der König des europäischen Noir.« La Repubblica »Ein Phänomen.« El Mundo »Eine atemberaubende Ermittlung.« Paris Match »Ein purer Krimi, eine irrsinnige Ermittlung - Sie werden diese Buch nicht mehr aus der Hand legen!« RTL

Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung - und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Seit zehn Jahren ist er der meistgelesene Autor in Frankreich. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung – und wird über Nacht zum Bestsellerautor. Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht. Seit zehn Jahren ist er der meistgelesene Autor in Frankreich. Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

1 Der Turm de l’Horloge


Es kommt für jeden der Augenblick,

wo er sich vor die Notwendigkeit gestellt sieht,

sein weiteres Geschick festzulegen,

den alles entscheidenden Schritt zu tun,

der unwiderruflich ist.

Georges Simenon, Der verlorene Sohn[2]

1.


Paris

»Diesmal haben Sie uns aber wirklich alle in Gefahr gebracht, Roxane – die Kripo, Ihre Kollegen und mich …«

Der Zivilstreifenwagen verließ die Avenue de la Grande Armée, um auf die Place de l’Étoile einzubiegen.

Seitdem sie Nanterre verlassen hatten, hatte Commandant Sorbier den Mund nicht aufgemacht. Die Hände fest um das Lenkrad geklammert, fuhr er düster mit seinen Vorwürfen fort.

»Wenn die Presse in der augenblicklichen Lage erfahren würde, was Sie angestellt haben, muss möglicherweise sogar Commissaire Charbonel seinen Hut nehmen.«

Neben ihm auf dem Beifahrersitz hüllte Roxane Montchrestien sich in Schweigen, den Blick starr auf das von Regenstreifen überzogene Seitenfenster gerichtet. Unter dem tiefen, grauen Himmel hatte Paris etwas Düsteres – ein Tag nach dem anderen ohne Licht, und das schon seit Beginn des Monats. Das ganze Wageninnere war feucht. Die Polizistin beugte sich vor, stellte das Gebläse auf Hochtouren und kniff die Augen zusammen. Hinter dem Regenvorhang tauchte schemenhaft die gespenstische Masse des Arc de Triomphe auf. Bei der Tristesse dieser Kulisse musste sie an jenen Samstag der Ausschreitungen denken, bei denen extreme Randgruppen während der Demonstration die Fassade des Triumphbogens beschädigt hatten. Die Bilder dieses Aufstands waren um die Welt gegangen und zeigten die gewalttätige Atmosphäre, die das Land vergiftete. Seither hatten sich die Dinge nicht wirklich gebessert.

»Kurz, Sie bringen uns in eine Scheißsituation«, schloss Sorbier, während er herunterschaltete und in die Avenue Marceau einbog.

Tief in ihren Sitz gedrückt, registrierte Roxane die Vorwürfe und dachte nicht daran, sich zu verteidigen. Sie respektierte ihren Chef, Commandant Sorbier, den Leiter der Zielfahndungseinheit. Das Problem lag bei ihr. Seit mehreren Monaten fühlte sie sich wie in einem Tunnel, ohne dass ein Ende in Sicht wäre. Sie rieb sich die Augen und ließ ihre Seitenscheibe herunter. Beim Kontakt mit der frischen Luft glaubte sie, neue Energie zu spüren, die zu einer plötzlichen Einsicht führte: Ihr Schicksal würde sich fortan weit entfernt von der Nationalpolizei abspielen.

»Ich werde kündigen, Chef«, sagte sie und richtete sich in ihrem Sitz auf. »Das ist besser für alle, glauben Sie mir.«

Roxane verspürte eine gewisse Erleichterung, als sie diese Worte aussprach. Sie, die immer für ihren Beruf gelebt hatte, sah sich inzwischen außerstande, ihn korrekt auszuüben. Wie bei vielen ihrer Kollegen hatte sich dieses Unbehagen mit der Zeit in echte Hoffnungslosigkeit verwandelt. In Frankreich und ganz besonders in Paris war der Hass gegen die Polizei deutlich spürbar. Überall.

»SUICIDEZ-VOUS! SUICIDEZ-VOUS

Sie hörte noch die aggressiven Slogans während der großen Demos. Jetzt oder nie, dachte sie und holte mehrmals tief Luft. Jetzt ist der Moment, zu gehen.

Ein verhängnisvolles Räderwerk war in Gang gesetzt worden, das die Menschen dazu gebracht hatte, diejenigen zu hassen, die sie beschützen sollten. Man stellte den Flics Fallen, man belagerte die Kommissariate, man beschimpfte sie bei den Demonstrationen, man attackierte sie mit Granatwerfern – und das mitten in Paris. Ihre Kinder hatten Angst, zur Schule zu gehen, ihre Familien zerbrachen, und Samstag für Samstag, Demo für Demo wurden sie von den Protestierenden mit obszöner Geschmacklosigkeit als Nazis hingestellt.

