Die Muse (eBook)

In Schönheit sollst Du sterben | Bestsellerautor Daniel Cole mit einem meisterhaften Stand-Alone: hart, schnell und grell!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3076-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Muse -  Daniel Cole
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Mord für Mord ein neues Meisterwerk Winter, 1989: Detective Sergeant Benjamin Chambers wird an einen Tatort im Londoner Hyde Park gerufen. Auf einer Säule sitzt, in der Pose von Rodins Denker, ein Mann, tot. Bald darauf, ein weiterer Leichenfund: Mutter und Sohn, zur Schau gestellt wie Michelangelos Pieta. Chambers und sein Kollege Adam Winter vermuten einen Serienmörder hinter den Taten, aber ihre Ermittlungen werden jäh unterbunden, weil ein Obdachloser die Morde gesteht und Chambers bei einem Einsatz im Museum lebensgefährlich verletzt wird. Sieben Jahre später rollt die junge Polizistin Jordan Marshall den Fall wieder auf. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit auch den Killer wieder weckt. Und der will sein Werk nun vollenden. 

Daniel Cole wurde 1983 geboren. Seine Romane erscheinen in 34 Ländern. Bevor er mit dem Schreiben begann, hat er als Sanitäter, Tierschützer und Seenotretter gearbeitet. Cole lebt im sonnigen Bournemouth in Südengland.

Daniel Cole wurde 1983 geboren. Seine Romane erscheinen in 34 Ländern. Bevor er mit dem Schreiben begann, hat er als Sanitäter, Tierschützer und Seenotretter gearbeitet. Cole lebt im sonnigen Bournemouth in Südengland.

K a p i t e l  1


Der Blinker klickte laut, und einzelne Umrisse leuchteten auf, nur um gleich darauf wieder von der Schwärze verschluckt zu werden, als würde ein unsichtbares Publikum in der Dunkelheit Streichhölzer anzünden. Als eine schlaksige Gestalt ihm winkte, bog Detective Sergeant Benjamin Chambers in den Hyde Park ein. Die Gestalt eilte zum Tor, um es zu öffnen, und das Scheinwerferlicht fiel auf seine dunkelgrüne Jacke von der Parkverwaltung, während er sich mit dem Schloss abmühte. Mit bloßen Händen machte sich der Mann an dem eiskalten Metall zu schaffen, dann bedeutete er Chambers, ihm zu folgen, wobei er vorauslief.

»Überfahr ihn bloß nicht … Überfahr ihn bloß nicht«, murmelte Chambers halblaut vor sich hin. Er vermochte nicht abzuschätzen, ob er rechtzeitig würde bremsen können, sollte sich sein Begleiter dazu entschließen, stehen zu bleiben. Immer häufiger drehten die Räder durch, je tiefer sie in den weitläufigen Londoner Park vordrangen.

Plötzlich rutschte der Mann vor ihm aus, verlor das Gleichgewicht und verschwand unterhalb der Motorhaube aus Chambers’ Blickfeld. Im selben Moment war ein dumpfer Aufprall zu hören. Das Bremspedal zitterte unter Chambers’ Fuß, als sein Wagen gemächlich zum Stehen kam.

Er verzog das Gesicht, beugte sich auf seinem Sitz nach vorn und beobachtete nervös die Front des Autos …

Kurz darauf tauchte zwischen den Lichtkegeln der Frontscheinwerfer ein fröhlich lächelndes Gesicht auf, und einen Augenblick lang wurde das Namensschild des Mannes erhellt, das ihn als Deano auswies.

»Tut mir leid!« Der Mann winkte und rappelte sich wieder auf.

»Ihnen tut es leid?«, rief Chambers mit einem ungläubigen Kopfschütteln.

»Es ist gleich hinter den Bäumen da!«, rief Deano, der seine Lektion offenbar noch nicht gelernt hatte, denn er lief weiterhin drei Schritte vor dem Auto her.

