Das kleine Schloss in Schottland (eBook)

Spiegel-Bestseller
Mit der SPIEGEL-Bestsellerautorin ins verschneite Schottland

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01412-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das kleine Schloss in Schottland -  Julie Caplin
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Bestsellerautorin Julie Caplin öffnet uns die Türen zu einem Wintertraum in den schottischen Highlands. Izzy McBride hätte nie damit gerechnet, von ihrem Großonkel ein Schloss zu erben. In der Vorweihnachtszeit reist sie nach Schottland - nur um festzustellen, dass es sich bei dem Anwesen um eine einzige Baustelle handelt. Es wird viel Zeit und Geld kosten, bis daraus ein einladendes Bed&Breakfast wird. Denn genau das ist der Plan von Izzys übereifriger Mutter. Und damit etwas Geld in die Kasse fließt, hat diese bereits ein Zimmer an den gut aussehenden Autor Ross Adair vermietet. Für Izzy ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn während sich der erste Schnee über die schottischen Highlands legt, versucht sie, das Anwesen zu einem gemütlichen Ort zu machen - bevor sie über die Feiertage einschneien ... Ein Wohlfühlroman mit allem, was das Herz begehrt: eine charmante Liebesgeschichte, liebenswürdige Figuren und viel Lokalkolorit!

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen.

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen. Christiane Steen ist Programmleiterin und Übersetzerin. Sie lebt in Hamburg.

Kapitel 2


Zu ihrer Erleichterung war die Küche leer, als sie zurückkam. Doch gerade als sie dankbar ihren ersten Schluck Tee trank, ging die Tür auf, und ein drahtiger Mann mit grau melierten Haaren, die von ein paar rot verblichenen Strähnen durchzogen wurden, kam herein.

«Ah, Kleines, du bist wieder da. Ich hab vorhin schon das Auto auf der Straße gesehen.»

«Duncan, wie geht es dir?» Izzy war erfreut, ihn zu sehen. Seit über zwanzig Jahren arbeitete er schon im Schloss, und er sollte eigentlich längst in Rente sein, doch er hatte Izzy angeboten, ihr bei allen Fragen rund um das Anwesen und seine Geschichte zur Seite zu stehen.

«Nicht schlecht, nicht schlecht. Wie war’s denn in Irland?»

«Ziemlich gut, ich werde mich beim Kochen jedenfalls nicht blamieren. Hoffentlich.» Sie grinste. «Möchtest du auch eine Tasse Tee?»

«Jep. Ich muss dir sowieso eine Menge erzählen.» Er wiegte den Kopf und schnalzte.

«Okay.» Sie holte eine Tasse und goss ihm Tee ein, dann setzten sie sich beide an den Tisch.

«Ich habe den Kostenvoranschlag für die Reparatur vom Dach bekommen.»

«Das ist toll, danke, Duncan.» Sie lächelte ihn an. Sie hatten vor sechs Wochen darüber gesprochen, und sie war dankbar, dass er sich während ihrer Abwesenheit darum gekümmert hatte.

Er lächelte seltsam gequält zurück. «Wenn du den Preis erfährst, bist du vermutlich nicht mehr so froh darüber. Das Dach ist etwas schlimmer dran, als wir dachten.»

«Oh! Wie viel schlimmer?», fragte Izzy und umklammerte ihre Tasse, als könnte ihr die Wärme etwas Trost spenden.

Duncan verzog den Mund.

«Sag es mir lieber gleich.»

«Das wird mindestens zwanzigtausend kosten.»

Augenblicklich drehte sich ihr der Magen um. «Das ist viel Geld.»

«Wir können es erst noch ein bisschen flicken, aber das gesamte Dach über dem Ostflügel muss erneuert werden.»

Izzy nickte wie betäubt und unterdrückte ihre Übelkeit.

«Nun, die Hennen legen fleißig Eier», erklärte Duncan lapidar. «Also werden wir wenigstens nicht verhungern.»

«Na super», sagte sie mit einem schwachen Lächeln.

«Es ist jedenfalls gut, dass du wieder da bist, Kleines.» Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, doch dann fiel ein Schatten über sein Gesicht. «Sehr gut sogar. Xanthe hat mich die letzten Wochen ganz schön herumgescheucht, und ich bin froh, wenn ich mal eine Atempause kriege.»

Izzy schaute ihn mitfühlend an und überlegte, was ihre Mutter bloß noch alles angestellt haben mochte. «Ich werde am besten mal zu ihr gehen. Ich habe sie noch gar nicht gesehen.»

«Sie hat sich nicht verändert», sagte Duncan und presste die Lippen zu einem Strich zusammen.