»SUICIDEZ-VOUS! SUICIDEZ-VOUS

Jetzt oder nie muss ich gehen. Zu ihrem großen Glück hielt nichts sie zurück. Keine Darlehen, die sie begleichen, kein Kind, das sie aufziehen, keine Rentenzahlungen, die sie leisten musste. Sie würde nicht nur die Polizei, sondern auch dieses kranke Land verlassen. Ein Fleckchen abseits, aber nicht zu weit entfernt, finden, von dem aus sie gequält beobachten könnte, wie alles in Flammen aufging.

»Sie haben meine Kündigung noch heute Abend auf dem Schreibtisch«, versprach sie.

Sorbier schüttelte den Kopf.

»Hören Sie auf zu träumen, Roxane. So leicht können Sie sich nicht aus der Affäre ziehen!«

Inzwischen fuhren sie entlang der Seine in Richtung Place de la Concorde. Zum ersten Mal zeigte die Polizistin ihre Verärgerung.

»Dürfte ich wenigstens wissen, wohin Sie mich fahren?«

»Einfach nur ins Grüne.«

Der Ausdruck hätte fast ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. Sie stellte sich die aufblühende Vegetation vor, die sanfte Brise, die endlosen Felder, das reife Getreide unter der Sonne, das Läuten der Kuhglocken. Alles weit entfernt von der Pariser Realität: eine metastasierte Stadt, dreckig und apathisch und überzogen von einer Schicht aus Umweltschmutz und endloser Tristesse.

Sorbier wartete, bis sie auf der Pont de la Concorde waren, um zu erklären, was er im Sinn hatte.

»Hier ist der Plan, Roxane: Charbonnel hat eine ruhige Stelle für Sie gefunden, damit Sie einige Monate von der Bildfläche verschwinden.«

»Ich werde also versetzt, ist es das?«

»Vorübergehend, ja.«

François Charbonnel war der Commissaire Divisionnaire und Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens, der die Zielfahndungseinheit unterstellt war.

»Und mein Team?«

»Lieutenant Botsaris wird in der Übergangszeit die Verantwortung übernehmen. Sie bekommen eine Chance, wieder Fuß zu fassen. Wenn Sie danach immer noch Wert darauf legen, können Sie gehen.«

Plötzlich verspürte Roxane starkes Sodbrennen und presste die Hand auf ihr Brustbein.

»Worum handelt es sich konkret bei dieser Versetzung?«

2.


»Haben Sie schon mal von BANC gehört?«

»Nein.«

»Ich, ehrlich gesagt, auch nicht – bis heute Morgen.«

Sorbier war wenigstens so aufrichtig, seinen Vorschlag nicht schönzureden.

Die Scheibenwischer kämpften gegen den Regen auf der Frontscheibe an. Am linken Seine-Ufer auf dem Boulevard Saint-Germain geriet der Wagen in einen Stau.

»Das Büro zur Aufklärung außergewöhnlicher Fälle wurde 1971 ins Leben gerufen«, erklärte Sorbier. »Es untersteht direkt dem Polizeipräsidium. Anfangs hatte diese Dienststelle zum Ziel, in außergewöhnlichen Fällen zu recherchieren, bei denen die Kriminalpolizei keine rationalen Antworten fand.«

»Dürfte ich wissen, was Sie unter ›außergewöhnlich‹ verstehen?«

»Alles, was ans Paranormale grenzt.«

»Soll das ein Scherz sein?«

»Nein, aber man muss sich in den Kontext der Zeit zurückversetzen«, rechtfertigte sich Sorbier. »Die Gesellschaft entdeckte das, was man den ›magischen Realismus‹ nannte. Man begann, gewisse Sachbereiche zu erforschen, die sich außerhalb der offiziellen Wissenschaft befinden. Die Leute begeisterten sich zum Beispiel für Ufos, in den Buchhandlungen war Der Morgen der Magier ein Bestseller, und der Verband für die Erforschung unbekannter Flugobjekte öffnete in Toulouse seine Tore …«

»Und warum kennt niemand diesen Verein?«

Roxanes Vorgesetzter zuckte mit den Schultern.

»In der damaligen Presse findet man verschiedene Artikel. Gegen Ende der Siebziger- und Achtzigerjahre bestand die Abteilung aus einem Dutzend Personen. Aber die sozialistische Regierung und die Entwicklung der Gesellschaft haben die Natur der Einrichtung geändert und sie immer mehr zur Anlaufstelle für ausgepowerte oder übergriffige Polizisten gemacht.«

Roxane...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2023
Übersetzer Eliane Hagedorn, Bettina Runge
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestsellerautor • Das Atelier in Paris • Das Mädchen aus Brooklyn • Die Unbekannte aus der Seine • Eines Abends in Paris • Frankreich • Geschenk für die beste Freundin • Liebesroman • Musso-Roman • Paris • Paris-Fans • Polizistin • Rache • Rätsel • Schriftsteller • Seine • Spannung • Theater • Urlaubsbuch • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-492-60526-5 / 3492605265
ISBN-13 978-3-492-60526-7 / 9783492605267
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