Aralorn - Die Wandlerin (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
381 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4322-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aralorn - Die Wandlerin - Patricia Briggs
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Aralorn kann alles sein: Schneefalke, Maus, Wildkatze. Sie ist eine Gestaltwandlerin, und diese Gabe macht sie zu einer wertvollen Spionin. Als solche bekommt sie einen gefährlichen Auftrag: Sie wird auf den mächtigsten Magier des Reiches angesetzt. Er steht im Verdacht, etwas mit dem mysteriösen Tod des Königs zu tun zu haben. Gemeinsam mit ihrem treuen Gefährten Wolf entdeckt Aralorn, dass der charismatische Magier das Spiel der Illusion und Manipulation perfekt beherrscht. Und sein Hunger nach Macht und Einfluss ist unersättlich. Doch wie bezwingt man einen Feind, der die Gedanken der Menschen zu lenken vermag?

»Patricia Briggs verzaubert ihre Leser - Mal für Mal.« Lynn Viehl, New-York-Times-Bestsellerautorin

Sianim, ein Reich voller Magier, Drachen und Gestaltwandlern - die packend erzählte Abenteuerfantasy-Reihe der beliebten New-York-Times-Bestsellerautorin Patricia Briggs.

Band 1: Aralorn - Die Wandlerin
Band 2: Aralorn - Der Verrat
Band 3: Rialla - Die Sklavin
Band 4: Shamera - Die Diebin

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Patricia Briggs ist New-York-Times-Bestsellerautorin und vor allem für ihre Werwolf-Reihen bekannt. Sie hat diverse erfolgreiche Fantasyromane und Kurzgeschichten geschrieben, über die sich ihre treue Fangemeinde rege austauscht. Briggs lebt zurzeit mit ihrer Familie in Washington. <br>Besuchen Sie die Autorin auch auf ihrer Webseite www.patriciabriggs.com.</p>

Prolog


Schwankend stolperte der Wolf fort von der Höhle. Er wusste, dass jemand ihn suchte und dass er sich diesmal nicht selbst schützen konnte. Er war fiebrig und krank, und sein Kopf hämmerte so sehr, dass es schmerzte zu laufen. Er konnte kaum klar denken.

Nach all dieser Zeit, nach all seiner Vorbereitung, würde er von einer Krankheit zu Fall gebracht werden.

Die Ranken des Suchenden streckten sich abermals aus, strichen über ihn hinweg, ohne ihn zu erfassen oder innezuhalten. Die Nordlande steckten voll wilder Magie – weshalb andere Magie hier nicht richtig funktionierte. Der Sucher hielt Ausschau nach einem Zauberer. Er würde den Wolf, in dem sich der Mann verbarg, niemals bemerken, solange das Fieber ihn nicht verriet.

Er sollte sich ruhig verhalten, das war die … aber die Furcht war zu groß, und seine Krankheit vernebelte seine Gedanken.

Der Tod schreckte ihn nicht; manchmal dachte der Wolf sogar, dass er bloß hierhergekommen war, um ihn zu suchen. Wovor er viel größere Angst hatte, war, dass er nicht sterben würde, war das, wozu er dann werden würde. Vielleicht befand sich der, der dort nach ihm forschte, nur einfach so und ohne festes Ziel auf der Jagd – doch als der Wolf das dritte Umhertasten spürte, wusste er, wie unwahrscheinlich das war. Durch irgendetwas musste er sich verraten haben. Ihm war immer klar gewesen, dass er eines Tages gefunden werden würde. Nur dass dies in einem Moment geschähe, in dem er so schwach war, hätte er niemals gedacht.

Er versuchte sich besser mit der Form zu verbinden, die er angenommen hatte, noch mehr in dem Wolf aufzugehen. Es gelang.

Das vierte Knistern von Magie, der Magie des Suchers, war für den Wolf zu viel. Er war ein weit simpleres Geschöpf als der Magier, der sich in ihm verbarg. Wurde der Wolf in Angst versetzt, so griff er entweder an oder lief weg. Da niemand da war, den er angreifen konnte, lief er.

Erst als der Wolf erschöpft war, war der Mann imstande, sein Menschsein zu sammeln – ein Witz, sein Menschsein –, nun ja, er sammelte sich und hörte auf zu laufen. Die Rippen schmerzten vom schweren Atmen, und die harten Fußballen waren zerschnitten von Steinen und Eiskristallen, die es in einem Land, in dem die Sonne das Geschenk des Winters nie ganz hinwegzuschmelzen vermochte, überall gab. Obwohl er sich heiß und fiebrig fühlte, fröstelte er. Er war krank.

Er konnte nicht einfach weiterrennen – und es war nicht nur der Wolf, der nach Entkommen lechzte. Denn Rennen würde ihn nicht retten, nicht vor dem, wovor er floh.