 

Als Izzy wenig später in die Haupthalle trat, schallte ihr eine Stimme so laut wie ein Nebelhorn vom oberen Stockwerk entgegen. «Izzy, Schatz, du bist wieder da!»

Ihre Mutter beugte sich über die hölzerne Balustrade und winkte ihr erhaben zu, als sei sie die Queen auf der königlichen Jacht Britannia, die gerade vor Anker ging.

«Ja, Xanthe, ich bin wieder da», murmelte Izzy, während ihre Mutter die Stufen hinuntereilte, wobei sie fast über den lilafarbenen Chiffonstoff stolperte, der um ihre Beine flatterte.

Am Fuße der Treppe umfasste sie Izzys Schultern und stach ihr mit ihrem federigen Haarschmuck, der wie ein exotischer Vogel auf den feuerroten Locken hockte, beinahe das Auge aus. «Liebling, was hast du denn für Schatten unter den Augen? Wir müssen dir Gurkenscheiben besorgen.»

«Warum war da vorhin ein fremder Mann in der Küche?»

Ihre Mutter sog an ihrer paillettenbesetzten Zigarettenspitze und blies den Rauch aus. Dann grinste sie Izzy verschmitzt an. «Netter Anblick, was? Diese Schultern! Er hat was von Jamie Fraser, finde ich. Ich dachte, wir könnten ihn behalten.»

Izzy prustete los. Ihre Mutter war komplett verrückt, aber es hatte gar keinen Sinn, sich mit ihr zu streiten. Das hatte sie schon vor langer Zeit gelernt.

«Du bist unverbesserlich, Mum. Also, was macht er hier? Er glaubt, dass er drei Monate im Schloss wohnen kann.»

«Ja!» Xanthe sah sehr zufrieden mit sich aus. «Mrs. McPherson, die bei der Post arbeitet – die mit diesen Zähnen, du weißt schon … Apropos, meinst du, es gibt hier einen Zahnarzt? Meine eine Füllung fühlt sich etwas locker an und –»

«Was wolltest du von Mrs. McPherson erzählen?»

Izzy seufzte. Ihre Mutter war ganz groß darin, den Faden zu verlieren.

«Na ja, sie war diejenige, die uns den Professor vor ein paar Wochen geschickt hat. Sie wusste von unseren Plänen … na ja, natürlich wusste sie es. Sie arbeitet bei der Post, und die wissen ja immer alles, stimmt’s? Jedenfalls hat sie ihm erzählt, dass wir hier ein Hotel eröffnen wollen, und er wollte irgendwo unterkommen, wo es ruhig ist. Er schreibt nämlich ein Buch. Und da wir gerade keine anderen Gäste haben, dachte ich, das wäre doch gut für die Kasse.»

Professor? Izzy biss die Zähne aufeinander. «Aber wir haben noch keine Gäste, weil wir noch nicht auf Gäste vorbereitet sind!»

«Quatsch, Süße. Wir haben Zimmer, und damit ist es gut. Du solltest mal sehen, was ich mit dem Salon angestellt habe, während du weg warst. Außerdem ist unser Gast vollkommen einverstanden damit, sich selbst zu versorgen. Ohnehin sehe ich ihn kaum. Und das ist eigentlich schade, wo er so ein hübscher Anblick ist.»

«Darum geht es doch nicht.» Izzy schluckte.

«Aber er hat gesagt, wir würden gar nicht merken, dass er hier ist.» Die sowieso schon laute Stimme ihrer Mutter drehte noch ein paar Dezibel mehr auf. «Er ist Schriftsteller. Ein Geschichtsprofessor im Sabbatjahr. Ehrlich, Liebling, er verbringt den ganzen Tag in seinem Zimmer, geht spazieren und ist dann wieder den ganzen Abend oben. Schrecklich langweilig. Ich vermute, dass er zu diesen großen, dunklen Grüblertypen gehört. Stille Wasser und so weiter, du weißt schon. Aber meinst du nicht auch, dass unter diesem zurückhaltenden Äußeren vielleicht große Leidenschaft brodelt? Jedenfalls macht er wirklich keine Mühe. Und jetzt komm und schau dir an, was ich geschafft habe.»

Bevor Izzy auch nur ein Wort erwidern konnte, schwebte ihre Mutter in ihrer lilafarbenen Wolke davon. Mit entnervtem Seufzen folgte sie ihr durch die Halle in den nördlichen Korridor und einen weiteren Gang hinunter, der mit einem ziemlich zerschlissenen Teppich in Karomuster ausgelegt war – teilweise war er mit grau glänzendem Klebeband am Boden festgeklebt.