Widerwillig gab Chambers Gas. Er versuchte, ausreichend Abstand zu halten, und parkte wenig später neben einem Streifenwagen, in dem zwei uniformierte Polizisten Schutz vor dem kalten Wind gesucht hatten, der einem entgegenpeitschte, sobald man die Tür öffnete. Er biss die Zähne zusammen, stieg aus und klappte den Kragen seines Mantels hoch, während sein Begleiter von der Parkverwaltung ihn verdutzt ansah.

»Ich habe noch nie einen schwarzen Detective gesehen«, teilte er Chambers mit.

Dieser nahm die dumme Bemerkung hin, ohne mit der Wimper zu zucken. »Es gibt für alles ein erstes Mal. Obwohl – wenn man’s genau nimmt, bin ich in Wahrheit sehr, sehr, sehr dunkelbraun«, gab er in sarkastischem Tonfall zurück, während er gleichzeitig die Umgebung nach einer Leiche absuchte.

Deano lachte leise. »Ja, da haben Sie recht. Deshalb sind Sie von uns beiden auch der Detective, schätze ich mal.«

»Muss wohl«, entgegnete Chambers. Dann runzelte er die Stirn, da er außer zahlreichen Fußabdrücken um den steinernen Sockel eines Standbilds herum nichts sehen konnte. »Der Teufel steckt ja bekanntlich immer im Detail … Details wie: Wo ist die Leiche, die ich mir anschauen soll?«

In dem Moment wurde eine Autotür zugeschlagen: Einer der uniformierten Polizisten hatte sich ein Herz gefasst und wieder ins Freie gewagt. Er hatte dunkelblondes zurückgekämmtes Haar und war mindestens zehn Jahre jünger als Chambers – einundzwanzig, wenn es hochkam. Er verstaute den Rest eines Schokoriegels in seiner Hosentasche und trat auf den Detective zu, um ihm die Hand zu schütteln.

»DS Chambers?«, fragte er mit Südlondoner Akzent. »Adam Winter. Und das da …« Er deutete auf seine Partnerin, eine große, stämmige Frau mit beinahe wikingerhaftem Aussehen, die ihm missmutig folgte. »… ist Reilly.« Die Frau nickte knapp, ehe sie sich wieder der Aufgabe widmete, nicht zu erfrieren. »Wir sind uns schon mal begegnet«, fuhr Winter fort. »Beim Springer-Fall.«

Chambers nickte. »Mit der …«

»Sache.«

»Und der …«

»Anderen Sache.«

»Ja, ich erinnere mich.«

Die Unterhaltung geriet ins Stocken, als ein bitterkalter Windstoß zwischen den Bäumen hindurchfegte und beide Männer einen Moment brauchten, um sich dagegen zu wappnen.

»Jesus Christus«, schimpfte Winter und schüttelte sich.

»Also. Mir wurde mitgeteilt, Sie hätten unter einer Statue eine Leiche gefunden?«, sagte Chambers beiläufig. Er vermutete, dass die Fahrt hier raus pure Zeitverschwendung gewesen war. »Mit der Zentrale ist es manchmal so, als würde man Stille Post spielen«, scherzte er, weil er keinesfalls den Anschein erwecken wollte, als würde er dem jungen Constable die Schuld geben. Er hatte schon genug Feinde.

»Ohne Witz«, sagte Winter und lotste ihn zum Sockel, wo sich zu den Dutzenden von Fußabdrücken im Gras nun auch noch seine eigenen hinzugesellten. »Ähhh … die Leiche ist allerdings nicht unter der Statue … Die Leiche ist die Statue.«

Chambers zog ungläubig die Augenbrauen hoch, ehe er zu dem mit Eis bedeckten Standbild aufblickte, das drei Meter über ihnen auf seinem steinernen Podest thronte.

»Wurde zum ersten Mal gegen halb zwölf von einer Joggerin bemerkt.«

Chambers warf einen Blick auf die Uhr.