Er schloss die Augen, doch das hielt seinen Kopf nicht davon ab, im Rhythmus seines rasenden Pulses zu hämmern. Wenn er nicht vorhatte, hier draußen zu sterben, musste er sich ein Versteck suchen. Irgendeinen warmen Platz, wo er ausharren und wieder zu Kräften kommen konnte. Er hatte Glück, dass er in den Süden gekommen war, und es war Hochsommer. Wäre jetzt Winter, bestünde seine einzige Chance darin, wieder zu den Höhlen zurückzukehren, von denen er fortgerannt war.

Ein Laubhaufen unter einem Espendickicht erregte seine Aufmerksamkeit. Wenn er tief genug und es darunter trocken war, sollte dies als Unterschlupf reichen. Er setzte sich wieder in Bewegung, den Hügel hinab und in Richtung der Bäume.

Es gab nicht das geringste warnende Anzeichen. Der Boden unter ihm gab so urplötzlich nach, dass er zehn Fuß tiefer auf einem Stoß verrotteter Pfähle aufschlug, noch bevor er überhaupt realisierte, was passiert war.

Es war eine alte Fallgrube. Er wollte wieder aufstehen und stellte fest, dass es mit seinem Glück doch nicht so weit her war, wie er gedacht hatte. Die Pfähle waren gebrochen, als er auf sie herabgestürzt war, doch leider traf dies auch auf sein Hinterbein zu.

Vielleicht hätte er etwas unternehmen können, wenn er nicht so krank, nicht so müde gewesen wäre. Einstmals, vor langer Zeit, hatte er gelernt, Schmerz beiseite zu schieben, während er seine Magie benutzte. Doch diesmal wollte es ihm, so sehr er sich auch bemühte, einfach nicht gelingen, nicht bei seinem vom Fieber geschüttelten Körper. Ohne Magie, mit einem gebrochenen Bein, saß er hier fest. Die verrotteten Pfähle bewiesen, dass niemand mehr die Falle kontrollierte – niemand kommen würde, ihn zu befreien oder kurz und schmerzlos zu töten. Und so würde sein Ende ein langsames sein.

Aber das war in Ordnung, denn wenn er die Wahl hätte, wurde er lieber nicht befreit als erwischt werden.

Das hier war eine Falle. Aber es war nicht seine Falle.

Vielleicht, dachte der Wolf, während seine unverletzten Beine ein weiteres Mal nachgaben, vielleicht war es gut, nicht mehr davonlaufen zu können Das Erdreich unter ihm war kalt und nass, und die Hitzeschwalle, die sein Körper wegen des Fiebers und der wilden Hatz aussandte, verloren sich in der Kühle der Umgebung. Er zitterte vor Kälte und Schmerz und wartete geduldig … beinahe glücklich. Wartete, dass der Tod ihn umfing und ihn holte.

»Wer im Sommer in die Nordlande reist, entgeht vielleicht den Schneestürmen, aber dafür bekommt er jede Menge Matsch.« Aralorn, Stabsknappe, Meldegängerin und Kundschafterin der Sechsten Feldhundertschaft, trat gegen einen Stein, der in einem bescheidenen Bogen durch die Luft flog und mit einem unbefriedigenden Plopp direkt vor ihr auf dem schlammigen Pfad landete.

Eigentlich war es nicht wirklich ein Pfad. Hätte er nicht vom Dorf aus direkt zu dem gut genutzten Lagerplatz geführt, an dem sich ihre Einheit gegenwärtig befand, hätte sie ihn bestenfalls eine Wildspur genannt, auf den noch nie ein menschlicher Fuß getreten war.

»Ich hätt’s ihnen sagen können«, schimpfte sie. »Aber mich hat ja keiner gefragt.«

Sie machte einen weiteren Schritt, und ihr linker Stiefel versank gute fünfzehn Zentimeter in einer Stelle, die ganz genauso aussah, wie das Stück davor, und welches ihr Gewicht anstandslos getragen hatte. Sie zog den Fuß heraus, versuchte erfolglos, den dicken Schlamm abzuschütteln. Als sie sich wieder in Bewegung setzte, wog ihr matschbedeckter linker Stiefel doppelt so viel wie der rechte.

