Only a Monster (eBook)

Roman

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60541-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Only a Monster -  Vanessa Len
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Düster und fantastisch: Ein Zeitreiseroman, der sowohl entschlossenen Helden als auch mutigen Monstern, alles abverlangt. Tauche ein in Vanessa Lens Universum: versteckte Welten existieren im Schatten, wunderschöne Monster mit unsäglichen Mächten bewegen sich zwischen ahnungslosen Menschen, und Geheimnisse gelten als mächtigste Waffe aller Zeiten. Zu Besuch in London bei der exzentrischen Familie ihrer Mutter, ist Joan fest entschlossen, Spaß zu haben. Als ihr Schwarm Nick sie um ein Date bittet, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann kommt die Wahrheit heraus: Joans Familie verfügt über schreckliche, verborgene Kräfte. Und Nick entpuppt sich als legendärer Monsterjäger, der alles tun wird, um sie zur Strecke zu bringen. Joan ist gezwungen, sich mit dem skrupellosen Aaron Oliver zu verbünden, dem Erben einer verfeindeten Familie, und muss gleichzeitig akzeptieren lernen, dass sie in dieser Geschichte nicht die Heldin ist ... »Verblüffend, herzzerreißend und nicht aus der Hand zu legen! Schämt euch nicht, wenn dieses Buch euch dazu verleitet, mit dem Monster statt dem Helden zu sympathisieren. Ein meisterhaftes Debüt.« Stephanie Garber, Autorin der »Caraval«-Reihe »Was für eine großartige, fesselnde Lektüre - ich konnte das Buch nicht weglegen! Spannende, originelle und komplexe Fantasy über Monster, Held:innen und all die Menschen irgendwo dazwischen.« Naomi Novik, Autorin der »Scholomance«-Reihe  #TikTok made me buy it

Ähnlich wie ihre Protagonistin Joan, die chinesische und englische Vorfahren hat, ist Vanessa Len Australierin mit chinesischen und maltesischen Wurzeln. Sie schreibt Fantasy über Anti-Heldinnen, Monster und Feinde, die (vielleicht) ineinander verliebt sind. Wenn sie nicht gerade schreibt, probiert sie gerne neue Rezepte aus und liest Fantasy, Science-Fiction und Restaurantkarten. Sie hat jedes Buch von Diana Wynne Jones öfter gelesen, als sie zählen kann.

Ähnlich wie ihre Protagonistin Joan, die chinesische und englische Vorfahren hat, ist Vanessa Len Australierin mit chinesischen und maltesischen Wurzeln. Sie schreibt Fantasy über Anti-Heldinnen, Monster und Feinde, die (vielleicht) ineinander verliebt sind. Wenn sie nicht gerade schreibt, probiert sie gerne neue Rezepte aus und liest Fantasy, Science-Fiction und Restaurantkarten. Sie hat jedes Buch von Diana Wynne Jones öfter gelesen, als sie zählen kann.

Eins


Joan strich sich über das Haar und warf einen letzten Blick in den Spiegel im oberen Flur vom Haus ihrer Gran. Sie hatte heute ein Date. Mit Nick! Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegensah, war überglücklich. Seit dem Beginn der Sommerferien arbeitete sie mit ihm in einem Museum, und sie war schon den ganzen Sommer in ihn verschossen. Allerdings waren im Museum alle in ihn verschossen.

Gestern hatte er Joan gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde. Dabei hatte er nervös auf der Lippe gekaut, als hätte er Angst gehabt, sie würde Nein sagen. Als würde ihr Herz nicht höher schlagen, wenn sie nur im selben Raum war wie er. Jetzt wollten sie den ganzen Tag zusammen verbringen, angefangen mit einem Frühstück in einem Café auf der Kensington High Street. Joan sah auf ihr Smartphone. In einer Stunde musste sie los.

Sie musste zugeben, dass sie ebenfalls nervös war – eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude wie kurz vor einer Achterbahnfahrt machte sich in ihr breit. Über den Sommer waren sie und Nick sich immer nähergekommen, aber das hier fühlte sich wie der Anfang von etwas Neuem an.

Von unten drang Gelächter zu ihr hoch, und Joan atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Die anderen waren bereits wach, und der vertraute Streit zwischen ihrem Cousin und ihrer Cousine drang die Treppe rauf, als sie runterging.

»Die beste Fälschung in der ganzen National Gallery?«, fragte ihr Cousin Bertie.

