Im Herzen so kalt (eBook)

Ein Schweden-Krimi | Unterwegs in den tiefen Wäldern Nordschwedens - der erste Fall für Maya Topelius

*****

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2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3048-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Herzen so kalt -  Sandra Åslund
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Eine schwedische Ermittlerin mit deutschen Wurzeln, ihre Freundin am Abgrund und ein Fall, bei dem nichts ist, wie es scheint Die Kriminalinspektorin Maya Topelius wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist in die verschneiten Wälder Nordschwedens gerufen, wo ein bekannter Umweltaktivist erschossen wurde. In Östersund treffen sie auf eine Mauer des Schweigens, die örtlichen Polizisten wollen nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Während Maya mit Pär im Lobby-Dickicht der Forstindustrie ermittelt, wird ihre Freundin Sanna in Stockholm Opfer eines Übergriffs. Bei dem Versuch, der Freundin zu helfen, kommt Maya einem alten Geheimnis auf die Spur. Als Maya die Parallelen zwischen den aktuellen Ermittlungen und ihrer Vergangenheit erkennt, ist es fast zu spät: Ein kleines Mädchen verschwindet im Wald, und ein Schneesturm zieht auf. 'Hochspannung im eiskalten schwedischen Winter: ein brisanter Pageturner!' Romy Fölck Eine getriebene Ermittlerin, ihre drei Freundinnen und ein dramatischer Vorfall, der sie seit ihrer gemeinsamen Jugend verfolgt - die einzigartige Schwedenkrimi-Serie von Sandra Åslund: In Band 1 weht ein eiskalter Winter über Nordschweden: Im Herzen so kalt, Erscheinungstermin 26.10.2023 In Band 2 lauert ein gefährlicher Mittsommer in den Schären: Still ist die Nacht, Erscheinungstermin 31.10.2024 In Band 3 zieht ein düsterer Herbst über Öland: Dann ruhest auch du, Erscheinungstermin 30.10.2025 

Sandra Åslund hat als Maskenbildnerin deutschlandweit an Theatern und Opernhäusern gearbeitet, ehe sie ein Fernstudium an der Textmanufaktur absolvierte. Seither hat die passionierte Frankreich-Reisende zwei Krimireihen veröffentlicht, die an der südfranzösischen Atlantikküste  spielen. Mit ihrem schwedischen Mann und der gemeinsamen Tochter zog sie im März 2020 von Berlin nach Südschweden aufs Land und lebt dort nun in einem typischen roten Holzhaus, mit Katze, Hühnern und großem Garten, umgeben von den Wäldern Smålands. 

Sandra Åslund hat als Maskenbildnerin deutschlandweit an Theatern und Opernhäusern gearbeitet, ehe sie ein Fernstudium an der Textmanufaktur absolvierte. Seither hat die passionierte Frankreich-Reisende zwei Krimireihen veröffentlicht, die an der südfranzösischen Atlantikküste  spielen. Mit ihrem schwedischen Mann und der gemeinsamen Tochter zog sie im März 2020 von Berlin nach Südschweden aufs Land und lebt dort nun in einem typischen roten Holzhaus, mit Katze, Hühnern und großem Garten, umgeben von den Wäldern Smålands. 

Kapitel 2


»Kümmer dich um deinen Kram, Schlampe!« Drohend kam der Typ mit der widerlichen Lache auf Maya zu. Er hatte die Kapuze seiner Winterjacke tief in die Stirn gezogen.

Maya stellte sich breitbeinig hin und griff nach ihrem Smartphone. »Lasst sie in Ruhe, oder in drei Minuten ist die Polizei da.« Gleichzeitig wappnete sie sich innerlich für einen möglichen Angriff.

»Du willst mir drohen?«

»Nur warnen.«

»Ich zeig dir mal, was ich mit solchen wie dir mache.«

Er holte aus, doch Maya war vorbereitet. Geschickt wich sie seinem Schlag aus, wirbelte herum und kickte ihm seinerseits einen Fuß so gezielt in die Rippen, dass er zurücktaumelte. Die Überraschung über ihre blitzschnelle Reaktion spiegelte sich in seinem Gesicht, als er sich schwer atmend wieder aufrichtete.

»Verdammte Hacke!« Aus dem Hintergrund tauchte ein weiterer Mann auf, der offenbar das Sagen hatte. »Haltet euch an das, was euch gesagt wird! Schluss mit diesen Egotrips!«

Die beiden anderen ließen von der Frau ab und verschwanden in seine Richtung. Widerwillig folgte auch Mayas Angreifer. »Das wird dir noch leidtun!«, schrie er im Weglaufen. »Ich finde dich!«

Den Rest seiner Drohung verschluckte die Nacht. Maya stieß kräftig die Luft aus ihren Lungen, um einen Teil des Adrenalins loszuwerden. Sie sah sich nach der jungen Frau um, die wie paralysiert bei den Schaukeln stand. Rasch ging sie zu ihr hinüber. Unter ihrer löchrigen Wollmütze schaute ein dicker, schwarzer Zopf hervor.

