Opus (eBook)

Thriller - Der neue große Verschwörungsthriller des New-York-Times-Bestsellerautors

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
528 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-29935-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Opus - Steve Berry
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Ein verschwundenes Gemälde, ein religiöser Geheimbund und eine Jahrtausende alte Verschwörung!
Nicholas Lees Job ist so einzigartig wie die Artefakte, die er beschützt: Für die UNESCO bewahrt er das kulturelle Erbe der Welt vor Kriminellen. Doch als ein Teil des weltberühmten Genter Altarbilds zerstört wird, führt ihn die Spur ausgerechnet in ein Nonnenkloster. Noch ahnt Lee nicht, was auf ihn zukommt, aber die Verschwörung reicht bis in die höchsten Kreise des Vatikans. Wieso sollte das Kunstwerk zerstört werden? Enthält es wirklich verschlüsselte Hinweise auf ein Jahrtausende altes Geheimnis, das die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte?

Lassen Sie sich auch die »Cotton Malone«-Reihe von SPIEGEL-Bestsellerautor Steve Berry nicht entgehen, zum Beispiel »Das Kanzler-Komplott«, »Die sieben Relikte« oder »Die Vatikan-Intrige«!

Steve Berry war viele Jahre als erfolgreicher Anwalt tätig, bevor er seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Mit jedem seiner hoch spannenden Thriller stürmt er in den USA die Spitzenplätze der Bestsellerlisten und begeistert Leser weltweit. Steve Berry lebt mit seiner Frau in St. Augustine, Florida.

Prolog


Pyrenäen


Spätfrühling 1428 


Seine Verfolger holten auf, und Jan van Eyck trieb das Pferd mit einem Tritt in die Flanken an. Das Tier schien ihre Notlage zu spüren, beschleunigte deshalb sein Tempo und schnaubte heftig bei jedem Atemzug in der kühlen Bergluft.

Jan war allein und wurde durch unbekanntes und feindliches Terrain gejagt. Als er vormittags zum ersten Mal die Mauren sichtete, hatte er neun Reiter gezählt; weitere zwei hatten sich seither der Verfolgung angeschlossen. Sein Auftrag war für seinen Wohltäter lebenswichtig, er durfte nicht in Gefangenschaft geraten, also trieb er das Pferd mit einem Ruck an den Zügeln weiter.

Er kannte sein Pferd gut. Schon oft hatte er erfahren, wie nützlich ein gutes, schnelles und wendiges Pferd sein konnte. Wenn ein Pferd erkrankte, wurde es mit mehr Sachverstand gepflegt, als den meisten Christenmenschen vergönnt war. Pferde ließen Königreiche erblühen, und die Courser, die Palfreys und vor allem die Destrier erwiderten Zuneigung mit unvergleichlicher Treue. Er wusste von einem Ritter, der, aus dem Krieg heimgekehrt, von seiner Verlobten nicht erkannt, aber von seinem treuen Hengst sogleich freudig begrüßt wurde.

Nervös spähte er in die Landschaft.

Um ihn herum ragten schroffe, schneebedeckte Berge in den Himmel. Im Westen erhob sich wie eine Sphinx in der Wüste ein schmaler Gipfel, dessen obere Falten in silbriges Weiß gehüllt waren; ein weiterer Ausläufer der steil aufragenden Pyrenäen lag weit hinter ihm im Dunkel. Er brauchte nicht anzuhalten und zu lauschen, um zu wissen, dass hinter ihm Hufe über das Grasland schlugen. Sein Plan war gewesen, sich unbemerkt nach Norden durchzuschlagen. Es war nur ein zweitägiger Ritt von Tormé auf der spanischen Seite der Berge nach Las Illas auf der französischen Seite. Die alte Stadt war erst vor Kurzem in eine Festung verwandelt worden, und er wusste, dass sich die Mauren durch ihre Nähe provoziert fühlten.

Obwohl Navarra und Aragonien von den Christen kontrolliert wurden, streiften die Mauren noch immer ungehindert durch Nordspanien. Langsam trieb die Reconquista die Araber in den Süden; Jahr für Jahr wurden Burgen und Städte zurückerobert. Irgendwann würden die Mauren gezwungen sein, sich einzuschiffen und nach Afrika zurückzukehren, was ein Ende der sechshundertjährigen Herrschaft bedeuten mochte. Doch in der Zwischenzeit verwüsteten sie weiterhin Kirchen, plünderten Klöster und überfielen Reisende, insbesondere jene, die sich zu weit in den Süden wagten und die Pyrenäen überquerten.

Jan dachte an die Krieger hinter ihm.

