10 hartgekochte Morde: 10 klassische Krimis -  Alfred Bekker,  H. Bedford-Jones,  Pete Hackett,  Emile C. Tepperman,  W. A. Hary,  Earl Warren

10 hartgekochte Morde: 10 klassische Krimis (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
700 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7258-0 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Dieser Band enthält folgende Krimis: Ein tödlicher Deal (Pete Hackett) Zeuge eines Mordes (Emile C. Tepperman) Riley Dillon und die Kette der Kaiserin (H.Bedford-Jones) Bount Reiniger und der Club der Leichenmacher (Earl Warren) Der Tod führt Regie (Pete Hackett) Treffepunkt Hölle (Alfred Bekker und W.A.Hary) Durchsiebt (Alfred Bekker) Der Mann in Kobaltblau (Alfred Bekker) Auftrag für einen Schnüffler (Alfred Bekker) Bluternte 1929 - Umgelegt in Chicago (Alfred Bekker) Mein Mörder war plötzlich da. Ich hatte nicht einmal gehört, wie er durch die Tür gekommen war. Schritte. Ich wartete. Ich sah seine Silhouette. Die große, kühne Nase - so gerade und lang wie ein Pistolenlauf. Ich sah die Entschlossenheit in denn Linien seines Gesichts. Mir war dieser Ausdruck vertraut. Es war der unbedingte Wille zu töten. Der Mann hielt eine automatische Pistole in der Hand. Mit Schalldämpfer - damit es nicht so einen Krach machte, wenn er mich umbrachte. Denn genau das hatte er vor. Mich umbringen.

Zeuge eines Mordes




von Emile C. Tepperman

(Übersetzung Manfred Plattner)


Der Mörder wartete jahrelang darauf, die Person zu töten, deren Leiche fünfzigtausend Euro wert war. Und Privatdetektiv Marty Quade platzte in ein Mordkomplott, um einen Mann als Kandidaten für die Leichenhalle zu nominieren.


*

MARTY QUADE stieg im vierzehnten Stock aus dem Aufzug aus. Er sagte zu dem Hausdiener: "Ein Herr namens Dave Sayre kommt vom Hauptquartier. Er wird nach mir fragen, und Sie werden ihn hier hoch zu Dr. Mordaunts Wohnung bringen. Bis er hier eintrifft, werden Sie niemanden mitnehmen, der nicht in dieses Haus gehört. Haben Sie verstanden?"


Der Mann warf einen kurzen Blick auf den Ausweis des Privatdetektivs, den Marty ihm gezeigt hatte, und nickte, wobei er ein wenig erschrocken aussah. "Ja, Sir, ich kümmere mich darum." Dann fügte er zaghaft hinzu: "Stimmt etwas nicht mit Doktor Mordaunt, Sir? Der Doktor sah irgendwie aufgeregt und besorgt aus, als er hereinkam. Wissen Sie, wenn Sie mich fragen..."


Marty stieß ihn mit der Handfläche gegen die Brust zurück in den Aufzug. "Sparen Sie sich das, bis ich Sie frage", sagte er ihm. "Und jetzt bringen Sie den Käfig nach unten und halten Sie den Mund, bis Sergeant Sayre hier ist."


Er wartete, bis die Stahltür zuschlug, bis das Rumpeln des Kabels ihm verriet, dass der Aufzug nach unten fuhr. Dann drehte er sich um und ging durch den breiten Korridor auf die Tür von Apartment 14D zu.


Das Belleville war ein mondänes Gebäude im Westen. Auf jeder Etage befanden sich sechs Wohnungen. Auf der linken Seite, in der Mitte des Korridors, befand sich eine Tür mit der Aufschrift Porter. Ein Stück weiter war eine weitere Tür mit der Aufschrift Service. Auf der anderen Seite des Korridors befand sich eine weitere Tür mit der Aufschrift Service, und Marty wusste, dass diese Türen zu den Fluren führten, durch die die Lieferungen zu den Kücheneingängen der verschiedenen Wohnungen gebracht wurden.