»Ich schätze mal«, sagte sie schicksalsergeben, während sie weiterstapfte, »eine Übung ist nicht dazu gedacht, Spaß zu haben, und es kommt ja durchaus mal vor, dass man im Morast kämpfen muss. Aber es ist ja nicht so, als wenn es an wärmeren Orten keinen Morast gäbe. Wir könnten zum Beispiel im alten Großen Sumpf auf die Jagd nach den Uriah gehen. Das wäre eine gute und zweckdienliche Übung, nur dass uns niemand Geld dafür geben würde. Und Söldner, für die keiner zahlt, sind nicht zweckdienlich. Folglich stecken wir jetzt hier fest – im wahrsten Sinne des Wortes, was unsere Proviantwagen betrifft – und machen Manöverübungen im arschkalten Matsch.«

Ihr mitfühlender Zuhörer seufzte und stupste sie mit seinem Kopf. Sie rieb die grauen Wangenknochen ihres Pferdes unter den Lederriemen seines Zaumzeugs. »Ich weiß, Schimmer. Wir könnten in einer halben Stunde da sein, wenn wir uns ranhalten. Aber ich sehe keinen Sinn darin, idiotisches Verhalten auch noch zu unterstützen.«

Einer der Proviantwagen war so tief im Schlamm versunken, dass bei dem Versuch, ihn herauszuziehen, eine Achse gebrochen war. Aralorn war daraufhin zum nächstgelegenen Dorf geschickt worden, um sie bei einem Schmied reparieren zu lassen. Denn der Schmied, den sie mitgebracht hatten, hatte sich wiederum bei der versuchten Befreiung des steckengebliebenen Wagens den Arm gebrochen.

Dass es tatsächlich ein nahegelegenes Dorf gab, war draußen in den Nordlanden einigermaßen überraschend – obwohl sie nicht einmal sehr tief in die Region vorgedrungen waren. Wahrscheinlich war dieses Dorf sogar der Grund dafür, warum man die Söldnertruppen für ihre Übungen dort hingeschickt hatte, wo sie waren, anstatt zwanzig Meilen weiter nach Osten oder Westen.

Die wiederhergestellte Achse war der Länge nach auf die linke Seite von Schimmers Sattel geschnallt; am Steigbügel auf der anderen Seite war eine beschwerte Tasche festgezurrt, um das Gewicht der Last auszugleichen. Das machte das Reiten zu einer höchst unbequemen Angelegenheit, was der Grund dafür war, weshalb Aralorn zu Fuß marschierte. Ein Teil des Grunds jedenfalls.

»Wenn wir zu früh ins Lager kommen, wird unser glorreicher und unerfahrener Hauptmann den Befehl geben, den Wagen direkt zu reparieren. Und anschließend lässt er uns dann von einem recht annehmbaren Lagerplatz aufbrechen und bis Sonnenuntergang noch ein paar weitere Meilen marschieren – und das Ende vom Lied wird sein, dass wir die ganze Nacht nach einem anderen passablen Platz zum Kampieren suchen.«

Der Hauptmann war ein netter Kerl und würde ein guter Anführer werden – irgendwann einmal. Aber im Augenblick war er noch ziemlich versessen darauf, seinen Eifer unter Beweis zu stellen und daher nicht sehr zugänglich für gesunden Menschenverstand.

»Wenn ich allerdings mit der Achse erst nach Einbruch der Dunkelheit einträfe, müsste er mit dem Ausrücken bis zum Morgen warten«, erklärte sie Schimmer. »Bei Tageslicht wäre der Wagen ruckzuck repariert, und wir alle kämen zu unserem wohlverdienten Schlaf. Du und ich, wir könnten die letzte halbe Meile oder so traben, gerade lange genug, um ein kleines bisschen ins Schwitzen zu geraten, und behaupten, dass es der Schmied war, der so lange gebraucht hat.«

Plötzlich riss ihr Schlachtross jäh seinen Kopf hoch. Es schnaubte beunruhigt auf, seine Nüstern vibrierten, als es die Luft einsog und die Ohren anlegte.

Augenblicklich fuhr Aralorns Hand an den Riemen, an dem...

Erscheint lt. Verlag 25.4.2023
Reihe/Serie Die fantastische Welt von Sianim
Übersetzer Michael Neuhaus
Sprache deutsch
Original-Titel Masques
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • All Age Fantasy • Aralorn • Aralorn – Der Verrat • Aralorn – Die Wandlerin • Drachen • Eis und Feuer • Elb • Elfe • Epic Fantasy • Fantasy Bestseller • Fantasy Bücher • Fantasyreihe • Fantasy Roman • Feind • Game of Thrones • Gestaltwandler • Herr der Ringe • High Fantasy • Hobbit • Low Fantasy • Magier • Mörder • Rialla • Rialla – Die Sklavin • Romane für Frauen • Shamera • Shamera – Die Diebin • SIANIM • Sklavin • Spionin • Starke Frauen • Tolkien • Troll • Zauber • Zeitreisen
ISBN-10 3-7517-4322-7 / 3751743227
ISBN-13 978-3-7517-4322-8 / 9783751743228
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