»Das ist einfach«, erwiderte ihre Cousine Ruth. »Monets Die Japanische Brücke.«

»Das ist doch nicht gefälscht!«

»Womit mein Punkt bewiesen wäre.«

»Du kannst nicht einfach irgendein Gemälde nennen!«

Joan blieb lächelnd auf dem unteren Treppenabsatz stehen. Den größten Teil des Jahres verbrachte sie bei ihrem Vater in Milton Keynes. Ihr gefiel das ruhige Leben bei ihm, aber das hier mochte sie auch – den Lärm im Haus ihrer Gran. Jeden Sommer verbrachte sie bei ihrer Gran, und sie freute sich jedes Mal von Neuem darauf.

In der Küche hockte Ruth auf der kaputten Heizung unter dem Fenster. Sie war mit ihren siebzehn Jahren ein Jahr älter als Joan und Bertie, aber an diesem Morgen sah sie aus wie ein Kind. Sie trug noch immer ihren Pyjama – eine graue Flanellhose und ein T-Shirt mit dem Decepticon-Logo der Transformers: ein großer, schnabelförmiger Roboterkopf. Ihre dunklen Locken rahmten ihr Gesicht ein.

»Haben wir noch Tee im Schrank?«, fragte Ruth Bertie.

Bertie reckte den Hals, um nachzusehen, ohne dabei die Pfanne mit den Pilzen und Tomaten aus den Augen zu lassen. »Nur das rauchige Zeug, das Onkel Gus so gern trinkt.« Er schien sich für einen Bootsausflug auf der Themse in den 1920ern angezogen zu haben, sogar ein Strohhut bedeckte sein schwarzes Haar. Die Hunts hatten ohne Ausnahme alle einen ausgefallenen Sinn für Mode.

»Das Zeug schmeckt wie …« Ruth unterbrach sich, als sie Joan in der Küchentür erblickte. Sie beäugte Joans neues Kleid und das glatte Haar, und dann begann sie, über das ganze Gesicht zu strahlen.

»Ruth«, warnte Joan sie. »Fang gar nicht erst an.«

Aber Ruth krähte schon: »Du siehst klasse aus, Joan!«

»Musst du zu einem Bewerbungsgespräch?«, fragte Bertie sie. »Ich dachte, du arbeitest noch im Museum.«

»Ich treffe mich mit jemandem zum Frühstück.« Joan spürte förmlich, wie sie rot anlief.

»Sie hat sich für ein Date in Schale geworfen.« Ruth legte sich eine Hand aufs Herz. »Es ist die ultimative Nerd-Romanze! Nach dem Frühstück gehen sie ins V&A und sehen sich gemeinsam mittelalterliche Textilien an!«

»Nerd-Romanze?« Trotz ihres Einspruchs konnte Joan nicht aufhören, zu lächeln. »Du weißt, dass das Victoria and Albert Museum noch andere Sachen hat. Es gibt historische Tapeten … Keramik …«

»Eine Liebesgeschichte für die Ewigkeit«, sagte Ruth. Sie lehnte sich gegen das Fenster, die Hand noch immer melodramatisch aufs Herz gedrückt. »Zwei Geschichts-Geeks arbeiten in den Sommerferien im Museum. Eines Tages wischen sie gemeinsam den Boden, über die Wischmopps begegnen sich ihre Blicke …«

Joan schnaubte. Sie lief zum Tisch und schnappte sich eine Toastecke von Ruths Teller. »Ihr könnt ja mal vorbeikommen und aushelfen. Es macht Spaß! Letztens haben wir gelernt, wie man kaputte Keramik repariert.«

»Eines Tages nehme ich dich auf, damit du dich selbst hörst«, erwiderte Ruth. Sie bewegte ihre Arme steif wie ein Roboter. »Ich bin Joan. Ich liebe gemeinnützige Arbeit. Ich bin so brav, dass ich die Straße nur überquere, wenn die Ampel grün ist.«

»Ja. Genauso klinge ich.«

Ruth grinste. Sie war vielleicht ein Jahr älter als Joan, aber ihre Beziehung hatte schon immer kopfgestanden. Ruth fand, dass Regeln sie nichts angingen, während Joan immer die ältere Schwester mimte: Sie nahm Diebesgut aus Ruths Taschen und legte es zurück in die Regale und zerrte Ruth zur Ampel, um die Straße zu überqueren.