Er ging an diesem Dienstboteneingang vorbei, passierte die Tür von 14C und legte seinen Finger auf die Glocke von 14D, unter der eine hübsche, teuer gravierte Karte angebracht war: Dr. Ferdinand Mordaunt.


Aber sein Finger erreichte die Glocke nicht.


Hinter ihm ertönte ein leises Schlurfen, so leise, dass es ein weniger empfindliches Gehör vielleicht gar nicht wahrgenommen hätte.


Marty wirbelte herum und griff nach seinem Schulterholster. Die Wartungstür, die er gerade passiert hatte, war nun teilweise geöffnet, kaum mehr als ein paar Zentimeter. Durch den Spalt konnte er einen kurzen Blick auf ein seltsam verzerrtes Gesicht werfen, auf geschlitzte Augen hinter einem Zwicker; das Ganze gekrönt von verfilztem, ungeordnetem grauen Haar.


Die Mündung einer Pistole kam ins Blickfeld, auf deren Lauf ein Schalldämpfer geschraubt war. Noch bevor Martys Revolver aus dem Holster gezogen war, spuckte die schallgedämpfte Waffe mit einem Geräusch wie ein knallender Sektkorken. Es gab einen Blitz, und ein Geschoss schoss an seinem Kopf vorbei und schlug in die Tür von Apartment 14D ein.


Marty fiel auf ein Knie und hob seinen Revolver.


Aber er hat nicht geschossen.


Das merkwürdige Gesicht verschwand, die Dienstbotentür klappte zu, begleitet vom Klicken des Verschlusses.


Marty sprang auf und stürzte sich auf die Tür. Sie war verschlossen.


Er schwenkte zurück zu 14D, mit einem verwirrten Blick in seinen zusammengekniffenen grauen Augen. Die Entfernung zwischen ihm und der Betriebstür war zu kurz, als dass jemand außer einem Blinden sie mit einem Gewehr verfehlt hätte. Die grauhaarige Person mit dem Zwicker muss also absichtlich danebengeschossen haben.


Marty sah, dass sich die Kugel durch das äußere Blech der Tür von 14D gebohrt hatte und in dem dicken Holz darunter steckte.


Den Revolver immer noch in der Hand, drückte er auf die Klingel, hielt den Finger darauf. Er fragte sich, warum niemand von drinnen gekommen war, um das krachende Geräusch zu untersuchen, das das Geschoss gemacht hatte, als es sich in der Tür vergraben hatte.


Als Antwort auf sein beharrliches Klingeln rief schließlich eine weibliche Stimme ängstlich aus: "Wer ist da? Was ist los? Was ist denn los? Gehen Sie weg. Wir haben einen Detektiv gerufen!"


rief Marty gereizt: "Ich bin der Detektiv, den Sie angerufen haben. Machen Sie da drin schnell auf. Ich muss den Pförtner anrufen. Verdammt noch mal - beeilen Sie sich. Da ist ein Mörder auf der Flucht!"


Die Frau drinnen antwortete nicht, aber einen Moment später fragte eine gereizte Männerstimme: "Was ist denn los, Frau Barth? Wer ist das da draußen?"


"Er sagt, er sei der Detektiv, Dr. Mordaunt. Aber er hat versucht, die Tür einzuschlagen oder so."


"Ich sage euch", rief Marty, "ich bin der Detektiv. Ich bin Quade. Sie haben nach mir geschickt. Lassen Sie mich da rein!"


Die gereizte Stimme im Inneren befahl: "In Ordnung, Frau Barth. Schauen wir ihn uns mal an. Wenn es nicht Quade, der Detektiv, ist, werde ich ihn in Stücke schießen."


Marty war angewidert. Inzwischen hatte derjenige, der auf ihn geschossen hatte, Zeit gehabt, die vierzehn Stockwerke hinunterzulaufen. Er musste inzwischen aus dem Gebäude sein. Er wartete darauf, dass sich die Tür öffnete, aber stattdessen schwang das kleine, vergitterte Guckloch weit auf, und ein Paar grauer Augen spähte zu ihm heraus.