»Mittags«, stellte Winter klar. »Um halb zwölf Uhr mittags

Durch diese Information nur noch mehr verwirrt, trat Chambers einige Schritte zurück, um die Szene in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er auf das, was er nach wie vor für ein altes, verwittertes Kunstwerk hielt: Auf dem rauen steinernen Sockel saß nackt ein muskulöser Mann, das Kinn auf die rechte Faust gestützt, als wäre er tief in Gedanken versunken. An den Stellen, die dem Wind ausgesetzt waren, bedeckten winzige Eiszapfen die Oberfläche der Statue wie Fell, während sie auf der dem Wind abgewandten Seite eine bläuliche Färbung angenommen hatte.

Chambers war nach wie vor skeptisch, während Winter mit seiner Erklärung fortfuhr. »Sie hat ausgesagt, sie sei schon hundertmal an dem Standbild vorbeigelaufen, ohne es wirklich zu beachten, aber diesmal kam es ihr irgendwie anders vor. Sie hat den ganzen Tag darüber nachgegrübelt, bis sie dann heute Abend noch mal zurückgekommen ist und festgestellt hat, dass wirklich was nicht stimmt – in erster Linie die Tatsache, dass es sich in Wahrheit um einen erfrorenen Mann handelt.«

»Und der soll den ganzen Tag da oben gesessen haben?«, fragte Chambers, während er um den Sockel herumging, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. »Ohne dass es jemandem aufgefallen wäre?«

»Würde es Ihnen denn auffallen?«

»Mir ist es immer noch nicht aufgefallen«, räumte Chambers ein, ehe er abermals blinzelnd zu der Statue emporspähte.

»Ich würde sagen«, meldete sich Winters Furcht einflößende Kollegin, deren Namen er bereits wieder vergessen hatte, zu Wort, »wir können das als bizarre Selbstmordmethode Nummer sieben Millionen und eins verbuchen. So was kommt in Parks ziemlich oft vor. Aber was weiß ich schon? Das müssen natürlich Sie in Ihrer unendlichen Weisheit entscheiden.«

Die Frau hatte ganz offensichtlich ein Problem mit ihm, aber Chambers war zu verfroren und zu müde, um sich auf eine Auseinandersetzung mit ihr einzulassen.

»Tut mir leid wegen der«, sagte Winter und deutete kopfschüttelnd auf seine Partnerin. »Wenn man sie kennt, ist sie ein echter Sonnenschein. Stimmt’s, Kim?«, rief er, wofür er statt einer Antwort lediglich einen ausgestreckten Mittelfinger kassierte.

»Waren Sie schon oben?«, fragte Chambers.

»Wollte den Tatort nicht verunreinigen.« Winter lächelte ihn an. Er hatte seinen Joker perfekt ausgespielt. »Außerdem, na ja … Wir dachten uns, er läuft ja nicht weg.«

Chambers stieß einen zitternden Seufzer aus. »Wir können nicht viel tun, so ganz ohne Lei…«

»Es ist eine in den Sockel eingebaut«, warf Deano, der dem Gespräch gelauscht hatte, hilfsbereit ein. »Hinten.«

Winter machte keine Anstalten, sein Grinsen zu verbergen. Chambers hingegen hätte heulen können.

»Hervorragend.«

Die fünfzehn Sprossen kamen ihm deutlich mehr vor, und der beißende Wind gewann mit jedem Zentimeter des Aufstiegs an Kraft, ehe Chambers, eine Mini-Taschenlampe zwischen den Zähnen, endlich die flache Oberfläche des Sockels erreicht hatte. Die sitzende Gestalt kehrte ihm ihren breiten Rücken zu. Aus der Nähe wirkte sie genauso makellos und unbelebt wie vom Boden aus. Vorsichtig balancierte Chambers über die vereiste Oberfläche, nahm die Taschenlampe aus dem Mund und ließ den Strahl über die opake Patina wandern. Er war sich immer noch nicht sicher, womit er es zu tun hatte … bis...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Übersetzer Sybille Uplegger
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2023 • Bestsellerautor • blutig • HART • Humor • Killer • Kunst • Künstler • Neuerscheinung • Polizeiarbeit • Psychopath • Serienmörder • Thriller
ISBN-10 3-8437-3076-8 / 3843730768
ISBN-13 978-3-8437-3076-1 / 9783843730761
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