Eine Million Jahre in der Zukunft: 3 SF-Romane -  Alfred Bekker,  Manfred Weinland,  Arthur Leo Zagat

Eine Million Jahre in der Zukunft: 3 SF-Romane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
800 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7426-3 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Flucht nach Laika III (Alfred Bekker) Raumschiff Rubikon - Die Gaukler von Scharan (Manfred Weinland) Sieben jenseits der Zeit (Arthur Leo Zagat) Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

Raumschiff Rubikon - Die Gaukler von Scharan


Manfred Weinland










Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfredbooks und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© Cover: Nach Motiven von Pixabay, Adelind, Steve Mayer

© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

Raumschiff Rubikon - Die Gaukler von Scharan
von Manfred Weinland


Am Morgen einer neuen Zeit.

Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen.

Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung.

Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen "normalen" Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten.

Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden …


Prolog


Jemand war im Schiff.

Obwohl abnorme Finsternis herrschte, glaubte Sesha, über ihre Sensoren jemanden wahrzunehmen, der sich der wimmernden Kreatur namens X’ta näherte; jenem echsenartigen, rudimentär intelligenzbehafteten Geschöpf, auf das Commander John Cloud als letzte Amtshandlung, bevor er selbst handlungs unfähig geworden war, sämtliche Befugnisse übertragen hatte. Die Befehlsgewalt also – auch über die KI.

In jeder anderen Situation hätte Sesha sich entweder geweigert oder auf rein logischer Grundlage mit dem Commander debattiert… und sich anschließend geweigert, einer objektiv betrachtet völlig absurden Weisung zu entsprechen. Aber die Situation, in der sich die RUBIKON mit ihren mehreren tausend Mannschaftsangehörigen diesmal befand, erzwang förmlich unkonventionelle Reaktionen – auch von der Schiffs-KI.

Und so hatte das sauroide Wesen mit dem Eigennamen X’ta also tatsächlich uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und jede erdenkliche Unterstützung erfahren, nachdem die restliche Besatzung – der Commander eingeschlossen – dem Bann der Anomalie verfallen waren, in die die RUBIKON vorgedrungen war. Eine ehemalige Spiralgalaxie, die mutmaßlich von den Auruunen auf einen Durchmesser von gerade mal 4,5 Lichtjahren geschrumpft worden war – mit sämtlichen darin befindlichen Himmelskörpern!

Selbst Sesha, die auf zahllose, über die Jahre gesammelte Daten zurückgreifen konnte, war außerstande, sich eine Kraft vorzustellen – respektive eine solche zu berechnen –, die zu einem solchen Akt beispiellos roher Gewalt fähig gewesen wäre. Was mit Scharan vor – glaubte man den bisherigen Recherchen – ziemlich genau dreihunderttausend Standardjahren passiert war, rüttelte an den Grundfesten des Kosmos.

Sollte wahrhaftig eine intelligente Spezies hinter der Quasi-Zerstörung einer ganzen Galaxie stecken, war diese in keine bekannte moralische Schublade zu stecken. Wer ein »Extrakt« wie dieses erschuf, aus welchen Beweggründen auch immer, trat das Leben an sich mit Füßen, und das in einem Maße, dass es selbst Sesha zum Schaudern brachte, obwohl ihre Programmierung eine solche Regung eigentlich nicht vorsah.

Das von Sesha beobachtete Phantom stoppte unmittelbar vor X’ta, und dann empfingen die Sensoren der KI tatsächlich eine verständliche Wortfolge.

»So weit, so gut…«

Die KI hielt den Moment für gekommen, einzuschreiten. Zumindest akustisch.

»Wer bist du?«, sprach sie das Phantom an, von dem sie kein klares Bild ermitteln konnte. »Identifiziere dich. Hast du eine Legitimation, dich an Bord aufzuhalten?«

Der Notsprung lag höchstens eine Minute zurück. Seitdem war die Position der RUBIKON im Äther Scharans nicht mehr zu bestimmen, weil – der Äther verschwunden war. Das diffuse Leuchten der Strahlung, die charakteristisch für die geschrumpfte Galaxie war, schien nicht länger die Umgebung des Schiffes zu prägen – und auch nicht das Innere der RUBIKON, wie X’ta dramatisch bezeugte, noch bevor Sesha ihre Aufforderung wiederholen und auf Beantwortung dringen konnte.

Das in Scharan beheimatete Echsenwesen schrie gellend auf. Aus seinem Zittern wurde übergangslos ein konvulsivisches Zucken, das an eine irreversible Nerven- oder Gehirnschädigung glauben ließ.

