Moonlight Sword 2: Schicksalskuss (eBook)

High Fantasy mit einer bittersüßen Romance
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
464 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65534-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Moonlight Sword 2: Schicksalskuss -  Asuka Lionera
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Eine unmögliche Liebe und ein Wettlauf gegen die Zeit Für einen kurzen Augenblick ist es Varyan gelungen, das Schwert Caligram, sein Gefängnis, zu verlassen und mit Delmira zusammen zu sein. Nur noch vier Wochen bleiben, um ihren Auftrag zu erfüllen. Scheitert sie, trifft auch sie der Fluch der Seehexe. Doch der Weg ist schwer und an ihrem Ziel grassiert der Rote Tod. Als wäre das nicht schon genug, hadert Delmira mit ihren Gefühlen für Varyan, denn die Götter haben für sie einen anderen Schicksalsgebundenen auserwählt - und sich gegen den Willen der Götter zu stellen, hat einen hohen Preis ... Das epische Finale von Asuka Lioneras neuer High Romantasy-Serie: episch, fantastisch und voller Herzschmerz - für alle Fans mythischer Fantasy! //Dies ist der zweite Band der »Moonlight Sword«-Dilogie. Alle Romane der magisch-mitreißenden Liebesgeschichte im Planet!-Verlag: -- Band 1: Klingenherz -- Band 2: Schicksalskuss (Herbst 2023)//

Hinter dem Pseudonym Asuka Lionera verbirgt sich eine im Jahr 1987 geborene Träumerin, die schon als Kind fasziniert von Geschichten und Comics war. Bereits als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und kleine RPG-Spiele für den PC zu entwickeln, wodurch sie ihre Fantasie ausleben konnte. Ihre Leidenschaft machte sie nach einigen Umwegen und Einbahnstraßen zu ihrem Beruf. Heute ist sie eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihrem Fellnasenkind in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

KAPITEL 1


Delmira


ZWEITE VOLLMONDNACHT

Varyans tiefe, volle Stimme geht mir durch und durch. Es ist, als könnte ich ihr raues Timbre bis hinab in den kleinen Zeh spüren. Meine Sinne lechzen nach einer weiteren Silbe aus seinem Mund. Einem weiteren heißen Kribbeln, das mich durchströmt und belebt und Stellen in mir erreicht, die bisher kalt und gefühllos waren.

Ich frage mich nicht mehr, wie er hier sein kann – nicht bloß in seiner Astralgestalt. Sondern … wirklich hier. Die einzige Frage, die ohne Unterlass in mir widerhallt, ist die, warum er so weit von mir entfernt steht. Dabei trennen uns nur wenige Zentimeter, die sich jedoch anfühlen, als sei er in einem anderen Reich. Obwohl ich jedes Stück freien Raum zwischen uns verfluche, wage ich nicht, die Hände zu heben. Die Angst, dass er sich auflösen könnte, wenn ich eine falsche Bewegung mache, hält mich zurück.

»Wenn ich bleiben darf«, flüstert Varyan belegt, während ich innerlich verglühe, »möchte ich ebenfalls eine Bitte äußern.«

»Jede«, bringe ich mit sterbender Stimme hervor.

Seine Augen sind nun halb geschlossen, als er raunt: »Bitte berühre mich.«

Ein Ruck geht durch mich hindurch, dennoch finde ich nicht den Mut, mich zu bewegen.

In diesem Moment existiert in mir kein stärkeres Gefühl als das Verlangen, seiner Bitte augenblicklich nachzukommen. Doch ich starre ihn bloß an – gefangen in der endlosen Frage, wie er tatsächlich hier sein kann.

Varyan neigt den Kopf. In seiner Miene zeichnet sich ein Schmerz ab, den ich in mir fühlen kann, während er mich aus seinen unterschiedlich farbigen Augen betrachtet, die Brauen zusammengezogen. Es ist ein Schmerz, den ich ebenfalls empfinde, doch beide scheinen wir unfähig, ihn zu durchbrechen.

»Mira«, flüstert er. Noch nie schwang so viel Gefühl, so viel Sehnsucht in meinem Namen mit. »Bitte

Ich weiß nicht, ob es die Art, wie er meinen Namen ausspricht, das Zucken seiner Kiefermuskeln oder doch sein Flehen ist, das mich schließlich aus meiner ängstlichen Starre erwachen lässt. Nie zuvor hat ein einziges Wort so süß und gleichzeitig verletzlich geklungen.