Ruth nannte sie dann immer »Moralapostel«, aber sie sagte es stets voller Zuneigung. Sie kannten sich schon viel zu lange, um zu glauben, dass sie einander ändern könnten.

»Na los«, sagte Bertie zu Joan mit derselben Zuneigung, die Ruth für sie zu empfinden schien. Er stellte die Pfanne mit den Pilzen und Tomaten auf den Küchentisch. »Erzähl schon.«

»Lass uns an deiner Nerd-Romanze teilhaben«, forderte auch Ruth sie auf.

Joan stieß mit dem Fuß gegen Ruths Schuh. »Ich mag ihn«, gestand sie den beiden.

»Wirklich?« Ruth hatte die Geduld einer Person, die schon den ganzen Sommer von Nick gehört hatte. Sie nahm sich einen Pilz aus der Pfanne.

»Den Rest kennt ihr. Wir wollen uns heute zum Frühstück treffen, und danach gehen wir ins V&A.«

»Okay«, sagte Ruth. »Und schleicht ihr Geschichts-Geeks euch danach hinter die Ausstellungsstücke und …« Sie leckte übertrieben über den Pilz und machte anzügliche Geräusche.

»Ruth!«, beschwerte Bertie sich. »Ich hab die Pilze gekocht.«

»Mmm, mmm …«

Von der Treppe ertönte die trockene Stimme ihrer Gran: »Will ich wissen, was los ist?«

»Ich muss los!«, verkündete Joan, bevor die ganze Familie damit anfing. »Bis später!«

Onkel Gus und Tante Ada kamen hinter ihrer Gran die Treppe runter. »Wohin willst du denn?«, fragte Onkel Gus.

»Sie hat ein Date!«, rief Ruth.

»Wie bitte? Das will ich genauer wissen!«, erwiderte Tante Ada.

Joan flüchtete aus der Küche. »Wir reden später!«, rief sie ihnen aus dem Flur entgegen.

»Mit wem hat sie ein Date?«, fragte Ada die anderen.

»Mit dem Jungen, in den sie verschossen ist«, erklärte Ruth.

»Vor mittelalterlichen Textilien wird sie ihren Sommerschwarm küssen!«, sang Bertie währenddessen.

Darüber musste Joan lachen. »Tschüss! Bis später!«, rief sie über die Schulter und schloss die Tür hinter sich.

 

Joan lächelte noch immer, als sie die Lexham Mews hinauflief. Sie bog auf die Earl’s Court Road und dann auf die Kensington High Street ab. Der Sommer war bisher warm gewesen, und die dunstige Luft versprach einen weiteren heißen Tag.

Gerade als sie das Café erreicht hatte, erhielt sie eine Nachricht von Nick:

Ich bin in der U-Bahn.

 

Joan atmete aufgeregt ein. Er kam auch zu früh und wäre in nicht mal fünfzehn Minuten hier. Sie biss sich auf die Lippe. Sie konnte noch immer nicht fassen, dass sie einen ganzen Tag nur mit ihm verbringen würde.

Am Tresen bestellte sie sich einen Tee, den sie zu einem Tisch am Fenster trug. Hier strahlte ihr die Sonne warm ins Gesicht. Sie wollte gerade auf Nicks Nachricht antworten, da spürte sie einen Luftzug, als sich die Tür hinter ihr öffnete.

Ein lautes Scheppern ertönte, bei dem in der Mensa von Joans Schule alle in Jubelschreie ausgebrochen wären. Joan drehte sich um, genau wie alle anderen im Café.

Vor einem umgestürzten Tisch stand ein Mann, die Augen vor Bestürzung weit aufgerissen. Teller- und Glasscherben lagen auf dem Boden verstreut. Er blinzelte auf das Chaos hinab, als wäre jemand anderes dafür verantwortlich. »Ich möchte Blumen kaufen«,...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2023
Reihe/Serie Die Dynastie der Zeitreisenden
Die Dynastie der Zeitreisenden
Übersetzer Bettina Ain
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Contemporary Fantasy • enemies to lovers • Fantasy Romance • London • Love Triangle • Magic Underworld • Own Voice • soulmates • tiktok made me buy it • Urban Fantasy • young adult fantasy • Zeitreise
ISBN-10 3-492-60541-9 / 3492605419
ISBN-13 978-3-492-60541-0 / 9783492605410
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