»Alles okay?« Maya blieb ein Stück von ihr entfernt stehen und blickte ihr prüfend ins Gesicht. »Wenn du Hilfe brauchst, ich kann –«

»Nee, passt schon.« Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und eingefallene Wangen. Eine markante Narbe in Form eines liegenden L verlief vom linken Kiefer über ihr Kinn. Obwohl sie deutlich jünger war als Maya, wirkte sie energielos und verlebt. Sie vergrub die Hände in den Taschen ihres zerschlissenen Winterparkas und trottete in Richtung Parkausgang los.

Maya lief neben ihr. »Du solltest die Kerle anzeigen.«

Von der Seite her warf sie Maya einen abschätzigen Blick zu.

»Ernsthaft! Die dürfen mit so was nicht –«

»Zu den Bullen geh ich bestimmt nicht!« Sie sprach mit unverkennbar osteuropäischem Akzent.

»Aber …«

Müde winkte sie ab. »Lass gut sein. So jemandem wie mir hört man dort nicht zu.«

»Ich könnte dir –«

Barsch fuhr sie Maya an: »Du brauchst dich nicht mehr zu kümmern. Ich komme schon klar.«

Maya lag auf der Zunge, dass sie diesbezüglich ihre Zweifel hatte, doch sie schluckte den Kommentar hinunter. Sie blieb stehen. »Pass auf dich auf.«

Die junge Frau schlurfte weiter durch den Schnee in Richtung Medborgarplatsen. Nach ein paar Metern drehte sie sich noch einmal zu Maya um. »Dass du dazwischengegangen bist – so was passiert nicht oft.« Sie zog die Mundwinkel ein winziges Stück nach oben. »Ganz schön mutig.« Damit setzte sie ihren Weg fort und hob die Hand im Weggehen zu einem kurzen Abschiedsgruß.

Maya sah ihr hinterher. Sie hätte ihr mit verschiedenen Anlaufstellen helfen können: Kolleginnen bei der Polizei, die für Gewalt gegen Frauen zuständig waren, Kontakte zur Drogenberatung, die Adresse von einem Frauenhaus. Wenn die Frau nur gewollt hätte. Nach wie vor fiel es Maya schwer zu akzeptieren, dass in ihrem Beruf so manche wohlgemeinte Hilfe am Gegenüber abprallte. Von Dienstjahr zu Dienstjahr schrumpfte ihr Idealismus angesichts der Realität.

Sie schaute zum Spielplatz zurück. Ein Kinderspielplatz! Wie sich doch die Welt nach Einbruch der Dunkelheit verkehrte.

Nicht zum ersten Mal dankte Maya im Stillen ihrer Mutter, die sie im Alter von sieben Jahren zum Karate geschleppt hatte. Damals hätte sie viel lieber wie Clara Reiten gelernt. Schnell hatte sie jedoch Gefallen an den geschmeidigen Bewegungen gefunden. Anders als ihre Freundinnen hatte sie von da an eine tiefe Sicherheit in sich gespürt, wissend, dass sie sich auf ihre Selbstverteidigungstechniken verlassen konnte.

Auf dem restlichen Heimweg kontrollierte Maya alle paar Meter, ob ihr jemand folgte. Aber ihr fiel niemand auf. Schließlich erreichte sie das apricotfarbene Haus in der Nytorgsgatan, in dem sie wohnte. Es war eines der klassischen Gebäude mit dem typischen Altbaucharme, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in diesem Viertel erbaut worden waren. Sie zog den Schlüsselbund aus der Jackentasche, schloss auf und lehnte sich gegen die massive Eingangstür. Wie gewohnt ignorierte sie den Fahrstuhl und nahm die Treppen zum dritten Stock.

Maya öffnete die Tür zu ihrer geräumigen Zweizimmerwohnung, streifte sich die Winterboots von den Füßen und warf die Daunenjacke über einen der großen Haken links neben der Tür. In Wollsocken lief sie über die Holzdielen durch den langen Flur ins Wohnzimmer und ließ sich auf die breite Couch fallen. Müde und aufgewühlt zugleich starrte sie an die hohe Decke. In ihrem Kopf vermischten sich Bruchstücke des Abends. Das Essen mit den Freundinnen, Sannas Verschlossenheit, die Auseinandersetzung auf dem Rückweg, die leicht hätte eskalieren können, die junge Frau, die ebenfalls keine Hilfe von ihr wollte – weswegen reagierten speziell Frauen oftmals so zurückweisend auf Unterstützung? War es Scham? Oder hatten sie zu sehr verinnerlicht, es aus eigenem Antrieb schaffen zu müssen?

