Hilfe, ich wurde ermordet: 7 Strandkrimis -  Alfred Bekker,  Earl Warren,  Emile C. Tepperman

Hilfe, ich wurde ermordet: 7 Strandkrimis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
700 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7374-7 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Tiefster Hass Earl Warren: Bount Reiniger oder Lieber erben als sterben Earl Warren: Lebenslänglich für Bount Reiniger Earl Warren: Bount Reiniger und der Club der Leichenmacher Emile C. Tepperman: Parade der hölzernen Kimonos Emile C. Tepperman: An der Hölle nur halb interessiert Alfred Bekker: Kommissar Jörgensen und das Mörderspezialkommando Bount Reiniger pirschte durch den Steinbruch in den Catskills. Die Wälder rundum hatten buntes Laub. Die Oktobersonne schien viel zu heiß für die Jahreszeit. Bount steckte in einem tarnfarbenen Kampfanzug. Handgranaten hingen am Gürtel. In den Händen hielt er ein AR-16-Schnellfeuergewehr. Am Stahlhelm auf seinem Kopf waren Zweige zur Tarnung befestigt. Ein rollender Stein alarmierte Bount. Er wirbelte herum. Doch er sah schon in die Gewehrmündung des Gegners. Der breitschultrige Mann im Kampfanzug hatte sein Gesicht schwarz bemalt. »Jetzt bist du dran«, sagte der andere mit tiefer Genugtuung. Sein Sturmgewehr blitzte auf. Bount spürte harte Schläge gegen die Brust. Er rollte über den Boden und verlor das Gewehr. Die Garbe verstummte. Der andere näherte sich und stieß Bount Reiniger mit seinen Springerstiefeln an. Blitzschnell trat Bount ihm die Beine weg. »Du bist tot«, beschwerte sich der andere empört.

1.


Chariklia Andraxos gähnte, als sie Ihre Luxussuite im »Copacabana Palace« aufschloss. Zum Glück hatte sie das stinklangweilige Dinner jetzt überstanden, dachte die Milliardärin genervt.

Und dann sah sie ihren Leibwächter auf dem hochflorigen Teppich in seinem Blut liegen. Das Heft eines Messers ragte aus seinem Rücken. Chariklia wandte sich instinktiv zur Flucht.

Da versperrten Ihr zwei Männer den Weg: ein hochgewachsener Mulatte in weißem Dinnerjackett und ein kleiner Mestize. Erließ eine Würgeschnur um den Zeigefinger kreiseln.

»Buenas tardes, Senorita«, grüßte er spöttisch. »Wir werden Sie ganz rasch und schmerzlos töten.«

Sein Blick glitt gierig über den üppigen Körper ihres Opfers. »Schade eigentlich, aber das ist nun mal unser Job.«

Englisch radebrechte er, mit starkem Akzent.

Es waren zwei gedungene Killer aus den Favelas, den Elendsquartieren in Rio.

Chariklia lief an dem Mischling vorbei. Als er nach ihr griff, versetzte sie ihm einen Tritt in die Genitalien. Der Mann hatte mit einer so schnellen Reaktion nicht gerechnet und knickte zusammen.

Der andere fluchte und sprang Chariklia an wie ein Panther. Die Tankerkönigin wälzte sich mit ihm über den Boden. Der Mann stank nach Schweiß. Sie hatten den beiden Killern zwar gute Kleidung gegeben, damit sie im Luxushotel nicht gleich auffielen, aber sie hatten sich nicht mal gewaschen.

Chariklia konnte sich befreien. Sie sprang auf. Da war der Mulatte wieder da, ein langes Messer in der Rechten.

Chariklia entwand sich ihm, dabei zerriss ihr Kleid. Sie warf ihm die Blumenvase an den Kopf und streifte das zerrissene Kleid ab, weil es sie behinderte. Sie trug nur noch einen Slip und goldfarbene Riemchensandalen. Ihre vollen Brüste wippten.