Meine Hände zittern, als ich sie endlich nach Varyan ausstrecke. Ich fürchte mich davor, dass sie durch ihn hindurchgreifen werden wie während der ersten Vollmondnacht, als er mir in seiner Astralgestalt gegenüberstand. Nun kann ich ihn zwar ansehen, ohne dass seine Konturen verschwimmen und ich unter Kopfschmerzen leide, dennoch habe ich Angst, meine Hände könnten erneut auf keinerlei Widerstand treffen.

Doch das tun sie.

Meine Fingerspitzen stoßen auf die warme, feste Haut seiner ausgestreckten Hände und ich lasse den Atem entweichen, den ich die ganze Zeit über angehalten habe, ohne es zu merken. Zeitgleich gibt Varyan ein Seufzen von sich, das sich genauso anhört wie jenes, das ich unzählige Male in meinem Kopf vernommen habe, wenn ich Caligram berührt habe. Schon da stellte dieser Laut seltsame Dinge mit mir an. Varyan nun dabei zu sehen, wie er genüsslich die Augen schließt und den Kopf ein winziges Stück nach vorn sacken lässt, als würde eine riesige Last von ihm abfallen, bringt mein Herz beinahe zum Bersten. Ich habe nie groß darüber nachgedacht, welche Macht einer einzigen Berührung innewohnt. Wie viel sie bedeuten und bewirken kann. Nun spüre ich es am eigenen Leib.

Und ein Teil von mir fürchtet sich davor, sich dieser Macht hinzugeben. Doch dieser Teil wird leiser und leiser, je weiter sich meine Finger vorwagen.

Mein Blick folgt ihren Bewegungen, die sich bedächtig Varyans Hände hinauf zu den nackten Unterarmen vorarbeiten. Immer wieder spüre ich ein leichtes Zucken seiner Muskeln, sowie die leichten Erhebungen einer Gänsehaut.

Meine Finger stoppen am Saum seiner hochgerollten Hemdsärmel.

»Hör bitte nicht auf«, raunt er in diesem besonderen Tonfall, der alles in mir verrücktspielen lässt und den zaudernden Teil zum Verstummen bringt.

Ebendieser Tonfall ermutigt mich, meine Hände zu heben und sie zögerlich an seine Wangen zu legen. Wieder seufzt er und schließt flatternd die Lider.

Während ich ihn betrachte und bedächtig mit dem Daumen sanft unter seinem Auge entlangstreiche, frage ich mich, wie viele Menschen den Eroberer, der er einst war, auf diese Weise gesehen haben – so vollkommen gelöst, so … verletzlich.

Mit den Fingern der linken Hand fahre ich durch sein rabenschwarzes Haar und bringe es noch mehr durcheinander. Bereits als er in seiner Astralgestalt vor mir stand, wollte ich das tun, konnte es aber nicht. Jetzt möchte ich nie mehr damit aufhören.

Es gibt bloß eine Sache, die ich im Moment noch lieber tun will. Die spitze Form seiner Ohren, die allen Lerthauern zu eigen ist, lockt mich, dass meine Fingerspitzen kribbeln. Wagemutig berühre ich sie.

Augenblicklich versteift sich Varyans Körper. Wäre da nicht der durchdringende Blick, den er mir unter halb geschlossenen Lidern zuwirft, und der tiefe, beinahe ursprüngliche Laut, der sich seiner Kehle entringt, hätte ich geglaubt, dass ich ihn verletzt habe. Erstarrt erwidere ich seinen Blick.

»Unsere Ohren«, flüstert er, »sind äußerst empfindlich. Deshalb erlauben wir lediglich auserwählten Personen, sie zu berühren.«

Ich ziehe sofort meine Hand zurück. »Verzeih, ich wollte nicht …«

»Ich erlaube es dir«, fällt er mir ein wenig atemlos ins Wort. »Ich bitte dich sogar darum. Wenn du es verlangst, sinke ich auf die Knie und flehe dich an.«

Ich blinzele verwirrt. »Aber …«

»Bitte, Mira.«

Es gibt nichts, was ich dagegen einwenden könnte. Oder wollte. Also nähere ich mich mit den Fingern erneut seinem spitzen Ohr. Als ich es berühre, beobachte ich aufmerksam seine Reaktion. Sein Körper erschauert. Die Art, wie er sich auf die Unterlippe beißt, stellt seltsame Dinge mit mir an. Ich will seine Unterlippe befreien und zugleich erfahren, wie es sich anfühlt, wenn seine Zähne sanft an meiner knabbern.