Ein penetrantes Klingeln drang an ihr Ohr. Maya öffnete die Augen. Sie lag immer noch auf dem Sofa, komplett angekleidet. Über ihre Grübeleien musste sie eingeschlafen sein. Das Klingeln riss nicht ab. Mühsam stand sie auf, tappte in den Flur und kramte in den Jackentaschen. Endlich fand sie ihr Handy.

»Hallo?«

»Habe ich dich geweckt?«

Maya brauchte einen Moment, um die Stimme zu erkennen. »Sanna?«

»Sorry, ich dachte …«

»Kein Problem.« Maya ging ins Wohnzimmer zurück und setzte sich in den maisgelben Ohrensessel am Fenster, den ihre Mutter vor vielen Jahren restauriert hatte. Es war eines ihrer ersten Stücke gewesen, ehe sie sich mit aufgearbeiteten Vintagemöbeln selbstständig gemacht hatte.

»Du hast recht.« Sanna räusperte sich. »Es ist etwas nicht in Ordnung.«

»Ich bin ganz bei dir.«

»Dieser Kollege, den ich vorhin erwähnt habe. Er … er …« Sie brach ab.

Schlagartig hatte Maya die Szene in Björns Trädgård vor Augen. Eine düstere Ahnung beschlich sie. Vorsichtig setzte sie an: »Hat er dich belästigt?«

Am anderen Ende blieb es still.

»Sanna?«

»Ich … es ist … er hat …« Ihre Stimme klang ungewöhnlich hoch.

Maya schloss die Augen. Ausgerechnet Sanna. Bei ihr hätte sie etwas Derartiges am wenigsten erwartet. »Es ist schwer, darüber zu sprechen, das verstehe ich. Glaub mir, das geht den meisten Frauen so, denen so was passiert. Alle spüren diese Scham, viele suchen die Schuld bei sich.«

»Na ja, es kann schon sein«, Sanna zögerte, »dass ich … falsche Signale ausgesendet habe.«

»Egal, ob du geflirtet hast oder was auch immer. Wenn ein Mann eine Grenze überschritten hat, gegen deinen Willen, dann ist das überhaupt nicht deine Schuld. Ein Nein ist ein Nein.«

Sanna räusperte sich. »Ich war nicht darauf gefasst, dass er so weit gehen würde. Er ist mir gefolgt, als ich – ach, ich muss von vorn anfangen.« Sie machte eine kurze Pause, ehe sie neu ansetzte: »Es war in Berlin, letztens, weißt du noch? Ich bin für eine Woche dort gewesen.«

»Ich erinnere mich. Das war im Advent. Du hast Fotos vom Weihnachtsmarkt geschickt.« Maya spürte eine unterschwellige Unruhe. Was würde Sanna ihr gleich anvertrauen? Es war eine vollkommen andere Sache, wildfremde Frauen im Präsidium zu befragen, dort konnte Maya ihre berufliche Distanz wahren. Auch wenn sie sich so manches Mal danach auf der Toilette eingeschlossen und ihren Tränen freien Lauf gelassen hatte. Doch Sanna, Clara und Emely waren Teil ihrer Familie. Würde einer von ihnen etwas Schlimmes passieren, Maya wusste nicht, wie sie mit einer solchen Situation umgehen würde, ob sie sich beherrschen oder einfach nur rotsehen würde.

»Richtig. Der Glühweinstand. Da war noch alles in Ordnung.« Sanna lachte bitter auf. Dann redete sie weiter: »Also, ein Kollege von unserer dortigen Filiale, er war mein Ansprechpartner. Wir haben uns auf Anhieb ganz gut verstanden. Zweifellos, er sieht gut aus. Aber etwas hatte er an sich, das mich instinktiv auf Abstand gehen ließ. Ich weiß, das klingt …« Sie brach ab.

Maya wartete. In derartigen Fällen war es enorm wichtig, den Frauen Zeit zu geben. Oft suchten sie nach den passenden Worten, um das auszudrücken, was ihnen widerfahren war. Zu viele Fragen störten bloß.

Tatsächlich fuhr Sanna nach wenigen Augenblicken fort: »Es ist am letzten Abend passiert. Wir hatten mit mehreren Kollegen einen...

Erscheint lt. Verlag 2.10.2023
Reihe/Serie Ein Fall für Maya Topelius
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Aktivist • Camilla Läckberg • Eis • Ermittlerkrimi • Forstwirtschaft • Kälte • Leiche • Mord • Mordermittlung • Neuerscheinung 2023 • Nordschweden • Schären • Schedenkrimi • Schnee • Schweden • spannend • Spannung • Stockholm • Urlaubskrimi • Viveca Sten • weibliche Ermittler • Weihnachtsgeschenk
ISBN-10 3-8437-3048-2 / 3843730482
ISBN-13 978-3-8437-3048-8 / 9783843730488
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