Der Mestize hatte die Würgeschnur verloren. Jetzt zog er einen großen Revolver mit ventiliertem Lauf unter dem Jackett hervor. Mit beiden Händen legte er an. Chariklia duckte sich, als die Zimmerflak krachte. Eine handlange Mündungsflamme stach aus dem Lauf. Die 45er Kugel riss ein Loch in die Wand. Der Rückschlag zwang dem Killer die Hände nach oben.

Bevor er wieder zielen konnte, entwischte Chariklia durch die Tür. Die 28jährige stand fast nackt im Hotelkorridor. Das war jedoch ihre geringste Sorge. Sie hörte die Killer hinter der Tür.

Chariklia schrie erst jetzt gellend um Hilfe. Natürlich war niemand da, der ihr hätte beistehen können.

Da bog ein blutjunger Etagenkellner mit seinem Servierwagen um die Ecke. Chariklia spurtete auf ihn zu. Der Kellner riss erstaunt die Augen auf.

Die Killer erschienen im Flur, entschlossen, ihren Auftrag auszuführen. Man hatte ihnen dafür wohl eine Menge Geld geboten. Und die Bande, zu der sie gehörten, zögerte nicht, Versager zu töten.

»Hilf mir doch!«, rief Chariklia.

Sie erreichte den Kellner, der wie gelähmt stehen blieb, schaute über die Schulter und duckte sich.

Der schwere Revolver krachte zweimal, und den Kellner riss es von den Beinen.

Er war sofort tot. Chariklia warf den Servierwagen um. Was darauf stand, kollerte den Gangstern vor die Füße.

Chariklia sprang um die Ecke und lief zu den Lifts. Sie atmete stoßweise. Nackte Todesangst flackerte in ihren Augen, als sie auf den Knopf für den Schnelllift drückte.

Wenn er nicht sofort erschien, war Chariklia verloren. Sie hatte Glück – der Lift kam, seine Tür glitt auf. Zwei ältere Ehepaare und eine Dame mittleren Alters, mit Schmuck behängt wie ein Christbaum, standen darin. Schon rannten die Killer um die Ecke.

Chariklia sprang in den Lift. Die Killer schrien hinter ihr. Chariklia schlug auf den Knopf zum Erdgeschoss. Die massiven Lifttüren schlossen sich.

Die Killer tobten. Beide waren bis unter die Haarspitzen voll gepumpt mit Drogen, die alle Hemmungen beseitigten. Tollwütige Amokläufer waren sie.

Der Expresslift sauste nach unten. Die Killer rasten die Treppen hinunter. Sie waren im fünften Stock.

Chariklia bebte. Ihre Mitpassagiere hatten nicht mitbekommen, dass sie verfolgt und bedroht wurde, und schauten sie jetzt tadelnd an.

»Sind Sie Brasilianerin?«, fragte eine graumelierte Modedame. Als Chariklia auf die portugiesische Ansprache nicht antwortete, wechselte sie in fließendes Englisch. »Amerikanerin?«

»Nein, ich bin Griechin.«

»Sie sollten sich schämen. Was fällt Ihnen ein, sich so zu präsentieren? Horge, schau Sie nicht an.« Das galt dem Ehemann, der schon Stielaugen hatte. »Schlimm genug, dass sich die Mädchen an den Stranden barbusig zeigen, oder in diesen schamlosen Tangas. Doch in einem First-class-Hotel – das geht entschieden zu weit.«

Du blöde Ziege, dachte Chariklia. Sie verzichtete darauf, die Schimpfende aufzuklären. Ihr fehlte auch der Atem dazu.

Als der Lift in der Hotelhalle stoppte, rannte Chariklia zur Rezeption. Die weitläufige Hotelhalle war hell erleuchtet und recht belebt, obwohl es auf Mitternacht zuging.

Noch ehe Chariklia bei der Rezeption war, erschienen die Killer.

»Hilfe, Mörder!«, schrie die Frau.

Die Hotelgäste stoben schreiend auseinander. Chariklia sah, wie der Mestize den Revolver anlegte.