Mohr bedeutete einfach nur »dunkel«, und das tiefe Oliv ihrer Haut bildete einen starken Kontrast zu den locker sitzenden weißen Tuniken, den farbenprächtigen Turbanen und den bunten Seidentüchern, die ihre Hälse umhüllten. Sie waren ein rücksichtsloser Haufen, zweifellos gefährlich, und er wollte sich weder ihren halbmondförmigen Krummsäbeln noch ihren berittenen Bogenschützen stellen. Er hatte mit einem Pfeilhagel gerechnet, aber die Verfolgung hatte bisher durch dichte Tannen- und Kiefernwälder geführt – das hieß also: kein freies Schussfeld. Er hasste Bogenschützen. Ein wahrer Krieger sollte nur mit einer Axt und einem Schwert in der Hand in die Schlacht ziehen. Wie hatte es ein Dichter ausgedrückt?

Feige war er, der erste Bogenschütze.

Jan konzentrierte sich nicht mehr auf die Bodenbeschaffenheit, sondern auf den Weg, der vor ihm lag, und verließ sich darauf, dass sich sein Pferd um den sicheren Tritt kümmerte.

Eine heftige Bö fegte durch eine enge Schlucht in der Nähe und verlangsamte sein Tempo. Die Bäume ringsum begannen sich zu verändern, es gab weniger Tannen, jetzt dominierten hoch aufragende Kiefern. Die Stämme reckten sich kühn in den Himmel, viele waren wie unter Schmerzen verdreht, die meisten ohne ausladende Äste.

Der Verfolgte zuckte zusammen.

Für die Bogenschützen gab es nun mehr Möglichkeiten.

Das Pferd wurde langsamer und bahnte sich einen Weg durch die Kiefern, wobei es Granitblöcken auswich und eine deutliche Spur im zierlichen Edelweiß hinterließ. Stille umhüllte den düsteren Wald. Der modrige Geruch von Zweigen und Ästen stieg Jan in die Nase. Die Sonne schien warm, und die Wolken hingen tief, was bedeutete, dass ihm vielleicht der Regen zum Verbündeten werden würde. Aber im Moment war das Gewitter zu weit weg, um ihm nützlich zu sein.

Er hielt das Pferd an und riskierte einen Blick zurück. Niemand in Sicht.

Dann lauschte er nach irgendwelchen Geräuschen, die die Anwesenheit der Mauren hätte verraten können, aber das Grillenzirpen störte ihn. Er trat aus dem Schutz der Bäume hervor und suchte sich einen Pfad, der nach Osten führte.

Ein unterzeichnetes Dokument in seiner Satteltasche bestätigte, dass er der verbriefte Vertreter Philipps des Guten war, des regierenden Herzogs von Burgund. Von Beruf war er ein Künstler: Philipps Hofmaler. Aber jetzt fungierte er als ein Spion im Dienste des Herzogs. Sein aktueller Auftrag hatte ihn nach Spanien geführt, um die dortigen Straßen und Landschaften zu erkunden. Seine Kunst zeichnete sich durch seine Detailtreue, sein Geschick und seine Genauigkeit mit Feder und Pinsel aus. Der Herzog pflegte zu sagen, dass seine visuelle Auffassungsgabe unübertroffen sei. Aber im Gegensatz zu seinen Gemälden, bei denen die reale Welt nur inspirierte, was er darstellte, musste das, was er bei einer geheimen Mission erschuf, die Wirklichkeit exakt wiedergeben. Auf dieser Reise hatte er wertvolle Karten gezeichnet, die zu wichtigen Gebirgspässen führten – für Heerzüge ohne Zweifel von entscheidender Bedeutung.

Jan war breitschultrig und von kräftiger Statur. Sein braunes Haar war lang und zerzaust, sein Bart zottelig, was sein blasses Gesicht noch blasser aussehen ließ. Normalerweise wäre er glatt rasiert gewesen, aber in den letzten Wochen hatte er absichtlich darauf verzichtet, weil die Gesichtsbehaarung zu seiner Verkleidung gehörte. Sein Kopf war schmal, groß und kantig, wie manche sagten, mit einer hohen Stirn und einer feinen, geraden Nase. Es war hilfreich, dass er Spanisch sprach und die örtlichen Sitten kannte. All das machte ihn zu einem perfekten Spion.