Obwohl auch X’ta nur verschwommen erkennbar war, war die Übereinstimmung mit dem Verhalten, das X’ta an den Tag gelegt hatte, als Yael ihn aus der Anomalie mitbrachte – zu einem Zeitpunkt, als die RUBIKON noch außerhalb Scharans und den sie durchtränkenden Äther kreuzte –, unübersehbar.

Sesha handelte unverzüglich. Sie vermochte den Tod des Echsenwesens nicht mehr zu verhindern, aber es, wie schon einmal, sofort konservieren, sodass es mit etwas Glück auch wieder reanimiert werden konnte, sobald sich die Umgebungsverhältnisse wieder so verändert hatten, dass sein Metabolismus damit klar kam.

Als Sesha ihre Aufmerksamkeit wieder dem Phantom widmen wollte, das in unmittelbarer Nähe X’tas innegehalten und sogar zu ihm gesprochen hatte, musste die KI feststellen, dass es verschwunden war. Noch einmal glaubte Sesha, den Spuk an anderer Stelle zu »orten« – ebenso verschwommen wie zuvor, sich diesmal aber nicht mit einem Besatzungsmitglied befassend, sondern mit der Steuerungstechnik des Schiffes…

Sesha löste sofortigen Alarm aus und beorderte Bots zu der Position. Die Bots hatten kaum Schwierigkeiten, sich im allgegenwärtigen Dunkel zu orientieren. Dennoch war das Phantom bereits wieder verschwunden, als sie das von Sesha avisierte Ziel erreichten.

Im Hintergrund von Seshas Denken liefen permanent Prozesse, die nach der Ursache der Finsternis fahndeten, die sich über die Schiffsdecks gelegt hatte, obwohl es kein Defekt an den vorhandenen Lichtquellen zu entdecken war. Laut Selbstdiagnose arbeiteten alle Systeme normal. Nur schaffte die produzierte Helligkeit es aus unbekanntem Grund offenbar nicht, die Sinnesorgane oder Sensoren der an Bord befindlichen Instanzen so zu versorgen, dass aus dunkel wieder hell wurde.

Doch das änderte sich kurze Zeit, nachdem das Phantom zum letzten Mal »gesichtet« worden war.

Sesha stellte eine Änderung in seiner Programmroutine fest, ohne definieren zu können, wie es dazu gekommen war – und was genau diese Änderung bewirkte.

Bis zu dem Moment jedenfalls, als das Licht wieder auf die RUBIKON zurückkehrte.



1.


Cloud öffnete die Augen. Sofort kehrte die Erinnerung zurück, warum er auf unbestimmte Dauer »weg« gewesen war..

»Sesha!«

Seine Stimme klang so rau, als wäre sie ewig nicht benutzt worden. Er spürte die Nachwehen der Stase. Dieses scheinbare Kältegefühl, das real nicht zu belegen war. Die antiquierte Kryotechnik, mit deren Hilfe er einst im Auftrag der amerikanischen Regierung zum Mars aufgebrochen war, hatte noch auf wahrhaftiger Frostung basiert, um Körper während des elend langen Fluges zu konservieren und anschließend wieder »aufzutauen«. Heutzutage lief das anders. Die Mischung aus foronischer, bractonischer und Ganf-Hightech – so viele Spezies hatten inzwischen ihre Hände der Ein- und Umrüstung der RUBIKON im Spiel gehabt – arbeitete nach gänzlich anderem Prinzip. Stasestrahlen hielten buchstäblich die zellularen Uhrwerke der Zielpersonen an; die biologische Alterung und der Stoffwechsel kamen vollständig zum Erliegen, während die Bewusstseine in einem schlafähnlichen, aber traumlosen Zustand dahindräuten.

»Status!«

»Rückholaktion erfolgreich. Eine primären Vitalsysteme arbeiten fehlerfrei. Willkommen im Chaos, Commander!«

Cloud lauschte den launigen Worten der KI nach und fragte sich, ob sein Gehirn die Statusmeldung stellenweise noch nicht korrekt verarbeitete, weil es… nun, weil es noch partiell »gefroren« war und das Blut nur zäh durch die Kapillargefäße strömte, sodass auch die Ganglien noch unterversorgt waren. Dem widersprach aber die Aussage, dass sein Organismus störungsfrei funktioniere.

Cloud beschloss, nicht nachzuhaken. Ihm brannten wichtigere Fragen auf der Seele.

»Chaos?«, fragte er. »Das klingt nicht, als hätte meine letzte Maßnahme vor dem Gang in die Stase gefruchtet. Nicht so jedenfalls, wie ich es mir erhoffte. Wo sind wir? Immer noch im Bann des Äthers?« Während er sprach, betätigte er den Mechanismus, um...

Erscheint lt. Verlag 30.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-7426-1 / 3738974261
ISBN-13 978-3-7389-7426-3 / 9783738974263
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