Neopolis - Die Stadt aus Licht (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
304 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60561-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Neopolis - Die Stadt aus Licht -  Karl Olsberg
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Eine futuristische Stadt mit finsterem Geheimnis - gefährlich und unberechenbar KI-Experte Karl Olsberg spinnt eine erschreckend aktuelle Zukunftsversion in seiner actionreichen »Neopolis«-Reihe. Künstliche Intelligenz ist im 21. Jahrhundert genauso real wie Augmented Reality und das macht sich der Autor bei seinem Gedankenexperiment zu nutzen: Er kreiert eine Welt, die einen sofort in den Bann zieht und zukunftsrelevante Fragen aufwirft. Im Jahr 2048 erfüllt sich der begeisterte Gamer Nick einen Traum und reist zur Ultimate-Survivor-Weltmeisterschaft nach Neopolis ? eine in der Wüste aus dem Boden gestampfte, halb reale, halb virtuelle Metropole, in der digitale Dschinns als virtuelle Assistenten das Leben erleichtern und mit dem nötigen Kleingeld alle Wünsche erfüllt werden. Doch Nick kommen schnell Zweifel: Ist die Stadt nur eine blendend-laute Matrix mit einem düsteren Geheimnis? Wer sind hier die Guten und wem kann Nick überhaupt noch trauen? Unmöglich, aus der Hand zu legen.

Karl Olsberg, geboren 1960, promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der »New Economy«. Er wurde unter anderem mit dem »eConomy Award« der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Bücher, darunter seine Thriller »Enter« und »Delete«.

Karl Olsberg, geboren 1960, promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der »New Economy«. Er wurde unter anderem mit dem »eConomy Award« der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Bücher, darunter seine Thriller »Enter« und »Delete«.

1.


Der Sand knirschte leise unter meinen Stiefeln, als ich mich geduckt den Dünenhang hinaufbewegte. Auf dem Gipfel legte ich mich hin und spähte durch die Zieloptik meines Präzisionsgewehrs. Die Ruinen schimmerten bläulich im Licht des Halbmonds, der tief über der Wüste hing. Von unseren Feinden war nichts zu sehen. Doch sie waren da, das spürte ich.

»Siehst du was?«

Marios Stimme erklang in meinem Kopfhörer. Seine Aufgabe war es, unsere Flanken zu decken und mir den Rücken frei zu halten.

»Moment«, raunte ich und bewegte die Zieloptik langsam über die verfallenen Mauern. Ein metallischer Kasten kam ins Bild. Ich zoomte auf Maximalvergrößerung.

»Da ist ein Cache«, informierte ich die anderen. »Das Siegel scheint noch unverletzt zu sein, aber genau kann ich das von hier aus nicht erkennen.«

»Das ist eine Falle!«, behauptete Tertia. Sie war manchmal ein bisschen übervorsichtig, doch leider behielt sie oft recht.

»Glaube ich auch«, gab ich zurück. »Aber wir können die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Ich gehe rein. Haltet euch im Hintergrund. Wenn das ein Hinterhalt ist, setze ich den Little Man ein.«

»Die Antimateriebombe?«, rief Mario ungläubig. »Wegen eines lausigen Caches, von dem wir noch nicht mal sicher wissen, ob da noch was drin ist? Geht’s noch?«

»Wir wären auf einen Schlag mindestens drei oder vier Gegner los. Und im Endgame ist der Raum eh zu eng, um sie einzusetzen, ohne selbst dabei draufzugehen.«

»Er hat recht«, stimmte mir Tertia zu.

»Also gut«, meinte Mario. »Aber nur im äußersten Notfall. Wir haben verdammt hart um dieses Ding gekämpft, und ich möchte es nicht sinnlos vergeuden. Wer weiß, wozu wir es noch brauchen.«

»Alles klar.«

Noch einmal ließ ich die Zoom-Optik über die Ruinen gleiten. Als ich nichts Verdächtiges wahrnahm, kletterte ich über die Kante der Düne, stolperte auf der anderen Seite herab und rannte im Zickzack auf die nächste Mauer zu. In deren Sichtschutz blieb ich eine Weile hocken und lauschte, hörte aber nur das leise Sirren des Wüstenwinds, der sich an den Mauern rieb.