Eine weitere Brise strich vorbei, also genoss er diesen ruhigen Moment. Seine Haut war feucht und heiß, die Beine schmerzten. Unter dem Mantel war er in eine massive Rüstung gekleidet; eine schwere Helmbrünne schnitt ihm in Hals und Kinn. Er hatte sich für den Kampf eingekleidet, bereit für alles, was auf ihn zukommen mochte, und elf maurische Reiter hatten die Herausforderung angenommen. Zum wiederholten Mal fragte er sich, ob ihn jemand aus dem letzten Dorf verraten hatte. Es war eine christliche Gemeinde gewesen, aber er war gewarnt worden, dass die Mauren überall Augen und Ohren hatten.

Wohlwollend tätschelte er seinem Pferd den Hals. Das Tier legte die Ohren an und ließ sich bereitwillig streicheln. In einem Baum in der Nähe zwitscherten Finken. Fast erwartete er Axtschläge oder Sägegeräusche, aber es gab keine Anzeichen dafür, dass sich jemand in der Nähe aufhielt. Vor ihm öffnete sich ein weiterer Pass, und dahinter breitete sich ein smaragdgrünes Tal aus. Deutlich schlängelte sich ein Pfad durch den dichten Buchenhain. Dann trieb er das Pferd an, richtete sich im Sattel auf und hoffte, dass er die Verfolger vielleicht abgehängt hatte. Er wäre sehr froh gewesen, hätte er seine schwere Metallkleidung ablegen und eine erholsame Nacht genießen können. Er wollte Las Illas unbedingt noch vor Sonnenuntergang erreichen.

Vor ihm, an einem der Bäume, erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Er näherte sich und blieb stehen.

In den Stamm einer riesigen Buche war die Figur eines Vogels geschnitzt. Auf die Darstellung war große Sorgfalt verwendet worden. Das Gefieder und der Schnabel waren deutlich zu erkennen, die mächtigen Schwingen angezogen und flugbereit.

Diese Geierart war ihm bekannt.

Die Spanier nannten ihn Quebrantahuesos. Knochenbrecher.

Und er kannte den Grund dafür.

Schon oft hatte er staunend beobachtet, wie der große Raubvogel seine Beute aus der Luft auf Felsen fallen ließ, um die Knochen zu brechen und so leichter an das nahrhafte Knochenmark zu gelangen. Seltsam, dass sich jemand die Zeit genommen hatte, den Raubvogel hier so schön abzubilden. Unter dem Vogel waren Buchstaben zu sehen. Die Sprache war ihm nicht geläufig, aber er erkannte die arabischen Zeichen. Um ihn herum heulte der Wind durch die Felsspalten. Jan überlegte gerade, was er als Nächstes tun sollte, als die Stille durch ein leises Sirren unterbrochen wurde, das schnell lauter wurde.

Dieses Geräusch kannte er nur zu gut.

Pfeile, die durch die Luft sausten.

Im nächsten Augenblick bohrten sich drei Spitzen vor ihm in den Boden.

Sein Kopf ruckte herum.

Die Mauren waren um eine Wegbiegung gekommen und näherten sich schnell. Er trieb sein Pferd an. Ihre erste Salve war danebengegangen, aber bei der nächsten Gelegenheit würden sie es besser machen. Vorsorglich ließ er seine rechte Hand von den Zügeln gleiten, um sich zu vergewissern, dass seine Streitaxt noch an dem Lederriemen am Sattel befestigt war. Die Waffe würde er wohl bald brauchen.

Dann erreichte er den Bergpass.

Zu seiner Linken erhoben sich blendend weiße Klippen. Buchsbaumgestrüpp klebte an jeder Felsspalte. Rechts von ihm tauchte ein tiefschwarzer Wald auf. Beinahe hätte er das Pferd in die Bäume gelenkt, aber sein Vorsprung vor den Mauren war gut, und er hoffte, dass er...

Erscheint lt. Verlag 18.10.2023
Übersetzer Wolfgang Thon
Sprache deutsch
Original-Titel The Omega Factor
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2023 • Belgien • Buchgeschenk • Cotton Malone • Dan Brown • Das verlorene Symbol • Da Vinci Code • eBooks • Frankreich • Geheimbund • Genter Altar • Geschenk für den Vater • Illuminati • Krimi • Kriminalromane • Krimis • Kunst • Kunstdiebstahl • Neuerscheinung • Nick Lee • Nonnen • origin • Pyrenäen • Religiöser Orden • religiöse Verschwörung • Robert Langdon • Sakrileg • spannender Thriller • Spannung für Männer • Spannungsroman • SPIEGEL-Bestsellerautor • tafel der gerechten richter • Taschenbuch Neuerscheinung 2023 • Thriller • UNESCO • Vatikan • verschwörung buch • Verschwörungsthriller
ISBN-10 3-641-29935-7 / 3641299357
ISBN-13 978-3-641-29935-4 / 9783641299354
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