Mit einem Sprung, den sie sich selbst nicht zugetraut hätte, flankte sie über das lange Rezeptionspult. Chariklia duckte sich. Ein Schuss donnerte. Schreie gellten. Die Angestellten an der Rezeption suchten neben Chariklia Deckung.

Die Mörder stürmten heran. Doch jetzt waren ihre Chancen endgültig vorbei. Gleich drei Hoteldetektive zogen ihre Waffen.

Rio war ein gefährliches Pflaster mit hoher Kriminalitätsrate. Ein Top-Hotel wie das »Copacabana Palace« war seinen reichen Gästen umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen schuldig.

Die Hoteldetektive schossen sofort. Der Mestize fiel, bevor er überhaupt einen Schuss abfeuern konnte. Der Mulatte wirbelte herum und griff zwei Hoteldetektive mit seiner Machete an.

Er war gut zehn Meter von ihnen entfernt. Die Zeit hätte gereicht, um ihn durch einen gezielten Schuss ins Bein kampfunfähig zu machen.

Doch in Rio maß man Menschenleben keinen großen Wert bei. Die Hoteldetektive leerten ihre Pistolen auf den Amokläufer, bis er sich nicht mehr regte. Stolz auf diese Tat wechselten sie die Pistolenmagazine.

Chariklia schaute über das Pult. Sie schluchzte. Es gab einen großen Auflauf.

Die Polizei erschien, und man rätselte, wie die Mörder überhaupt in das Hotel hatten gelangen können. Chariklia wusste jetzt, dass sie auf alle Versprechungen, sie zu schützen, pfeifen konnte.

Die Milliardärin brauchte einen Mann, auf den sie sich todsicher verlassen konnte. Den besten in seinem Fach, um endlich den Anschlägen auf die Spur zu gelangen, die schon seit einer Woche ihr Leben gefährdeten.

In einem Empfangszimmer neben dem Büro des Hoteldirektors trank Chariklia Brandy, um ihre flatternden Nerven zu beruhigen. Man hatte ihr einen seidenen Hausmantel gegeben, in den sie sich gehüllt hatte.

Chariklia überhörte die Fragen, die man an sie stellte. Sie hörte kaum zu, als ein Polizeioffizier meldete, die Killer seien beide tot. Sie könnten nichts mehr erzählen.

Den oder die Auftraggeber würden sie sowieso kaum gekannt haben, jedenfalls nicht den oder die eigentlichen Drahtzieher. Wie sie ins Hotel gelangt waren, konnte sich Chariklia selbst denken.

Mit Hilfe des Hotelpersonals, entweder durch Erpressung oder Bestechung.

Chariklia kannte nur einen Mann, der ihr die Sicherheit und den Schutz bot, die sie dringend brauchte. Den besten in seiner Branche: Bount Reiniger in New York City.

*

June March staunte, als sie am Morgen die Detektei in Midtown Manhattan betrat und ihren Chef schon auf der Matte sah: angezogen, rasiert und unter Hochdruck am Schreibtisch arbeitend. Ein Koffer und eine Reisetasche standen in Bount Reinigers Office.

Bount winkte June zu, schrieb zwei Schecks aus, sprach ein Memo aufs Band und tätigte dann eine Computerabfrage.

Er tippte den Kurzcode von American Express in den Telefonhörer. June hob die blonden Wimpern.

»Hallo, Bount, bist du aus dem Bett gefallen?«

»Nein, schon um halb fünf geweckt worden. Durch einen US-Senator, der sich anstellte, als ob das Weiße Haus gesprengt oder das gesamte SDI-System demnächst gestohlen werden sollte. Seitdem bin ich aktiv.«

»Wegen dem Weißen Haus und SDI?«

»Ganz so schlimm ist es nicht, June. Sondern wegen Chariklia Andraxos.«

June bewies, dass sie wie immer auf dem Laufenden...

Erscheint lt. Verlag 10.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7374-5 / 3738973745
ISBN-13 978-3-7389-7374-7 / 9783738973747
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