Vorsichtig spähte ich um die Ecke: nichts. Im Schatten der Mauern schlich ich ins Herz der Ruine. Immer wieder hielt ich inne, um den Boden nach Stolperdrähten und Minen abzusuchen, doch ich stieß weder auf Widerstand, noch gab es Anzeichen für eine Falle. Konnte es wirklich sein, dass das gegnerische Team, dem wir bis hierher gefolgt waren, den Cache schlicht übersehen hatte? Das erschien mir fast zu schön, um wahr zu sein. Aber warum sollten wir nicht zur Abwechslung auch mal ein bisschen Glück haben?

Schließlich erreichte ich den Innenhof. Der Cache stand in der Mitte – eine zwei Meter lange, einen Meter breite und ebenso hohe Metallkiste. Das Siegel über dem Verschluss – eine rote Scheibe, die mit den Buchstaben US und einem gekrönten Totenkopf verziert war – schien tatsächlich unversehrt zu sein.

»Wie sieht’s aus?« Hedgehog, unser viertes Teammitglied, schaltete sich ein.

»Bis jetzt gut«, antwortete ich. »Das Siegel scheint unversehrt. Sieht so aus, als hätten wir diesmal Glück.«

»Mir gefällt das nicht«, meinte Tertia.

»Was sollen wir machen?«, gab Hedgehog zurück. »Den Cache nicht öffnen?«

»Lieber einen Cache auslassen als sterben.« Tertias Stimme klang sorgenvoll.

»Vielleicht hat sich das andere Team das auch gedacht und ist deswegen weitergezogen«, warf ich ein.

Mario lachte. »Klar. Wir sind wahrscheinlich das fünfte oder sechste Team, das an diese Stelle kommt und sich nicht traut, den Cache zu öffnen. Warte, ich komme zu dir.«

»Bleibt lieber, wo ihr seid«, mahnte ich. »Falls es doch eine Falle ist, reicht es, wenn ich allein reintappe.«

»Das könnte dir so passen! Du willst dir doch bloß die besten Stücke schnappen. Wenn da eine Rüstung oder eine Impulswaffe drin ist, will ich sie!«

»Wir entscheiden gemeinsam, wer was kriegt«, entschied Tertia.

Doch wir wussten beide, dass Mario im Prinzip recht hatte: Wir waren bis jetzt ein gutes Team gewesen, aber irgendwann würde es auseinanderbrechen. Nur einer von uns konnte am Ende überleben, falls wir es überhaupt so weit schafften.

Nervös wartete ich darauf, dass die anderen näher kamen.

Mario war der Erste, der den Cache erreichte.

»Los, mach ihn auf!«, drängelte er. Ich konnte im Display erkennen, dass er auf einem privaten Kanal sprach, den nur ich hören konnte.

»Lass uns auf die anderen warten«, entgegnete ich.

»Pfeif auf die anderen! Wir beide machen alleine weiter. Hog ist sowieso nur ein Klotz am Bein, und Tertias dauerndes Genöle geht mir auf die Nerven.«

Es stimmte, Hedgehog und Tertia hatten sich in den bisherigen Kämpfen zurückgehalten und Mario und mich die Drecksarbeit machen lassen. Doch es gab eine Übereinkunft, dass wir uns gegenseitig helfen würden und versuchen, so viele von uns wie möglich unter die letzten sechzehn zu bringen.