Das alte Teil musste ganz dringend ersetzt werden, dachte Izzy, bevor jemand über die ausgefransten Ränder stolperte und sich den Hals brach. Ein weiterer Grund, weshalb sie noch keine Gäste beherbergen konnten. Die Gesundheit und Sicherheit der Gäste waren zurzeit einfach noch nicht zu garantieren.

«Oh, und noch was, Mum: Wieso weht am Turm eine Fahne mit Totenschädel und gekreuzten Knochen?», fragte sie, als sie ihre Mutter eingeholt hatte.

«Ist das nicht lustig? Ich habe sie in einer der Kommoden auf dem Dachboden gefunden und dachte, wieso nicht? Dann wissen die Nachbarn gleich, dass wir jetzt hier sind.»

Izzy lächelte schief. Das war typisch Xanthe.

«Ta-daa!», rief ihre Mutter und drückte eine Tür am Ende des Ganges auf.

Izzy trat in den Salon, der mit seinen vier großen Fenstern den Loch überblickte. Zwei weitere Fenster befanden sich am Ende des Raumes. Das Licht hier drin war herrlich, doch leider hatte man deshalb auch immer die verblichene Farbe der Wände überdeutlich sehen können, genauso wie die große Ansammlung von Spinnweben an der staubigen Stuckdecke oder die sonnenverblichenen Polstermöbel.

Aber all das war nun verschwunden.

«Oh, Wahnsinn!», rief Izzy. «Das sieht ja toll aus!»

Ihre Mutter hatte den Raum komplett überholt. Die Wände waren in geschmackvollem Mintgrün gestrichen – bestimmt trug die Farbe einen Namen wie ‹Waldsalbei› oder ‹Dünengras›, dachte sie. Die Decke war weiß getüncht worden, und rechts und links der Raffrollos aus vertraut wirkenden, kostbaren Stoffen hingen Vorhänge. Izzy erkannte auch ein paar der Bilder und Antiquitäten wieder, die aus anderen Teilen des Schlosses hergebracht worden waren, um aus dem Salon einen gemütlichen, geschmackvollen Raum zu machen.

«Ich weiß», sagte Xanthe selbstzufrieden.

«Wie hast du …?» Ihre Mutter war zwar sehr kreativ, aber praktisch veranlagt war sie nicht. Wenn sie sich allerdings etwas in den Kopf setzte, konnte sie ziemlich stur und entschlossen sein – besonders, wenn sie jemandem etwas beweisen wollte.

«Ich habe Duncan aus seinem Büro gelockt, und er hat mir geholfen, die Möbel umzustellen.» Izzy starrte sie an. Daher wirkte der gute Mann so erschöpft. «Findest du die Überwürfe nicht herrlich? Fühl mal, sie sind so weich. Ich habe sie aus ein paar alten Decken gemacht, die ich in den Kisten auf dem Dachboden gefunden habe. Es war herrlich, dort herumzukramen. Ich muss schon sagen, damals hat man den Haushalt wirklich gut geführt. Alles war zusammen mit Mottenkugeln eingepackt. Die Raffrollos habe ich aus den Vorhängen von einem der Schlafzimmer genäht. Sie waren nur am Rand ausgeblichen, darum konnte ich fast den ganzen Stoff verwenden. Und die Schals sind bloß zur Dekoration, ich habe sie aus den Originalvorhängen gemacht und nur die Sonnenschäden abgeschnitten. Hübsch, oder?»

«Ja, allerdings», musste Izzy zugeben. «Und sehr sparsam. Das hast du wirklich toll gemacht,...

Erscheint lt. Verlag 17.10.2023
Reihe/Serie Romantic Escapes
Romantic Escapes
Übersetzer Christiane Steen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller-Autorin • bestsellerliste spiegel aktuell • COSY • Das kleine Café in Kopenhagen • Edinburgh • Essen • Familie • feel good • Fest • Geschenk für Freundin • Highlands • Hotel • hygge • Idylle • Knistern • Kochen • Küche • Kulinarik • Landsitz • Legende • Liebe • Liebesroman • Liebesromane 2023 • Liebesromane Bestseller • romane die in schlössern spielen • Romane für Frauen • Roman für Frauen • Romantic Escapes • Romantische Komödie • Schloss • Schottische Highlands • Schottland Roman • spiegel bestseller • The Christmas Castle in Scotland • Urlaub • Weihnachten • weihnachtsgeschenk für freundin • weihnachtsgeschenk für mutter • Weihnachtsstimmung • Winter • Winterurlaub • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-644-01412-4 / 3644014124
ISBN-13 978-3-644-01412-1 / 9783644014121
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