Er zog eine Grimasse, zückte seinen Ausweis und zeigte ihn vor. "Hören Sie, Lady", sagte er ernst, "das ist keine komische Oper. Irgendwo läuft ein Kerl mit einer Waffe herum, und wenn er derjenige ist, der versucht, Dr. Mordaunt auszuschalten, dann geben Sie ihm jede Chance der Welt, zu entkommen."


Die Frau sagte: "Warten Sie einen Moment, Sir." Und das Guckloch schlug zu. Martys scharfe Ohren fingen ein leises Gespräch auf. Er hörte die Frau sagen: "Er sieht in Ordnung aus, Doktor. Er hat ein Abzeichen und ein ehrliches Funkeln in den Augen. Ich würde allerdings nicht sagen, dass er allzu klug ist."


Marty zuckte zusammen und wartete weiter. Neben dem Mann mit der gereizten Stimme war noch ein anderer da, der ruhig und schnell sprach. Und neben der Frau war auch noch ein Mädchen da. Marty hörte, wie sie drängte: "Aber Onkel, du hast doch angerufen, dass er kommen soll, und das muss er sein. Sein Ausweis..."


"Bah! Was ist schon ein Abzeichen! Das könnte Quade sein, oder sonst wer. Ich habe ihn nie im Leben gesehen. Das habe ich davon, wenn ich auf dich höre und jemanden aus dem roten Buch anrufe. Irgendjemand..."


Marty fuhr auf und wirbelte herum. Hinter ihm öffnete sich eine Tür. Er wirbelte herum und schwang seine Waffe. Diesmal war es nicht die Dienstbotentür, sondern die Tür von Wohnung 14C, gleich nebenan. Eine Frau schaute neugierig in den Flur hinaus. Beim Anblick von Martys Waffe schrie sie auf und schlug die Tür zu.


Marty fluchte. Er steckte seine Waffe ein und schlug mit der Faust gegen Mordaunts Tür. "Hört zu, ihr Leute", rief er. "Mein Name ist Quade, und ich bin Privatdetektiv. Ich bin hier, weil Sie mich gerufen haben. Lasst ihr mich jetzt rein, oder gehe ich weg und lasse euch da drin schmoren? Reden Sie schnell. Ich habe es satt, hier draußen zu warten wie ein Trottel!"



Plötzlich wurde das leise Gespräch im Innern unterbrochen, und die Tür schwang auf. Unwillkürlich musste Marty über die kleine Gruppe verängstigter Menschen schmunzeln, die zum Vorschein kam.


Sie waren zu viert. Die große grauäugige Frau im Hauskleid musste diejenige sein, die er als Frau Barth angesprochen hatte. Der dünne, asketisch wirkende Mann im Morgenmantel und den Hausschuhen war natürlich Dr. Ferdinand Mordaunt. Marty assoziierte seine Erscheinung sofort mit der gereizten Stimme.


Dr. Mordaunt hielt ein langläufiges, altmodisches Gewehr unbeholfen vor sich und richtete es in Richtung der Tür. Sein Finger war um den Abzug gekrümmt, und Marty rief aus: "Pass auf das Ding auf. Drehen Sie es weg!" Dr. Mordaunt behielt die Waffe in derselben Position. "Erst wenn Sie bewiesen haben, wer Sie sind, junger Mann. Zeigen Sie uns Ihren Ausweis."


Marty seufzte, holte seine Brieftasche heraus und zeigte seinen Führerschein. Dr. Mordaunt trat unwillkürlich näher, um ihn zu untersuchen, und Marty grinste wieder. Der feurige Arzt hatte unbewusst die Mündung des Gewehrs von Martys Bauch abgelenkt, um näher zu kommen.


"Hören Sie, Doc", sagte Marty. "Wenn ich der Typ wäre, der Sie ausschalten will, müsste ich Ihnen nur die Waffe aus der Hand reißen."


Mordaunt errötete und trat einen Schritt zurück. "In Ordnung", sagte er zögernd. "Ich schätze, du bist wirklich Quade. Kommen Sie herein."

...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7258-7 / 3738972587
ISBN-13 978-3-7389-7258-0 / 9783738972580
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,1 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Eine Reise zu den Anfängen des Denkens in der Steinzeit

von Silvia Ferrara

eBook Download (2023)
C.H.Beck (Verlag)
19,99