»Nein! Wir haben eine Abmachung. Außerdem, wenn wir jetzt schon anfangen, uns gegenseitig zu bekämpfen, helfen wir nur den anderen Teams.«

Mario sah mich stumm an. Sein Gesicht war hinter einer Schutzmaske verborgen, doch mir war klar, was in ihm vorging: Er überlegte, ob er mich hier und jetzt ausschalten und den Cache alleine plündern sollte. Ich spannte mich an, bereit, beim kleinsten Anzeichen einer Attacke meine Pistole zu ziehen. Doch bevor Mario etwas tun konnte, erschienen die beiden anderen.

»Sieh mal an, ihr habt tatsächlich auf uns gewartet«, stellte Tertia fest. »Wer hätte das gedacht!«

»Wir sind eben loyal und zuverlässig«, behauptete Mario.

»Wer’s glaubt.«

»Macht ihr jetzt endlich den Cache auf, oder wollt ihr warten, bis ein anderes Team kommt und uns dabei hilft?« Hedgehog klang hypernervös.

Da ich die Kiste gefunden hatte, stand mir das Recht zu, das Siegel zu brechen, den Deckel zu öffnen und als Erster einen Blick auf die Schätze darin zu werfen. Doch als ich meine Hand danach ausstreckte, erstarrte ich mitten in der Bewegung.

Die Luft über einer Düne jenseits der Ruinen flimmerte auf einmal, rechteckige Umrisse zeichneten sich ab.

»Scheiße!«, rief ich. »Ein Mech mit Tarnvorrichtung! Deckung!«

Ich warf mich hinter den Cache, während die anderen versuchten, sich hinter den niedrigen Mauern in Sicherheit zu bringen. Im nächsten Moment brach die Hölle über uns herein: Der Mech, ein stählernes Ungetüm, das aussah wie eine Hubschrauberkanzel auf zwei Beinen, feuerte aus großkalibrigen Maschinengewehren mit einer Frequenz von mindestens zweihundert Schuss pro Minute. Sand und Steine wurden um uns herum aufgepeitscht.

Tertia schrie auf. Ein Totenkopfsymbol erschien über ihrem Avatar.

»Gegen das Ding haben wir keine Chance.« Hedgehog hatte Panik in der Stimme. »Das ist einfach unfair!«

»Das war’s dann wohl«, grunzte Mario. »Scheiße, ich dachte, wenigstens einer von uns schafft es ins Endgame.«

»Wartet hier«, sagte ich.

»Machst du Witze?«, blaffte er zurück. »Was hast du …«

Der Rest seines Satzes ging im Donnern einer weiteren Maschinengewehrsalve unter.

Ich wartete, bis eine kurze Feuerpause eintrat, sprang auf und rannte im Zickzack auf unsere Angreifer zu. Im Laufen riss ich den Little Man aus der Halterung und entsicherte ihn. Die Zeit reichte nicht, um den Raketenwerfer in Stellung zu bringen, mit dem man die Bombe normalerweise abschoss. Aber das hatte ich auch nicht vor.

Erneut nahm mich der Mech unter Beschuss. Ich schlug Haken und konnte mich ihm so bis auf etwa zwanzig Meter nähern, bevor sich die Maschinengewehre auf mich einschossen. Meine Karbonrüstung wurde innerhalb von Sekunden zerfetzt. Bevor meine Lebensenergie auf null sank, drückte ich den Knopf, der den Little Man zündete. Mein Display wurde rot.

Du bist gestorben, erschien in weißen 3-D-Buchstaben vor mir. Im selben Moment erklang Jubel in meinem Kopfhörer.

»Du hast ihn geschrottet!« Mario war begeistert. »Wow! Danke, Mann!«

»Du hast dich für uns geopfert.« Hedgehog war ganz...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2023
Reihe/Serie Neopolis
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • augmented reality • KI • KI-Experte • Krimi • Künstliche Intelligenz • Near future • near future thriller • Science Fiction • Sci-fi • Spannung • Thriller • Trendthemen • Virtual Reality • Zukunft
ISBN-10 3-492-60561-3 / 3492605613
ISBN-13 978-3-492-60561-8 / 9783492605618
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