Abrupt schüttele ich den Kopf, um diese und ähnliche Gedanken zu vertreiben, doch gänzlich wollen sie nicht verschwinden. Sie werden etwas leiser, als ich mich nicht mehr seinen Ohren widme, aber sie verstummen nicht. Vielmehr blitzen sie immer wieder auf. Wenn sich die sehnigen Muskeln an seinen Armen anspannen, ich darüberstreichele und mich unweigerlich frage, wie sie sich anfühlen würden, wenn sie sich nur für mich bewegten.

Mein Herz schlägt solch heftige Kapriolen, dass es nicht gut für meine Gesundheit sein kann. Gehetzt wummert es in meiner Brust, bis ich nichts mehr höre als sein Schlagen und Varyans und meinen schnellen Atem.

Die Gewissheit, dass mir nicht mehr als diese Nacht bleibt, um hier mit ihm zu stehen und ihn berühren zu können, holt mich jedoch jäh in die Wirklichkeit zurück. Das sanfte Streicheln meiner Finger gerät ins Stocken.

Als Varyan die Lider öffnet, wirkt sein braunes Auge nahezu schwarz, wohingegen mich das rechte an die stille Tiefe eines unergründlichen Sees erinnert, die mich jederzeit verschlingen könnte.

»Was ist los?«, fragt er vorsichtig.

Es gelingt mir nicht, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, doch Varyan drängt mich zu nichts. Während er wartet, dass ich ihm antworte, neigt er den Kopf und schmiegt seine Wange fester gegen meine Hand, als könne er gar nicht genug von meinen Berührungen bekommen.

Ich wünschte, ich wüsste, wie er sich fühlt. Am liebsten würde ich nie wieder damit aufhören, mit den Fingern über seine Haut oder durch seine Haare zu streichen, doch er steht einfach nur da, seine Arme hängen bewegungslos herab. Nicht ein einziges Mal hat er den kleinsten Versuch unternommen, es mir gleichzutun. Ich hätte nie für möglich gehalten, wie sehr mich seine Passivität verletzt.

»Was … ist mit mir?«, bringe ich irgendwie hervor.

Varyan bewegt den Kopf, um mich besser ansehen zu können. Dabei streifen seine Lippen über die Erhebung meiner Handfläche, woraufhin mich ein heißer Schauer durchzuckt. Diese Hitze bringt meine Knochen zum Schmelzen, meine Knie werden weich, und nun bin ich außerstande, den Blick von seinen Lippen zu nehmen. Ich beobachte jede noch so kleine ihrer Bewegungen, als sie Varyans nächste Worte formen.

»Was möchtest du, Mira?«

Beim rauen Klang seiner Stimme erschauere ich derart heftig, dass es sich auch auf meine Hände überträgt. Das selbstgefällige Grinsen, das in Varyans Mundwinkeln lauert, lässt mich wissen, dass ihm verdammt klar ist, was er mit mir anstellt. Und dass er es in vollen Zügen genießt.

Unter normalen Umständen würde ich ihn als selbstgefälligen Mistkerl bezeichnen und ihn stehen lassen, aber das ist mir nicht möglich. Ich könnte mich nicht einmal von ihm abwenden, wenn die Welt um uns herum auseinanderbrechen würde. Nicht jetzt. Nicht wenn er wahrhaftig vor mir steht. Nicht wenn ich mich so sehr nach ihm verzehre, dass es körperlich...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2023
Reihe/Serie Moonlight Sword
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bookstagram • Booktok • Fantasy • Fantasy 2023 • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy für Erwachsene • Fantasy Romance • Forbidden Love • High Fantasy • Love Story • New Adult Fantasy • romance books • Romantasy • spicy fantasy • spicy romance • Verbotene Liebe • Young Adult
ISBN-10 3-522-65534-6 / 3522655346
ISBN-13 978-3-522-65534-7 / 9783522655347
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